DE3134232A1 - Uebungsgeschoss - Google Patents
UebungsgeschossInfo
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Description
"s.a. PRB", societe anonyme, Avenue de Broqueville 12, 1150
■Bruxelles (Belgien).
"Übungsgeschoss"
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein-Übungsgeschoss,
wie beispielsweise' eine Übungsgranate für das Simulieren von Tankabwehrgranaten,
wobei die Erfindung sich natürlich nicht auf dieses Beispiel beschränkt.
•Bekanntlich bestehen diese Übungsgeschosse herkömmlicherweise
aus einem spitzboqenförmiq profilierten, mit einem Schwanz verlänaerten
Kopf, wobei dieser Schwanz mit Schuhen für die Anpassunq des Geschosses am Kaliber des Laufes der für das Abfeuern desselben
anqewendeten Feuerwaffe versehen ist. Diese Schuhe werden ■ beim Verlassen des Laufes durch das Geschoss abqeworfen, das so-·
dann seiner normalen Bahn nach dem Ziel folgt.
Die Bahn der Tankabwehrqeschosse ist aber meistens sehr qe- ·■
streckt mit qrosser Gefahr für Abprallen des Geschosses beim Fehlen
des Zieles bzw. bei fehlerhaftem Einschlaq, und dies umso niehr als die Anfanqsqeschwindiqkeit der betreffenden Geschosse
sehr gross sein muss. Dies hat zur Folqe, dass der Schiessplatz einen ausqedehriten Sicherheitsbereich ienseits der Schiessziele
aufweisen muss, dessen Tiefe ein Vielfaches der Effektivschussweite des Geschosses ist. In zahlreichen Geqenden ist aber der
Bau' derartiqer ausqedehnter Schiessplätze nicht oder kaum möqlich.
" Qi "CTO ΟΟΟ Oft ΟΟΟ-Ο O
a ο·4 ob Aa »β & β οοο
Der vorliegenden Erfindunq ist nun die Aufqabe qestellt ein
übungsgeschoss zu schaffen, das sich ausqezeichnet für das Simulieren
von Geschossen über den qesamten Nutzteil seiner Bahn eignet, dessen aerodynamische Kennzeichen und Schwerpunktlage aber
schlagartig geändert weiden am Ende seines Fluges im. Hinblick auf
eine bedeutende Verkürzung der Schussweite.
Zu diesem Zweck wird in einem Teil des betreffenden Ubungsgeschosses
wenigstens eine Sprengladung angeordnet, womit eine Zündvorrichtung mit verzöger.ter Wirkung zusammenwirkt, derart dass die
Verzögerungszeit praktisch der statistischen Flugzeit des Geschosses ab dem Verlassen des Laufes bis zum Ende des erwünschten Fluges entspricht. ■
Die Erfindung wird in den nachstehenden Zeilen durch die eingehende
Beschreibung eines Ausführungsbeispiels erläutert. Diese ohne irgendeine einschränkende Absicht, gegebene Beschreibung findet
an Hand der beiliegenden Zeichnungen statt, wo
die Abbildung 1 ein erfindungsgemässes übungsgeschoss in Seitenansicht
mit Halbachsialschnitt schematischerweise wiedergibt;
die Abbildung 2 eine Ansicht des betreffenden Übungsgeschosses gemäss dem Pfeil F2 der Abbildung 1 wiedergibtj
die Abbildung 3 eine aus einer Sprengladung mit verzögerter
Wirkung bestehende Einrichtung für das in seiner Ruhelage befindliche
Übungsgeschoss gemäss der Abbildung 1 in Achsialschnitt wier dergibt;
die Abbildung 4 einen detaillierten Schnitt des Teiles F4 der Einrichtung gemäss der Abbildung 3 in .vergrössertem Masstab· wiedergibt;
die Abbildung 5 einen gemäss der Linie V-V der Abbildung 4
■ » Μ· β* V
O V * « «τ »Ο
β * O β 6 β
β ν C · α b β
»· β · · ο «β *
gemachten Schnitt wiedergibt; und
• die Abbildungen 6-8 drei der Abbildung 3 entsprechende, drei
aufeinanderfolgende WirkungSstufen der betreffenden Einrichtung
erläuternde Ansichten wiedergibt.
Das Übungsgeschoss gemäss der Abbildung'1 besteht aus einem
spitzbogenförmig profilierten, mit einem Schwanz 2 verlängerten Kopf 1, wobei dieser. Schwanz 2 drei Blindbohrungen 3 aufweist, deren
Achsen mit der Geschossachse gleichlaufend sind und die gegenseitig um 180° verschoben sind. In jeder Bohrung ist eine aus'
einer Sprengladung" und einer Zündvorrichtung mit verzögerter Wir- "
kung bestehende Einrichtung 4 angeordnet. Da es sich um drei identische Einrichtungen 4 handelt, genügt es hier nur eine zu
beschreiben.
Die Einrichtung 4 besteht im wesentlichen aus einer Hauptsprengladung
5,. deren Zündkette aus einem Relais 6, einem aus einem Rotor 7 mit einem Detonator 8 bestehenden pyrotechnischen
■Schalter und einem am Ende eines Kolbens 10 angeordneten und mittels einer Verschlusskappe 12 in einer Schlagbolzenführung 11 verriegelten
Schlagbolzen 9 besteht.
In einer Blindbohrung des vorgenannten Kolbens 10 ist eine ·
Sprengladung 13, beispielsweise in der Form einer Bleidinitrore-r
sorzinatpatröne, angeordnet.
An der Vorderseite der vorgenannten Sprengladung 13 befindet
sich eine in einer Hülse 15 zusammengepresste Verzögerungsladung 1.4, während eine Hülse 16 ein Zündhütchen 17 enthält, womit ein
in einer rohrförmigen Führung 19 schiebender Schlagbolzen 18 zu- ■ sammenwirkt. ■ - . - . - .
" Dieser Schlagbolzen 18 hat eine Umfangsrille 20, worin einer-
ο«, «β β · ο a oo o
ft a · a « «;· · ο -ο θ ; o.o
«,ο Φ ο 4 es β & ΰ 6 ώ
— ^ -»β α « β β β * β © σ ο ΰ
Q·0β O β OO OO DO ΟΟί
seits drei Kugeln.21 liegen, welche sich anderseits .auf dem Rand
der vorgenannten rohrförmigen Führung 19 und auf einem auf einer Feder 23 ruhenden Schiebering 22 abstützen.
Der vorgenannte Rotor 7 ist mittels.zwei Achsen 25 mit flachen
Achsenenden 26 drehbar in einem Rotorgehäuse 24 gelagert. Um
den Mantel dieses Rotorgehäuses 24 liegt ein durch eine Feder 28 in seine Sicherheitslage gedrückter Schiebering 27, derart dass in
dieser Lage die vorgenannten flachen Achsenenden 26 in entsprechende
Rillen 29 dieses Schieberinges 27 greifen. In dieser Sicherheitslage liegt der vorgenannte Detonator 8 ausserhalb der Zündkette
der Sprengladung 5. Überdies ist der vorgenannte Rotor 7-mit einer Unwuchtmasse -30 versehen.
Die Wirkungsweise der in den vorhergehenden Zeilen beschriebenen Einrichtung lässt sich folgendermassen·beschreiben.
Bei anhaltender Beschleunigung genügender Grosse (beim Abfeuern
des Geschosses) wird die Feder 23 durch die vom Ring 22 erzeugte Trägheitskraft .zertrümmert und werden zugleich die Kugeln
21 befreit, welche die. Rille 20 in radialer Richtung verlassen und
auf diese Weise den vorgenannten Schlagbolzen 18 entriegeln. Wenn die Beschleunigung jetzt noch länger anhält, schlägt der Schlagbolzen
18 mit genügender Kraft gegen das Zündhütchen 17 um es zu zünden (Abbildung 7). .
Das Zündhütchen 17 zündet die Verzögerungsladung 14, deren · Verbrennung im vorliegenden Fall zwei Sekunden dauert, wonach die
aus der Hülse 15 herausschlagende Flamme die Ladung 13 zündet, demzufolge die Verschlusskappe 12 zertrümmert und der Kolben 10
verschoben wird. Schon eher wurde der Rotor 7 durch den Ring 27
nach Zusammendrücken der Feder 28 entriegelt und durch die auf
0««« ··* "··* ■,·* β«.° ,ζ» 31 3 A 2 3
seine Unwuchtmasse 30 einwirkende Zentrifugalkraft in seine Wirkungslage
gebracht (Abbildung 6).
Dies alles hat zur Folge, dass der Schlagbolzen 9 des KoI-■
bens 10' gegen den Detonator 8 schlägt, demzufolge die Sprengladung
5- über das Relais 6 gezündet wird (Abbildung 8). " ·
" Die Feder 23 ist derart kalibriert, dass eine kurze, sogar starke Beschleunigung nicht imstande ist den Ring 22 genügend zu
■verschieben um die Kugeln 21 zu befreien. In einem praktischen
Fall war der betreffende Ring derart kalibriert, dass ein 12 m tiefer Fall des Geschossfes nicht imstande war den Schlagbolzen 18-zu
entriegeln. ■ · -
Die durch die aus dem Kolben 10 mit dem Schlagbolzen 9 bestehende Einrichtung bedingte zweifache Sicherheit ist hier ebenfalls
zu unterstreichen. Entweichung heisser- Gase aus der Hülse
15 während der Verbrennung der Verzögerungsladung 14 ist ja unmöglich, was sich als besonders günstig für die Sicherheit erweist'
durch Verhinderung jeglicher Zündungsgefahr bei etwaiger Fehler-, hafter Anordnung des Detonators 8. ■
Ausserdem ist bei etwaiger Zündung der Ladung 13 durch das :
Zündhütchen 17 im zwar äusserst unwahrscheinlichen, aber nichtunmöglichen
Fall des Fehlens der Ver zöger uϊigslädμng 14 infolge
eines Herstellungsfehl'ers der dabei- erzeugte Gasdruck zu schwach
für.die Zerstörung der Verschlusskappe 12, dank der Tatsache, dass
in diesen Umständen der zur Verfügung stehende Raum, für die Expansion
der Gase viel grös-ser ist als im Normalfall. ■ ■
Beim hier beschriebenen Ausführungsbeispiel· des erfindungsgemässeri
übungsgeSchosses sind aus Sicherheitsgründen drei Einrichtungen
4 vorgesehen. Dies verbürgt .jedenfalls die. Zündung
•ϊβ de au oo ο ο &
^§» "-β α» οθ ο? * ο C. α ο
3*0 0 OO »Ο OO er ü «DC
und Explosion wenigstens einer Ladung 5 am geeigneten Augenblick,
wobei diese Explosion auch, die der zwei übrigen Ladungen induziert.
. ·
Diese Explosionen haben die teilweise Zerstörung des Geschosses
in seinem Schwerpunktbereich und dadurch ein starkes Abbremsen und eine frühzeitige Beendigung seines Fluges zur Folge;
Das in den vorhergehenden Zeilen beschriebene Durchführungsbeispiel des erfindungsgemässen Ubungsgeschosses eignet sich
selbstverständlich für die verschiedenartigsten Abänderungen, Ergänzungen und Anpassungen, vorausgesetzt natürlich, dass der durch
die nachstehenden Patentansprüche abgesteckte Erfindungsrahmen nicht überschritten wird. ■ "
AO
Leerseite
Claims (9)
- • ο D ο · β a ö οο« ο«Ι· «β β· OO OOANSPRÜCHE.ΐΛ· übungsgeschoss der aus einem spitzbogenförmig profilierten Kopf (1) mit schwanzförmiger Verlängerung (2) bestehenden Art, dadurch gekennzeichnet, dass es wenigstens eine Sprengladung {5) enthält, womit eine Zündeinrichtung mit verzögerter Wirkung (4) zusammenwirkt, wobei die Verzögerungszeit praktisch der statistischen Plugdauer des Geschosses ab dem Verlassen des Laufes bis zum Ende des Effektivfluges entspricht.
- 2.- Übungsgeschoss gemäss dem Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Zündeinrichtung mit verzögerter Wirkung (4) .· aus zwei koachsialen, gegenseitig fluchtenden pyrotechnisehen Ketten zwischen der vorgenannten Sprengladung (5). und dem Gipfel des vorgenannten Kopfes (1) besteht, wobei die erste, vordere Kette sorgt für die Verzögerung, sowie für die Wirkung der zweiten, hinteren Kette am Ende' der Verzögerung.
- 3,- übungsgeschoss gemäss dem Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Element einerjeden pyrotechnisehen Kette ein Schlagbolzen (9,18)· ist.
- ■ 4.- Übungsgeschoss gemäss dem Anspruch 3, dadurch .g.ekenn- . zeichnet, dass die erste pyrotechnische Kette aus den folgenden aufeinanderfolgenden Teilen besteht ■: ein Schlagbolzen (18), ein Zündhütchen (17), eine Verzögerungsladung (14) und eine als Treibladung wirkende Sprengladung (13) .·
- 5.-. übungsgeschoss gemäss dem Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der vorgenannte Schlagbolzen (18) durch an'und für sich bekannte Mittel in .seiner Ruhelage .verriegelt wird, welche .ihn entriegeln unter der Einwirkung des durch die Beschleunigung des Geschosses erzeugten Trägheitskraft in Zusammenwirkungmit der Zentrifugalkraft beim Abfeuern des Geschosses.
- 6.- Übungsgeschoss .gemäss dem Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite· pyrotechnische Kette aus den folgenden aufeinanderfolgenden Teilen besteht : ein Kolben (10) mit einem Schlagbolzen (9), ein durch einen Rotor (7) getragenes Zündhütchen (8) und ein" Relais (6) .
- 7.- Übungsgeschoss gemäss den vorhergehenden Ansprüchen 4 und 6, dadurch gekennzeichnet, dass der vorgenannte, mit einem Schlagbolzen (9) versehene Kolben (10) der zweiten pyrotechnischen Kette durch eine als Treibladung wirkende Sprengladung (13) der' ersten pyrotechnischen Kette angetrieben wird, und dass ein Mittel für das Verriegeln des vorgenannten, mit einem Schlagbolzen (9) ver- ' sehenen Kolbens (10) in seiner Ruhelage vorgesehen ist, wobei der durch dieses Mittel bewirkte Verriegelungseffekt infolge.der Zün-■ dung der vorgenannten als Treibladung wirkenden Sprengladung (13)· aufgehoben wird. ■ . · '
- 8-- Übungsgeschoss gemäss dem Anspruch 6, dadurch gekenn-, zeichnet, dass der vorgenannte Rotor (7) durch ein Blockiermittel in seiner Ruhelage verriegelt wird, wobei der vorgenannte Detonator (8) ausserhalb der Zündkette liegt und dieses Blockiermittel· unter dem Einfluss der beim Abfeuern des Geschosses erzeugten Trägheitskraft in eine Wirkungsiage mit Entriegelung des Rotors (8) geschoben wird, wonach dieser unter der Einwirkung der Zentrifugalkraft in seine Wirkungslage gedreht wird.
- 9.- Übungsgeschoss gemäss dem Anspruch 1, dadurch'.gekennzeichnet, dass in der vorgenannten, schwanzförmigen Verlängerung (2) des Kopfes drei identische" Treibladungen" (13) angeordnet sind, wobei jede Treibladung (13) ihre "eigne Zündvorrichtung mit verzö-ο« ed ο β ew»gerter Wirkung (4) ha,t. .
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Representative=s name: PRINZ, E., DIPL.-ING. LEISER, G., DIPL.-ING. SCHWE |
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