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Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Fördern von Produkten gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1.
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Bei
der vorliegenden Erfindung handelt es sich um eine Vorrichtung zum
Fördern
von Produkten entlang eines Transportwegs mit einem drehbar gelagerten
Zylinder, der in Ausnehmungen des Zylinders angeordnete Haltemittel
zum Halten der Produkte umfasst, wobei die Haltemittel die Produkte
ergreifen, wenn diese in einen sich über die Mantelfläche des
Zylinders erstreckenden Wegabschnitt des Transportwegs einlaufen,
die Produkte infolge der Drehung des Zylinders entlang dieses Wegabschnitts fördern sowie
die Produkte nach Durchlaufen des Wegabschnitts wieder loslassen,
und mit wenigstens einem in einem Endbereich des Wegabschnitts angeordneten,
mit dem Zylinder einen vom Transportweg durchlaufenen Spalt begrenzenden
Element. Solche Vorrichtungen werden zum Beispiel in Falzapparaten in
der Druckindustrie eingesetzt, wo sie zum Fördern von meist quergefalzten
Produkten oder Signaturen dienen. Bei einem Falzapparat kann es
sich bei den Haltemittel des Zylinders beispielsweise um Falzklappen
oder Greifer handeln, so dass der Zylinder je nach der Art der Haltemittel
auch als Falzklappenzylinder oder Greiferzylinder bezeichnet wird.
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Nach
Durchlaufen des sich über
die Mantelfläche
des Zylinders erstreckenden Wegabschnittes verlassen die sich auf
ihrem Transportweg bewegenden Produkte den Zylinder. Während die
Produkte auf dem sich über
die Mantelfläche
des Zylinders erstreckenden Wegabschnitt von den Haltemitteln gehalten
und gefördert
werden, lassen die Haltemittel die Produkte kurz vor oder bei Erreichen
des Endes dieses Wegabschnittes los, so dass die Produkte von der
Mantelfläche
des Zylinders abgeleitet werden können. In der kurzen Zeit zwischen
Loslassen von den Haltemitteln und Einlaufen in einen sich an den Wegabschnitt
anschließenden,
vom Zylinder wegführenden
Abschnitt des Transportweges sind die Produkte unzureichend geführt. Bei
den in solchen Vorrichtungen auftretenden hohen Fördergeschwindigkeiten
der Produkte kann es daher vorkommen, dass Produkte in dieser Phase
aus dem vorgegebenen Transportweg ausbrechen. In schlimmen Fällen führen von
dem Transportweg abkommende Produkte zu Stopfern in der Vorrichtung,
die wiederum deren Abschaltung erforderlich machen, was zu erheblichen
Ausfallzeiten der Vorrichtung aufgrund von Instandsetzungsarbeiten
führt.
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Um
ein Abkommen der Produkte vom Transportweg an diesen Stellen zu
unterbinden, ist es zum Beispiel aus
DE 199 26 515 C2 bekannt, Leitelemente wie
etwa Leitbleche an den kritischen Stellen des Transportweges vorzusehen,
so dass der Transportweg durch einen Spalt zwischen der Mantelfläche des
Zylinders und dem Leitblech führt.
Damit solche Leitelemente ihren Zweck zuverlässig erfüllen, müssen sie eng an der Mantelfläche des
Zylinders anliegen. Hier ergibt sich nun ein weiteres Problem dadurch,
dass während
der Förderung
eines Produkts am Zylinder ein vorauslaufender Abschnitt des Produkts,
an dem ein Haltemittel des Zylinders angreift, in eine der Ausnehmungen
des Zylinders eintaucht, in welcher das Haltemittel angeordnet ist.
Obwohl das Produkte beim Auslaufen aus dem Wegabschnitt von dem
Haltemittel losgelassen wird, kann es vorkommen, dass der vorauslaufende
Abschnitt des Produktes nicht rechtzeitig vor Ableiten des Produktes
vom Zylinder aus der Ausnehmung des Zylinders austritt, weil es
von dem Leitelement daran gehindert wird. Das Produkt wird von dem
sich weiter drehenden Zylinder daher weiter als beabsichtigt mitgerissen,
was ebenfalls zu Stopfern führen
kann. Tangential am Zylinder anliegende, den vorderen Abschnitt des
Produktes untergreifende Ableitzungen, wie sie bei bekannten Vorrichtungen
des Standes der Technik eingesetzt werden, entlang denen das Produkt abgleitet
und dadurch mit seinem vorderen Abschnitt aus der Ausnehmung des
Zylinders gehoben wird, können
dabei nicht zusammen mit den Leitelementen eingesetzt werden, da
die eng an der Mantelfläche
des Zylinders anliegenden Leitelemente dem im Wesentlichen radial
aus der achsparallelen Ausnehmung austretenden vorauslaufenden Abschnitt
keinen ausreichenden Raum zum Austreten bieten. Wegen der hohen
Geschwindigkeit sowohl der Produkte als auch des Zylinders kommt
es daher zu einer Beschädigung
zumindest dieses vorauslaufenden Abschnitts des zwischen Ableitzunge
und Leitelement eingeklemmten Produktes oder gar zu Stopfern, bei denen
das Produkt den Spalt zwischen dem Leitelement und dem Zylinder
bzw. dem Leitelement und der Ableitzunge verstopft.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zum Fördern von
Produkten zu schaffen.
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Die
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die
Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
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Die
mit der Erfindung erzielbaren Vorteile bestehen insbesondere darin,
dass aufgrund der Beweglichkeit des Elements der Spalt zwischen
ihm und dem Zylinder enger als bei einem stationären Element gemacht werden
kann, ohne Gefahr zu laufen, dass zu starke Reibung zwischen dem
Element und den Produkten letztere beschädigt oder ungewollt von den
Haltemitteln löst.
Der enge Spalt erlaubt eine präzise,
sichere Führung.
Andererseits bewirkt die Nacheilung des Elements relativ zum Zylinder
eine geringe Bremskraft an der Außenseite eines am Zylinder
geförderten
Produkts, die das Austreten der Produkts aus der Ausnehmung des
Zylinders bei Freigabe durch die Haltemittel begünstigt. Dies ist besonders
vorteilhaft, wenn es sich bei den Haltemitteln um Falzklappen handelt.
Diese halten den vorauslaufenden Abschnitt eines geförderten
Produktes meist in radiale Richtung abgeknickt, so dass er beim Entweichen
aus den Falzklappen in radialer Richtung gegen das den Spalt begrenzende
Element stößt und von
diesem behindert wird. Durch die Bremswirkung des Elements jedoch
wird der aus den Falzklappen austretende Produktabschnitt entgegen
der Transportrichtung abgelenkt, so dass sich das Produkt problemlos
in den engen Spalt einfügt.
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Um
das Element mit einer der Umlaufgeschwindigkeit des Zylinders vergleichbaren
Geschwindigkeit zu bewegen, kann das Element beispielsweise durch
einen Motor angetrieben sein. Andererseits ist es möglich, einen
Antrieb des Elements vom sich drehenden Zylinder abzugreifen und
das Element mittels einer geeigneten Getriebevorrichtung durch den
Zylinder anzutreiben. Ganz besonders bevorzugt ist jedoch eine Vorrichtung,
bei der das Element einfach, wirksam und kostengünstig durch Reibkontakt mit
dem Zylinder oder den darauf geförderten
Produkten angetrieben ist.
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Vorteilhafterweise
ist das Element den Spalt vergrößernd vom
Zylinder abstellbar. In der abgestellten Position des Elementes
lassen sich eventuelle Stopfer bequem beseitigen.
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Die
Vorrichtung kann nur ein einzelnes Element umfassen oder aber mehrere
solcher Elemente. Um eine gleichmäßige Abbremsung der Produkte zu
erwirken, erstreckt sich das eine einzelne Element vorteilhaft über eine
ganze Breite des Zylinders oder aber die mehreren Elemente sind
in der Breite des Zylinders gestaffelt angeordnet.
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Bei
einer bevorzugten Ausführung
der Vorrichtung handelt es sich bei dem Element um ein den Zylinder
wenigstens teilweise umschlingendes, laufendes Band. Das Band kann
beispielsweise ein Gummiband sein. Gummibänder zeichnen sich durch einen
hohen Reibungskoeffizienten aus, so dass sie durch Reibkontakt mit
dem Zylinder oder den Produkten besonders einfach angetrieben werden
können.
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Zur
Einstellung der Umschlingung des Zylinders durch das Band, wodurch
sich beispielsweise der Reibkontakt zwischen Band und Zylinder einstellen
lässt,
weist die Vorrichtung vorteilhaft wenigstens eine vom Band umschlungene
und bezüglich
dem Zylinder auf verschiedene Positionen positionierbare erste Umlenkrolle
auf. Es ist möglich,
die erste Umlenkrolle bezüglich
dem Zylinder linear verschiebbar oder um eine Achse verschwenkbar
auszugestalten, oder aber sowohl linear verschiebbar als auch um eine
Achse verschwenkbar. Dabei kann die erste Umlenkrolle beispielsweise
auf einer bezüglich
dem Zylinder auf verschiedene Positionen verschiebbaren Welle drehbar
gelagert sein. Die erste Umlenkrolle kann aber auch auf einem bezüglich dem
Zylinder auf verschiedene Positionen verschwenkbaren Schwenkarm
drehbar gelagert sein.
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Wenigstens
eine tangential an den Zylinder angestellte Ableitzunge kann zum
Ableiten der losgelassenen Produkte vom Zylinder vorgesehen sein. Vorteilhafterweise
weist dann der Zylinder wenigstens eine umfängliche Nut auf, in welche
die Ableitzunge eingreift. Auf diese Weise wird ein ankommendes,
losgelassenes Produkt von der Ableitzunge untergriffen, und die
Produkte können
entlang der Ableitzunge kontinuierlich und ruckfrei vom Zylinder
abgeleitet werden. Statt nur einer Ableitzunge können auch mehrere in der Breite
des Zylinders gestaffelt angeordnete Ableitzungen vorgesehen sein,
so dass das Ableiten der Produkte auch entlang der Breite des Zylinders
gleichförmig
erfolgt.
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Bei
einer bevorzugten Ausführung
der Vorrichtung verläuft
ein sich an den Wegabschnitt anschließender zweiter Wegabschnitt
des Transportwegs durch einen von der Ableitzunge und dem laufenden
Band begrenzten Spalt. Das vom Zylinder abgeleitete Produkt läuft dann
durch den Spalt hindurch. Unkontrolliert vom Transportweg abweichende
Bewegungen des Produktes, die zu seiner Beschädigung oder einer Behinderung
nachfolgender Produkte und damit möglicherweise zu Stopfern führen könnten, sind
damit auch während
des Ableitens ausgeschlossen. Besonders vorteilhaft weist eine solche
Vorrichtung wenigstens eine vom Band umschlungene, zur Einstellung
der Breite des Spalts bezüglich
der Ableitzunge auf verschiedene Positionen positionierbare zweite
Umlenkrolle auf. Damit kann der Spalt je nach Dicke der verarbeiteten
Produkte eingestellt werden. Weil der Spalt neben der Produktführung auch
der weiteren Abbremsung der Produkte dient, kann die Bremswirkung
des Spaltes auf die Produkte erhöht
werden, indem man seine Breite verringert. Je nach Dicke der Produkte
lässt sich
die Breite des Spaltes damit für
eine gewünschte
Abbremsung der Produkte optimal einstellen. Dazu kann die zweite
Umlenkrolle auf einer bezüglich
der Ableitzunge auf verschiedene Positionen verschiebbaren Welle
drehbar gelagert sein. Es ist möglich,
die Welle bezüglich
der Ableitzunge linear verschiebbar oder um eine Achse verschwenkbar
auszugestalten, oder aber sowohl linear verschiebbar als auch um eine Achse
verschwenkbar. Die zweite Umlenkrolle kann aber auch auf einem bezüglich der
Ableitzunge auf verschiedene Positionen verschwenkbaren Schwenkarm
drehbar gelagert sein.
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Häufig handelt
es sich bei den Produkten um längsgefalzte
Produkte, d. h. die Produkte weisen in Längsrichtung, also parallel
zu ihrer Laufrichtung, zwei entgegengesetzte Ränder mit unterschiedlichen Dicken
auf, wobei der dickere der Ränder
die Falzstelle ist. Wenn die Spaltweite über die Breite des Zylinders
hinweg konstant ist, werden solche Produkte an ihrem dicken Rand
stärker
abgebremst als an dem dünnen.
Dadurch besteht die Gefahr, dass die Produkte sich beim Durchgang
durch den Spalt drehen, wodurch ihre Weiterverarbeitung erschwert
wird oder Stopfer verursacht werden. Um dem vorzubeugen und Dickenunterschiede
der Produkte auszugleichen, sind besonders bevorzugt die zweiten
Umlenkrollen jeweiliger der mehreren Bänder individuell oder gruppenweise
auf jeweils unterschiedlichen Spaltweiten entsprechende Positionen
einstellbar.
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Um
die Weite des Spaltes zwischen Band und Ableitzunge auch während des
Betriebs der Vorrichtung einstellen zu können, kann außerdem wenigstens
ein Bremselement, das auf verschiedenen Positionen positionierbar
ist, in denen es unterschiedlich weit in den Spalt eintaucht, vorgesehen sein.
Mit einem solchen Bremselement ist eine Umstellung der Vorrichtung
auf neue Produkte mit anderen Dicken, als sie bisher mit der Vorrichtung
geförderte
Produkte aufweisen, ohne Umrüstzeit
für die Vorrichtung
möglich.
Sofern die Vorrichtung mehrere Bremselemente aufweist, ist es vorteilhaft,
diese in der Breite des Zylinders gestaffelt anzuordnen, damit die
Weite der jeweiligen Spalte über
die gesamte Breite des Zylinders gleichmäßig oder, bei Produkten mit
unterschiedlichen Dicken, über
die Breite des Zylinders an deren Dicken angepasst eingestellt werden
kann und damit je nach Bedarf eine gleichmäßige Bremswirkung auf die den
Spalt durchquerenden Produkte einstellbar ist.
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Bei
den Haltemitteln der Zylinders kann es sich unter anderem um Falzklappen, Punkturnadeln oder
Greifer handeln.
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Ganz
besonders bevorzugt ist die Vorrichtung Teil einer Druckmaschine.
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Ausführungsbeispiel
der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und werden im
Folgenden näher
beschrieben.
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Es
zeigen:
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1 einen
Querschnitt durch eine Vorrichtung gemäß einer ersten Ausführung, die
Teil einer Druckmaschine ist, entlang der Linie A-A in der 2;
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2 eine
Draufsicht auf die in 1 gezeigte Vorrichtung;
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3 einen
Querschnitt durch eine Vorrichtung gemäß einer zweiten Ausführung, die
Teil einer Druckmaschine ist, entlang der Linie B-B in der 4;
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4 eine
Draufsicht auf die in 3 gezeigte Vorrichtung.
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1 zeigt
einen Querschnitt durch eine Vorrichtung zur Förderung von Signaturen 23; 23'; 23'', z. B. Produkte 23; 23'; 23'', die Teil einer Druckmaschine
ist. 2 ist die dazugehörige Draufsicht, wobei die 1 einen
Querschnitt entlang der Linie A-A in 2 darstellt.
Ein Zylinder 01, insbesondere ein Falzklappenzylinder 01 und
ein an diesen angestellter Zylinder 02, insbesondere ein
Falzmesserzylinder 02 sind in Pfeilrichtung drehbar in
einem Gestell 03 gelagert. Die beiden Zylinder 01; 02 begrenzen
einen Übergabespalt 04.
Der Falzmesserzylinder 02 umfasst ausfahrbare Falzmesser 06,
während
der Falzklappenzylinder 01 in achsparallelen, länglichen Ausnehmungen 29 des
Falzklappenzylinders 01 angeordnete Haltemittel 07,
z. B. Falzklappen 07 aufweist. Der Falzklappenzylinder 01 weist
ferner in seiner Mantelfläche
umfängliche
Nuten 08 auf. In jede Nut 08 greift jeweils eine
Ableitzunge 09 mit einer bezüglich dem Falzklappenzylinder 01 im
Wesentlichen tangentialen Gleitfläche ein. An jeder Ableitzunge 09 ist
jeweils ein Bremselement 11 angelenkt. Diese Bremselemente 11 sind
während
des Betriebes der Vorrichtung verschwenkbar.
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Eine
Mehrzahl in der Breite des Falzklappenzylinders 01 gestaffelt
angeordneter laufender Elemente 12, insbesondere Bänder 12 liegt
am Falzklappenzylinder 01 an, so dass jedes Band 12 den
Falzklappenzylinder 01 teilweise umschlingt. Es sind so viele
Bänder 12 wie
Ableitzungen 09 vorgesehen. Bänder 12 und Ableitzungen 09 liegen
sich beiderseits eines Spalts 22 gegenüber. Die Bänder 12 sind breiter
als die Nuten 08, so dass im Umschlingungsbereich jedes
Band 12 eine Nut 08 überdeckt und beiderseits von
dieser an der äußeren Mantelfläche des
Falzklappenzylinders 01 anliegt. Jedes Band 12 ist über jeweilige
Umlenkrollen 13; 14; 16 geführt. In der
Draufsicht der 2 sind die Bänder 12 der besseren Übersichtlichkeit
halber nicht eingezeichnet, dafür
sind die Umlenkrollen 13 und 14 in 2 zu
sehen, während
die Umlenkrollen 16 in 2 vom Falzklappenzylinder 01 verdeckt
und daher nicht sichtbar sind.
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Die
Umlenkrollen 13 sind auf Wellen 27 drehbar gelagert,
wobei die Wellen 27 in Pfeilrichtung verschiebbar im Gestell 03 gelagert
sind, um die Spannung der Bänder 12 einzustellen.
Die Umlenkrollen 14 sind jeweils einzeln an einem Schwenkarm 17 drehbar
gelagert, der wiederum auf einer ebenfalls im Gestell 03 gelagerten
und in Doppelpfeilrichtung verschiebbaren Welle 18 verschwenkbar
gelagert ist. Im Gestell 03 ist eine weitere Welle 21 in
Pfeilrichtung verschiebbar gelagert. Auf diese Welle 21 sind
Hohlwellen 31 und 32 auf zwei entgegengesetzten
Endabschnitten der Welle 21 aufgezogen, die individuell um
die Welle 21 verdrehbar sind. Auf den Hohlwellen 31; 32 sind
Schwenkarme 19 befestigt, von denen jeder eine der Umlenkrollen 16 trägt. Dadurch
sind die auf einer jeweiligen der Hohlwellen 31; 32 angeordneten
Schwenkarme 19 bei Verdrehen dieser Hohlwelle 31; 32 um
die Welle 21 gruppenweise verschwenkbar, und es können unterschiedliche
Weiten des Spalts 22 zwischen den Ableitzungen 09 einerseits und
den Umlenkrollen 16 der Hohlwelle 31 bzw. denen
der Hohlwelle 32 andererseits eingestellt werden. Alternativ
könnten
die Schwenkarme 19 natürlich
auch individuell verschwenkbar ausgeführt sein, um die Spaltweite
an jeder Umlenkrolle 16 individuell einzustellen, oder
es könnte
eine in bezogen auf den Falzklappenzylinder 01 radialer
Richtung individuell verschiebbare Aufhängung der Enden der Welle 21 im
Gestell 03 der Vorrichtung vorgesehen werden, um die Weite
des Spalts 22 in axialer Richtung des Falzklappenzylinders 01 kontinuierlich
zu variieren.
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Am
Ausgang des Spalts 22 ist schließlich ein Schaufelrad 24 mit
Schaufeln 26 im Gestell 03 angeordnet, wobei das
Schaufelrad 24 in Pfeilrichtung drehbar ist.
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Eine
vom Falzmesserzylinder 02 geförderte Signatur 23 wird
am Übergabespalt 04 vom
Falzmesserzylinder 02 an den Falzklappenzylinder 01 übergeben.
Dazu fährt
am Übergabespalt 04 ein Falzmesser 06 des
Falzmesserzylinders 02 aus und drückt die Signatur in eine dem
Falzmesser 06 gegenüberliegende
Falzklappe 07 des Falzklappenzylinders 01. Dadurch
wird die Signatur 23 mittig quergefalzt. Dies ist in 1 für die Signatur 23 dargestellt.
Von der Falzklappe 07 wird die Signatur 23' ergriffen und
eingeklemmt. Der von der Falzklappe 07 gehaltene vordere
Abschnitt der Signatur 23 ist in dem Spalt 08 im
wesentlichen radial orientiert. Durch die Drehbewegung des Falzklappenzylinders 01 wird die
Signatur 23 vom Falzmesserzylinder 02 abgezogen
und auf einem Transportweg entlang der Mantelfläche des Falzklappenzylinders 01 gefördert, wobei der
nicht in der Falzklappe 07 eingeklemmte nachlaufende Abschnitt
der Signatur 23' von
(nicht dargestellten) Leitblechen oder -bändern gegen die Mantelfläche gedrückt wird,
wie am Beispiel der Signatur 23' in der 1 gezeigt.
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Der
entlang der Mantelfläche
des Falzklappenzylinders 01 verlaufende Transportweg der
Signaturen 23 führt
durch von dem Falzklappenzylinder 01 und den diesen umschlingenden
Bändern 12 gebildete
Spalte hindurch. Vom Falzklappenzylinder 01 werden die
Signaturen 23 durch diese Spalte gezogen. Die Bänder 12 sind
vom Falzklappenzylinder 01 bzw. von den darauf geförderten
Signaturen 23 mittels Reibkontakt angetrieben. In der 1 ist
die Laufrichtung der Bänder 12 wie
auch die jeweiligen Drehrichtungen der Zylinder 01; 02 und
des Schaufelrades 24 mittels Pfeilen angedeutet. Indem
durch Verschwenken der Schwenkarme 17 die Umschlingung
des Falzklappenzylinders 01 durch die Bänder 12 eingestellt
wird, lässt
sich der Reibkontakt zwischen den Bändern 12 und dem Falzklappenzylinder 01 und
damit die Laufgeschwindigkeit der Bänder 12 einstellen.
Bevorzugterweise ist die Laufgeschwindigkeit der Bänder 12 derart
gewählt,
dass sie ungefähr
2% kleiner ist als die Umlaufgeschwindigkeit des Falzklappenzylinders 01.
Dadurch ist gewährleistet, dass
zwischen den Bändern 12 und
dem Falzklappenzylinder 01 befindliche Signaturen 23 keinen
allzu starken Zugkräften
ausgesetzt sind, durch welche sie beschädigt werden könnten.
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Kurz
vor Erreichen der Ableitzungen 09 wird die Signatur 23'' von den Falzklappen 07 losgelassen.
Im Moment des Loslassens hat die Signatur 23'' den
Spalt zwischen den Bändern 12 und
dem Falzklappenzylinder 01 noch nicht vollständig durchquert. Unmittelbar
nach dem Loslassen gelangt die Querfalz der Signatur 23'' in Kontakt mit den Ableitzungen 09.
Die Spitzen der Ableitzungen 09 liegen in den Nuten 08 tiefer
unterhalb der Mantelfläche
als die Querfalz der Signatur 23'',
so dass sie die Signatur 23'' nicht aufspießen können. Die
Ableitzungen 09 schieben den radial orientierten vorderen
Abschnitt der Signatur 23'' aus der Falzklappe 07 heraus.
Weil die Bänder 12 bezüglich des
Falzklappenzylinders 01 nacheilen, werden die zwischen
den Bändern 12 und dem
Falzklappenzylinder 01 eingeklemmten Signaturen 23 nach
Loslassen durch die Falzklappe 07 an ihren von den Bändern 12 berührten Außenseiten
geringfügig
abgebremst, und der aus der Falzklappe 07 herausgeschobene
vordere Abschnitt wird entgegen der Förderrichtung abgelenkt, so
dass sich die ungeklemmte Signatur 23 komplett flach an
die Mantelfläche
des Zylinders 01 anschmiegt. So wird vermieden, dass die
Signatur 23 in ihrem vorderen Bereich Wellen wirft und
sich dadurch verdickt. Dadurch ist ein störungsfreier Übergang
der Signatur 23'' vom Zylinder
in den Spalt 22 zwischen den Bändern 12 und den Ableitzungen 09 gewährleistet.
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Durch
individuelles oder gruppenweises Verschwenken der Schwenkarme 19 lässt sich
die Breite der von den Schwenkarmen 19 begrenzten Spalte 22 entsprechend
der Dicke der zu verarbeitenden Signatur 23 einstellen.
Zur Feineinstellung der Breite der Spalte 22, bzw. zur
Einstellung dieser Breite während des
Betriebs der Vorrichtung, wenn eine schnelle Umstellung der Vorrichtung
auf neue Signaturen 23 während des Betriebs und ohne
Umrüstzeit
erfolgen soll, werden die Bremselemente 11 in den jeweiligen Spalt 22 hinein
oder hinaus verschwenkt. Je nach Dicke der Signaturen 23 greifen
die Bremselemente 11 dann mehr oder weniger stark in den
jeweiligen Spalt 22 ein. Dadurch wird die Signatur 23 in
den Spalten 22 über
die gesamte Breite des Falzklappenzylinders 01 gleichmäßig abgebremst,
ohne ins Trudeln zu geraten. Nach Durchlaufen des Spaltes 22 fällt die
Signatur 23 in eine der Schaufeln 26 des Schaufelrades 24 und
wird von diesem weiter gefördert.
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Um
im Falle eines Stopfers gestaute Signaturen 23 schnell
entfernen zu können,
sind die Wellen 18; 21; 27 innerhalb
des Gestells 03 in Richtung der einzeichneten Pfeile verschiebbar
ausgeführt,
so dass durch Verschieben dieser Wellen 18; 21; 27 die Bänder 12 bei
Bedarf vom Falzklappenzylinder 01 bequem abgestellt werden
können
und der Stopfer einfach beseitigt werden kann.
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In 3 ist
ein Querschnitt durch eine alternative Ausführungsform der Vorrichtung
dargestellt, die wie die soeben beschriebene Vorrichtung Teil einer
Druckmaschine ist. 4 zeigt die zugehörige Draufsicht,
wobei der in 3 gezeigte Querschnitt entlang
der Linie B-B der 4 verläuft. Solche Teile in den 3 und 4,
die gleichen Teilen in den 1 und 2 entsprechen,
sind jeweils mit denselben Bezugszeichen versehen.
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Bei
der in den 3 und 4 gezeigten Ausführung sind
die Bänder 12 durch
eine sich über die
ganze Breite des Falzklappenzylinders 01 erstreckendes
Element 28, insbesondere eine Bürstenwalze 28 ersetzt,
die im Gestell 03 drehbar gelagert ist. Die Bürstenwalze 28 ist
an den Falzklappenzylinder 01 angestellt. Sie ist mittels
Reibkontakt vom sich drehenden Falzklappenzylinder 01 in
Pfeilrichtung angetrieben. Dabei eilt sie jedoch dem Falzklappenzylinder 01 geringfügig nach.
Die Nacheilung der Bürstenwalze 28 ist
derart, dass ihre Umfangsgeschwindigkeit um ungefähr 2% geringer
ist als die Umfangsgeschwindigkeit des Falzklappenzylinders 01.
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Eine
sich ebenfalls über
die ganze Breite des Falzklappenzylinders 01 erstreckende
Bremszunge 33 ist den Ableitzungen 09 gegenüberliegend
im Gestell 03 gelagert. Zusammen mit den Ableitzungen 09 begrenzt
die Bremszunge 33 einen Spalt 22.
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Die
Funktionsweise der in den 3 und 4 gezeigten
Vorrichtung entspricht ihrem Wesen nach der Funktionsweise der in
den 1 und 2 gezeigten Vorrichtung und
soll daher an dieser Stelle nicht noch einmal ausführlich wiederholt
werden. Bei der in den 3 und 4 gezeigten
Vorrichtung übernimmt
nunmehr die Bürstenwalze 28 die
Funktion der Bänder 12 der
in den 1 und 2 gezeigten Ausführung. Die
Bürstenwalze 28 liegt
an der von der Falzklappe 07 losgelassenen Signatur 23'' auf einer vom Falzklappenzylinder 01 abgewandten
Seite der Signatur 23'' an, wobei der
vordere Abschnitt der Signatur 23'' zuvor
vom Falzklappenzylinder 01 durch einen Spalt zwischen dem
Falzklappenzylinder 01 und der Bürstenwalze 28 hindurchgezogen
wurde. Wie die Bänder 12 bremst
auch die Bürstenwalze 28 die
losgelassene Signatur 23'' ab und sorgt
gleichzeitig für
eine Führung
der Signatur 23'', weil die Signatur 23'' so lange in dem Spalt zwischen
Bürstenwalze 28 und
Falzklappenzylinder 01 eingeklemmt verbleibt, bis sie in
den Spalt 22 einzulaufen beginnt.
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Sofern
sich wider Erwarten Stopfer bilden sollten, kann die Bürstenwalze 28 vom
Falzklappenzylinder 01 abgestellt werden. In 3 ist
dies durch die gestrichelt gezeichnete Bürstenwalze 28' angedeutet.
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Die
in den 3 und 4 gezeigte Bürstenwalze 28 kann
alternativ durch eine sich in der Breite des Falzklappenzylinders 01 erstreckende bürstenlose
Walze bzw. auch durch eine oder mehrere Bremsrollen mit oder ohne
Bürsten
ersetzt werden. Dabei können
die Bremsrollen auf einer Welle drehbar gelagert sein, die wiederum
im Gestell 03 gelagert ist. Wie die Bänder 12 im in den 1 und 2 dargestellten
Beispiel können
auch die Bremsrollen in der Breite des Falzklappenzylinders 01 gestaffelt angeordnet
sein, um entlang der Breite des Falzklappenzylinders 01 eine
gleichmäßige Bremswirkung auf
die Signaturen 23 auszuüben.
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Die
Erfindung ist oben am Beispiel eines Falzklappenzylinders beschrieben
worden, doch ist leicht nachzuvollziehen, dass das Problem des Wellenwerfens
einer freigegebenen Signatur, das deren Übergang in einen auf ihrem
Transportweg nachfolgenden Spalt erschweren kann, überall dort
auftritt, wo der am fördernden
Zylinder gehaltene vordere Abschnitt einer Signatur gegen den hinteren
Abschnitt abgeknickt ist und der Knick beim Loslassen der Signatur
begradigt werden muss. Daher ist die Erfindung zum Beispiel auch
auf einen Greiferzylinder anwendbar, bei dem ein Greifer eine Signatur
in einer Vertiefung am Umfang des Zylinders hält.
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- 01
- Zylinder,
Falzklappenzylinder
- 02
- Zylinder,
Falzmesserzylinder
- 03
- Gestell
- 04
- Übergabespalt
- 05
-
- 06
- Falzmesser
- 07
- Haltemittel,
Falzklappe
- 08
- Nut
- 09
- Ableitzunge
- 10
-
- 11
- Bremselement
- 12
- Element,
Band
- 13
- Umlenkrolle
- 14
- Umlenkrolle
- 15
-
- 16
- Umlenkrolle
- 17
- Schwenkarm
- 18
- Welle
- 19
- Schwenkarm
- 20
-
- 21
- Welle
- 22
- Spalt
- 23
- Signatur,
Produkt
- 24
- Schaufelrad
- 25
-
- 26
- Schaufel
- 27
- Welle
- 28
- Element,
Bürstenwalze
- 29
- Ausnehmung
- 30
-
- 31
- Hohlwelle
- 32
- Hohlwelle
- 33
- Bremszunge
- 23'
- Signatur,
Produkt
- 23''
- Signatur,
Produkt
- 28'
- Element,
Bürstenwalze