DE3428512C2 - Vorrichtung zur Übernahme und zum Weitertransport von Falzprodukten - Google Patents
Vorrichtung zur Übernahme und zum Weitertransport von FalzproduktenInfo
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Abstract
Zur Übernahme von Falzprodukten ist oberhalb der Übergabestelle (4) zwischen Falzmesserzylinder (1) und Falzklappenzylinder (2) eine mit elastischen Mitnehmern (9) versehene umlaufende Transportvorrichtung (7) angeordnet. Durch Ablenkvorrichtungen (13) werden vor der Übernahmestelle im keilförmigen Bereich A die elastischen Mitnehmer (9) nach außen abgedrängt, das heißt gespannt. Durch rechtzeitige Beigabe der elastischen Mitnehmer (9) schwingen diese wieder nach innen und erfassen mit ihren abgewinkelten Enden das Exemplar, das bei der Umführung der Transportvorrichtung (7) um die Umlenkrolle (8) mit erhöhter Geschwindigkeit die Falzprodukte (3) von den Zylindern (1, 2) abzieht. Durch die Umführung der Transportvorrichtung (7) um das Umlenkrad (11) erfolgt eine Reduzierung der Geschwindigkeit der Falzprodukte (3), da die nach außen stehenden Enden der Mitnehmer im Bereich des Mittelpunktes des Umlenkrades (11) laufen.
Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Aus der DE-AS 21 36 227 ist es beispielsweise bekannt, gefaltete Papierprodukte mittels eines Trennteiles
wieder zu öffnen, um z. B. Beilagen in das Falzprodukt einfügen zu können. Für das Wiederöffnen von
Falzprodukten wird üblicherweise eine separate Vorrichtung benötigt, was die Gerätekosten und die sogenannte
Weiterverarbeitung allgemein verteuert bzw. verumständlicht.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Übernahme- und Transportvorrichtung aufzuzeigen, die Falzprodukte direkt
aus dem Falzapparat entnimmt und diese verlangsamt an im »Inline Betrieb« angeschlossene, weiterverarbeitende
Aggregate weitergibt.
Die Erfindung geht aus von einem herkömmlichen Falzapparat, wie er beispielsweise aus dem DE-Patent
42 242 bekannt ist, der einen Falzklappenzylinder und einen an diesen angestellten Falzmesserzylinder,
der auch gleichzeitig Sammelzylinder sein kann, umfaßt. Bekanntlich wird hierbei der Falz dadurch gebildet, daß
die auf dem Falzmesserzylinder liegenden Bogen oder Bogenpakete jeweils durch ein Falzmesser, das steuerbar
am Falzmesserzylinder angeordnet ist, in die geöffnete Falzklappe im Falzklappenzylinder gestoßen werden.
Über eine umlaufende Transportvorrichtung, z. B. ein Schaufelrad, erfolgt anschließend die Entnahme der
Falzprodukte aus dem Falzapparat. In äquivalenter Weise kann jedoch auch die Erfindung von einem sogenannten
Trommelfalzapparat ausgehen, bei dem anstelle von Falzklappenzylinder und Falzmesserzylinder ein
Falzwalzenpaar verwendet wird, zwischen dem mittels eines in dieses stoßenden Falzmessers die Bogen oder
Bogenpakete hindurchgefalzt werden. Bei beiden der vorgenannten Falzapparategattungen kann die der Erfindung
zugrunde liegende Aufgabe durch die Anwendung der Merkmale des kennzeichnenden Teils des Anspruchs
1 gelöst werden. Aus der nichtvorveröffentlichten DE-PS 34 27 559 ist ts bekannt, Mitnehmer hinterhalb
des Falzes einzuführen und auf diese Weise das Falzprodukt dem Falzapparat zu entnehmen.
Es zeigt schematisch:
F i g. 1 eine Seitenansicht der erfindungsgemäßen Vorrichtung,
Fig.2 eine Vorderansicht der erfindungsgemäßen
Vorrichtung,
F i g. 5 eine in F i g. 2 verwendete einstellbare Ablenkvorrichtung
für die erfindungsgemäßen Mitnehmer,
F i g. 4 den zeitlichen Ablauf der Auslenkung der Mitnehmer,
F i g. 5 eine in der Vorrichtung gemäß F i g. 1 verwendbare Umlenkvorrichtung zur Geschwindigkeitsreduzierung
in Form eines gekröpften Kettenrades,
F i g. 6 bis 8 Befestigungsmöglichkeiten der erfindungsgemäßen Mitnehmer und
Fig.9 und 10 die Spreizung der zu übernehmenden
Falzprodukte an der Umlenkvorrichtung gemäß F i g. 1.
F i g. 1 läßt einen Falzmesserzylinder 1, der gleichzeitig auch Sammelzylinder sein kann, und einen Falzklappenzylinder
2 erkennen. Bogen oder Bogenpakete 3, die zuvor mit einer oder mehreren Farben in einer Druckmaschine
bedruckt wurden, werden an der Übergabestelle 4 in bekannter Weise in geöffnete Falzklappen 5
am Falzklappenzylinder 2 mittels an dem Falzmesserzylinder 1 angeordneten Falzmessern gestoßen, wonach
zur Falzbildung die Falzklappen 5 schließen. Durch Weiterdrehung der Zylinder 1, 2 entsteht der in F i g. 1
dargestellte dreieckförmige Bereich A an bzw. hinter der Übergabestelle 4, der auch als »Zwickel« bezeichnet
werden kann. Zu diesem Zeitpunkt liegen die beiden Hälften der Falzprodukte 3 noch auf dem Falzmesserzylinder
1.
Ein dtrartiger dreieckförmiger Bereich entsteht auch
bei dem eingangs erwähnten Falzwalzenpaar, zwischen dem die zu falzenden Bogen oder Bogenpakete hindurchgefalzt
werden, wenn zwischen diese ein Messer gestoßen wird. Somit kann die im nachfolgenden beschriebene
Vorrichtung auch bei dieser Art von Falzapparaten eingesetzt werden, wobei lediglich für die Mitnehmer
in den Walzenpaaren entsprechende Ausnehmungen bzw. Vertiefungen am Umfang des Mantels
vorgesehen werden müssen.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung umfaßt eine umlaufende endlose Transportvorrichtung mit einem Trum
7, beispielsweise eine Kette oder einen Zahnriemen. Das Trum 7 wird in einer konvexen Bahn um ein Umlenkrad
8 geführt, das oberhalb des keilförmigen Bereiches A positioniert ist. An dem Trum 7 sind elastische Mitnehmer
9 befestigt, beispielsweise aus hochelastischem Federstahl, die von der Seite gesehen eine Form aufweisen,
die besonders aus den F i g. 6 bis 8 zu entnehmen ist.
Mit Hilfe der elastischen Mitnehmer 9 werden die Falzprodukte 3 von den Zylindern I1 2 mit erhöhter Geschwindigkeit
an einer Falzproduktubernahm-jstelle abgezogen,
wobei anschließend vorzugsweise unter Bildung einer Schuppe eine Verlangsamung in dem sich
daran anschließenden, geradlinigen Transportbereich eintritt Durch die Führung des Trums 7 um ein weiteres
Umlenkrad 11 in einer konkaven Bahn in der Weise, daß
die nach außen stehenden Enden der Mitnehmer 9 etwa im Zentrum des Umlenkrades 11 liegen, ist eine weitere
Reduzierung der Geschwindigkeit der Falzprodukte 2 in vorteilhafter Weise möglich, die sogar die Geschwindigkeit
»0« annehmen kann, wenn der Drehpunkt der Mitnehmer 9 exakt im Mittelpunkt des Umlenkrades 11
liegt. In diesem Moment kann die Übernahme also bei dieser relativ niedrigen Geschwindigkeit oder bei Stillstand
von Mitnehmern eines weiteres Transportsystems erfolgen, das in F i g. 1 !ediglich durch einen Pfeil 12
angedeutet ist Anschließend läuft die Transportvorrichtung um ein oberes Umlenkrad 10, wonach die Mitnehmer
wieder nach unten in Richtung unteres Umlenkrad 8 zur Übernahme eines weiteren Falzproduktes 3 geführt
werden.
Im folgenden werden die erfindungsgemäße Anordnung, die Steuerung und Ausbildung der Mitnehmer im
einzelnen beschrieben.
Wie F i g. 2 erkennen läßt, sind vorzugsweise beidseitig des Trums 7 bzw. T Mitnehmer 9 angeordnet, die
oberhalb des keilförmigen Bereiches A um die Umlenkräder 8 bzw. 8' geführt werden. Dabei ergibt sich eine
Erhöhung der Geschwindigkeit der vorzugsweise abgewinkelten Enden 9a, 9a' der Mitnehmer 9 bzw. 9', da
diese aus einer etwa geradlinigen Bewegung kommen, die anschließend bei der Umführung am Umlenkrad 8 in
eine bogenförmige Bahn übergeht Der Abstand der Transportvorrichtungen kann entsprechend der zu verarbeitenden
Exemplarbreite variabel gemacht werden.
Vorzugsweise ist das Umlenkrad 8 so positioniert, daß der Anstieg der Geschwindigkeit der Enden 9a, 9a'
beginnt, nachdem die Enden im Bereich A in die noch offenen Hälften der Falzprodukte 3 eintauchen, so daß
die Falzprodukte 3 mit erhöhter Geschwindigkeit von dem Falzmesserzylinder 3 nach vorherigem öffnen der
Falzklappen 5 abgezogen werden können. Normalerweise sind die aus hochelastischem Material bestehenden
Mitnehmer 9 entspannt an dem Trum 7 bzw. T befestigt. Rechtzeitig bevor die Mitnehmer 9 in die Nähe
der Umlenkrolle 8 gelangen, wird durch eine stationäre Spann- bzw. Auslenkvorrichtung, beispielsweise in
Form einer Auslenkschiene 13, bewirkt, daß die Mitnehmer 9 mit den unteren, abgewinkelten Enden 9a, 9a'
nach außen abgelenkt, das heißt gespannt werden. Nach Überfahren der Ablenkschienen 13 bzw. 13' werden sich
nunmehr die Mitnehmer 9,9' wieder entspannen, so daß die Enden 9a, 9a' mit der schmalen Seite sich wieder
nach innen bewegen und im Bereich A zwischen die noch geöffneten Hälften des Falzproduktes 3 einschwenken.
Gegebenenfalls kann, besonders bei hohen Geschwindigkeiten, eine Freigabe der Mitnehmer 9 vorverlegt
werden, so daß sie sich schon verhältnismäßig früh nach innen, also in Richtung Falzprodukt, entspannen
können. Auch eine zwangsweise Führung wäre möglich. Mit relativ hoher Geschwindigkeit fahren dann
die Enden 9a, 9a'im Bereich A zwischen die geöffneten Hälften der Falzprodukte 3. Hierfür kann die in F i g. 3
dargestellte variable Auslenk- bzw. Spannvorrichtung verwendet werden. Neben einer stationären Auslenkschiene
13 ist ein bogenförmig um das Umlenkrad 8 verschwenkbares Auslenkelement 14 angedeutet das
praktisch in Richtung keilförmigen Bereich A eine Verlängerung
der Auslenkschiene 13 bewirkt Somit kann der Zeitpunkt bzw. der örtliche Punkt, an dem die gespannten
Mitnehmer 9 freigegeben werden, individuell bestimmt werden.
Um die nach Freigabe der gespannten Mitnehmer 9 hervorgerufenen Schwingungen zu dämpfen, bietet sich
ίο an, zumindest an der Innenseite der Bahn der Mitnehmer
9, 9' Dämpfungselemente 15 vorzusehen, die beispielsweise aus einem elastischen Material, wie Gummi
oder Kunststoff oder aus einem Magnet, bestehen können. Gegebenenfalls können auch beidseitig des Mitnehmerweges
derartige Dämpfungselemente 15 angeordnet werden, so daß deren Schwingungen rasch unterdrückbar
sind.
Nachdem die Falzprodukte mit erhöhter Geschwindigkeit mittels der Mitnehmer 9,9' bzw. deren abgewinkelten
Enden 9a, 9a' von den Zylindern 1, 2 abgezogen wurden, wird unter Schuppenbildung die Geschwindigkeit
der Falzprodukte 3 niedriger, sobald die Mitnehmer 9 wieder linear an der Transportvorrichtung 7 in Richtung
Umlenkrad 11 geführt werden. Das Trum 7 wird in der Weise um das Umlenkrad 11 geführt daß die nach
außen stehenden Enden der Mitnehmer 9 etwa im Mittelpunkt des Umlenkrades 11 umlaufen. Dadurch ergibt
sich eine weitere Reduzierung der Geschwindigkeit der Falzprodukte 3. Wird der Drehpunkt der Mitnehmer
genau in den Mittelpunkt des Umlenkrades 11 gelegt, so
ergibt sich die Geschwindigkeit »0« für die Falzprodukte 3 beim Umführen des Trums 7 um das Umlenkrad 11.
Somit kann in vorteilhafter Weise die erwähnte Übergabe der Falzprodukte an weitere Transportsysteme zur
Weiterverarbeitung erfolgen.
F i g. 4 zeigt schematisch den zeitlichen Verlauf der Auslenkung der Mitnehmer 9 durch die Auslenkschiene
13 sowie deren Entspannung dahinter, wobei zur Dämpfung der Schwingungen nach erfolgter Freigabe ein
Dämpfungselement 15 angedeutet ist.
Eine weitere vorteilhafte Wirkung der erfindungsgemäßen Vorrichtung entsteht dadurch, daß bei der Führung
der Mitnehmer 9 um das Umlenkrad 11 eine automatische
Drehung der Mitnehmer 9 in den Falzprodukten 3 entsteht, wodurch diese automatisch gespreizt
werden (Fig. 10), da die Mitnehmer im Bereich A mit den abgewinkelten Enden 9a, 9a' mit der Schmalseite
zwischen die geöffenten Hälften der Falzprodukte 3 eingeführt wurden (Fig.9). Die Übergabe an weitere
Transportsysteme wird dadurch wesentlich erleichtert.
Eine weitere Erleichterung an der Übergabestelle ergibt sich dadurch, daß die in F i g. 5 angedeutete tellerförmige
Form für das Umlenkrad, hier beispielsweise ein Kettenrad 16, gewählt wird. In F i g. 1 kann bei der
Umführung der Mitnehmer um das Umlenkrad 11 ein F i g. 5 entsprechendes Kettenrad 16 verwendet werden
und durch ein weiteres Ablenkelement 13" können die Mitnehmer 9,9' wieder nach außen gebogen werden, so
daß die Enden 9a, 9a'aus dem Falzprodukt 3 heraustreten. Dieser Vorgang erfolgt, nachdem das Falzprodukt 3
durch die Mitnehmer eines nachfolgenden Transportsystems aufgefädelt bzw. ergriffen wurde.
Hierzu 4 Blatt Zeichnungen
Claims (4)
1. Vorrichtung zur Übernahme und zum Weiterführen von Falzprodukten von einem Falzapparat
durch eine umlaufende endlose Transportvorrichtung, dadurch gekennzeichnet, daß die
Transportvorrichtung mit ihrem umlaufenden Trum (7) an einer Falzproduktübernahmestelle auf einer
konvexen Bahn um ein Umlenkrad (8) und an einer Falzproduktabgabestelle auf einer konkaven Bahn
um ein Umlenkrad (11) geführt ist, so daß in Umlenkrad
(11) geführt ist, so daß in Umlaufrichtung im vorbestimmten Abstand voneinander an dem Trum
(7) angeordnete auslenkbare elastische Mitnehmer (9) mit ihren nach außen weisenden, abgewinkelten
Enden (9a) an der Falzproduktübernahmestelle eine erhöhte und an der Falzproduktabgabestelle eine
reduzierte Geschwindigkeit aufweisen, daß die Mitnehmer (9) mit ihren abgewinkelten Enden (ßa) an
der Falzproduktübernahmestelle von der Seite her hinterhalb des Falzrückens federnd eingreifen und
an der Falzproduktabgabestelle wieder herausziehbar sind, um die Falzprodukte im gespreizten Zustand
einer weiteren Transportvorrichtung zu übergeben.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Umlenkrad (8,11,16) tellerförmig
nach innen gewölbt ausgebildet ist (F i g. 5).
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die elastischen Mitnehmer (9,
9') von einer gemeinsamen, mittig geführten Transportvorrichtung (18) über einen Querstab (19) geführt
werden, auf dem sie an einem umgebogenen Ende über Löcher (23,24) aufgesteckt sind (F i g. 6).
4. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die elastischen Mitnehmer (9)
an dem umgebogenen Ende mit Ausnehmungen (27) an beiden Seiten versehen sind und zwischen zwei
parallel zueinander verlaufende Querstäbe (25, 26) verschiebbar aufgesteckt sind (F i g. 8).
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