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Rad für Zugfahrzeuge, insbesondere für landwirtschaftliche Zwecke.
Die Adhäsion ist bekanntlich von außerordentlicher Wichtigkeit bei den Rädern von
Zugfahrzeugen, und zwar ganz besonders bei Zugfahrzeugen für landwirtschaftliche
Zwecke, welche normalerweise auf weichem Erdreich zu laufen haben und nur ausnahmsweise
auf harter Straße.
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Es ist seit langer Zeit erkannt, daß die zylindrischen Räder nicht
die hinreichende Adhäsion zu gewährleisten vermochten; sie sind deshalb allgemein
mit radialen Schaufeln besetzt worden, aber wenn der Boden sehr schlammig und sehr
gut gleitend ist, so zeigte die zylindrische Oberfläche des Rades Neigung zum Ausgleiten
auf dem Boden, ohne daß sie durch die Schaufeln daran behindert wurde, da die Schaufeln
kleine Gräben im Boden ziehen, die nicht nur für die Bepflanzung schädliche Unterbrechungen
bedeuten, sondern auch Veranlassung bieten, daß das Greiferrad immer mehr stecken
bleibt.
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Die Erfindung bezweckt, diese Übelstände zu beseitigen, indem an Stelle
der zylindrischen Oberfläche der Räder eine Reihe von ebenen Oberflächen angeordnet
wird, die mit Schaufeln besetzt sind,, und die erzielt werden, indem der Radfelge
eine prismatische Gestalt verliehen wird.
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Ein derartiges Greiferrad könnte sich jedoch auf hartem Boden nicht
verschieben. Um diese Verschiebung zu ermöglichen, wird es in bekannter Weise mit
einem kreisförmigen Laufsteg versehen.
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Ein Vergleich der Unterschiede der Wirkungsweise des vieleckigen Rades
gegenüber den gewöhnlichen Rädern mit zylindrischer Felge ergibt die folgenden Vorteile
Auf hartem Boden (Weg) rollt das Rad gemäß der Erfindung auf seinem Laufsteg wie
ein gewöhnliches Rad. Die prismatische Oberfläche kommt hier nicht zur Wirkung.
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In verhältnismäßig weichem Boden (Wiese, Stoppelfeld im Sommer) sinkt
das Rad nicht bis zur Oberfläche der Felge ein. Lediglich die Schaufeln kommen hier
für die Adhäsion zur Wirkung.
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In sehr weichem Boden wirken die Schaufeln und der Laufsteg, die schmal
gehalten sind, wie Schneidflächen, und das Rad sinkt in den Boden bis zu einer der
Ebenen ein, aus welchen die prismatische Felge gebildet ist. Bei den Rädern mit
zylindrischer Felge sinkt das Rad auch ein, bis es auf eine genügend große Stützfläche
auftrifft, aber das Einsinken ist hier geringer wie im vorhergehenden Fall; weil
das Einsinken durch die Breite der zylindrischen Felge schließlich gehemmt wird.
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Obwohl daher theoretisch die Adhäsionsfläche eines zylindrischen Rades
derjenigen eines prismatischen Rades überlegen sein sollte, ist sie es in der praktischen
Anwendung doch nicht und sogar der des prismatischen Rades unterlegen, weil das
kreisförmige Rad nicht bis zur Sehne des Kreises einsinkt, die einer der Seiten
des prismatischen Rades entspricht.
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Wenn ein Rad mit einer Ebene auf dem Boden aufruht, die senkrecht
mit Schaufeln besetzt ist, so kann ein Gleiten nur durch einen horizontalen Zug
in Richtung der Deichsel bewirkt
werden. Bei der Drehung des Rades
kann dieses Gleiten nicht auftreten, wodurch das bekannte Aufwühlen vermieden wird,
das sich bei zylindrischen Rädern, die mit Schaufeln besetzt sind, zeigt.
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Beim Übergang von einer Seite des Prismas zur folgenden entstehen
vorzügliche V erhältniss(.@ sowohl bezüglich der Adhäsion als auch hinsichtlich
der Güte der Arbeit. Bei diesem Übergang greift nämlich die prismatische Felge die
Erde gemäß einem Keil an, der aus den beiden zusammenstoßenden Prismenseiten gebildet
ist. Daher ist auch die keilförmig angeordnete Schaufel den radial angeordneten
überlegen, weil sie eine größere Adhäsionsfläche darbietet, und weil beire Abheben
vom Boden sie nicht nötig hat, um sich loszureißen, die Erde hinter sich zu werfen,
welche sie kurz zuvor festgestampft hat, sondern. sich senkrecht vom Boden gewissermaßen
ohne Widerstand abhebt.
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Wenn das Rad in ein Loch sinkt, so bewirkt seine Drehung, indem eine
der Ebenen des Prismas sich auf den Rand des Loches stützt, daß das ganze Rad um
diesen Stützpunkt schwingt, ohne das Loch zu vergrößern, während die zylindrische
Oberfläche des kreisförmigen Rades den Rand des Loches einzudrücken strebt und das
Loch vergrößert, ohne das Rad aus dem Loche zu heben.
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Die vom prismatischen Rad benötigte Zugkraft ist nicht wesentlich
größer als die von einem kreisförmigen Rad benötigte. Die Schaufeln, welche hinsichtlich
der Adhäsion in sehr weichem Boden nur eine geringe Rolle spielen, dämpfen den Ruck,
der durch den Fall einer Prismenseite entsteht, wenn einmal eine Kante des Prismas
überschritten ist. Da übrigens die Arbeit eines Zugfahrzeuges im wesentlichen eine
unregelmäßige ist, besitzt ein solches Fahrzeug stet, einen erheblichen verfügbaren
Kraftüberschuß.
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Eine beispielsweise Ausführungsform ist in der Zeichnung dargestellt.
Fig, z stellt .das Rad im Aufriß dar, während Fig: z eine perspektivische Ansicht
darstellt. -Das Rad i enthält als Umfang eine prismatische Oberfläche n, beispielsweise
achtseitig, die von einer genügend großen Breite ist, um eine große Adhäsionsoberfläche
auf weichem Erdreich zu gewährleisten. Diese vielseitige Oberfläche ist in einen
Ring g von geringerer Breite eingeschrieben, welcher die Rollbahn während der Bewegung
auf der Straße bildet. Dieser Ring 3 wird durch eine Reihe von Schaufeln a, gestützt,
deren Höhen sich von der Mitte einer jeden Prismen Seite nach den Kanten 5 hin vermindern.
Die Höhe dieser Schaufeln ist derart bemessen, daß ihre äußerste Kante genau in
die äußere Oberfläche des Rollkreises 3 zu liegen-kommt.
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Um zu verhindern, daß die Zwischenräume zwischen den Schaufeln sich
vollständig mit Erde anfüllen, kann man die Schaufeln auf jeder Seite über den äußeren
Rand der Ebenen hinaus verlängern.