DE3143167A1 - Abstreifvorrichtung fuer weichflexibles flachmaterial, insbesondere leder von der arbeitsflaeche einer buegelwalze - Google Patents
Abstreifvorrichtung fuer weichflexibles flachmaterial, insbesondere leder von der arbeitsflaeche einer buegelwalzeInfo
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Description
^ ftf, Ψ
3H3167
KELA Spezialmaschinen GmbH
Abstreifvorrichtung für weichflexibles Flachmaterial·, insbesondere Leder von der Arbeitsfläche einer Bügelwalze
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Abstreifen
von weichflexiblem Flachmaterial von Anlageflächen, insbesondere von Leder von der Arbeitsfläche einer Bügelwalze,
mit im Bereich der Anlagefläche an einer Stirnkante des Flachmaterials angreifenden Abstreif mitteln. Abstreif vorrichtungen
solcher Art sind bekannt, wobei ais Abstreif mittel
starre, messerartige Glieder oder Absaugvorrichtungen angewendet werden.
Mit Abstreifmessern arbeitende Vorrichtungen führen leicht zu einem Stauchen und Verklemmen der Flachmaterial-Stirnkante
im unvermeidlichen Spielraum zwischen Messer und Anlagefläche bzw. Walzenoberfläche. Dies gilt vor allem für
das Ablösen von vergleichsweise dünnem Leder von einer Bügelwalzenoberfläche, wobei das stärkere Anhaften des Leders
an der im allgemeinen beheizten Bügelwalze die Ablösung noch erschwert. Eine sehr enge Zustellung des Abstreifmessers be-
züglich der Walzenoberfläche oder sogar eine Anlage der Messerkante
an der Walze, was bei dünnem Leder notwendig sein kann, hat überdies unerwünschten Verschleiss und Beschädigungsgefahr
der Walzenoberfläche zur Folge,
Auch Absaugeinrichtungen als Abstreifmittel haben sich in der Praxis als nicht in jedem Fall zuverlässig erwiesen, was
bei stärker anhaftendem Flachmaterial bzw. Leder durch die Undurchlässigkeit der Walzenoberfläche und die entsprechende
Unzugänglichkeit der anhaftenden Materialoberfläche für einen abhebenden Luftdruck erklärlich ist. Ausserdem ist der laufende
Energiebedarf für die Erzeugung eines ausreichenden Saugluftstromes oft unerwünscht.
Aufgabe der Erfindung ist daher die Schaffung einer Abstreifvorrichtung,
die sich bei einfachem und robustem Aufbau durch zuverlässige Wirksamkeit auszeichnet. Die erfindungsgemässe
Lösung dieser Aufgabe kennzeichnet sich bei einer Vorrichtung der eingangs erwähnten Art dadurch, dass die Abstreifmittel
mindestens ein im Bereich der Flachmaterial-Stirnkante in von der Anlagefläche abgewandter Richtung kontinuierlich
bewegtes Abstreifglied aufweisen.
Ein solches in Abheberichtung bezüglich der Anlagefläche kontinuierlich bewegtes Abstreifglied kann im allgemeinen
durch Reibungsschluss mit der Flachmaterial-Stirnkante ein zuverlässiges, verklemmungsfreies und für das Material
ι schonendes Abstreifen auch bei stärkerem Anhaften an der Anlagefläche
bzw. Walzenoberfläche bewirken. Eine geeignete Oberflächenbeschaffenheit des Abstreifgliedes, etwa durch
Aufrauhung oder Besatz mit borstenartig wirkenden Fasern, erlaubt darüberhinaus eine formschlüssige Abhebewirkung, womit
auch schwierige Anwendungsfälle beherrschbar sind. Das
rasche Abheben der Stirnkante von der Anlagefläche vermeidet j
: 'I
insbesondere eine wesentliche Stauchung des Flachmaterials, j weil die Materialbewegung annähernd stetig in eine von der
Anlagefläche abgewinkelte Richtung umgeleitet wird.
Als besonders wirksam hat sich eine Ausführung der Abstreifvorrichtung
herausgestellt, bei welcher das Abstreifglied im Bereich der Flachmaterial-Stirnkante eine durchgehend
oder abschnittsweise zur Anlagefläche und zur Flachmaterial-Stirnkante hin konvex gekrümmte Bewegungsbahn aufweist. Dabei
wird der Krümmungsradius der Bewegungsbahn des Abstreifgliedes mit besonderem Vorteil in der Grössenordnung der
Flachmaterialdicke gehalten, vorzugsweise sogar geringer als diese.
Durch eine solche gekrümmte Bewegungsbahn ergibt sich an der
Berührungsstelle zwischen dem Abstreifglied und der Flachmaterial-Stirnkante
eine vergleichsweise steile Wirkungsrichtung der vom Abstreifglied auf das Flachmaterial übertragenen,
abhebenden Kräfte, d.h. eine besonders intensive und zuverlässige Abstreifung.
Grundsätzlich kommt für das Äbstreiglied mit seiner gekrümmten
Bewegungsbahn ein drehangetriebenes Reibungs- oder Streichelement in Betracht, beispielsweise in Form einer Bürstenwalze
von geringem Durchmesser. Indessen ist es in vielen Fällen schwierig, den Bürstendurchmesser und damit den
Krümmungsradius der Bewegungsbahn im Bereich der Flachmaterial-Stirnkante so gering zu machen, dass die vom Abstreifglied
auf die Stirnkante übertragene Abhebekraft genügend steil bezüglich der Anlagefläche gerichtet ist und somit
keine zu grosse, der Stirnkantenbewegung entgegengesetzte Kraftkomponente mit entsprechender Stauchwirkung auftritt.
Gemäss einer wesentlichen Weiterbildung der Erfindung wird daher als Abstreifglied ein über einen Tragkörper laufendes
Streifband vorgesehen» Hierbei kann ein im Bereich der Flachmaterial-Stirnkante befindlicher Abschnitt des Tragkörpers
bequem so ausgebildet werden, dass er eine ausreichend stark gekrümmte und für die Funktion des Abhebens von der das
Streifband bildet= Besonders vorteilhaft ist in diesem Zusammenhang eine Ausführung der Abstreifvorrichtung in der
Weise, dass das Streifband über eine sich wenigstens annähernd rechtwinklig zur Bewegungsrichtung der Flachmaterial-Stirnkante
erstreckende, die Bewegungsbahn des Streifbandes im Bereich der Flachmaterial-Stirnkante bildende Umlenkkante
des Tragkörpers geführt ist. Bei Anwendung für eine Bügelwalze oder dergleichen wird dieser Tragkörper zweckmässig
als sich parallel zur Walzenachse erstreckendes,
leisten- oder messerförmiges Element ausgebildet, welches
mit einer schneidenartigen, im Querschnitt stark gekrümmten Umlenkkante längs einer Walzen-Mantellinie und in geringem
Abstand vom Walzenumfang bzw. in Anlage an der Walzenoberfläche angeordnet ist. Insbesondere ist mit einer solchen
Ausführung die anzustrebende Bemessung des Krümmungsradius der Bewegungsbahn im Bereich der Materialdicke vergleichsweise
einfach zu verwirklichen.
Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung werden anhand der in den Zeichnungen schematisch dargestellten Auführungsbeispiele
erläutert. Hierin zeigt:
Fig. 1 einen vereinfachten Vertikal-Querschnitt der Walzenanordnung
mit Materialdurchlauf und Abstreifvorrichtung einer Leder-Bügelmaschine,
Fig. 2 in wesentlich grösserem Massstab einen Teilquerschnitt der Bearbeitungs-und Materialdurchlaufstelle
im Berührungsbereich der Walzen,
Fig. 3 in nochmals grösserem Massstab einen Teilquerschnitt eines Mantelabschnittes der Bügelwalze
mit anliegender Flachmaterial-Stirnkante und in Wirkstellung befindlichem Kopfteil der Abstreifvorrichtung,
-Jfr -
Fig. 4 eine Darstellung entsprechend Fig. 3, jedoch mit bereits teilweise bzw. vollständig abgehobener und
von der Bügelwalzenoberfläche abgelenkter Flachmaterial-Stirnkante und
Fig» 5 eine andere Ausfuhrungsform einer Abstreifvorrichtung
mit einer Bürstenwalze als Abstreifglied und zwar in einer Darstellung im Tei!querschnitt ähnlich
Figo 2 ο
Die in Fig„ 1 dargestellte Leder-Bügelmaschine umfasst eine
unterhalb der Materialdurchlaufbahn gelagerte Transportwalze 1, die in an sich üblicher und daher nicht dargestellter
Weise mit einem geeigneten Drehantrieb und einer vertikal nach oben auf die Lager der Transportwalze wirkenden Anpressvorrichtung
la versehen ist» Oberhalb der Transportwalze 1 ist eine Bügelwalze 2 gelagert, die in üblicher Weise mit
einer Heizeinrichtung versehen ist, beispielsweise einer Flüssigkeits-Innenheizung 2a. Die beiden achsparallel gelagerten
Walzen stehen an ihrem Umfang während der Rotation gemäss angedeuteter Pfeilrichtung in gegenseitiger Druckberührung,
so dass die Lederstücke 3 nach ausgebreiteter Zuführung über einen Eingabetisch 4 im Walzenzwickel erfasst
und durch die Druck-und Wärme-Behandlungszone geführt
werden.
Die aus der Behandlungszone austretenden Lederstücke haften
im allgemeinen zunächst an der Bügelwalze und lösen sich sofern überhaupt ohne besondere Massnahmen - in unberechenbarer
Weise von der Walzenoberfläche. Dadurch wird das Aufnehmen und Ablegen der behandelten Lederstücke erschwert. Bei
der vorliegenden Bügelmaschine ist daher im Ausgangsbereich der Bügelwalze eine Abstreifvorrichtung AV mit im Bereich des
Umfanges der Bügelwalze 2 kurz hinter der Behandlungszone angreifenden
Abstreifmitteln AM vorgesehen. Diese Abstreifmittel werden im Beispielsfall durch ein Streifband SB mit einem Tragkörper
TR gebildet, der an seinem unteren, der Bügelwalze 2 zugewandten Ende als sich über die Breite der Bügelwalze erstrekkende
Leiste L mit messerartiger, stark gekrümmter Umlenkkante UK ausgebildet ist. Das Streifband SB erstreckt sich ebenfalls
über die Breite der Bügelwalze 2 und läuft in der aus Fig. 1 ersichtlichen Weise über die Umlenkkante.
Das Streifband SB ist auf beiderseits des Tragkörpers TR angeordneten
und an diesem gelagerten Walzen Wl bzw. W2 aufgewickelt, und zwar mit einer Bandlänge, die einen für mindestens
einen AbstreifVorgang ausreichenden Banddurchlauf an
der Umlenkkante UK erlaubt. Die Walzen Wl und W2 sind mit je einem umsteuerbaren Wickelmotor WMl bzw. WM2 gekuppelt. Der
Antrieb des Streifbandes erfolgt mit Hilfe dieser Motoren und einer geeigneten, an sich bekannten, beispielsweise elektronischen
Steuerung und gegebenenfalls zusätzlich mit Hilfe von Spannrollen in der Weise, dass eine ausreichende Bandspannung
und einwandfreie Anlage beim Ablauf über die Umlenkkante UK
gewährleistet ist.
Die beiden Wickelmotoren werden jeweils vor dem Durchlauf einer Lederstirnkante durch die Behandlungszone in einem Drehsinn entsprechend
der Bandlaufrichtung gemäss Pfeil Pl eingeschaltet. Nach dem - im einzelnen noch zu erläuternden - Abstreif- und
Abhebevorgang der ablaufseitig erscheinenden, an der Bügelwalze
haftenden Lederstirnkante werden die Wickelmotoren auf entgegen gesetzten Drehsinn umgeschaltet,, so dass auf der
Walze W2 wieder die ursprüngliche Vorratslänge aufgenommen wird. Damit ist die Abstreifvorrichtung wieder bereit für den
nächsten Arbeitsvorgang.
Die soeben erläuterte Arbeitsweise mit richtungsumschaltbarem Bandantrieb und entsprechendem Vor- und Rücklauf des Bandes
über die Umlenkkante UK bietet den Vorteil, dass kein endlos geschlossenes Band oder eine entsprechende Stoss-und Verbindungsstelle
im Band erforderlich ist. Dies erlaubt eine vergleichsweise freizügige Materialauswahl für das Streifband
unter optimaler Berücksichtigung der für den Abstreifvorgang
und gegebenenfalls die Wärmebeständigkeit im Hinblick auf die enge Nachbarschaft zur beheizten Bügelwalze massgebenden Materialeigenschaften.
Da für je einen AbstreifVorgang nur der
Durchlauf einer vergleichsweise geringen Bandlänge erforderlich ist, ergeben sich auf den Walzen Wl und W2 keine wesentlichen
Durchmesserunterschiede der Bandwickel. Dies verein-
- . 3U3167
Al
facht die Drehzahleinstellung bzw. Drehzahlsteuerung der Wickelmotoren.
Gegebenenfalls kann mit an sich üblichen Mitteln die jeweils abwickelnde Walze mit einer geringeren Drehzahl in Bezug
auf die jeweils aufwickelnde Walze angetrieben werden, um ausreichende Bandspannung zu gewährleisten.
Es versteht sich jedoch, dass grundsätzlich auch ein Betrieb mit kontinuierlich oder absatzweise umlaufendem Streifband in
Betracht kommt, sofern endloses Bandmaterial geeigneter Länge i und Beschaffenheit verfügbar ist. Der Bandantrieb gestaltet ;
sich hierbei vorteilhaft einfach.
Bei hohen Bügeltemperaturen ist das an der Umlenkkante mit geringem Abstand von der Bügelwalzenoberfläche angeordnete
i oder sogar an der Walzenoberfläche anliegende Bandmaterial :
entsprechenden Wärmebeanspruchungen ausgesetzt. Um diese Be- ;
i anspruchung möglichst abzukürzen, ist bei der Ausführung nach j
Fig. 1 eine Verstellung der Abstreifvorrichtung AV zwischen '
einer Arbeitsstellung A und einer Ruhestellung R durch Verschwenken
des gesamten Tragkörpers TR mit den Walzen Wl, W2 sowie den zugehörigen Wickelmotoren WMl, WM2 um eine zur Walzenanordnung
parallele Horizontalachse X vorgesehen. Das Verschwenken erfolgt mit Hilfe eines beispielsweise pneumatischen
Stellmotors SM, wie er in Fig. 1 schematisch angedeutet ist. Dieser Stellmotor greift einerseits am Maschinengestell und
andererseits an einem verlängerten Hebelarm des Tragkörpers TR an.
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Das Arbeitsverfahren mit dieser Einrichtung ergibt sich wie folgt: Bevor die Lederstirnkante an der Ausgangsseite des Walzenzwickels
erscheint, nimmt der Tragkörper TR seine in Fig„ nur durch eine strichpunktierte Mittellinie angedeutete Ruhestellung
R ein, wobei die Umlenkkante UK der Leiste L des Tragkörpers von der Oberfläche der Bügelwalze 2 abgehoben ist. In
diesem Zustand befindet sich die für den Abstreifvorgang vorgesehene Ablauflänge des Streifbandes SB aufgewickelt auf der
Walze W2. Nun wird der Tragkörper TR mit Hilfe des Stellmotors SM in seine Arbeitsstellung A gemäss zugehöriger, strichpunktier
Mittellinie überführt. In dieser Stellung ist die Abstreifvorrichtung
AV in Fig. 1 dargestellt« Hierbei liegt die Umlenkkante UK mit dem Streifband SB an der Oberfläche der Bügelwalze
2 an oder nimmt einen äusserst geringen Abstand von der Walzenoberfläche ein. Gleichzeitig wird der Antrieb der Walzen Wl und
W2 im Sinne der Bandlaufrichtung Pl eingeschaltet. Sodann erreicht die an der Bügelwalze 2 anhaftende Lederstirnkante die
Umlenkkante UK und tritt mit dem durchlaufenden Streifband SB in Berührung. Die Stirnkante wird dadurch sofort von der Walzenoberfläche
abgehoben und an der Unterseite der Leiste L des Tragkörpers bzw. an den hier laufenden Abschnitt des Streifbandes
SB nach unten abgelenkt. Das austretende Lederstück kann somit von einer Bedienungsperson oder auch mit zusätzlichen,
nicht zum Erfindungsgegenstand gehörenden Hilfsmitteln aufgenommen und abgelegt werden. Nach dem Abstreif- und Abhebevorgang wird der Tragkörper TR durch entsprechende Steuerung
des Stellmotors SM in seine Ruhestellung R zurückgeführt
I)1 - i
und damit die Umlenkkante UK mit dem durchlaufenden Streifband
von der heissen Oberfläche der Bügelwalze 2 abgehoben. Das Streifband steht also nur während eines kurzen Zeitintervalls
unter der Wärmeeinwirkung der Bügelwalze. Anschliessend wird der Antrieb der Walzen Wl und W2 umgesteuert, so dass gemäss
Durchlaufrichtung P2 die abgelaufene Länge des Streifbandes wieder auf die Walze W2 aufgewickelt wird. Mit Abschaltung des
Wickelantriebes befindet sich die Abstreifvorrichtung wieder im Ausgangszustand für den nächsten Arbeitsvorgang.
In Fig. 2 sind die Vorrichtungselemente, die am AbstreifVorgang
beteiligt sind, im einzelnen erkennbar, insbesondere die Umlenkkante der Leiste L des Tragkörpers TR mit dem darüber
laufenden Streifband SB. Die Stirnkante SK des in der Anfangsphase des Durchlaufes zwischen den Walzen 1"und 2 befindlichen
Lederstückes 3 ist in Fig. 2 in ihrer Berührungsstelle mit der Umlenkkante UK bzw. dem dort aufliegenden Streifband SB angedeutet.
Im einzelnen ist der AbstreifVorgang aus der in noch
grösserem Massstab gehaltenen Darstellung in Fig. 3 und 4 erkennbar.
Dabei entspricht die in Fig. 3 dargestellte Arbeitsstellung derjenigen nach Fig. 2. Auf die Lederstirnkante SK
wird hierbei durch das gemäss Pfeil Pl laufende Streifband SB eine tangential zu der gekrümmten Bewegungsbahn B des Streifbandes,
im Beispielsfall rechtwinklig zur Oberfläche der Bügelwalze 2, d.h. der Anlagefläche AF des Lederstückes 3, gerichtete
Abhebekraft Ks ausgeübt. Gleichzeitig ergibt sich durch das Anlaufen der Stirnkante SK gegen die Umlenkkante UK
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eine parallel zur Anlagefläche AF gerichtete, stauchend wirkende Kraftkomponente Kc auf das Leder. Diese Stauchkraft
ist jedoch vergleichsweise gering, weil das Zeitintervall des stirnseitigen Anlaufens und damit des Stauchvorganges bis zum
erfolgten Abheben äussert gering ist. Dabei versteht es sich, dass die Stauchkraft der bis zum vollendeten Abhebevorgang
aufgelaufenen Länge des Lederstückes und damit dem Zeitintervall des Abhebevorganges entspricht. Praktisch ergeben sich
etwa die im Kräfteparellogramm gemäss Fig. 3 angedeuteten Verhältnisse, wobei die sich ergebende, resultierende Kraft Kr
an der Stirnkante SK nur wenig gegen die Normale zur Anlagefläche AF entgegen der Lederbewegungsrichtung gemäss Pfeil
P3 geneigt ist, also immer noch sehr steil bezüglich der Anlagefläche verläuft. Insgesamt ergibt sich also eine sehr
geringe Stauchung des Leders und ein rasches, zuverlässiges Abheben gemäss resultierender Abhebekraft Kr. In Fig. 4 ist
demgemäss die Endphase des Abhebevorganges mit bereits von
der Anlagefläche AF radial entfernter Lederstirnkante SK angedeutet. In einer unmittelbaren anschliessenden Arbeitsphase nimmt der Stirnabschnitt des Lederstückes 3 seine
strichliert angedeutete Lage an der Unterseite der Leiste L ein, womit die Ablenkung von der Bügelwalze bereits eingeleitet
ist,
Fig. 5 zeigt in einer Übermassstäblich vergrösserten Darstellung
gemäss Fig. 3 und 4 schematisch einen Abstreif-
Vorgang mit einer borstenartigen Streifwalze SR anstelle des Streifbandes SB der vorangehend beschriebenen Ausführ
ungs form. Die Streifwalze SR hat einen vergleichsweise
geringen Durchmesser und wird um ihre zur Walzenanordnung 1, 2 parallele Drehachse. Y jnit .Hilfe eines nicht
dargestellten Antriebaggregates in Umdrehung versetzt. Die Lagerung der Streifwalze SR ist an einem Tragkörper
TR vorgesehen, der im wesentlichen wie das entsprechende Element der Ausführung nach Fig. 1 ausgebildet ist. Auch
hier bewegt sich der wirksame Umfang des durch die Streifwalze SR gebildeten Abstreifmittels längs einer zur Anlagefläche
AF und zur Lederstirnkante SK hin konvex gekrümmten Bewegungsbahn B und bewirkt das Abheben der Lederstirnkante
von der Anlagefläche AF, wie dies in Fig. 5 durch die strichlierte Lage des Leder-Frontabschnittes angedeutet
ist.
Indessen kann der Krümmungsradius der Bewegungsbahn B des Abstreifmittels allenfalls annähernd in die Grössenordnung
der Materialdicke gebracht werden. Eine Krümmung entsprechend der Umlenkkante UK der Leiste L des Tragkörpers
TR der vorangehenden Ausführung ist nicht erreichbar. Damit kann eine vergleichbare Stauchfreiheit des ablaufenden
Leders mit der Ausführung nach Fig. 5 nicht erreicht werden. Im allgemeinen stellt also die Anwendung eines
Streifbandes mit scharfkantiger Umlenkung im Abhebebereich des Flachmaterials ein Optimum dar. Andererseits
bietet eine Steifwalze, sofern sie nicht mit zu geringem
Durchmesser ausgeführt werden muss, hinsichtlich Einfachheit
des Antriebes und Platzbedarf gewisse Vorteile.
Weiterhin ist mit einer solchen Streifwalze ein besonders intensiver, praktisch formschlüssiger Angriff der Abhebekraft am Flachmaterxal erzielbar„
Weiterhin ist mit einer solchen Streifwalze ein besonders intensiver, praktisch formschlüssiger Angriff der Abhebekraft am Flachmaterxal erzielbar„
Ak
Leerseite
Claims (10)
1. Vorrichtung zum Abstreifen von weichflexiblem Flachmaterial
von Anlageflächen, insbesondere von Leder von der Arbeitsfläche einer Bügelwalze, mit im Bereich der
Anlagefläche an einer Stirnkante des Flachmaterials angreifenden Abstreifmitteln, dadurch gekennzeichnet,
dass die Abstreifmittel (AM) mindestens ein im Bereich
der Flachmaterial-Stirnkante (SK) in von der Anlagefläche (AF) abgewandter Richtung kontinuierlich bewegtes
Abstreifglied (SB, SR) aufweisen.
2. Abstreifvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Abstreifglied (SB, SR) im Bereich
der Flachmaterial-Stirnkante (SK) eine mindestens abschnittsweise zur Anlagefläche (AF) und zur Flachmaterial-Stirnkante
(SK) hin konvex gekrümmte Bewegungsbahn (B) aufweist.
3. Abstreifvorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
dass der Krümmungsradius der Bewegungsbahn (B) des Abstreifgliedes (SB) in der Grössenordnung der Flachmaterialdicke, vorzugsweise geringer als diese, bemessen
ist.
4. Abstreifvorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Bewegungsbahn (B) des
Abstreifgliedes (SB, SR) im Bereich der Flachmaterial-Stirnkante (SK) in zu dieser Stirnkante und zur Anlagefläche
(AF) wenigstens annähernd rechtwinkligen Ebenen verläuft.
5. Abstreifvorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, insbesondere nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
dass als Abstreifglied ein über einen Tragkörper (TR) laufendes Streifband (SB) vorgesehen ist.
6. Abstreifvorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Streifband (SB) über eine sich wenigstens
annähernd rechtwinklig zur Bewegungsrichtung der Flachmaterial-Stirnkante (SK) erstreckende, die Bewegungsbahn
(B) des Streifbandes im Bereich der Flachmaterial-Stirnkante
bildende Umlenkkante (UK) des Tragkörpers (TR) geführt ist.
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7. Abstreifvorrichtung nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet,
dass ein auf einer geschlossenen Umlaufbahn angetriebenes Streifband (SB) vorgesehen ist.
8„ Abstreifvorrichtung nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet,
dass für das Streifband (SB) ein in Abhängigkeit vom Durchlauf einzelner Flachmaterialstücke
richtungsumschaltbarer Bandantrieb (WMl, WM2) vorgesehen
ist.
9„ Abstreifvorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche,
insbesondere nach einem der Ansprüche 4 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Abstreifglied (SB, SR)
zwischen einer mit der Anlagefläche (AF) in Wirkverbindung stehenden Arbeitsstellung (A) und einer von der
Anlagefläche abgehobenen Ruhestellung (R) verstellbar ausgebildet ist.
10. Verfahren zum Abstreifen von weichflexiblen Flachmaterialstücken,
die aufeinanderfolgend im Durchlaufbetrieb längs einer Anlagefläche bewegt werden, mit Hilfe
einer Abstreifvorrichtung nach Anspruch 9, dadurch
gekennzeichnet, dass das Abstreifglied (SB) jeweils im Anschluss an den Durchlauf und das erfolgte Abstreifen
einer Flachmaterial-Stirnkante (SK) aus seiner Arbeitsstellung (A) in seine Ruhestellung (R) sowie vor dem
nächsten Durchlauf einer Flachmaterial-Stirnkante wieder in seine Arbeitsstellung (A) überführt wird.
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