DE3429240A1 - Stereomikroskop - Google Patents
StereomikroskopInfo
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Description
TOKYO KOGAKU KIKAI K.K. Tokio (Japan)
Stereomikroskop
Die Erfindung betrifft das optische System eines Stereomikroskops und insbesondere das optische System eines
für Augenuntersuchungen bestimmten Stereomikroskops mit Spaltblendenlampe.
Stereomikroskope können nach ihrem optischen Aufbau in Greenough- und Galilei-Mikroskope eingereilt werden.
In dem in Figur 1 gezeigten Greenough-Mikroskop kreuzen zwei Strahlengänge I, II einander auf einer Ebene des Betrachtungsobjekts
unter einem eingeschlossenen Winkel U). Objektive 1af 1b, Aufrichtsysteme 2a, 2b und Okulare 3a, 3b
sind in den Strahlengängen I, II angeordnet und so ausgelegt, daß optische Achse IA auf der Objektivseite des Objektivs
parallel ist dem Betrachtungsstrahlengang 1B des Okulars.
Ebenso ist im Strahlengang II die objektivseitige optische
Achse HA parallel zu der optischen Achse HB des Betrachtung sstrahlenganges. In diesem Fall ist der eingeschlossene
Winkel «yj ein Konvergenzwinkel im Bereich von 10 bis 16
Grad, der sehr nahe bei dem Konvergenzwinkel liegt, der erhalten wird, wenn ein Betrachter mit bloßen Augen e-, e2
das Objekt Eaus geringer Entfernung betrachtet. Das Greenough-Mikroskop
hat daher den Vorteil, daß es ein natürliches räumliches Sehen ermöglicht, weil der nachstehend als Stereowinkel
bezeichnete Winkel, den auf der Objektseite des Objektivs
vorhandenen optischen Achsen IA, HA einschließen, gleich ist dem nachstehend als Betrachtungswinkel bezeichneten Winkel Θ,
den die optischen Achsen IB, HB der Betrachtungsstrahlengänge
der Okularsysteme 3a, 3b einschließen, und weil ferner der Stereowinkel Cp gleich dem Konvergenzwinkel beim natürlichen
Sehen ist. Das Greenough-Mikroskop hat jedoch den Nachteil, daß die Strahlengänge I und II einander kreuzen,
so daß eine komplizierte Bearbeitung der Halterungen für die optischen Teile erforderlich ist, und daß die nicht gezeigten
optischen Systeme, die zwischen dem Objektiv 1a (1b) und dem Aufriehtsystern 2a (2b) angeordnet sind und dem Fokussieren
und dem Einstellen der Vergrößerung dienen, ebenfalls einen komplizierten Aufbau haben.
Das in Figur 2 gezeigte Galilei-Stereomikroskop ist so aufgebaut, daß die Strahlengänge zu der zugeordneten optischen
Achse parallel sind. Im Strahlengang III sind ein Objektiv 4, eine Abbildungslinse 7a zum Erzeugen eines
Zwischenbildes Pa und ein Okular 6a zur Betrachtung des Zwischenbildes Pa angeordnet. Im Strahlengang IV ist ebenfalls
das Objektiv 4 als gemeinsames Objektiv angeordnet, ferner eine Abbildungslinse 7b, ein Aufrichtsystem 5b und
ein Okular 6b. Die optischen Achsen der beiden Abbildungslinsen 7a, 7b sind zueinander und zu der optischen Achse des
Objektivs 4 parallel. Die betrachterseitigen optischen Achsen
IHB, IVB der Okulare 6a, 6b sind ebenfalls zu den Achsen der Abbildungssysteme 7a, 7b parallel. Der Stereowinkel 1^
zwischen den optischen Achsen IHA, IVA, auf der Objektivseite
des Objektivs 4 wird in Abhängigkeit von der Basislänge ^bestimmt, die dem Abstand zwischen den Abbildungslinsen 7a, 7b entspricht. Da dieser Stereowinkel Ul eine
Parallaxe bedingt, kann das Objekt E stereoskopisch betrachtet werden, obwohl der Betrachtungswinkel θ zwischen den
Achsen der Betrachtungsstrahlengänge IHB, IVB gleich Null
ist. Das Galilei-Stereomikroskop hat den Vorteil , daß infolge
der parallelen Anordnung der beiden Strahlengänge III, IV das optische System einfach aufgebaut ist, die Einrichtungen
zum Fokussieren und zum Einstellen der Vergrößerung ebenfalls einfach aufgebaut sind und ein Anbau von weiteren
Strahlengängen, beispielsweise des optischen Systems einer Kamera oder eines Mikroskops zur Betrachtung von der Seite,
ohne weiteres möglich ist.
Beim Betrachten eines weit entfernten Objekts durch das menschliche Auge ist zwischen den Sichtlinien beider Augen
kein Konvergenzwinkel vorhanden, so daß ein derartiges Objekt längere Zeit hindurch angenehm betrachtet werden kann, ohne
daß die Augen ermüden und ohne daß eine Akkommodation der Augenlinse erforderlich ist. Dies gilt auch für die Betrachtung
mit dem Mikroskop. Es wird daher angenommen, daß bei länger andauernder Betrachtung das Galilei-Mikroskop, in dem
die beiden optischen Achsen IHB, IVB der Betrachtungsstrahlengänge
parallel sind, einem Greenough-Mikroskop vorzuziehen ist, in dem diese beiden Achsen konvergent sind, weil die
Betrachtung mit dem Galilei-Mikroskop weniger ermüdend ist.
Ein Mikroskop ist jedoch ein Instrument zum Betrachten eines in geringer Entfernung angeordneten, winzigen
Objekts, das dabei vergrößert wird. In dem Galilei-Mikroskop tritt das Licht zwar derart in das Auge ein, als käme es aus
unendlich weiter Entfernung, doch hat das menschliche Gehirn die Vorausinformation erhalten, daß es ein Objekt aus geringer
Entfernung betrachtet. Das Galilei-Mikroskop hat daher den Nachteil, daß zwischen dem beim natürlichen Sehen erhaltenen
Eindruck und dem beim Betrachten durch das Mikroskop erhaltenen Eindruck eine Diskrepanz vorhanden ist. Insbesondere die
-ir-
durch die Konvergenzbewegung übermittelte Information oder
die Information, die bei Fehlen einer durch die Konvergenzbewegung
bedingten Information infolge der durch den Stereowinkel itJ bedingten Parallaxe übermittelt wird, erhält der Betrachter
einen stärkeren räumlichen Eindruck als beim natürlichen stereoskopischen Sehen.
Wenn beispielsweise für Augenuntersuchungen ein Stereomikroskop mit einer Spaltblendenlampe verwendet wird,
muß der Arzt häufig die zu untersuchenden Augen zunächst mit dem bloßen Auge betrachten, um beispielsweise die die Position
der Lichtquelle, die Breite und Länge des Blendenspaltes einzustellen, oder um eine einfache operative Behandlung vorzunehmen.
Dabei befindet sich das betrachtende Auge des Arztes
in dem Zustand für die Betrachtung aus geringer Entfernung. Danach muß der Arzt durch das Mikroskop blicken und dabei die
Sichtlinien seiner Augen wie zum Betrachten eines weit entfernten Objekts auseinanderbewegen, damit er das Objekt
stereoskopisch betrachten kann. Ein Nachteil bestand dabei darin, daß die sofortige Bildtrennung und das sofortige
stereaskopische Sehen nur schwer zu erzielen waren.
Beim Galilei-Mikroskop wird der Vorteil, daß es eine Betrachtung mit geringer Ermüdung ermöglicht, dadurch
aufgehoben, daß bei seiner Verwendung ein übertriebener räumlicher Eindruck erhalten wird und zwischen dem Sehen mit dem
bloßen Auge und der Betrachtung mit dem Stereomikroskop die Sichtlinien der Augen auseinanderbewegt werden müssen. Tatsächlich
führt die Betrachtung mit dem Galilei-Mikroskop zu
einer stärkeren Ermüdung als die Betrachtung mit dem Greenough-Mikroskop. Weitere Nachteile bestehen in der Möglichkeit
von Betrachtungsfehlern und von Behandlungsfehlern, die auf eine Fehleinschätzung des Abstandes zurückzuführen
sind. Trotz der vorstehend genannten Vorteile des Galilei-Mikroskops
ist daher wegen der genannten Nachteile desselben eine Verbesserung erwünscht.
Dagegen hat das Greenough-Mikroskop zwar den Vorteil,
daß es beim Betrachten des Objekts einen räumlichen Eindruck vermittelt, der dem beim Sehen mit dem bloßen Auge erhaltenen
entspricht, doch können infolge dieses schwachen räumlichen Eindruckes, der dem beim stereoskopischen Sehen mit dem
bloßen Auge erhaltenen sehr nahekommt, kleine Unebenheiten unter Umständen nur sehr schwer erkannt werden. Daher besteht
beim Greenough-Mikroskop ein Bedürfnis nach einem stärkeren räumlichen Eindruck.
Die Aufgabe der Erfindung besteht in der beseitigung
der vorstehend erläuterten Nachteile und in der Befriedigung auch des hinsichtlich des üblichen Stereomikroskpes bestehenden
Bedürfnisses.
Zur Lösung dieser und anderer Aufgaben ist ein Stereomikroskop mit einem gemeinsamen Objektiv, mit einer
ersten und einer zweiten Abbildungslinse, die zum Erzeugen von Zwischenbildern des Betrachtungsobjektis dienen und
deren Strahlengänge zu dem Strahlengang des Objektivs parallel sind, mit einer ersten und einer zweiten Strahlengangablenkeinrichtung,
die hinter je einer der Abbildungslinsen angeordnet sind und zum Auswärtslenken der aus der zugeordneten
Abbildungslinse austretenden Strahlenbündel gegenüber dem Strahlengang des Objektivs dienen, und mit einem ersten und
einem zweiten Okular, die hinter je einer der Strahlengangablenkeinrichtungen angeordnet sind und zum Betrachten je
eines der Zwischenbilder dienen, gemäß der Erfindung derart ausgebildet, daß der in Abhängigkeit von der Basislänge
zwischen der ersten und der zweiten Abbildungslinse ge-
wählte Stereowinkel to und der Betrachtungswinkel θ zwischen
den BetrachtungsStrahlengängen des ersten und des zweiten Okulars gleich sind.
Die Erfindung schafft ferner ein Stereomikroskop, das ein Objektivsystem zum Erzeugen eines ersten und eines
zweiten Zwischenbildes eines Betrachtungsobjektes besitzt, ferner ein erstes und ein zweites Okularsystem zum Betrachten
des ersten bzw. zweiten Zwischenbildes, ein erstes und ein zweites Aufriehtsystern, die vor dem ersten bzw. zweiten
Okular angeordnet sind und eine Betrachtung der Zwischenbilder in Form von aufrechten Bildern ermöglichen, und eine
Einrichtung zum Verändern des Betrachtungswinkels θ zwischen den Achsen der BetrachtungsStrahlengänge des ersten und
zweiten Okularsystems derart, daß der von dem Betrachter erhaltene
räumliche Eindruck veränderbar ist.
Bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung werden nachstehend anhand der beigefügten Zeichnungen beschrieben,
in denen gleiche Bezugsziffern gleiche oder einander entsprechende Teile bezeichnen. In den Zeichnungen zeigt
Figur 1 das optische System eines üblichen Greenough-Mikroskops,
Figur 2 das optische System eines üblichen Galilei-Mikroskops,
Figur 3 das optische System einer ersten Ausführungsform der Erfindung,
Figur 4 schaubildlich das in einem Stereoskopietest verwendete Betrachtungsobjekt,
Figur 5 ein optisches Aufrichtsystem in einem Strahlengang der zweiten Ausführungsform der Erfindung,
Figur 6 ein optisches Aufrichtsystem in einem Strahlengang der dritten Ausführungsform der Erfindung,
Figur 7 ein optisches Aufrichtsystem in einem Strahlengang der vierten Ausführungsform der Erfindung und
Figur 8 das optische System der fünften Ausführungsform der Erfindung.
In der Figur 3 ist als Beispiel die Optik eines Stereomikroskops mit einer Spaltblendenlampe dargestellt.
Dieses Stereomikroskop besitzt einen ersten Strahlengang und einen zweiten Strahlengang 200. Im ersten Strahlengang sind
ein gemeinsames Objektiv 101, eine zum Erzeugen eines Zwischenbildes
102 dienende Abbildungslinse 103 mit einer zu der optischen Achse 101a des Objektivs 101 parallelen optischen
Achse, ein zum Ablenken des Strahlenganges dienendes optisches Aufrichtsystem in Form eines modifizierten Porroprismas
104 und ein Okular 105 zum Betrachten des Zwischenbildes angeordnet. In dem zweiten Strahlengang 200 sind das Objektiv
101, die zum Erzeugen eines Zwischenbildes 202 dienende Abbildungslinse 203 mit einem zu dem Strahlengang 101a des
Objektivs 101 parallelen Strahlengang, ein zum Ablenken des Strahlenganges dienendes optisches Aufrichtsystem in Form
eines Porroprismas 204 und ein Okular 205 zum Betrachten des Zwischenbildes 202 angeordnet.
Die Kantenwinkel oc der die modifizierten Porroprismen
104, 204 bildenden Prismen 106, 206 betragen 90° -6^/4. Dabei
ist (A der Stereowinkel zwischen der optischen Achse 100& des
ersten Strahlenganges 100 und der optischen Achse 200A des zweiten Strahlenganges auf der dem Objekt E zugekehrten Seite.
Dieser Stereowinkel i*) wird in Abhängigkeit von der Basislänge
& zwischen den beiden Abbildungslinsen 103 und 203 gewählt.
Infolge dieser Beziehung zwischen den Winkeln ©G und {£
ist der Betrachtungswinkel θ zwischen der betrachterseitigen optischen Achse 100B des ersten Strahlenganges 100 und der
betrachterseitigen optischen Achse 200B des zweiten Strahlenganges 200 gleich dem Stereowinkel i*) .
Die Tatsache, daß bei einer Übereinstimmung des Stereowinkels 0 und des Betrachtungswinkels θ der bei der Betrachtung
durch das Mikroskop erhaltene räumliche Eindruck dem beim natürlichen Sehen erhaltenen genügend nahekommt,
wurde durch die Ergebnisse der folgenden Versuche bestätigt.
Gemäß der Figur 4 wurde in einem Versuch ein Objekt in Form eines hohlzylindrischen Körpers 300 mit einem Innendurchmesser
a von 2,0 mm und einer Tiefe d von 2,0 mm (Tiefe: Innendurchmesser =1) von zehn in der Tabelle 1 angegebenen
Personen mit dem bloßen Auge betrachtet. Danach wurde dasselbe Objekt von denselben zehn Personen mit fünf verschiedenen
Arten von Stereomikroskopen betrachtet, die in der Tabelle 2 angegeben sind. Bei der Betrachtung mit jedem der Mikroskope
wurden die Betrachter gebeten, mit den Ziffern von 1 bis 5 anzugeben, ob ihnen das Verhältnis zwischen dem Innendurchmesser
a und der Tiefe d größer oder kleiner erschien als bei Betrachtung mit dem bloßen Auge. Dabei sollte durch die Ziffer
angegeben werden, daß dasselbe Ergebnis wie bei der Betrachtung mit dem bloßen Auge erhalten wurde. Mit den Ziffern 4 und 5
sollte ein stärkerer räumlicher Eindruck bzw. der Eindruck eines größeren Verhältnisses von Tiefe zu Innendurchmesser angegeben
werden und mit den Ziffern 2 und 1 der entgegengesetzte
Mt -
41
Eindruck eines kleineren Verhältnisses von Tiefe zu Innendurchmesser.
Die Ergebnisse sind in der Tabelle 3 angegeben.
BETRACHTER
A B C D E P G H I J
GESCHLECHT
m m m m m m m m
m w
TABELLE 1 | ALTER | ABSTAMMUNG |
31 | JAPANER | |
32 | Il | |
35 | Il | |
40 | Il | |
45 | Il | |
45 | Il | |
45 | Il | |
50 | Il | |
30 | AMERIKANER (WEISS) | |
22 | JAPANERIN | |
TYP | TABELLE | 2 | Betrachtungs winkel θ |
Vergroßerungs- faktor |
|
r. | Greenough | Stereo winkel Φ |
13° | 16 | |
1 | Galileo | 13° | O (parallel) | 16 | |
2 | Erfindung (Galflei) |
13° | 8° | 16 | |
3 | It | 13° | 13° | 16 | |
4 | Greenough | 13° | 0 (parallel) | 16 | |
5 | 13° | ||||
Anmerkung: Das mit "Erfindung (Galilei)" bezeichnete Mikroskop
Nr. 3 ist ein Galilei-Mikroskop gemäß der Erfindung
- V6 -
43
Betrachter
Mikroskop Nr.
A B C D F G H I J
3 | 5 | 4 | 3 | 5 |
3 | 5 | 4 | 3 | 5 |
3 | 5 | 3 | 3 | 5 |
3 | 5 | 4 | 3 | 5 |
3 | 5 | 3 | 3 | 5 |
3 | 5 | 4 | 3 | 5 |
3 | 5 | 4 | 3 | 5 |
3 | 5 | 3 | 3 | 5 |
3 | 5 | 3 | 3 | 5 |
Durchschnitt
3,5
Aus den in der Tabelle 3 angegebenen Ergebnissen geht hervor, daß unabhängig davon, ob ein Mikroskop gemäß der Erfindung
oder ein Galilei- oder Greenough-Mikroskop verwendet wird, der vom Betrachter erhaltene räumliche Eindruck stark
von dem Betrachtungswinkel θ abhängt und bei einem kleineren Betrachtungswinkel θ stärker ist. Für die Mikroskope beider
Arten wurde ferner bestätigt, daß der räumliche Eindruck dem
bei Betrachtung mit dem bloßen Auge erhaltenen entspricht, wenn der Stereowinkel to und der Betrachtungswinkel θ gleich sind.
In der vorstehend beschriebenen Ausführungsform, in der die optischen Achsen der Abbildungslinsen 103, 203 zueinander
parallel bleiben, können die zum Einstellen der Vergrößerung dienende Optik und die zum Fokussieren dienende
AH
Optik (für diesen Zweck können die Abbildungslinsen verwendet werden), sowie die Antrieb für diese Optiken, die vor
oder hinter den Abbildungsiinsen 103, 203 angeordnet werden
können, einfacher ausgebildet sein als bei einem Greenough-Mikroskop. Das Mikroskop nach dieser Ausführungsform hat
nicht nur wie das Galilei-Stereomikroskop den Vorteil, daß optische Zusatzgeräte, beispielsweise eine Kamera und dergleichen,
auf einfache Weise angebracht werden können, sondern es hat auch wie das Greenough-Stereomikroskop den
Vorteil, daß bei der Betrachtung mit dem Mikroskop der Betrachter einen ähnlichen räumlichen Eindruck erhält, wie bei
der Betrachtung mit dem bloßen Auge. Die Erfindung schafft somit ein neuartiges Galilei-Mikroskop.
In der vorstehend beschriebenen ersten Ausführungsform sind der Stereowinkel to und der Betrachtungswinkel θ
gleich. Dagegen kann bei dem Greenough- und bei dem Galilei-Stereomikroskop
der Betrachtungswinkel θ geändert werden, so daß erforderlichenfalls bei der Betrachtung durch das Mikroskop
ein stärkerer oder ein schwächerer räumlicher Eindruck erhalten wird als bei der Betrachtung mit dem bloßen Auge.
In der in der Figur 5 dargestellten Ausführungsform der Erfindung ist eine Einrichtung zum Einstellen des Betrachtungswinkels
vorgesehen. Dazu dient die in den Ausführungsformen nach den Mikroskopen gemäß den Figuren 1 und 2 vorgesehene
Einrichtung zum Auswärtslenken des Strahlenganges. Ferner ist in der Figur 5 für nur einen Strahlengang ein
abgeändertes Aufrichtsystern dargestellt. Das Aufriehtsystem
400 zum Auswärtslenken des Strahlenganges besitzt zwei Wendeprismen (Doveprismen) 401 und 402. Die Reflexionsebene 402a
des zweiten Wendeprismas 402 ist rechtwinklig zu der Reflexionsebene 401a des ersten Wendeprismas 401. Das Aufrichtsystem
ist so aufgebaut, daß das umgekehrte Bild bei
A5
Betrachtung durch die beiden Wendeprismen hindurch als aufrechtes
Bild erscheint. Ferner ist eine Einrichtung zum Einstellen des Betrachtungswinkels durch Drehen des zweiten
Wendeprismas 402 um eine Drehachse 403 vorgesehen. Auf diese Weise kann die betrachterseitige optische Achse 404 in einer
horizontalen Ebene bewegt werden. Durch Veränderung des Betrachtungswinkels θ kann der räumliche Eindruck verändert werden.
Eine weitere Ausführungsform der Einrichtung zum Verändern des räumlichen Eindruckes ist in der Figur 6 gezeigt.
Zum Auswärtslenken des einen Strahlenganges dient ein Aufrichtsystem 410 mit einem ersten Rechtwinkelprisma 411,
einem Drehspiegel 412 und einem zweiten Rechtwinkelprisma
413, dessen brechende Kante in einer Ebene liegt, die zu der
brechenden Kante des ersten Rechtwinkelprismas 411 rechtwinklig ist. Ferner ist eine Einrichtung zum Einstellen des Betrachtungswinkels durch Schwenken des Drehspiegels 412, des zweiten
Rechtwinkelprismas 413 und des Okulars 500 um eine Schwenkachse 412a vorgesehen. Durch diese Veränderung des
Betrachtungswinkels θ kann der räumliche Eindruck verändert werden.
Eine weitere Ausführungsform der Einrichtung zum Verändern des räumlichen Eindruckes ist in der Figur 7 gezeigt.
Zum Auswärtslenken des einen Strahlenganges ist ein Aufrichtsystera 420 vorgesehen, das ein Rechtwinkel-Dachkantprisma
421 mit einer Dachebene 421a und ein zweiten Rechtwinkelprisma 422 besitzt. Dieses ist mit einer Einrichtung
zum Einstellen des Betrachtungswinkels verbunden und kann gemeinsam mit dem Okular 500 um eine Schwenkachse 422b verschwenkt
werden, die in der Reflexionsebene 422a liegt. Durch eine derartige Veränderung des Betrachtungswinkels θ
kann der räumliche Eindruck verändert werden. Ferner kann zur Anpassung des Betrachtungssystems an den Pupillenabstand des
Betrachters der Abstand D zwischen dem zweiten Rechtwinkelprisma 422 und dem Dachkant-Rechtwinkelprisma 421 verändert
werden.
Die vorstehend beschriebenen Einrichtungen zum Einstellen des Betrachtungswinkels können nicht nur in der Ausführungsform
gemäß der Figur 3, sondern auch in dem Greenough-Stereomikroskop gemäß der Figur 1 und dem Galilei-Stereomikroskop
gemäß der Figur 2 verwendet werden. Dabei sind in dem Greenough-Mikroskop das Objektiv und die Aufrichtlinse
miteinander vereinigt und besitzt das Objektivsystem ein erstes Objektiv 1a zum Erzeugen des ersten Zwischen
bildes und ein zweites Objektiv 1b zum Erzeugen des zweiten Zwischenbildes. Die optischen Achsen der beiden Objektive 1a,
1 b kreuzen einander unter dem Stereowinkel <*) .
In einem Stereomikroskop, das mit einer der anhand der Figuren 5 bis 7 beschriebenen Einrichtungen zum Einstellen
des Betrachtungswinkels versehen ist, kann der bei Betrachtung durch das Mikroskop erzielte räumliche Eindruck
beliebig gewählt werden, so daß eine sehr angenehme stereoskopische Betrachtung ermöglicht wird.
In den vorstehend beschriebenen Ausführungsformen wird zum Erzielen des Betrachtungswinkels θ eine Reflexionsebene verwendet, doch ist die Erfindung darauf nicht eingeschränkt.Man
kann anstattdessen auch die Brechkraft eines Prismas ausnutzen. Ein derartiges Ausführüngsbeispiel ist
in der Figur 8 dargestellt und umfaßt ein Ablenkprisma 505, das zwischen dem Objektiv 101 und der Abbildungslinse 103
des ersten Strahlenganges 100 angeordnet ist, und zum Er-
JJ
zielen des Betrachtungswinkels θ ein Ablenkprisma 506, das zwischen dem Objektiv 101 und der Abbilungslinse 203 des
zweiten Strahlenganges 200 angeordnet ist. In dieser Ausführungsform ist das Ablenkprisma 505 ein Drehprisma mit
keinem achromatischen Prismen 501 und 502. Diese bestehen aus Drehprismen, die um eine Drehachse 505a gegengleiche
Drehbewegungen ausführen. Das Ablenkprisma 506 ist ebenfalls ein Drehprisma mit kleinen achromatischen Prismen 503, 504.
Durch Betätigen der Drehprismen kann der Betrachtungswinkel θ verändert werden. In dieser Ausführungsform werden die hinter
den Abbilungslinsen 103, 203 auf der rechten und linken Seite angeordneten Okulare mit den Drehprismen derart gedreht, daß
der Winkel zwischen ihren einander kreuzenden Achsen mit dem Betrachtungswinkel θ verändert wird, so daß eine Fehlausrichtung
der Achsen vermieden wird.
Vorstehend wurden bestimmte Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der Zeichnungen ausführlich beschrieben,
doch versteht es sich für den Fachmann, daß im Rahmen des Erfindungsgedankens die vorstehend erwähnten und andere
Abänderungen vorgenommen werden können.
- Leerseite
Claims (7)
1. Stereomikroskop mit einem gemeinsamen Objektiv, mit einer ersten und einer zweiten Abbilungslinse, die zum
Erzeugen von Zwischenbildern des Betrachtungsobjekts dienen
und deren Strahlengänge zu dem Strahlengang des Objektivs parallel sind, mit einer ersten und einer zweiten Strahlengangablenkeinrichtung,
die hinter je einer der Abbildungslinsen angeordnet sind und zum Auswärtslenken der aus der
zugeordneten Abbildungslinse austretenden Strahlenbündel gegenüber dem Strahlengang des Objektivs dienen, und mit
einem ersten und einem zweiten Okular, die hinter je einer der Strahlengangablenkeinrichtungen angeordnet sind und zum
Betrachten je eines der Zwischenbilder dienen, dadurch gekennzeichnet,
daß der in Abhängigkeit von der Basislänge zwischen der ersten und der zweiten Abbildungslinse gewählte
Stereowinkel t-ound der Betrachtungswinkel θ zwischen den Betrachtungsstrahlengängen des ersten und des zweiten Okulars
gleich sind.
2. Stereomikroskop nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das erste und zweite Strahlengangablenksystem
auch als Aufrichtsysteme dienen.
3. Stereomikroskop nach Anspruch 2, in dem das erste und zweite Strahlengangablenksystem jeweils ein erstes
Prisma mit einer ersten und einer zweiten Reflexionsebene zum horizontalen Umkehren des aus der zugeordneten Abbildungslinse austretenden Strahlenbündels und ein zweites Prisma
mit einer dritten und einer vierten Reflexionsebene zum vertikalen
Umkehren des aus dem ersten Prisma austretenden Strahlenbündels und zum Richten desselben auf das zugeordnete Okular
umfaßt/ dadurch gekennzeichnet, daß die erste und die zweite Reflexionsebene einander unter einem Winkel
OC= 90° - U/4
schneiden.
4. Stereomikroskop, gekennzeichnet durch ein Objektivsystem zum Erzeugen eines ersten und eines zweiten Zwischenbildes
eines Betrachtungsobjekts, ferner durch ein erstes und ein zweites Okularsystem zum Betrachten des ersten bzw. zweiten
Zwischenbildes, ein erstes und ein zweites Aufriehtsystern,
die vor dem ersten bzw. zweiten Okular angeordnet sind und eine Betrachtung der Zwischenbilder in Form von aufrechten
Bildern ermöglichen, und eine Einrichtung zum Verändern des Betrachtungswinkels θ zwischen den Achsen der Betrachtungsstrahlengänge
des ersten und zweiten Okularsystems derart, daß der von dem Betrachter erhaltene räumliche Eindruck veränderbar
ist.
5. Stereomikroskop nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das erste und das zweite Aufrichtsystem jeweils
mindestens zwei Reflexionsebenen besitzen und der Neigungswinkel mindestens einer dieser Reflexionsebenen gegenüber der
optischen Achse des auffallenden Lichtes veränderbar ist.
6. Stereomikroskop nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß den Okularsystemen ein gemeinsames
Objektiv zugeordnet ist, daß die optischen Achsen der Okularsysteme zu der optischen Achse des Objektivs parallel
sind, und daß die Okularsysteme eine erste und eine zweite
Abbildungslinse zum Erzeugen des ersten und des zweiten Zwischenbildes besitzen.
7. Stereomikroskop nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Objektivsystem ein erstes Objektiv zum
Erzeugen eines ersten Zwischenbildes und ein zweites Objektiv zum Erzeugen eines zweiten Zwischenbildes umfaßt und die
optischen Achsen des ersten und des zweiten Objektivs einander unter einem Stereowinkel ίο kreuzen.
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