DE3403936A1 - Drallgeschoss - Google Patents
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Description
Ga/B/Hr.
DIEHL GMBH & CO., 8500 Nürnberg
Drallgeschoß
Die Erfindung betrifft ein Drallgeschoß zum V/erschuß aus einem Waffenrohr
eines Flugzeuges, wobei in der Geschoßspitze eine Zündeinrichtung untergebracht ist, die eine bestimmte Strecke vor dem Flugzeug zündet.
Derartige Geschosse sind bekannt.
Bekannt ist es außerdem, zur Tarnung Düppel abzuwerfen, die ein verfolgendes
Objekt mißweisen. Nachteilig ist dabei, daß die Mißweisung praktisch immer hinter dem Flugzeug erfolgt. Eine Tarnung vor dem Flug-IQ
zeug ist durch einen Düppelabwurf nicht möglich.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Drallgeschoß der eingangs genannten
Art so auszubilden, daß es eine Tarnung des Flugzeuges an einem Ort ermöglicht, den es in einigen Sekunden erreichen wird.
Erfindungsgemäß ist obige Aufgabe dadurch gelöst, daß die Zündeinrichtung
durch den Geschoßdrall aktiviert ist und beim Nachlassen des Dralls eine Ausstoßladung zündet, daß im Geschoßkörper ein Ausstoßkolben und
eine Innenhülle gelagert sind und daß die Innenhülle mit einer Düppelladung gefüllt ist und das Geschoßheck beim Zünden der Ausstoßladung
absprengt, wobei die Düppelladung den Geschoßkörper verläßt.
Das Drallgeschoß mit der Düppelladung wird wie jedes andere Geschoß abgeschossen.
Es eilt dem Flugzeug voraus. Nach einer bestimmten Zeit, bspw. 1 s bis 2 s, zündet die Zündeinrichtung, so daß die Düppelladung
ausgestoßen wird und vor dam Flugzeug eine Tarnwolke aufbaut.
Da der Düppelladung beim Austritt aus dem Geschoß noch die translatorische
und rotatorische Bewegung des Geschosses aufgeprägt ist, wird sich eine, der Flugzeugkontur ähnliche Tarnwolke vor dem Flugzeug aufbauen.
Die Zeit zwischen dem Abschuß und der Zündung des Geschosses läßt sich
an der Zündeinrichtung exakt einstellen. Denn das Ausmaß des Nachlassens des Dralls ist ein exakter Indikator für die zurückgelegte Flugstrecke.
IQ Die Zündeinrichtung ist aufgrund des mechanischen Aufbaues robust, sicher,
einfach und störungsunempfindlich.
In bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung weist die Zündeinrichtung
eine Feder auf, die einen unter der Wirkung des Dralls des Geschosses verschwenkten Auslösehebel belastet, welcher ein Sperrsegment freigibt,
wenn die Feder den Auslösehebel gegen die Wirkungsrichtung des Dralls verschwenkt. Durch Einstellen der Kraft der Feder läßt sich die Flugzeit
des Geschosses einstellen, nach der dieses die Düppelladung ausstößt. Durch diese Anordnung läßt sich die Flugzeit wesentlich exakter
2Q als bei der Verwendung von pyrotechnischen Verzögerungsladungen vorausbestimmen.
Ein weiterer Vorteil der beschriebenen Einrichtung besteht darin, daß
die Zündeinrichtung und die Ausstoßladung kurzbauen, so daß im Geschoßkörper viel Platz für die Düppelladung bleibt.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus der
folgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispieles. Die Figur zeigt ein Drallgeschoß im Längsschnitt.
In eine Geschoßspitze 1 ist ein Haltekörper 2 eingebschraubt. Dieser
fixiert eine Zerlegerplatte 3 in der Geschoßspitze 1. In eine Höhlung 4
ist ein von einer Druckfeder 5 belasteter Zündnagelträger 6 eingesetzt, der in der dargestellten Ruhestellung von der Zerlegerplatte 3 gegen die
Kraft der Druckfeder 5 zurückgehalten wird.
Die Zündnadel 7 ragt in eine Durchbrechung 8 des Haltekqrpers 2.
Auf der Zerlegerplatte 3 sind ein Auslösehebel 9 und ein Sperrsegment schwenkbar gelagert. Der Auslösehebel 9 ist von einer Drehfeder 11 belastet.
Auf dem Auslösehebel 9 ist ein nicht näher dargestelltes Gewichtsstück
befestigt, das bei einem Geschoßdrall den Auslösehebel 9 so verschwenkt, daß er sich mit dem Sperrsegment 10 verhakt und dieses etwa
in der gezeigten Stellung hält. Die Drehfeder 11 ist so angeordnet, daß sie der Auslenkung des Auslösehebels 9 bei Drall entgegenwirkt.
Q In dem Haltekörper 2 ist eine Lagerbuchse 12 für einen Rotor 13 angeordnet,
der der Vorrohrsicherheit dient. In der dargestellten Stellung ist der Rotor 13 mittels eines Federbandes 14 gesichert. Im Rotor 13 ist
ein Zündhütchen 15 angeordnet.
c Die Geschoßspitze 1 ist auf einem Geschoßkörper 16 aufgeschraubt. In dem
Geschoßkörper 16 ist eine Ausstoßladung 17 angeordnet. Im Anschluß an diese ist im Geschoßkörper 16 ein Ausstoßkolben 18 und eine Innenhülse
gelagert. Am Umfang des Ausstoßkolbens 18 ist ein Dichtring 20 vorgesehen. Die Innenhülse 19 ist zweifach geteilt.
In das Heck des Geschoßkörpers 16 ist ein Heckteil 21 eingeschraubt, das
eine Sollbruchstelle 22 aufweist. Die Innenhülse 19 steht an dem Heckteil 21 an. Die Innenhülse 19' ist mit aluminisieren Kunststoffäden 23
gefüllt. Außen am Geschoßkörper 16 ist ein Führungsring 24 angeordnet.
Die Wirkungsweise des beschriebenen Geschosses ist etwa folgende:
Wird das Geschoß bspw. im Zuge einer Schußfolge aus der Maschinenwaffe
des Flugzeuges abgeschossen, dann gibt nach Verlassen des Waffenrohres }Q das Federband 14 unter der Wirkung des Dralls den Rotor 13 frei. Dieser
richtet sich nun so aus, daß das Zündhütchen 15 der Zündnadel 7 gegenübersteht.
Gleichzeitig gibt unter der Wirkung des Dralls ein nicht näher dargestellter
Sicherungshebel den Auslösehebel 9 frei, so daß sich dieser gegen die Kraft der Drehfeder 11 so verschv/enkt, daß er sich mit dem
Sperrsegment 10 verhakt. Dieses hält dadurch weiterhin den Zündnadelträger 6 gegen die Kraft der Druckfeder 5 zurück.
Im Zuge des Fluges des Geschosses nimmt der Drall ab. Es wird dann der
Zeitpunkt erreicht, bei dem die Kraft der Drehfeder 11 größer als die auf den Auslösehebel 9 wirkende Fliehkraft ist. Die Drehfeder 11 verschwenkt
dann den Auslösehebel 9, der dadurch das Sperrsegment 10 freigibt. Dieses wird nun vom Zündnadelträger 6 verschoben und die Zündnadel
7 schlägt auf das Zündhütchen 15. Dieses zündet die Ausstoßladung 17,
Durch die Zündung der Ausstoßladung 17 wird der Ausstoßkolben 18 in Bewegung
gesetzt. Dadurch drückt die Innenhülse 19 auf das Heckteil 21, wobei dessen Sollbruchstelle 22 reißt. Unter der Wirkung der Ausstoßladung
17 wird der Ausstoßkolben 18 mit der Innenhülse 19 und den aluminisieren Kunststoffäden 23 ausgetrieben. Nach Verlassen des Geschoßkörpers
16 entfernen sich die Teile der Innenhülse 19 und die aluminisierten Kunststoffäden 23 verteilen sich zu einer langgezogenen
Tarnwolke, die sich vor dem Flugzeug verbreitet.
Neben dem heckseitigen Ausstoß der Düppel ist auch ohne weiteres ein
ogivenseitiger Ausstoß möglich. Für diesen Fall ist ein Bodenzünder, eine bodenseitige Ausstoßladung und eine vom Geschoßkörper entfernbare
Haube vorzusehen.
Claims (5)
1. Drallgeschoß zum Verschliß aus einem Waffenrohr einer Waffe, wie
Flugabwehrgeschütz oder Flugzeugbordkanone, wobei in dem Geschoß eine Zündeinrichtung untergebracht ist, die zeitprogrammiert zündet,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Zündeinrichtung (3,7) durch den Geschoßdrall aktiviert ist
und beim Nachlassen des Dralls eine Ausstoßladung (17) zündet, daß im Geschoßkörper (16) ein Ausstoßkolben (18) und eine Innenhülse
(19) gelagert sind und daß die Innenhülse (19) mit einer Düppelladung (23) gefüllt ist und ein Geschoßteil, wie Geschoßhaube oder
[0 Geschoßheck (21) beim Zünden der Ausstoßladung (17) absprengt, wobei
die Düppelladung (23) den Geschoßkörper (16) verläßt.
2. Drallgeschoß nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Zündeinrichtung (3,7) eine Feder (11) aufweist, die einen unter der Wirkung des Dralls des Geschosses verschwenkten Auslösehebel
(9) belastet, welcher ein Sperrsegment (10) freigibt, wenn die Feder (11) den Auslösehebel (9) gegen die Wirkungsrichtung des
Dralls verschwenkt.
3. Drallgeschoß nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Düppelladung von aluminisierten Kunststoffäden (23) gebildet
ist.
25
25
■a-
4. Drallgeschoß nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Innenhülse (19) an dem Heckteil (21) ansteht und das Heckteil
(21) eine Sollbruchstelle (22) aufweist. 5
5. Drallgeschoß nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Innenhülse (19) geteilt ist.
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