DE3430673C2 - Einrichtung zum Pasteurisieren und Sterilisieren von rieselfähigen oder stückigen Materialien - Google Patents

Abstract

Es wird eine Einrichtung aufgezeigt zum kontinuierlichen Pasteurisieren bzw. Sterilisieren von rieselfähigen oder stückigen Gütern in einer durch ein unteres und oberes Transportband gebildeten, länglichen Mulde, die durch seitlich zwischen beiden Bändern eingreifende Düsen mit Dampf oder dergleichen beaufschlagt wird.

Description

• Die Erfindung betrifft eine Einrichtung nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
• Aus dem europäischen Patent Nr. 00 11 813 ist eine Einrichtung zum Sterilisieren von Gewürzen in einem Extruder bekannt. Die Gewürze werden einer hohen Schwerkraft in dem Extruder unterworfen, um in der dadurch entstehenden Hitze Mikroorganismen abzutöten.
• Eine derartige Behandlungsweise hat sich nicht bewährt, weil in dem Extruder unkontrollierbare Temperaturbedingungen vorherrschen, so daß es zu thermischen Schädigungen des Gutes kommt.
• Aus der GB-PS 10 27 874 ist eine Mikrowellenanlage bekannt, mit einem Hohlleiter und einem endlosen, durch den Hohlleiter geführten Transportband zum Sterilisieren von Schüttgütern, jedoch ohne zweites endloses Band.
• Aus den DE-PS 8 82 334 und DE-PS 8 89 089 sind Hochfrequenz- Anlagen zum Abtöten von Ungeziefern, z. B. in Kleidungsstücken bekannt, bei denen die durch die Anlage geführten Gegenstände von einem zweiten oberen Transportband erfaßt und geführt werden. Das obere Transportband wird zum Festhalten des Gutes eingesetzt.
• Aus den DE-PS 21 61 440 und DE-OS 29 10 978 sind darüber hinaus Deckbandförderer zum Fördern von losen Schüttgütern bekannt, die zwei endlose Transportbänder aufweisen, zwischen denen eine längliche, muldenförmige Transportkammer ausgebildet wird. Eine Beaufschlagung des geförderten Materials mit Mikrowellenenergie erfolgt nicht. Das obere, mit einer Bleieinlage ausgebildete Band wird eingesetzt, um bei einer Umlenkung des Schüttgutes von mehr als 180° dieses zwischen den Transportbändern einzuklemmen.
• Es ist die Aufgabe der Erfindung, eine Einrichtung zu schaffen, die eingesetzt werden kann zum Pasteurisieren und Sterilisieren von rieselfähigen oder stückigen Materialien, wie Gewürzen oder anderen durch Mikroorganismen kontaminierten Stoffen, wobei die Pasteurisierung bzw. Sterilisierung kontinuierlich und in einer Dampf- oder Schutzgasatmosphäre durchgeführt wird und wobei der Verbrauch an Dampf oder Schutzgas auf ein Mindestmaß reduziert wird.
• Die Aufgabe wird gelöst durch die in den Patentansprüchen niedergelegten Merkmale.
• Durch die Ausbildung einer im Querschnitt muldenförmig ausgebildeten Kammer zwischen zwei mit ihren beiden Längsseiten sich berührenden, mikrowellendurchlässigen Bändern, wird eine Mikrowellenbehandlungskammer mit einer zusätzlichen Behandlungsmöglichkeit durch Wasserdampf oder ein Schutzgas geschaffen.
• Der Verbrauch an Wasserdampf- bzw. Schutzgas wird somit auf ein Minimum reduziert, bei gleichzeitiger, gezielter Beaufschlagung des zu behandelnden Gutes mit diesen Medien.
• Die muldenförmigen Abstützungen für das untere Transportband, die quer zur Laufrichtung des Transportbandes angeordnet sind, verursachen eine muldenförmige Ausbildung des unteren Transportbandes, so daß in dieser Mulde Schüttgut oder dergleichen durch den Mikrowellenhohlleiter transportiert werden kann.
• Die Transportbänder können mit Polytetrafluoräthylen oder Silikonkautschuk beschichtete Glasfasergewebebänder sein, die dampfdicht aber mikrowellendurchlässig sind, wodurch sich in der Mulde zwischen den Bändern der Dampf halten und mitgeführt werden kann, so daß das Gut während der Durchlaufzeit durch den mit Mikrowellen beaufschlagten Hohlleiter in einer definierten Dampf- bzw. Schutzgasatmosphäre gehalten und pasteurisiert bzw. bei längerer Durchlaufzeit durch Verringerung der Transportbandgeschwindigkeit auch sterilisiert werden kann.
• Eine beidseitige, plane Ausbildung der Abstützung, an die sich der mittlere muldenförmige Teil anschließt, stellt sicher, daß sich an den beidseitigen, planen Teilen das obere Transportband flach auf das untere Transportband legt und somit eine vergrößerte seitliche Abdichtfläche gebildet wird.
• In den axialen, seitlichen Berührungsstellen zwischen den beiden endlosen Transportbändern werden die flachen Düsenmündungen stationär angeordnet, die an eine Dampf- bzw. Schutzgasquelle angeschlossen sind. Dem Dampf können aktive Zusätze, wie Peroxyd, zugegeben werden. Als Schutzgas kann Stickstoff eingesetzt werden.
• Um einen leichteren, energiesparenderen Ablauf der Transportbänder auf den quer zur Laufrichtung darunter und darüber angeordneten Abstützungen zu erreichen, können die oberen Konturen der Abstützungen durch kleine, drehbare Röllchen gebildet werden.
• Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird in den Zeichnungen näher erläutert.
• Es zeigt
• Fig. 1 einen Längsschnitt durch eine Einrichtung.
• Fig. 2 einen Querschnitt gemäß II-II in Fig. 1.
• Fig. 3 einen Querschnitt durch eine weitere Ausführungsform.
• Durch den Hohlleiter 1 laufen die Transportbänder 2 und 3 mit gleicher Umfangsgeschwindigkeit. Die Transportbänder 2 und 3 werden durch mit M bezeichnete Antriebe durch den Hohlleiter 1 gezogen.
• Der Hohlleiter 1 wird mittels des Magnetrons 4 über den Kanal 5 mit Mikrowellenenergie beaufschlagt.
• In den Hohlleiter sind die Düsen 6 angeordnet, wobei die Düsenmündungen flach ausgebildet sind und seitlich zwischen den Transportbändern 2 und 3 eingreifen (Fig. 2).
• Mittels des Transportbandes 7 wird ein rieselfähiges oder auch stückiges Gut auf das untere Transportband 2 gegeben. Das Gut wird dann durch das Transportband 2 in den Hohlleiter eingeführt und von dem oberen Transportband 3 wird die vom unteren Band 2 gebildete Mulde abgedeckt. Das Transportband 3 kann auch über gewölbte Abstützungen 8, 9 zwecks Vergrößerung des Kammervolumens zwischen den Bändern 2 und 3 unter Spannung geführt werden.
• Das untere Transportband 2 läuft über die quer zur Laufrichtung angeordneten Abstützungen 8, denen die oberen, ebenfalls nach oben muldenförmig ausgebildeten Abstützungen 9 zugeordnet sein können. Die oberen Abstützungen 9 für das Transportband 3 können jedoch auch horizontal ausgebildet sein.
• In Fig. 3 wird im Querschnitt eine Ausführungsform mit Abstützungen gezeigt, die seitlich beidseitig plan verlaufen, um eine größere Abdichtfläche der an diesen Stellen aufeinanderliegenden oberen und unteren Transportbänder zu schaffen.
• Durch die seitlichen, planen Flächen 8 a und 8 b der Abstützungen 8 und 9 werden die Transportbänder 2 und 3 zusammengedrückt, so daß sich eine bessere seitliche Abdichtung ergibt.
• Durch Spannen der Transportbänder über die muldenförmigen Abstützungen 8 und 9 bildet sich im mittleren Teil 8 c eine Kammer für das Gut aus.
• Bei dieser Ausführungsform sind weiterhin auf der unteren, muldenförmigen Abstützung kleine Röllchen 10 angeordnet, um den Durchzug des Transportbandes 2 zu erleichtern. Derartige Röllchen können auch unterhalb der oberen Abstützung angeordnet sein.

Claims (5)

1. Einrichtung zum Pasteurisieren und Sterilisieren von rieselfähigen oder stückigen Materialien in einer kontinuierlich arbeitenden Mikrowellenanlage, mit einem Mikrowellenhohlleiter und mit um Umlenkrollen durch den Mikrowellenhohlleiter geführten unteren und oberen Transportbändern, dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen dem oberen und unteren Transportband (3, 2) eine die zu behandelnden Materialien aufnehmende, im Querschnitt muldenförmige, sich in Längsrichtung erstreckende Kammer (11) ausgebildet ist, und
daß seitlich zwischen dem oberen und unteren Transportband (3, 2) flache Düsenmündungen, an denen Dampf- oder Schutzgasquellen angeschlossen sind, in die Kammer (11) hineinragen.

2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das untere Transportband (2) über im Querschnitt muldenförmige Abstützungen (8) und das obere Transportband (3) vorzugsweise unter ebenfalls im Querschnitt muldenförmige Abstützungen (9) geführt sind.

3. Einrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die im Querschnitt muldenförmigen Abstützungen (8, 9) beidseitig einen horizontal verlaufenden Anfangsteil (8 a, 8 b) aufweisen, an den sich der mittlere muldenförmige Teil (8 c) anschließt.

4. Einrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die im Querschnitt muldenförmigen Abstützungen (8, 9) aus einer Vielzahl nebeneinander angeordneter Rollen (10) gebildet sind.

5. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Transportbänder (2, 3) aus mit Polytetrafluoräthylen oder Silikonkautschuk beschichtete Glasfasergewebebänder ausgebildet sind.