DE3230227C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft feuerfeste oder feuerbeständige Mörtel oder
Kitte, enthaltend Bindemittel und gegebenenfalls andere übliche
Zuschläge für feuerfeste oder feuerbeständige Leichtsteine.
Zur Herstellung von Auskleidungen aus Steinen ist bereits die
Verwendung von Mörteln und Kitten bekannt, mit denen die Fugen
zwischen den einzelnen, die Auskleidung bildenden Steinen ausgefüllt
werden. Solche feuerfesten oder feuerbeständigen Mörtel können auch
als sogenannte Trockenmörtel vorliegen, d. h. sie werden erst kurz vor
ihrer Anwendung mit Flüssigkeit, üblicherweise Wasser oder in Wasser
gelöstem Bindemittel, versetzt, falls die Zusammensetzung der Mörtel
eine längere Lagerung nicht ermöglicht.
Wie sich beispielsweise aus Harders-Kienow, Feuerfestkunde (1960),
Seite 524, ergibt, ist die Verwendung von Wasserglas in Verbindung mit
Tonerdehydrat, z. B. Bauxit, in einem solchen feuerfesten bzw.
feuerbeständigen Mörtel bereits bekannt. Wie sich aus der zugehörigen
Literaturstelle, Ogneupory, Bd. 15 (1950), Seiten 29-38, jedoch
ergibt, wurden bei diesen Mörteln neben dem Hauptbestandteil
Kaolinschamotte lediglich Maximalmengen bis zu 10 Gew.% an Bauxit
oder Aluminiumtrihydrat verwendet, siehe Tabelle III auf Seite 32
dieser Literaturstelle. Weiterhin ist es aus der DE-PS 13 00 053
bereits bekannt, bei feuerfesten Mörteln, welche realtiv große Mengen
an 75%iger Orthophosphorsäure als Bindemittel enthalten, auch
Aluminiumoxidhydrate, z. B. Bauxit, einzusetzen. Wie sich aus den
Beispielen dieser DE-PS ergibt, werden maximal 7 Teile roher Bauxit
auf je 93 Teile calciniertem Bauxit verwendet.
Aus Budnikow "Technologie der keramischen Erzeugnisse", Moskau 1950,
Seiten 382-386, sind ebenfalls feuerfeste Mörtel bekannt, wobei
diese u. a. Wasserglas als Bindemittel enthalten können. Aus dieser
Literaturstelle geht hervor, daß zur Stabilisierung des Wasserglases
ein Zusatz an Tonerdehydrat, Al(OH)₃, erfolgen kann, wobei hier jedoch
die niedrige Porosität der Mörtel und die niedrige Gasdurchlässigkeit
für die Mörtel als erwünschte Eigenschaften hervorgehoben werden.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist die Bereitstellung eines neuen
feuerfesten oder feuerbeständigen Mörtels oder Kitts, der keine
Schwindung aufweist, hinsichtlich seines Raumgewichtes den
Raumgewichten der zur Herstellung der Auskleidung zu verwendenden
Materialien bzw. Steinen angepaßt ist, durch geeignete Wahl der
Zusammensetzung eine an Leichtbausteine und insbesondere auch
Faserbauteile angepaßte Dehnung, Porosität und Temperaturbelastbarkeit
aufweist, so daß der in der Fuge erhärtete Kitt oder Mörtel die
Leichtsteine nicht ausreißt.
Es wurde überraschenderweise gefunden, daß durch Verwendung einer
bestimmten Mindestmenge von Aluminiumoxidhydraten, wie sie im
folgenden noch näher beschrieben werden, Mörtel und Kitte hergestellt
werden können, welche insbesondere eine geringe Schwindung besitzen und
eine elastische Mörtel- oder Kittfuge bilden, so daß die hiermit
verlegten Leichtbausteine oder Faserbauteile im Einsatz im Gegensatz
zum Stand der Technik keine Abplatzungen und Risse mehr aufweisen.
Insbesondere bilden die erfindungsgemäßen Mörtel oder Kitte jedoch bei
ihrer Anwendung relativ porenreiche, schwindungsarme Fugen, so daß das
Isoliervermögen von Leichtbausteinen oder Faserbauteilen im Bereich
der Fuge nicht oder nicht sehr stark abweichende Werte aufweist. Dies
konnte mit den bislang zur Vermörtelung oder zur Auskittung verwendeten,
relativ dichten Verfugungsstufen nicht erreicht werden. Ein weiterer
Vorteil der mit den erfindungsgemäßen Mörteln oder Kitten
hergestellten Fugen ist, daß diese elastisch sind und den zu verlegenden
Steinen hinsichtlich Festigkeit und Porosität angepaßt werden können,
so daß neben dem besseren Isolationsvermögen auch gegebenenfalls ein
geringerer Materialbedarf an Mörtel oder Kitt gegeben sein kann.
Zur Lösung der zuvor beschriebenen Aufgabe dienen die
erfindungsgemäßen Mörtel oder Kitte, die dadurch gekennzeichnet sind,
daß sie zu wenigstens 20 Gew.-% aus Aluminiumoxidhydrat, bezogen auf
wasserfreie und glühverlustfreie Feststoffe, bestehen.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform bestehen die Mörtel oder Kitte
zu wenigstens 40 Gew.-% und insbesondere zu wenigstens 50 Gew.-% aus
Aluminiumoxidhydrat, bezogen auf wasserfreie und glühverlustfreie
Feststoffe.
Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform enthalten die
erfindungsgemäßen Mörtel oder Kitte als Bindemittel Wasserglas oder
ein Phosphat mit einem pH-Wert größer als 5, gemessen in
1 Gew.-%iger wäßriger Lösung, oder ein kolloidales
Aluminiumoxidhydrat, wie dies im folgenden noch näher beschrieben wird.
Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform enthalten die
erfindungsgemäßen Mörtel oder Kitte 0,5 bis 10 Gew.-Teile Bindemittel,
berechnet als wasserfreier bzw. glühverlustfreier Feststoff, auf
100 Gew.-Teile der übrigen vorliegenden Feststoffe. Ein bevorzugtes
Bindemittel ist ein Wasserglas, das ein Verhältnis SiO₂ : Na₂O von
größer als 3,0 und insbesondere von 3,7 bis 3,8 besitzt.
Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform können die
erfindungsgemäßen Mörtel oder Kitte ein Stellmittel enthalten,
vorteilhafterweise in einer Menge von 0,1 bis 5,0 Gew.-Teile
Stellmittel, berechnet als wasserfreie Stellmittel, auf 100 Gew.-Teile
der vorliegenden Feststoffe. Ein bevorzugtes Stellmittel ist
Carboxymethylcellulose, jedoch ist auch die Verwendung von
Polyvinylalkohol oder Stärke als Stellmittel möglich. Durch diese
Stellmittel kann die Konsistenz des Mörtels oder Kitts in geeigneter
Weise eingestellt werden, d. h. seine Plastizität oder Viskosität, so
daß hierdurch die Verarbeitbarkeit des Mörtels oder Kitts den besonderen
Anwendungszwecken angepaßt werden kann. Insbesondere kann durch solche
Stellmittel auch verhindert werden, daß beim Einstreichen des Mörtels
oder Kitts in die Fuge das im Kitt oder Mörtel enthaltende Wasser zu
rasch von den trockenen Leichtsteinen aufgesaugt werden kann, was eine zu
kurze Verarbeitungszeit zur Folge haben könnte.
Die in den erfindungsgemäßen Mörteln oder Kitten gegebenenfalls
enthaltenden Zuschlagstoffe sind sämtliche üblichen Zuschlagstoffe wie
Schamotte, Porzellanmehl, Kaolin und/oder Tone, bevorzugt ist jedoch
die Verwendung von calciniertem Bauxit und/oder Sinter- oder
Schmelzkorund als Zuschlag.
Ein besonders bevorzugter erfindungsgemäßer Mörtel oder Kitt besteht
nur aus Aluminiumoxidhydrat bzw. Aluminiumoxidhydraten und kolloidalem
Aluminiumoxidhydrat als Bindemittel, so daß hiermit eine hochfeuerbeständige
Fuge erhalten werden kann, die - nach entsprechender Aufheizung - aus
Al₂O₃ besteht.
Vorteilhafterweise bestehen diese Mörtel oder Kitte aus einem Gemisch,
das 2 bis 10 Gew.-% kolloidales Aluminiumhydrat, berechnet als
wasserfreier und glühverlustfreier Feststoff, sowie als Rest ein oder
mehrere Aluminiumoxidhydrate, ebenfalls berechnet als wasserfreie
und glühverlustfreie Feststoffe, enthält.
Weiterhin ist es möglich, daß die erfindungsgemäßen Mörtel oder Kitte
statt Aluminiumoxidhydraten ganz oder teilweise aus Magnesiumhydroxid
und/oder Zirkoniumoxidhydraten bestehen. Hierdurch ist es möglich, die
Fugen hinsichtlich ihrer chemischen Zusammensetzung bzw. ihrer
geforderten mechanischen Eigenschaften beim Betrieb den zu
verwendenden Steinen anzupassen und spezielle Eigenschaften der Fugen
zu erreichen.
Die Mörtel oder Kitte mit dem Gehalt an Magnesiumhydroxid und/oder
Zirkoniumoxidhydraten können weiterhin zusätzlich Aluminiumhydrat
enthalten.
Die Erfindung wird im folgenden näher beschrieben, wobei zunächst auf
die Aluminiumoxidhydrate eingegangen wird, welche den wesentlichen
Bestandteile der erfindungsgemäßen Mörtel oder Kitte bilden.
Als solche Aluminiumoxidhydrate können sowohl nicht calcinierter,
natürlich vorkommender Bauxit, möglichst ein Bauxit sehr hoher
chemischer Reinheit, oder auch Monohydrate oder Trihydrate des
Aluminiumoxids in den verschiedensten Modifikationen, z. B. als
Gibbsit oder Hydrargillit, Bayerit oder Boehmit, verwendet werden. Bei
diesen Aluminiumoxidhydraten handelt es sich um kristallwasserhaltige,
im thermischen Bereich instabile Verbindungen, die sich
im Gegensatz zu wasserfreien, d. h. calcinierten, und inerten Oxiden,
den zu Herstellung der Auskleidung verwendeten Faserbauteilen und
Feuerleichtsteinen in allen Temperaturbereichen anpassen und
dauerhafte feuerfeste bzw. feuerbeständige Bindungen ergeben. Durch
den Austritt des Hydrationswasser bzw. Kristallwassers erhalten die
erfindungsgemäßen Kitte und Mörtel das erwünschte Porenvolumen, ihr
niedriges Gewicht und somit ein höheres Isoliervermögen und ein
besseres Dehnungsverhalten und Schwindungsverhalten. Statt der
Aluminiumoxidhydrate können auch Magnesiumhydroxid (Brucit) und/oder
Zirkoniumoxidhydrate verwendet werden. Ebenfalls möglich ist die
Verwendung beliebiger Mischungen hiervon.
Aus diesen Aluminiumoxidhydraten, dem Magnesiumhydroxid bzw. den
Zirkoniumoxidhydraten wird das Wasser beim Aufheizen der Fugen im
Betrieb abgespalten, beispielsweise findet die Abspaltung des Wassers
bei Aluminiumtrihydrat zwischen Temperaturen von 270 bis 620°C statt.
Die in den erfindungsgemäßen Mörteln oder Kitten verwendeten
Zuschlagstoffe können körnige Zuschlagstoffe, tonmineralhaltige
Stoffe, usw. sein, je nach dem Gehalt an Aluminiumoxidhydrat,
Magnesiumhydrat und/oder Zirkoniumhydrat und Zuschlagstoffen lassen
sich nach dem Trocknen der erfindungsgemäßen Mörtel oder Kitte bei 110°C
und einem Brennen bei 1000°C Raumgewichte von 0,6 bis 1,5 g/cm³
erreichen.
Bei Verwendung von im Bayer-Verfahren angefallenem Hydragillit und
Boehmit wird dieser vorteilhafterweise mit einer Korngröße der
Agglomerate von unter 100 µm und eventuell nach Mahlung mit einer
Korngröße unter 44 µm oder besonders bevorzugt auch unter 10 µm
eingesetzt. Durch eine solche Mahlung, d. h. Zerkleinerung, wird eine
bessere Verarbeitbarkeit des Mörtels erreicht.
Als zuvor genannte Zuschlagstoffe können auch noch Tabulartonerde,
Quarzit, Zirkon, Zirkoniumdioxid und Magnesiasinter,
vorteilhafterweise in einer Körnung unterhalb von 2 mm, besonders
bevorzugt unter 0,7 mm, verwendet werden. Als tonmineralhaltige
Zuschlagstoffe ergeben Kaolin und feuerfester Ton eine bessere
Verarbeitbarkeit und eine gute Festigkeit.
Als Bindemittel können alle üblicherweise in feuerfesten oder
feuerbeständigen Mörteln oder Kitten verwendeten Bindemittel eingesetzt
werden, die eine geeignete Lebensdauer des bereits mit Flüssigkeit
versetzten Mörtels bzw. Kitts ermöglichen, besonders bevorzugt ist
jedoch die Verwendung von Wasserglas, einem Phosphat mit einem pH-Wert
von größer als 5 oder besonders bevorzugt eines kolloidalen
Aluminiumoxidhydrats, das in Form einer wäßrigen Aufschlämmung oder
eines wäßrigen Gels vorliegt.
Bei der Herstellung der erfindungsgemäßen Mörtel oder Kitte werden die
Einzelbestandteile miteinander vermischt, wobei ein geeigneter Anteil
an Wasser gegebenenfalls zugesetzt werden muß, um entweder das
Bindemittel in Lösung zu bringen oder dem fertigen Mörtel oder Kitt
die geeignete Konsistenz zu erteilen. Wie bereits jedoch zuvor
beschrieben, können die Mörtel auch als sogenannte Trockenmörtel
vorliegen, d. h. diese müssen dann mit der geeigneten Menge an
Flüssigkeit, normalerweise Wasser, zum Anmachen vor der Anwendung
versetzt werden.
Das bei den erfindungsgemäßen Mörteln oder Kitten vorzugsweise
verwendete Phosphat mit einem pH-Wert von größer als 5 ist entweder
ein Natriumpolyphosphat, beispielsweise mit einem Polymerisationsgrad
n zwischen 3 und 10 oder auch Monoaluminiumphosphat, das mit einer
organischen Base auf einen pH-Wert von größer als 5 gebracht wurde.
Durch Verwendung von Phosphaten mit einem pH-Wert von größer als 5
wird die Lagerdauer der erfindungsgemäßen, angemachten Mörtel oder
Kitte wesentlich erhöht.
Das vorzugsweise verwendete, kolloidale Aluminiumoxidhydrat kann ein
wäßriges, hydrophiles Aluminiumhydroxidgel sein, das im allgemeinen
einen Feststoffgehalt von 10 bis 30 Gew.-% an Aluminiumoxidhydrat oder
Trocken-Boehmit, Al0(OH), aufweist. Dieses kolloidale
Aluminiumoxidhydrat kann wie folgt hergestellt werden:
Boehmit, d. h. α-Aluminiummonohydrat, von hoher Reinheit mit einem
Gehalt von 70 Gew.-% Al₂O₃, 0,008 Gew.-% SiO₂, 0,005 Gew.-% Fe₂O₃,
0,004 Gew.-% Na₂O und einer spezifischen Oberfläche von 170 m²/g, wie
es beim Ziegler-Prozeß zur Herstellung von kurz- und langkettigen
Fettalkoholen mit einem Gefäß an Butanol anfällt, wird bei
Raumtemperatur in einer Knetvorrichtung mit soviel Eisessig versetzt,
daß die gesamte Masse nach 80 Minuten Knetzeit einen pH-Wert von 3,2
besitzt. Anschließend wird die erhaltene Masse getrocknet, und aus dem
getrockneten Produkt wird unter Zusatz von organischen oder
anorganischen Säuren bei einem pH-Wert von 5,5 ein 20 Gew.-%iges,
wäßriges Gel in Form einer kolloidalen, hydrophilen Zubereitung,
hergestellt. Als organische Säure wird vorteilhafterweise Eisessig
verwendet. Geeignete anorganische Säuren sind Salzsäure oder
Salpetersäure.
Gemäß einer abgewandelten Arbeitsweise wird der Boehmit zunächst
ebenfalls wieder mit Eisessig umgesetzt, nach dem Trocknen der Masse
wird diese jedoch mit wäßriger Ammoniaklösung bei einem pH-Wert von
8,5 zu einem wäßrigen Gel weiterverarbeitet.
Geeignete Aluminiumhydroxidhydrate sind auch Handelsprodukte. Die
angegebenen Gewichtsprozentsätze beziehen sich - sofern nicht anderes
angegeben ist - auf wasserfreie und glühverlustfreie Feststoffe, d. h.
sowohl bei dem Aluminiumoxidhydrat, dem kolloidalen
Aluminiumoxidhydrat als auch dem Magnesiumhydroxid oder
Zirkoniumoxidhydrat beziehen sich diese Angaben auf entweder Al₂O₃,
MgO oder ZrO₂, d. h. ohne jegliches Kristallwasser, Hydratationswasser
oder sonst chemisches gebundenes Wasser.
Die Erfindung wird anhand der folgenden Beispiele näher erläutert,
wobei sich die Mengenangaben immer auf Gew.-Teile beziehen, falls
nichts anderes angegeben ist.
Es wurden die in der folgenden Tabelle angegebenen Bestandteile in
einem üblichen Mischer zu einem Mörtel vermischt. In der Tabelle ist
weiterhin das Litergewicht, die Rohdichte nach dem Trocknen bei 110°C
und nach einem Brand bei 1000°C angegeben.
Aus diesen Werten ist ersichtlich, daß durch geeignete Zusammensetzung
der erfindungsgemäßen Mörtel Raumdichten zwischen 0,75 und 1,2
erreicht werden können.
Entsprechend der Arbeitsweise der Beispiele 1 bis 4 wurden die
folgenden Bestandteile zu Mörtel vermischt, wobei als Bindemittel
handelsübliche Natriumpolyphosphate verwendet wurden, die in Lösung
einmal einen pH-Wert von 7,5 und das andere Mal einen pH-Wert von 5,5
ergaben. Die Zusammensetzung der Mörtel ist in der folgenden Tabelle II
anzugeben.
Die Arbeitsweise von Beispiel 1 wurde wiederholt, wobei jedoch
Magnesiumhydroxid anstelle von Aluminiumoxidhydrat verwendet wurde.
Bei diesem Magnesiumhydroxid handelte es sich um nach dem
Seewasserprozeß gewonnenes Material. Bei dem hier verwendeten
Mg-Schmelzmagnesit, der als Zuschlagstoff zugesetzt wurde, handelte es
sich um Schmelzmagnesia mit einer Korngröße unter 44 µm. Durch die
Verwendung von Schmelzmagnesia kann der Hydratation bei der Lagerung
entgegengewirkt werden.
Die Zusammensetzung der erhaltenen Kitte ist in der folgenden
Tabelle III angegeben.
Die in den Beispielen 1 bis 4 beschriebene Arbeitsweise wurde
wiederholt, wobei jedoch anstelle von Aluminiumoxidhydrat
Zirkoniumoxidhydrat der folgenden allgemeinen Formel verwendet wurde:
Zr(OH)₄ · 2H₂O
Als Zuschlag wurde in diesem Fall gebranntes Zirkoniumdioxid
verwendet.
Die Zusammensetzung der hergestellten Mörtel ist in der folgenden
Tabelle IV angegeben.
Es sei noch darauf hingewiesen, daß die in den Beispielen angegebenen
Zusatzmengen an Wasser sich auf 100 kg Feststoffe beziehen, wobei
diese Feststoffe als solche und nicht als wasserfreie und
glühverlustfreie Feststoffe berechnet wurden.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren ist es selbstverständlich möglich,
statt einem Aluminiumoxidhydrat auch ein Gemisch von
Aluminiumhydraten zu verwenden.
Bei der Verwendung der in den zuvor beschriebenen Beispielen
beschriebenen Mörteln bzw. Kitte zum Verfugen von Feuerleichtsteinen
wurden in allen Fällen ausgezeichnete Ergebnisse erhalten, da die
Mörtel bzw. Kitte aufgrund ihrer höheren Porosität gegenüber
vorbekannten Kitten sehr elastisch waren und an den Steinen keine
Risse oder Abplatzungen verursachten.
Claims (14)
1. Feuerfeste oder feuerbeständige Mörtel oder Kitte, enthaltend
Bindemittel und gegebenenfalls andere übliche Zuschläge für
feuerfeste oder feuerbeständige Lichtsteine, dadurch
gekennzeichnet, daß sie zu wenigstens 20 Gew.-% aus
Aluminiumoxidhydrat, bezogen auf wasserfreie und glühverlustfreie
Feststoffe, bestehen.
2. Mörtel oder Kitte nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie
zu wenigstens 40 Gew.-% aus Aluminiumhydrat, bezogen auf
wasserfreie und glühverlustfreie Feststoffe, bestehen.
3. Mörtel und Kitte nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie
zu wenigstens 50 Gew.-% aus Aluminiumhydrat, bezogen auf
wasserfreie und glühverlustfreie Feststoffe, bestehen.
4. Mörtel oder Kitte nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß sie als Bindemittel Wasserglas oder ein
Phosphat mit einem pH-Wert von größer als 5 oder ein kolloidales
Aluminiumoxidhydrat enthalten.
5. Mörtel oder Kitte nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß sie 0,5 bis 10 Gew.-Teile Bindemittel auf
100 Gew.-Teile der vorliegenden Feststoffe enthalten.
6. Mörtel oder Kitte nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß sie
als Bindemittel Wasserglas mit einem Verhältnis SiO₂ : Na₂O von
größer als 3,0 enthalten.
7. Mörtel oder Kitte nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß sie weiterhin ein Stellmittel enthalten.
8. Mörtel oder Kitte nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß sie
0,1 bis 5,0 Gew.-Teile Stellmittel auf 100 Gew.-Teile der
vorliegenden Feststoffe enthalten.
9. Mörtel oder Kitte nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet,
daß sie als Stellmittel Carboxymethylcellulose enthalten.
10. Mörtel oder Kitte nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß sie als Zuschlagstoffe calcinierten Bauxit
und/oder Sinter- oder Schmelzkorund enthalten.
11. Mörtel oder Kitte nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie
nur aus Aluminiumhydrat und kolloidalem Aluminiumoxidhydrat
als Bindemittel bestehen.
12 Mörtel oder Kitte nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß
sie zu 2 bis 10 Gew.-% aus kolloidalem Aluminiumoxidhydrat,
berechnet als wasserfreie und glühverlustfreie Feststoffe,
bestehen.
13. Feuerfeste oder feuerbeständige Mörtel oder Kitte, enthaltend
Bindemittel und gegebenenfalls andere übliche Zuschläge für
feuerfeste oder feuerbeständige Leichtsteine, dadurch
gekennzeichnet, daß sie zu wenigstens 20 Gew.-% aus
Magnesiumhydroxid und/oder Zirkoniumoxidhydraten, bezogen auf
wasserfreie und glühverlustfreie Feststoffe, bestehen.
14. Mörtel oder Kitt nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß er
zusätzlich Aluminiumoxidhydrat enthält.
Priority Applications (1)
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DE19823230227 DE3230227A1 (de) | 1982-08-13 | 1982-08-13 | Feuerfeste oder feuerbestaendige moertel oder kitte fuer feuerfeste oder feuerbestaendige steine, insbesondere leichtsteine und deren verwendung |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19823230227 DE3230227A1 (de) | 1982-08-13 | 1982-08-13 | Feuerfeste oder feuerbestaendige moertel oder kitte fuer feuerfeste oder feuerbestaendige steine, insbesondere leichtsteine und deren verwendung |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
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DE3230227A1 DE3230227A1 (de) | 1984-02-16 |
DE3230227C2 true DE3230227C2 (de) | 1987-07-23 |
Family
ID=6170839
Family Applications (1)
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DE19823230227 Granted DE3230227A1 (de) | 1982-08-13 | 1982-08-13 | Feuerfeste oder feuerbestaendige moertel oder kitte fuer feuerfeste oder feuerbestaendige steine, insbesondere leichtsteine und deren verwendung |
Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE3230227A1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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RU2737949C1 (ru) * | 2020-06-23 | 2020-12-07 | Руслан Рашидович Ахтямов | Жаростойкий шлакощелочной бетон |
Families Citing this family (2)
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FR2739864B1 (fr) * | 1995-10-16 | 1998-01-09 | Pechiney Electrometallurgie | Grains abrasifs a base d'alumine et procede de preparation de ces grains |
RU2731754C1 (ru) * | 2019-11-15 | 2020-09-08 | Руслан Рашидович Ахтямов | Жаростойкий шлакощелочной бетон |
Family Cites Families (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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AT242047B (de) * | 1961-05-09 | 1965-08-25 | Didier Werke Ag | Verfahren zur Herstellung feuerfester Massen und Gegenstände |
-
1982
- 1982-08-13 DE DE19823230227 patent/DE3230227A1/de active Granted
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Also Published As
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DE3230227A1 (de) | 1984-02-16 |
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