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ble Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und eine #ifl
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richtung zur Gewinnung von Süßwasser aus Salzlösungen, insbesondere
aus Meerwasser gemäß den Oberbegriffen der unabhängigen Patentansprüche.
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Die Gewinnung von Süßwasser aus Salzlösungen, insbesondere aus Meerwasser,
ist ein Problem von außerordentlicher Bedeutung, sei es zur Bereitstellung von Trinkwasser
oder für die Bewässerung landwirtschaftlicher Nutzflächen. Das gewonnene Süßwasser
muß jedoch preisgünstig zur Verfügung stehen. Dies ist nur möglich, wenn bei der
Gewinnung ein hoher Wirkungsgrad erzielt wird, d.h. der Energieaufwand für die Süßwassergewinnung
wirts'chaftlich vertretbar ist, wenn ferner der erforderliche Kapitaleinsatz niedrig
und das angewandte Verfahren technisch einfach ist.
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Heute wird bei der Entsalzung von Meerwasser vorwiegend nach dem Prinzip
der Mehrstufen-Entspannungsverdampfung gearbeitet.
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Der dabei erforderliche Aufwand an Heizenergie konnte bereits auf
ein wirtschaftlich vernünftiges Maß reduziert werden.
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Dieses Prinzip besitzt aber den Nachteil, daß es wegen der vielen
erforderlichen Druckstufen technologisch# kompliziert ist, und daß für die indirekte
Wärmeübertragung wegen der kleinen Temperaturdifferenzen große Wärmeaustauschflächefl
benötigt werden. Für die mehrmalige Nutzung der Kondensationswärme des erzeugten
Süßwassers durch indirekte Wärmeübertragung sind im allgemeinenmetallische Wärmeaustauscher
aus korrosionsfesten und teuren Werkstoffen erforderlich. Dies führt zwangsläufig
zu hohen Investionskosten.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Einrichtung
zur Gewinnung von Süßwasser aus Salzlösungen anzugeben, die technisch wesentlich
vereinfacht sind und bei denen keine konventionellen Wärmeaustauscher mit teuren
metallischen
Austauschflächen benötigt werden.
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Diese Aufgabe ist für ein Verfahren bzw. eine Einrichtung gemäß der
Erfindung durch die in den kennzeichnenden Teilen der unabhängigen Patentansprüche
angegebenen Merkmale gelöst.
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Gemäß der Erfindun#g wird Süßwasser nach einem Regenerativ prinzip
aus derlSalzlösung gewonnen. Hierbei werden zwischen zwei Systemen, ünd zwar einem
Flüssigkeitskreislauf mit örtlich und zeitlich periodisch wechselnder Temperatur
und einem wärmespeichernden Regenerator r die Wärmeinhalte durch direkten Flüssigkeitskontakt
und/oder durch Verdampfung sowie Kondensation von Wasser innerhalb eines vorgegebenen
Temperaturbereichs gegenseitig regenerativ ausgetauscht.
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Der Temperaturbereich erstreckt sich hierbei z.B. zwischen 50 und
1000c oder zwischen 50 und 1500C. bie Brüden des Süßwassers werden in dem mit einer
Speichermasse gefüllten Regenerator kondensiert und die Kondensationswärme darin
gespeichert. Nach Erreichen des Temperaturmaximums und nach Ablassen des Süßwassers
aus dem Regenerator wird die gespeicherte Kondensationswärme wieder an die einzudampfende
Salzlösung abgegeben. Bei diesem Vorgang ändern sich Druck und Temperatur im Regenerator
periodisch in einem sich ständig wiederholenden Zyklus. Dieses periodische Aufheizen
und Abkühlen des Regenerators durch Kondensation der Brüden des Süßwassers an der
Oberfläche der Speichermasse des Regenerators und durch Wiederabgabe der gespeicherten
Kondensationswär#t#e an die einzudampfende Salzlösung erfolgt innerhalb des vorgegebenen
Temperaturbereichs bei stetig und periodisch steigenden bzw. sinkenden Drücken und
Temperaturen. Hierzu ist es zunächst erforderlich, dem Regenerator den Wasserdampf
bei stetig steigendem Druck und stetig steigender Sattdampf temperatur zuzuführen.
Dies geschieht in der sogenannten Warmperiode. Dabei kondensiert
Süßwasser,
und der Regenerator erwärmt sich durch Aufnahme der frei werdenden Kondensationswärme
bis auf die gewünschte Maximaltemperatur.
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Die Bereitstellung von Wasserdampf unter stetig steigendem Druck und
steigender Temperatur wird mit Hilfe eines kaskadenartig aufgebauten Kammer systems
ermöglicht, in dem Salzlösung von wechselnder Temperatur ständig umgepumpt wird.
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Dabei ändert sich die Temperatur des Flüssigkeitsstromes innerhalb
der Kaskade örtlich und zeitlich stetig vom Minimum zum Maximum des vorgegebenen
Temperaturbereichs und umgekehrt.
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Die Kaskade kann z.B. eine horizontale Anordnung einer Vielzahl hintereinander
geschalteter Kammern sein, zwischen denen Trennwände vorgesehen sind. Die Salzlösung
durchströmt dann diese Kaskade mäanderförmig.
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Eine Einrichtung zur Süßwassergewinnung aus Salzlösungen gemäß der
Erfindung ist konstruktiv sehr einfach aufgebaut Teure Wärmeaustauscher sind überhaupt
nicht oder nur in geringem Umfange erforderlich.
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Das Verfahren kann auch bei höheren Prozeßtemperaturen betrieben werden,
da durch den einfachen Aufbau des Regenerators die Krustenbildung aus einkristallisiertem
Salz oder Verunreinigungen ein sehr viel geringeres Problem darstellt als bei komplizierten
Wärmeaustauschern.
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Das Verfahren kann durch den einfachen Aufbau von Kammersystem und
Regenerator auch in sehr großen Einheiten durchgeführt werden, so daß Anlagen mit
einer hohen Süßwasser gewinnungsrate erstellt werden können.
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Die zu entwässernde Salzlösung kann zumindest teilweise ohne Vorheizung
direkt kalt zugeführt werden; die aufkonzentrierte.
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Sole kann kalt abgezogen werden.
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Der Energieverbrauch einer solchen Anlage ist gering.Ein Anteil dieserEner.gie
ist die Pumpenenergie, die notwendig ist, das Kaskadenvolumen kontinuierlich umzupumpen.
Insbesondere bei großen Volumina ist die notwendige Pumpenarbeit von nicht unerheblicher
Bedeutung. Um den Arbeitsaufwand für das Umpumpen zu reduzieren, wird vorteilhaft
zur Verringerung der Druckverluste innerhalb der Kaskade der sogenannte Toms-Effekt
ausgenutzt. Die Druckverluste strömenden Wassers können durch geringste Mengen chemischer
Additive bis zu 70 % verringert werden; vgl. z.B.
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A. Kresser in 3R international, Heft 7, November 1975, Seiten 385
ff.
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Weitere Ausgestaltungen und Vorteile der Erfindung gehen aus den Unteransprüchen
in Verbindung mit der nachfolgenden Beschreibung hervor, in der Ausführungsbeispiele
der Erfindung anhand der Zeichnungen näher erläutert sind. In den Zeichnungen stellen
dar: Figuren 1a und ib eine in Kammern unterteilte vielstufige Flüssigkeitskaskade,
in der eine einen Temperaturgradienten aufweisende Flüssig keitssäule umgepumpt
wird, in zwei Zuständen; Figur 2 eine Darstellung des Temperaturverlaufs bei mehrmaligem
Umpumpen der Flüssigkeitssäule in Flüssigkeitskaskaden mit unterschiedlicher Stufenanzahl;
Figur 3 eine Darstellung.der Maximaltemperatur der letzten Stufe einer Flüssigkeitskaskade
nach einmaligem Durchgang ihres Flüssigke i tsinhal tes in Abhängigkeit von der
Anzahl der Stufen;
Figur 4 ein vereinfachtes Schemabild einer Vorrichtung
aus einer Flüssigkeitskaskade und einem Regenerator, dem die Süßwasserbrüden der
Flüssig.-keitskaskade zugeführt werden; Figur 5 eine Schemadarstellung einer Einrichtung
zur Gewinnung von Süßwasser aus Meerwasser gemäß der Erfindung; Figur 6 eine s#chematische
Aufsicht auf eine Flüssigkeitskaskade für eine Einrichtung gemäß Figur 5; Figur
7 ein weiteres Ausführungsbeispiel für eine Einrichtung zur Gewinnung von Süßwasser
aus Meera wasser mit Ausnutzung des Toms-Effekts.
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In Figur 1a ist der Ausgangszustand einer in n Kammern unterteilten
Flüssigkeitskaskade F mit einem im gewünschten Arbeitsbereich liegenden Temperaturgradienten
zwischen z.B.
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500C im unteren und oberen Bereich und 1000c im mittleren Bereich
dargestellt. Die obere Kammer und die untere Kammer sind mit einer Leitung L verbunden,
in die eine Umwälzpumpe P eingeschaltet ist. Die Flüssigkeitskaskade ist mit Meerwasser
gefüllt, wobei oberhalb der oberen Kammer ein Dampfraum verbleibt. Der in Figur
la gezeigte Ausgangszustand.
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kann vor Inbetriebnahme der Pumpe P z.B. durch Einblasen von Wasserdampf
in die zunächst kalte Flüssigkeit unterhalb der Mitte der Flüssigkeitskaskade bei
D oder auf andere Weise eingestellt werden. Die Kaskade F ist in Figur 1 der besseren
Anschaulichkeit wegen als vertikal angeordnete Kaskade dargestellt. Ublicherweise
wird die Kaskade jedoch aus konstruktiven Gründen horizontal angeordnet sein. Die
Einteilung der Flüssigkeitskaskade in Kammern kann durch einfache Trennwände ohne
eine ins Gewicht fallende mechanische Beanspruchung
vorgenommen
werden. Sichergestellt werden muß bei jeder Anordnung lediglich, daß die Summe aus
dem Dampfdruck im Dampfraum und hydrostatischem Druck der Flüssigkeitssäule größer
ist als der Dampfdruck der Salzlösung an der heißesten Stelle. Bei horizontaler
Anordnung kann dies z.B. durch Steigleitungen am Anfang und Ende der Kaskade bewirkt
werden.
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Nach Einstellen des Ausgangszustandes gemäß Figur 1a wird mit Hilfe
der Umwälzpumpe P der Flüssigkeitsinhalt der Kaskade F umgepumpt. Dabei werden #im
allerdings nicht realisierbaren Idealfall die einzelnen Volumenelemente der Flüssigkeitssäule
ohne Vermischungseffekte mäanderförmig durch die Kammern von unten nach oben in
Pfeilrichtung verschoben. Nach Umpumpen des halben Inhalts der Kaskade wird der
Zustand gemäß Figur 1b erreicht. Die Temperaturen in der untersten und in der obersten
Kammer liegen dann bei jeweils 1000C, während in der Mitte der Flüssigkeitssäule
eine Temperatur von 500c herrscht. Der Dampfdruck des Wassers im Dampfraum oberhalb
der Kaskade steigt während dieses Umwälzvorgangs bei Verwendung einer 6,75%igen
NaCl-Lösung von 0,118 bar bei 500C auf 0,968 bar bei 1000c entsprechend dem-Temperatursprung
zwischen den einzelnen Kammern stetig an. Wird nach Erreichen des Zustandes gemäß
Figur Ib die Flüssigkeitssäule weiter umgepumpt, so kehrt sich der Vorgang um und
das System erreicht nach Umpumpen wiederum des halben Inhalts den Ausgngszustand
gemäß Figur 1a. Im Dampfraum wird also bei dieser Prozedur die gesamte Dampfdruckkurveder
Salzlösung zwischen 50 °C und 1000C zweimal durchlaufen.
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Dieser idealisierte Vorgang ist natürlich nicht realisierbar. Irreversible
Vermischungseffekte führen zu Verlusten und zu einer Einebnung des Temperaturprofils
der Kaskade.
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Wie schnell bzw. nach wieviel Umwälzzyklen der Kaskadeninhalt vermischt
wird, hängt im wesentlichen von der Anzahl der Stufen bzw. Kammern und von der Temperaturdifferenz
zwi-
sehen den einzelnen Kammer ab. In Figur 2 ist der Temperatur*'
verlauf in der obersten Kaskadenstufe bei mehrmaligem Durchgang für Kaskaden mit
10, 20 und 40 Stufen grafisch dargestellt. Als Ausgangszustand zu Beginn des Umpumpens,
d.h.
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im Zeitpunkt Null, wurden folgende Temperaturprofile in der Kaskade
zugrundegelegt: 10 Stufen: 50 60 70 80 .90 100 90 80 70 60 °C 20 Stufen: 50. 55
... .. 95 100 95 .. 60 55 °C 40 Stufen: 50 52,5.. .. 97,5100 97,5.. 55 52,5°C Die
Anzahl der Maxima und Minima in Figur 2 entspricht der Anzahl der Durchgänge. Die
Einheiten der Zeitachse sind für alle drei Fälle kalibriert. Wenn man unterstellt,
daß sich während des Umpumpens.der Inhalt zweier benachbarter Kammern jeweils vollständig
mischt und dabei die entsprechende Mischtemperatur resultiert, dann ergibt sich
für den einfachsten Fall mit 10 Stufen beispielhaft auf diese Weise folgende Entwicklung
des Temperaturprofils der Flüssigkeitskaskade bei einmaligem Umpumpen ihres Inhaltes.
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Entwicklung des Temperatu#r#ofiJls einer 10-stufiqen Kaskade in 0C
während eines 1-mali gen Umlaufs Stufe 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 A 50 60 70 80 90 100
90 80 70 60 55 55 65 75 85 95 95 85 75 65 .60 55 60 70 80 90 95 90 80 70 65 57,5
57,5 65 75 85 -~ 92,5 92,5 85 75 70 61,25 57,5 61,25 70 80t 88,75 92,5 88,75 80
75 65,63 59,38 59,38 65,63 75 84,38 90,63 90,63 84,38 79,69 7 31 62,5 59,38 62,5
70,31 79,69 87,5 90,63 87,5 83,59 75 66,41 60,94 60,94 66,41 75 83,59- 89,06 89,06
E 86,33 79,30 70,70 63,67 60,94 63,67 70,70 79,30 86,33 89,06
Die
Zahlenreihen A und E entsprechen dem Verlauf des Temperatu profils der Kaskade am
Anfang (A) und am Ende (E) aes e ..mal~~ Umlaufes. Die unterstrichenen Werte sind
die in der obersten Stufe 10 während des Umlaufes auftretenden Temperaturen. Diese
Werte wurden im Diagramm der Figur 2 für einen mehrmaligen Umlauf aufgezeichnet.
Die obige Tabelle enthält nur die Werte bis zum ersten Maximum. Wenn die Wärmekapazität
des Apparatemantels und der Trennwände der Kammern klein ist gegenüber der Wärmekapazität
des Flüssigkeitsinhaltes der Kaskade, erfolgt nur in sehr untergeordnetem Maße eine
Beeinfluss-lng des Verlaufs der Temperaturprofile durch Hysterese .Auch der Flüssigkeitsinhalt
der Pumpe P und der Leitung L sind vernachlässigbar.
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Wie dem Diagramm in Figur 2 zu entnehmen ist, wird die Stabilität
der Kaskade nach mehrmaligem Umpumpen ihres Inhaltes mit zunehmender Stufenzahl
größer. Der Temperaturgradient wird langsamer abgebaut und eine Einebnung des Temperaturprofils
verzögert. Dies ist verständlich, weil die irreversiblen Verluste durch Vermischungseffekte
wegen der kleineren Temperaturdifferenzen zwischen den Kammern kleiner werden. Bei
einer Kaskade mit 10 Stufen ist eine Egalisierung des gesamten Kaskadeninhalts auf
eine Mischtemperatur von 750C bereits nach 7-maligem Umlauf erreicht.
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Entscheidend ist nun, welche Temperatur in der obersten Stufe nach
einmaligem Umlauf maximal erreicht wird und welcher Energieaufwand notwendig ist,
um bei ständigem Umpumpen einen stationären Betriebszustand auf Dauer mit gleichbleibendem
Temperaturprofil innerhalb der Kaskade herbeizuführen, eine Einebnung dieses Profils
also zu verhindern. Im vorliegenden Fall mit einem Temperaturbereich von 50 - 1000C
betragen diese Maximaitemperaturen in Abhängigkeit von der Stufenzahl (s. Figur
3):
Stufenzahl n 10 20 40 100 200 |
Max. Temp. tm OC 89,06 91.65 93,89 96,06 98,00 |
Zur Aufrechterhaltung eines stationären Zustandes ist es notwendig, die Maxima#temperatur
durch Wärmezufuhr, z.B.
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durch Einblasen von Heizdampf,wieder auf den Ausgangswert.
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von 1000C anzuheben. Dies kann in Höhe der obersten Stufe oder auch
bei D (s. Figur 1) oder auch an einer beliebigen anderen Stelle geschehen und zwar
immer dann, wenn die heiße Zone der umlaufenden Salzlösung diese Stellen der Kaskade
passiert. Zum Ausgleich der Wärmebilanz wird die zugeführte Wärme an der kältesten
Stelle über einen Kühler K dann abgeführt, wenn die kalte Zone diesen Kühler passiert.
Hier erfolgt eine Abkühlung auf 50°C.
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Wenn man nun den Wärmeinhalt der Kaskade zwischen 5000 und der Maximaltemperatur
tm als "regenerierbaren Anteil" bezeichnet, dann beträgt der Anteil der Heizdampfenergie
QHI bezogen auf den gesamten und gleich 100 gesetzten Wärmeinhalt der Kaskade zwischen
5000 und 10000: QH = 100 -In guter Annäherung gilt auch: t - 50 Q, 100 (1 - m H
100-50 100-50 Der Bedarf an Q zwecks Aufrechterhaltung eines stationären Betriebszustandes
wird demnach immer kleiner, je mehr sich tm dem Grenzwert 100°C nähert. Bei n =
o6 wird Q, O.
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Für n = 100 Kammern ergibt sich nach einmaligemUmlauf tm = 96,06°C.
Daraus resultiert für QH 7,9 % des gesamten-Wärmeinhaltes der Kaskade, für n = 200
entsprechend 4,0 %.
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Während des oben beschriebenen stationären Betriebes ändert sich der
Wasserdampfdruck im Dampfraum oberhalb der Kaskade periodisch mit der Temperatur
der Salzlösung der obersten Stufe. Diesem Dampfraum kann nun während der Warmperiode
Wasserdampf bei stetig steigendem Druck und stetig steigender Temperatur für die
Beschickung eines Regenerators R entzogen werden, wenn man diesen Dampfraum mit
dem Dampfraum des Regenerators verbindet (s. Figur 4). Bei einer nur wenig niedrigeren
Temperatur des Regenerators als der in der obersten Stufe der Kaskade herrschenden
Temperatur verdampft in dieser obersten Stufe wegen des Druckgefälles zum Regenerator
hin Wasser innerhalb des gesamten Temperaturbereiches von 5000 bis 10000. Der Dampf
kondensiert im Regenerator als Süßwasser und erwärmt diesen bis annähernd auf die
Maximaltemperatur der obersten Stufe. Gleichzeitig wird dem Flüssigkeitskreislauf
der Kaskade die entsprechende Wärmemenge entzogen. Die Wärmekapazität des Regenerators
zwischen Anfangs- und.Endtemperatur muß dabei natürlich kleiner sein als die Wärmekapazität
der Kaskade im gleichen Temperaturbereich. In welchem Größenverhältnis beide Kapazitäten
stehen müssen, ist vom Grad der Abkühlung der zirkulierenden Lösung bei der Wasserverdampfung
in der obersten Stufe abhängig. Bei einer Abkühlung um jeweils 400 liegt eine genügend
große treibende Kraft und ein ausreichendes Druckgefälle für die Beschickung des
Regenerators vor. Die Verdampfung in der obersten Stufe kann dabei als Entspannungsverdampfung
mit einem At von 400 aufgefaßt werden.
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Energetisch bedeutet dies im vorliegenden Fall mit einem Arbeitsbereich
zwischen 500C und 10000 einen Aufwand von 8 % des Wärmeinhaltes der Kaskade. Das
Verhältnis der Wärmekapazitäten von Kaskade und Regenerator zwischen 5000 und 10000
ist nunmehr gegeben durch den Quotienten 50/4 : 1 = 12,5 : 1. Da die Kaskade mit
Salzlösung gefüllt ist und deren Wärmekapazität pro Volumeneinheit (4.187 kJ/m3
~ OC)
größer ist als die des Regenerators (1.675 kJ/m3 ~ °C; s.
unter resultiert für das Gesamtvolumen der Kaskade , daß dieses Volumen um den Faktor
5 (= 12,5 : 4.187/1.675) größer sein muß als das Volumen des Regenerators. Die durch
die Pumpe -zu fördernde Menge an umlaufender Salzlösung pro 1 m3 Süßwasserdestillat
ergibt sich aus der Verdampfungswärme des Wassers bei der Verdampfungstemperatur
und dem Grad der Abkühlung bei der Verdampfung. Im vorliegenden Fall beträgt sie
für eine Temperatur von 1000C 2.261 MJ : 16,75 MJ = 3 3 135 m3/1 m3 Destillat. Durch
das Sieden des Wassers in der obersten Stufe der vertikalen Kaskade wird die Förderung
der zirkulierenden Lösung nach dem Mammutpumpenprinzip unterstützt. Dadurch wird
der Energiebedarf für die Pumpe P reduziert.
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Nach Beendigung der Warmperiode befindet sich in der obersten Stufe
der Kaskade die heiße Zone entsprechend Figur ib.
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Der Regenerator hat seine Maximaltemperatur erreicht und das kondensierte
Süßwasser kann abgezogen werden.
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Zur Wiedergewinnung der im Regenerator gespeicherten Wärme wird nun
der Kaskadeninhalt in der Kaltperiode durch den Regenerator geleitet.
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In diesem Regenerator ist eine wärmespeichernde Masse enthalten, die
abwechselnd nacheinander erwärmt (Warmperiode) bzw. abgekühlt (Kaltperiode) wird.
Als Speichermasse kommen dabei Formsteine, Schüttungen aus beispielsweise Quarzkieseln,
gewellte Bleche u.a. in Betracht. Da die Speicher- -masse allseitig umströmt wird,
sind unterschiedliche DrUcke.
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ohne Einfluß auf die Festigkeitseigenschaften der Speichermasse und
brauchen nur bei der Bemessung des Apparatemantels berücksichtigt zu werden. Die
Speicherkapazität eines Regenerators beträgt z.B. bei Verwendung von Quarzkiesel
miit
einer Dichte von 2,65 g/cm³ und einer spezifischen Wärme von
cp = 0,837 kJ/kg ~ °C sowie einem Schüttgewicht von 2000 kg 3 pro 1 m Regeneratorvolumen
1.675 kJ/0c. Für einen Temperaturbereich von tt = 500C ergibt sich somit eine Speicherkapazität
von 83.750 kJ/m³. Diese Wärmemenge entspricht der Kondensationswärme von 36 kg Süßwasser.
Bei drei Zyklen pro Stunde stehen für die Warm- und Kaltperiode jeweils 10 Minu-3
ten zur Verfügung. Dabei werden - wiederum pro 1 in Regeneratorvolumen - 2,6 m³
/d Süßwasser gewonnen. Für eine 3 Leistung von 1000 m /d Süßwasser muß unter diesen
Beingungen ein Regeneratorvolumen von 385 m zur Verfugung stehen. Dieses Volumen
entspricht bei kubischer Bauweise einer Kantenlänge des Regenerators von 7,3 m.
Trotz dieser Dimensionen sind die Baukosten niedrig, da es sich um eine sehr simple
Apparate ausführung handelt und die Speichermasse in beliebiger Menge billig zur
Verfügung steht. Wärmeaufnahme und -abgabe der Speichermasse sind Zeitfunktionen
und von der Wärmeleitfähigkeit des Speichermaterials abhängig. Bei großer Wärmeleitfähigkeit
kann die Anzahl der Zyklen pro Zeiteinheit bei gleichzeitig weitgehender Annäherung
an das thermodynamische Gleichgewicht erhöht werden. Der Wirkungsgrad von Regeneratoren
ist sehr gut und liegt über 95 %.
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Figur 5 zeigt schematisch eine Gesamtanlage zur Süßwassergewinnung:
Nach Erreichung des Temperaturmaximums im Regenerator R wird das kondensierte Süßwasser
über eine Leitung 1 dem Regenerator entnommen. Diese Entnahme kann auch schon vorher
während der Warmperiode kontinuierlich erfolgen, so daß zu-Beginn kälteres und am
Ende der Warmperiode heißes Süßwasser anfällt. Dabei wird der Wärmeinhalt dieses
Süßwassers mit Hilfe eines Wärmetauschers 2 an einen Teil der über eine Leitung
3 der Anlage zuzuführenden und zu entwässernden Salzlösung abgegeben. Der wander@
dieser
Salzlösung kann der Anlage über eine Leitung 4 kalt zugeführt werden, da auch die
aufkonzentrierte Sole über eine Leitung 5 kalt bzw. mit der Minimaltemperaturçdes
Lösungskreislaufes abgezogen werden kann und deshalb ein Wärmeaustausch hier nicht
erforderlich ist. Bei einer bestimmten Temperaturdifferenz zwischen der kalten Salzlösung
in Leitung 4 und der Sole in, Leitung 5 wird die Funktion des Kühlers K überflüssig,
da die abzuführende Wärme mit der Sole dem Prozeß entzogen wird. Schließlich kann
die kalte Salzlösung zum Schluß der Regeneration, also am Ende der Kaltperiode ,
auch über den Regenerator R dem Kreislauf zugeführt werden. Diese Möglichkeit der
Einspeisung ist.
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in Figur 5 nicht eingezeichnet. Das Einspeisen der Salzlösung über
die Leitungen 3 und 4.und das Abziehen der Sole über die Leitung 5 erfolgt immer
dann, wenn die sich periodisch ändernde Temperatur in einer der Leitung L in den
Figuren 1 und 4 entsprechenden Umlaufleitung 6 die entsprechenden Werte besitzt.
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Zur Ubertragung der im Regenerator gespeicherten KondensatiQnswärme
an die umlaufende Salzlösung wird nach Beendigung der Warmperiode und zu Beginn
der Regeneration bzw. der Kaiti periode die über die Leitung 6 umlaufende Salzlösung
über Leitungen 7 und 8 durch den Regenerator geleitet. Dabei kühlt sich der Regenerator
allmählich ab. Da der Regenerator zu Beginn der Kaltperiode eine um ca. 3 bis 50C
niedrigere Taera tur-besitzt als die heiße Zone in der obersten Stufe der Kaskade,
wird vor Beginn des Durchleitens der Salzlösung durch den Regenerator dieser durch
Zufuhr von Heizdampf über eine Leitung 9 auf die Maximaltemperatur aufgeheizt, Das
dabei anfallende Kondensat kann ebenfalls wie da5 erzeugte Süßwasser über die Leitung
1 abgezogen werden. Nach vollständiger Abkühlung des Regenerators und nach Beendigung
der Kaltperiode befindet sich in der obersten Stufe der Kaskade die kalte Zone.
Ein Absperrorgan 10 in der Lei-
tung 7 wird geschlossen und die
im Regenerator befindliche Salzlösung mit Hilfe einer Pumpe 11 über die Leitung
8 abgepumpt.
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Der nunmehr leere Regenerator kann zur Entfernung von an der Oberfläche
der Speichermasse noch haftender Salzlösung mit einer geringen Menge Süßwasser gespült
werden.
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Danach wird die Warmperiode mit Brüdenzuführung über eine Leitung
12, die den Dampfraum in der obersten Stufe der Kaskade mit dem Regenerator verbindet,
erneut eingeleitet.
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Der Kreislauf ist damit geschlossen.
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Die Entfernung von nach der Kaltperiode an der Oberfläche der Speichermasse
noch haftender Salzlösung kann außer durch Bespülung mit einer geringen Menge Süßwasser
auch in der ersten Phase der Warmperiode durch fraktionierte Entnahme aes anfallenden
Kondensates erfolgen. Das erste Kondensat, z.B. 10 % der Gesamtmenge, ist dann noch
salzhaltig. Diese Methode erlaubt eine bessere Verteilung der Spülflüssigkeit als
z.B. eine Berieselung mit wenig Süßwasser, da die Brüdenkondensation die gesamte
Oberfläche der Speichermasse gleichmäßige erfaßt.
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Das Durchleiten der umlaufenden Salzlösung durch den Regenerator über
die Leitungen 7 und 8 kann auch unterbleiben, wenn der Regenerator über die Leitung
7 nur mit Salzlösung aus der obersten Stufe der Kaskade ganz oder teilweise gefüllt
wird und ein in der Leitung 8 vorgesehenes Absperrorgan 13 geschlossen bleibt. In
diesem Falle erfolgt bei weiterer Zirkulation der Salzlösung in der Kaskade über
die Leitung 6 eine Abkühlung des Inhaltes der obersten Stufe durch die nach der
Warmperiode folgende ältere Zone des Kaskadeninhalts und es tritt im Dampfraum ein
Druckabfall ein. Dadurch kommt der heißere flüssige Re#eneratorinhalt ins Sieden
und die gespeicherte Konden#ationswärme wird durch Wasserverdampfung abgeführt.
Die dabei entstehenden Brüden gelangen über die Leitung 12 in umgekehrter
Richtung
wie vorher in den Dampfraum der obersten Stufe. der -Kaskade, kondensieren dort
und geben ihre Kondensationswarme an den umlaufenden Kaskadeninhalt ab. Der Siedevorgang
im Regenerator kann dabei durch Umpumpen der Salzlösung mit Hilfe der Pumpe 11 über
eine Leitung 14 unterstützt werden.
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Das Freie Volumen des Regenerators, d.h. dessen Flüssigkeitsinhaltjbeträgt
nur 1/20 des Kaskadeninhalts. Dies ergibt sich aus der Dichte der oben erwähnten
Quarzitfüllung von 2,65 g/cm3 und dem Schüttgewicht von.2000 kg/m Das freie Volumen
beträgt dabei ca. 25 % des Gesamtvolumens des Regenerators. Da aber gleichzeitig,
wie ebenfalls oben ausgeführt, der Kaskadeninhalt das 5-fache des gesamten Regeneratorvolumens
beträgt, ergibt sich für das freie Volumen 0,25 : 5 = 1/20.
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Der Energieverbrauch für das oben beschriebene Verfahrenwurde in nachfolgender
Tabelle für 4 verschiedene Fälle zus##mnengestellt. Dabei stellt der angegebene
Wärmebedarf in % den nicht regenerierbaren Anteil des Wärmeinhaltes der Kaskade
dar. Mit größer werdendem Temperaturbereich wird bei gleicher Stufenzahl n der Wärmebedarf
geringer, weil die zur Abdeckung der irreversiblen Veriuste.
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und zur Erhaltung der treibenden Kräfte bei der Verdampfung und Regeneration
erforderlichen und gleichbleibend.en Temperataturdifferenzen einem kleineren Anteil
des gesamten Temp#eraturbereiches entsprechen. Nicht berücksichtigt wurde, daß die
Verdampfungswärme des Wassers im oberen Temperaturbereich kleiner ist als im unteren
Bereich. Bei Berücksichtigung dieser Tatsache fallen die Verbrauchswerte niedriger
aus.
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Dampfverbrauch für vier verschiedene Fälle unterschiedlicher Fahrweise
Temp.-Bereich . °C 50 - 100 50 - 150 |
Druckbereich bar 0,118-0,968 0,118-4,550 |
Anzahl der Kammern n 100 200 100 200 |
Wärmebedarf bei tmax °C 96,06 98,00 142,12 146z00 |
max 42,12 146,00 |
Kaskade % 7,9 4,0 7,9 4,0 |
Verdampfung (At = 40 C) % 8,0 8,0 4,0 4,0 |
Regeneration (At = 20 C)% 4,0 4,0 2,0 2,0 |
Summe 8 19,9 16,0 13,9 10,0 |
= |
Erforderliche Sattdampftemp. °C 100 150 |
Dampfverbrauch pro |
1 m3 Destillat kg 199 160 139 100 |
Zu den irreversiblen Wärmeverlusten bei der Verdampfung in der obersten Stufe der
Kaskade ist noch Folgendes zu sagen. Für das im obigen Beispiel angenommene it =
40C bei der Entspannungsverdampfung wurde die durch die Pumpe P zu fördernde Menge
an umlaufender Salzlösung mit 135 m3/1 m3 Destillat angegeben. Bei diesem ist liegt
auch unter Berücksichtigung des Konzentrationsgefälles zwischen Salzlösung und Destillat
eine genügend große treibende Kraft und ein ausreichendes Druckgefälle für die Beschickung
des Regenerators vor. Wenn man dieses At kleiner wählt, verringern sich an dieser
Stelle die Verluste. Größer wird jedoch die umzupumpende Menge um -laufender Salzlösung.
Außerdem vergrößert sich das erforderliche
Verhältnis der Wärmekapazitäten
und damit der Volumina von Kaskade und Regenerator. Schließlich wird auch das Druckgefälle
zwischen dem Dampfraum oberhalb der Kaskade und dem Regenerator kleiner.
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Der Energieverbrauch für das Umpumpen der Salzlösung hängt vom Druckverlust
innerhalb der Kaskade ab und ist durch deren Strömungswiderstand gegeben. In den
Kammern selbst tritt bei einer Strömungsgeschwindigkeit von z.B. 1 mis nur ein geringer
Druckverlust auf. Der wesentlichste Druckverlust ergibt sich an den Übergangsstellen
tischen den einzelnen Kammern. Hier wird die StrömungsriEhtung ieweils um 1800 geändert
(s. Figur 63. Wenn man hi#r-init einer kleineren Strömungsgeschwindigkeit von etwa
0,5 mis arbeitet, ergibt sich bei einem Widerstandsbeiwert von t = 1 pro Stufe (Reynoldszahl
Re# 105} bei 200 Stufen ein Gesamtdruckverlust der Kaskade von etwa- 4p = 0,25 bat.
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Da bei einem ist = 40C sowohl in der Warm- als auch in der Kaltperiode
jeweils 135 m3 Salzlösung pro 1 m³ süßwasser, zusammen also 270 in3, umgepumpt werden
müssen, resultiert bei einem Wirkungsgrad der Pumpe P von# 9 0,7 und für n = 200
Stufen ein Stromverbrauch von etwa 2,7 kWh/1. M Süßwasser. Wenn Dampf von höherer
Spannung ztr steht, kann dieser Stromverbrauch durch die bei der Ent.-spannung dieses
Dampf 5 freiwerdende Leistung substituiert werden.
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Die auf den Querschnitt der Kammern bezogene Leistung einer Anlage
ergibt sich aus folgender BetrachtungJ-Bei einer Strömungsgeschwindigkeit innerhalb
der Kammern von 1 m/s beträgt d#:Durchsatz an umzupumpender Salzlösung 3.600 m3/h
pro 1 m² Querschnitt. Diese Menge entspricht bei einem At = 4°C einem Wärmeumsatz
von 60,3 . 106 kJ/h# 26 m3/h Süßwasser. Da der Querschnitt der Kammern von Breite
und Höhe abhängt, bestimmen deren Abmess#ungen
den Durchsatz bzw.
die Leistung. Für eine Anlage mit einer 3 Leistung von 1000 m /d Süßwasser ist ein
Querschnitt von 1,60 m2 erforderlich. Einer Höhe der Kammern von z.B. 8 m entspricht
dabei eine Breite der Einzelkammern von 0,2 m.
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Bei 100 Stufen beträgt dann die Gesamtbreite ohne Berücksichtigung
der Trennwände 20 m.
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Die Länge der Kammern bestimmt den Flüssigkeitsinhalt der Kaskade
und deren Wärmekapazität. Hiervon hängt die Größe des Regeneratorsund de zeitliche
Dauer der Warm- und Kaltperiode ab.
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Der auf den Querschnitt F der Kammern bezogene Wärmefluß Q innerhalb
der Kaskade parallel zur Strömungsrichtung von Stellen höherer Temperatur zu Stellen
niedrigerer Temperatur (Q = 3 F .L ) ist ebenso wie die dadurch bedingten irreversiblen
Verluste im Vergleich zum gesamten Wärmeumsatz vernachlässigbar klein. Dies ist
durch die geringen Temperaturdifferenzen ht zwischen den einzelnen Stufen bedingt.
Die durch den Temperaturgradienten gegebene Abstufung zwischen heißer und kalter
Zone der Kaskade wirkt wie eine Isolation.
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Kennzeichnende Merkmale und Vorteile der oben beschriebenen Vorrichtung
und des Verfahrens sind: 1. Einfache Bauweise des Regenerators und des Kammersystems
mit konstruktiv leicht zu realisierender Stufeneinteilung durch Trennwände.
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2. Ausschaltung kostspieliger Heizflächen aus Kupfer-Nickel oder teuereren
Werkstoffen. Metallische Wärmet#uscherflächen sind nur in sehr geringem Umfang erforderlich.
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3. Das Verfahren kann auch bei höheren Prozeßtemperaturen
betrieben
werden, da die Krustenbildung ein sehr viel geringeres Problem darstellt und allenfalls
auf dem billigen Wärmeträgermaterial des Regenerators erfolgt. -4. Das Verfahren
kann in sehr großen Einheiten durchgeführt werden.
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5. Die zu entwässernde Salzlösung kann teilweise ohne Vorheizung direkt
kalt zugeführt werden.
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6. Die aufkonzentrierte Sole kann kalt abgezogen werden.
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7. Der. Energieverbrauch liegt in der gleichen Größenordnung wie der
einer Mehr.stufenentspannungsanlage. mit mindestens 20 Druckstufen und metallischen
Wärmetauscherbündeln in jeder Stufe.
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8. Unempfindlichkeit gegen Verschmutzungen.
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Beim oben -beschriebenen Verfahren müssen wegen des erforderlichen
kleinen Ot relativ große Mengen Wasser in der Kaskade umgepumpt werden. Die hierfür
erforderliche Energie in Form von Pumpenarbeit ist deshalb von nicht unerheblicher
Bedeutung für dieses Verfahren. Um den Arbeitsaufwand für das Umpumpen drastisch
zu reduzieren, ist es zweckmäßig, zur Verringerung der Druckverluste den erwähnten
Toms-Effekt auszunutzen . Hierdurch sind Energieeinsparungen beim Umpumpen von über
50 % möglich.
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In Figur 7 ist schematisch ein weiteres Ausführungsbeispiel für eine
Einrichtung zur Süßwassergewinnung gezeigt.
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Gleiche bzw. gleichwirkende Elemente sind hier mit den gleichen Bezugsziffern
wie in Figur 5 dargestellt, denen jedoch ein Strich (') beigefügt ist.
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Auch bei diesem Ausführungsbeispiel ist eine Flüssigkeitskaskade F'
vorgesehen, bei der die Flüssigkeit diesmal Süßwasser ist, dem in sehr geringer
Menge ein chemisches Additiv zur Verringerung der Druckverluste beim Umpumpen des
Kaskadeninhaltes zugesetzt ist. Innerhalb der Kaskade wird ähnlich wie beim Ausführungsbeispiel
gemäß Figur 5 ein Temperaturgradient aufrechterhalten. Der Kaskadeninhalt wird von.
einer Umwälzpumpe P' über eine Leitung 6' umgepumpt. Oberhalb der obersten Stufe
befindet sich wiederum ein Dampfraum, innerhalb der ersten Stufe ein Kühler K'.
Vom Dampfraum der Flüssigkeitskaskade F' zweigt eine Brüdenleitung 12' ab, über
die Wasserdampf dem Regenerator R' in der Warmperiode zugeführt wird.
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Dem Regenerator, der wie derjenige in Figur 5 aufgebaut ist, wird
die zu entwässernde Salzlösung über eine Leitung 3' zugeführt, in der wiederum ein
Wärmetauscher 2' enthalten ist, der seinerseits über eine Abzugsleitung 1' von Süßwasser
aus dem Regenerator RI durchströmt wird. Außerdem ist noch ein Zwischenbehälter
Z vorgesehen, durch den die zu entwrssernde Salzlösung geleitet wird. Aus diesem
Zwischenbehälter wird nach Entnahme des Süßwassers über die Leitung 1' der Regenerator
mit Salzlösung ganz oder teilweise nachgefüllt. Die konzentrierte Sole wird direkt
aus dem Regenerator über eine Leitung 5' kalt abgezogen. Wie bei dem obigen Beispiel
kann der Siedevorgang im Regenerator durch Umpumpen der Salzlösung mit Hilfe einer
Pumpe 11' über eine Leitung 14 unterstützt werden. Zur Aufheizung des Regenerators
zu Beginn der Kaltperiode wird der Regenerator durch Zufuhr von Heizdampf über eine
Leitung 9' auf die Maximaltemperatur gebracht, wie oben beschrieben. Während der
Kaltperiode steht der Regenerator ebenfalls mit dem Dampfraum der Flüssigkeitskaskade
F' über eine Leitung 12a' in Verbindung. Die Brüdenleitungen 12' und 12al können
wie bei dem obigen Ausführungsbeispiel zu einer gemeinsamen Leitung zusammengefaßt
sein.
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Sln Vorteil dieses Ausführungsbeispiels ist, daß der Inhalt -der Flüssigkeitskaskade
nicht ausgetauscht wird. Damit entfallen auch Verluste an chemischen Additiven.
Zusätzliche Vorteile sind der Wegfall von Korrosionsgefahr durch Salzlösung und
der geringere Wärmeübergang an die Apparateummantelung bei Zusatz eines chemischen
Additives zur Verringerung der Druckverluste. Wenn auch die Watmeka#azität der Ummantelung
klein ist gegenüber der Wärinekapazität der Kaskadenfüllung, so führt dies#er geringere
WärineÜbergang doch zu einer weiteren Verringerung der Wärineverluste.
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Außerdem entfällt bei diesem Ausfthrungsbeispkel auch das Durchpumpen
des Kaskadeninhaltes durch den Regenerator Das Regenerativprinzip vorliegender Erfindung
zur Süßwassergewinnung unter Verwendung eines Flüssigkeitskreislaufes in einem kaskadenartig
angeordneten Kammer system mit örtlich und zeitlich periodisch wechselnder Temperatur
ist auch dann anwendbar, wenn der Regenerator statt mit einer festen Speichermasse
mit Süßwasser oder Salzlösung beschickt wird. In diesem Falle übernimmt die Flüssigkeitsfüllung
des Regenerators die wärmespeichernde Funktion.
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Der Regenerator kann dabei z.B. ein Lagerbehälter sein, der über die
Brüdenleitung mit der Kaskade verbunden ist.
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Bei dieser Fahrweise müssen jedoch die Wärmeinhalte der Flüssigkeitsfüllungen
von Kaskade und Regenerator bzw.
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der zu entwässernden Salzlösung und Süßwasser gegenseitig indirekt
ausgetauscht werden. Die dazu erforderliche Wärmetauscherfläche kann sowohl in den
Regenerator eingebaut als auch extern angordnet werden. Im Gegensatz zum bekannten
vapor-reheat-Verfahren mit ebenfalls direkter Einspritzkondensation in den einzelnen
Druckstufen und einem ebenfalls externen Wärmetausch bietet die Durchführung vorliegender
Erfindung in dieser Form den Vorteil, daß nur eine einzige Flüssigkeitspumpe für
den Flüssigkeitskreislauf benötigt wird. Süßwasser und Salzlösung
können
auch hier wie bei der Verwendung fester Speichermassen wahlweise entweder im Regenerator
oder in der Kaskade eingesetzt werden. Da eine Entfernung von Soleresten von der
Oberfläche der Speichermasse bei dieser Verfahrensversion nicht erforderlich ist,
fällt das produzierte Süßwasser quantitativ in großer Reinheit- an.
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Eine weitere Verfahrensvariante vorliegender Erfindung bietet die
Möglichkeit, die kaskadenartige Anordnung des Flüssigkeitskreislaufes einerseits
und den Regenerator andererseits in jeweils verschiedenen Temperaturbereichen zu
betreiben. Zu diesem Zweck wird der Flüssigkeitskreislauf statt mit Süßwasser oder
der zu entwässernden Salzlösung mit einer wässrigen Lösung anderer Zusammensetzung
gefüllt. Hierbei können wässrige Lösungen hochsiedender Substanzen mit niedrigem
Dampfdruck anorganischer oder organischer Art verwendet werden, z.B. -konzentrierte
Lösungen von Salzen oder Mischungen von Wasser mit Glycerin. Durch den bei gleicher
Temperatur geringeren Wasserdampfdruck solcher Lösungen oder Mischungen gegenüber
reinem Wasser oder Meerwasser ergibt sich in der Kaskade ein höheres Temperaturniveau
als im Regenerator, wenn in beiden Aggregaten der gleiche Wasserdampfdruck vorliegen
soll. Für einen Ubertritt von Wasserdampf vom Kreislaufsystem zum Regenerator und
umgekehrt und dem damit erzielbaren wechselseitigen Austausch der Wärmeinhalte durch
Verdarpfung und Kondensation von Wasser muß deshalb ein entsprechendes Temperaturgefälle
vorhanden sein. Die Größe dieses Gefälles ist von der Konzentration der wässrigen
Lösung abhängig. So kann z.B.
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bei entsprechenden Konzentrationsverhältnissen im Kreislaufsystem
dieses zwischen 10000 und 1500C und der Regenerator zwischen 500C und 10000 betrieben
werden, Der zur Aufrechterhaltung eines stationären Betriebszustandes erforderliche
Primärdampf muß dabei bei 1500C zugeführt
werden. Zum Ausgleich
der Wärmebilanz wird die Kondensationswärme des Primärdampfes an der Stelle mit
der niedrigsten Temperatur innerhalb des Kreislaufsystems bei 1000C wieder abgegeben,
entweder indirekt oder in Form von Sekundärdampf. Dieser Sekundärdainpf kann dann
anderweitig ausgenutzt werden, z.B. zum-Eindampfen von Sole zur Salzgewinnung.
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Das beschriebene Verfahren ist ganz allgemein anwendbar und läßt sich
auch bei der Aufarbeitung anderer Salzlösungen als Meerwasser wie z.B. Brackwasser
oder salz haltiger Abwässer allgemeiner und spezieller Art verschiedener Herkunft
einsetzen.