DE1578193C - Leuchtgeschoss - Google Patents
LeuchtgeschossInfo
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Description
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■ Die Erfindung bezieht sich auf ein Leuchtgeschoß, enthaltend eine hinten angeordnete durch den Treibsatz
mit Verzögerung entzündbare Auswerfladung, die über eine gegen das Gehäuse abdichtende Scheibe
auf zwei in Flugrichtung zu beschleunigende, in dem Gehäuse verschiebbare Hülsen wirkt, wobei die eine
Hülse einen beim Ausstoßen entzündbaren Leuchtkörper und die andere Hülse einen an der erstgenannten
Hülse befestigten Fallschirm enthält.
Ein derartiges Leuchtgeschoß ist durch die USA.-Patentschrift 2 503 269 bekannt, nach der es zwar
möglich ist, durch die entzündete Auswerfladung zum Ausstoß des Leuchtkörpers und des Fallschirms in
einer Zündreihe auch den Leuchtkörper zu entzünden. Bei diesem Leuchtgeschoß liegt aber in Flugrichtung
der Fallschirm vom und der Leuchtkörper hinten. Dadurch besteht die Gefahr, daß der sich entfaltende
Fallschirm bei seinem geringeren Gewicht stärker als der Leuchtkörper abgebremst wird, sich
um den Leuchtkörper legt und sich nicht weiter entfalten kann, ja sogar vom bereits entzündeten
Leuchtkörper ebenfalls entzündet wird.
Dieser Nachteil ist, wie der jüngere Vorschlag in der französischen Patentschrift 1 254 508 zeigt, erkannt
und berücksichtigt worden. Nach dieser Patentschrift ist in Flugrichtung der Leuchtkörper vor
dem Fallschirm angeordnet, wodurch die Gefahr nicht mehr besteht, daß sich der Fallschirm um den ,-^
Leuchtkörper legt, sieht nicht entfalten kann und C
schließlich verbrennt. Bei dieser bekannten Anordnung liegt auch die Entzündung der Auswerfladung
für den Leuchtkörper und den Fallschirm und die Zündung des Leuchtkörpers in einer Zündreihe. Aber
die Auswerflacfung liegt in Flugrichtung vorn, wodurch beim Auswerfen von Leuchtkörper und Fallschirm
deren Fluggeschwindigkeit gebremst wird. Dadurch sind für die Entzündung des Leuchtkörpers
insofern Grenzen gesetzt, als bei Zündung der Auswerfladung, wenn das Leuchtgeschoß durch die Treibladung
noch keine genügend hohe Geschwindigkeit erreicht hat, der Leuchtkörper und der Fallschirm
beim Auswerfen durch die Auswerfladung ihre Bewegungsrichtung ändern oder auch der Luftwiderstand
den Fallschirm gegen den Leuchtkörper drücken kann, wodurch der Fallschirm am Entfalten gehindert
und durch den Leuchtkörper entzündet wird. Da weiter keine Zündverbindung zwischen der Treibladung
des Leuchtgeschosses und der Auswerfladung besteht, ist für deren Zündung ein Zeitzünder mit
kompliziertem Hemmwerk vorgesehen, das vor dem ί Abschuß des Leuchtgeschosses erst eingestellt werden
muß.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Leuchtgeschoß zu entwickeln, bei dem der bekannte
Vorteil eines in Flugrichtung erfolgenden Auswerfens Von Leuchtkörper und Fallschirm und der weiter
bekannte Vorteil eines in Flugrichtung vor dem Fallschirm liegenden Leuchtkörpers vereinigt werden
und der Fallschirm, gleich beim Auswerfen von der ihn umgebenden Hülse gelöst wird und die Zündung
des Leuchtkörpers erst erfolgt, wenn der den Fallschirm nach sich ziehende Leuchtkörper das Gehäuse
verlassen hat, .
Die Lösung der Aufgabe besteht erfindungsgemäß darin, daß die den Fallschirm enthaltende Hülse zwischen
der abdichtenden Scheibe und der in Flugrichtung vorn vorgesehenen, den Leuchtkörper enthaltenden
Hülse angeordnet ist, daß Mittel vorgesehen sind, um den Verschiebeweg der den Fallschirm enthaltenden
Hülse, die mit der Scheibe fest verbunden ist, im Gehäuse zu begrenzen, und daß ein als Momentanzünder
ausgebildeter Zünder für den Leuchtkörper an dessen Hülse befestigt ist, der in an sich bekannter
Weise einen Sperrkörper aufweist, der vor dem Aus-
stoßen der Hülse durch das Gehäuse in seiner Sperrstellung gehalten ist.
Durch die Erfindung wird der technische Fortschritt erzielt, daß der in Flugrichtung vorn befindliche
und durch die Auswerfladung zusätzlich in Flugrichtung beschleunigte Leuchtkörper das Gehäuse
vor dem Fallschirm verläßt und den Fallschirm, dessen ebenfalls durch die Auswerfladung in
Flugrichtung beschleunigte Hülse schon innerhalb des Gehäuses abgebremst wird, aus der Hülse herauszieht,
wobei der Leuchtkörper infolge seiner größeren Trägheit dem Fallschirm vorausfliegt, ohne dessen
Entfaltung zu behindern oder in Frage zu stellen, und erst enzündet wird, nachdem er das Gehäuse verlassen
hat.
An und für sich ist es durch die deutsche Patentschrift 1 086 595 und durch die USA.-Patentschrift
2 845 866 bekannt, einen Sperrkörper in Form einer Kugel vorzusehen, die die Zündvorrichtung freigibt,
wenn die in Sperrstellung durch das Gehäuse gehaltene Kugel aus dem Gehäuse heraustritt.
Ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes ist im folgenden an Hand der Zeichnung ausführlich
beschrieben.
Es zeigt
Fig. 1 einen Längsschnitt durch ein Leuchtgeschoß,
Fig. 2 dasselbe Leuchtgeschoß teilweise im Schnitt und teilweise in Ansicht nach dem Auswerfen
von Leuchtkörper und Fallschirm.
Gemäß F i g. 1 befindet sich in einem Rohr 10 eine Raketentreibladung 11. Das Rohr 10 in in ein Kopfstück
12 eingeschraubt, in dem sich eine Auswerfladung 13 befindet. Im Kopfstück 12 sind ferner an der
Außenseite zwei diametral gegenüberliegende Drallbolzen 14 vorgesehen, welche in entsprechende Drallnuten
des nicht dargestellten Abschußrohres hineinragen, wenn sich das Leuchtgeschoß im Abschußrohr
befindet. Im Innern des Kopfstückes 12 ist ein Sockel 15 festgeschraubt, an welchem die Raketentreibladung
11 befestigt ist. Ein Röhrchen 16, das die Raketentreibladung 11 durchringt, ist mit seinem
einen Ende in den Sockel 15 eingeschraubt und ent-, hält in diesem Ende eine pyrotechnische Verzögerungsladung
17. Diese Verzögerungsladung 17 ist über eine Bohrung 18 im Sockel 15 und eine weitere
Bohrung 19 im Kopfstück 12 mit der Auswerfladung 13 wirkungsverbunden. Das Rohr 10, in dem sich die
Raketentreibladung 11 befindet, ist an seinem, dem Kopfstück gegenüberliegenden Ende durch einen
Deckel 20 verschlossen. In diesem Ende des Rohres 10 ist ein Körper 21 vorgesehen, der eine sich zuerst
verengende und schließlich sich stark erweiternde Bohrung 22 aufweist. Im Deckel 20 ist in einer Hülse
23 eine weitere pyrotechnische Verzögerungsladung
24 vorgesehen. Die Hülse 23 weist eine erste Bohrung
25 zum Zünden der Verzögerungsladung 24 auf, sowie eine zweite Bohrung 26, durch welche die Verzögerungsladung
24 über die Bohrung 22 sowohl mit der Raketentreibladung 11 als auch mit der erstgenannten
Verzögerungsladung 17 verbunden ist. Die Hülse 23 ist über eine Sollbruchstelle am Deckel 20
befestigt. Bei der Entzündung der Raketentreibladung 11 wird die Hülse 23 durch den Druck der Gase
nach hinten ausgeworfen, indem die Hülse 23 an der Sollbruchstelle vom Deckel 20 gelöst wird.
Auf der Außenseite des Rohres 10 sind Stabilisierungsflügel 27 vorgesehen.
Mit dem Kopfstück 12 ist ferner ein nach vorne ragendes Gehäuse 28 des Leuchtgeschosses verbunden.
Eine Hülse 29, deren Außendurchmesser kleiner ist als der Innendurchmesser des Gehäsues 28, ist mit
einer gegenüber der Stirnfläche des Kopfstückes 12 befindlichen Scheibe 30 fest verbunden. Ein Flansch
31 der Scheibe 30 dient zu ihrer Führung im Gehäuse 28 und bildet eine ringförmige Schulter 32. Ein vom
vorderen Ende der Hülse 29 her in diese gesteckte
ίο Scheibe 33 stützt sich mit einer ringförmigen Schulter
34 an deren Stirnfläche ab. Ein Fallschirm 35 ist lose in die Hülse 29 eingepackt, wobei eine an ihm befestigte
Leine 36 mit einer in die Scheibe 33 eingesetzten Hülse 37 verbunden ist. In einer mit der Scheibe
33 fest verbundenen, von dieser nach vorn ragenden, aus Leichtmetall bestehenden Hülse 38, deren
Außendurchmesser gleich ist dem jenigen der den Fallschirm enthaltenden Hülse 29, ist ein Leuchtkörper
39 befestigt. Eine auf dem ganzen Umfange des Gehäuses 28 verlaufende und in dieses hineinragende
Sicke 40 dient der Führung der Hülse 38, in welcher vor der Stirnfläche des Leuchtkörpers 39
eine Zündladung 41 angeordnet ist. Ein in das Gehäuse 28 einesetzter Deckel 42 liegt an der Stimfläche
der Hülse 38 an.
Eine der Entzündung des Leuchtkörpers 39 dienende Vorrichtung ist in einem zylindrischen' Verschlußkörper
43 eingebaut, der zwischen der hinteren Fläche des Deckels 42 und der Zündladung 41 angeordnet
und fest mit der Hülse 38 verbunden ist. In einer parallel zur Geschoßachse liegenden Bohrung
44 dieses Zwischenkörpers 43 ist ein Zündstift 45 eingesetzt, dessen Spitze gegen eine hinter ihm in dieser
Bohrung 44 angeordnete, mit der Zündladung 41 räumlich verbundene Zündpille 46 gerichtet· ist. Der
unter dem Druck einer sich an einem Absatz 48 der Bohrung 44 abstützenden Feder 47 stehende Zündstift
45 wird durch einen als Kugel ausgebildeten Sperrkörper 49 gesichert. Diese Kugel ist in einer von
der Oberfläche der Hülse 38 radial in den Verschlußkörper 43 eingearbeiteten Bohrung 50 angeordnet
und liegt einerseits an der Innenwand des Gehäuses 28 an und greift ferner in eine in den Schaft des
Zündstiftes 45 eingeschnittene Kerbe 51.
Aus diesem Aufbau ergibt sich die Wirkungsweise des Leuchtgeschosses wie folgt:
Beim Abschuß des beschriebenen Leuchtgeschosses aus dem nicht dargestellten Abschußrohr wird die
pyrotechnische Verzögerungsladung 24 in bekannter, hier nicht näher beschriebener Weise gezündet. Sobald
das Leuchtgeschoß etwa 15 m vom Abschußrohr entfernt ist, wird durch die Verzögerungsladung
24 die Raketentreibladung 11 gezündet, welche während etwa einer halben Sekunde brennt und das
Leuchtgeschoß antreibt. Gleichzeitig mit der Raketentreibladung 11 wird durch die Verzögerungsladung
24 auch die im Röhrchen 16 befindliche Verzögerungsladung 17 gezündet. Diese Verzögerungsladung
17 zündet etwa 8 Sekunden nach ihrer Zündung die Auswerf ladung 13.
Die Verbrennungsgase dieser Auswerfladung 13 wirken nun auf die Scheibe 30 der Hülse 29 und stoßen
diese und damit auch die von dieser angetriebene Scheibe 33 und die den Leuchtkörper 39 enthaltende
Hülse 38 nach vorn aus dem Gehäuse 28. Wenn die Schulter 32 der Scheibe 30 auf die am vorderen
Ende des Gehäuses 28 angeordnete Sicke 40 stößt, wird die Hülse 29 schlagartig gebremst und
bleibt dann mit dem Gehäuse 28 verbunden. Die den Leuchtkörper 39 enthaltende Hülse 38 sowie die mit
ihr verbundene Scheibe 33 bewegen sich jedoch mit unverminderter Geschwindigkeit weiter und verlassen
nach dem Wegstoßen des Deckels 42 das Gehäuse 28, wobei zufolge dieser Relativbewegung der
Leuchtkörperhülse 38. gegenüber der Hülse 29 der Fallschirm 35 aus dieser herausgezogen wird
(F i g. 2). Sobald die den Zündstift 45 als Sperrkörper 49 wirkende Kugel das vordere Ende des Gehäuses
28 passiert hat, wird sie unter der Wirkung der von der Fläche der Kerbe 51 des Zündstiftes 45 übertragenen
Kraft der Feder 47 nach außen gedruckt, so daß sie den Zündstift 45 freigibt und dieser die die
Zündladung 41 zündende Zündpille 46 anstechen kann. Unter der Wirkung der auf den Boden des Verschlußkörpers
43 wirkenden Verbrennungsgase der Zündladung 41 wird dieser von der Hülse 38 weggerissen
und ferner wird der Leuchtkörper 39 an der Stirnfläche entzündet.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (4)
1. Leuchtgeschoß mit einem Gehäuse, enthaltend eine hinten angeordnete durch den Treibsatz
mit Verzögerung entzündbare Auswerfladung, die über eine gegen das Gehäuse abdichtende Scheibe
auf zwei in Flugrichtung zu beschleunigende, in dem Gehäuse verschiebbare Hülsen wirkt, wobei
die eine Hülse einen beim Ausstoßen entzündbaren Leuchtkörper und die andere Hülse einen an
der erstgenannten Hülse befestigten Fallschirm enthält, dadurch gekennzeichnet, daß
die den Fallschirm (35) enthaltenden Hülse (29) zwischen der abdichtenden Scheibe (30) und der
in Flugrichtung vorn vorgesehenen, den Leuchtkörper (39) enthaltenden Hülse (38) angeordnet
ist, daß Mittel vorgesehen sind, um den Verschiebeweg der den Fallschirm (35) enthaltenden
Hülse (29), die mit der Scheibe (30) fest verbunden ist, im Gehäuse (28) zu begrenzen, und daß
ein als Momentanzünder ausgebildeter Zünder (44 bis 51) für den Leuchtkörper (39) an dessen
Hülse (38) befestigt ist, der in an sich bekanner Weise einen Sperrkörper (49) aufweist, der vor
dem Ausstoßen der Hülse (38) durch das Gehäuse (28) in seiner Sperrstellung gehalten ist.
2. Leuchtgeschoß nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Mittel zur Begrenzung
des Verschiebeweges der den Fallschirm (35) enthaltenden Hülse (29) im Gehäuse (28) die
Scheibe (30) die Hülse (29) mit einem Flansch (31) überragt und am Gehäuse (28) eine Sicke
(40) vorgesehen ist.
3. Leuchtgeschoß nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß an der den Leuchtkörper
(37) enthaltenden Hülse (38) auf der dem Fallschirm zugekehrten Seite eine Scheibe (33) angeordnet
ist, an der eine Leine (36) des Fallschirms (35) mittels einer in die Scheibe (33) eingesetzten
Hülse (37) zentrisch befestigt ist, und daß die Scheibe (33) bis zu einer ringförmigen ■
Schulter (34), mit der sie sich auf der Stirnfläche dieser Hülse (29) abstützt, in die den Fallschirm
(35) enthaltende Hülse (29) hineinragt.
4. Leuchtgeschoß nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Zünder (44 bis 51) in
einem vorderen Verschlußkörper (43) befestigt ist, der sich am vorderen Ende der den Leuchtkörper
(39) enthaltenden Hülse (38) befindet, und daß zwischen diesem Leuchtkörper (39) und dem
Verschlußkörper (43) eine von einer Zündpille (46) des Zünders (44 bis 51) zu zündende Zündladung
(41) angeordnet ist, die zur Zündung des Leuchtkörpers (39) und zum Ausstoß des Verschlußkörpers
(43) aus der Hülse (36) bestimmt ist. ■',.■. .
Applications Claiming Priority (3)
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DE1578193A1 DE1578193A1 (de) | 1971-05-19 |
DE1578193C true DE1578193C (de) | 1973-03-15 |
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