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Rohrmuffenpresse zum Kanalverlegen
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BESCHREIBUNG Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Rohrmuffenpresse
zum Verlegen von Rohren, wobei ein Rohrende in die Rohrmuffe eines anderen Rohres
einzudrücken ist.
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Rohre der hier interessierenden Art werden z.B. für die Entsorgung
in Wohn- und Geschäftsgebäuden verwendet, z.B. als Schmutzwasser- oder Regenwasserleitungen.
Jedes Rohr besitzt an einem Ende eine Rohrmuffe erweiterten Durchmessers, in die
das andere Ende eines anderen Rohres ein Stück eingeschoben werden kann. Um die
Verbindungsstelle von zwei Rohren abzudichten, war es früher üblich, die beispielsweise
ausschließlich aus Stein bestehenden Rohre zunächst zusammenzufügen, d.h., es wurde
ein Rohrende in die Rohrmuffe eines anderen Rohres lose eingelegt, um anschließend
die Verbindungsstelle mit einem Dichtungsmittel, beispielsweise mit Teerstricken,
abzudichten.
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Seit längerer Zeit sind aber Rohre in Gebrauch, die eine auf der Innenseite
der Rohrmuffe angeordnete Muffendichtung aufweisen, die beispielsweise aus Gummi
oder ähnlichem Dichtungsmaterial besteht. Um eine ausreichende Dichtung zu erzielen,
ist der Innendurchmesser der Dichtung so bemessen, daß das entsprechende Ende eines
anderen Rohres im Preßsitz in die Rohrmuffe einpaßbar ist. Hierzu wurde bisher wie
folgt verfahren: Das einzuschiebende Rohrende wurde an die Dichtung
gelegt,
in die Erde unterhalb des stirnseitigen Rohrmuffenendes des einzuschiebenden Rohres
wurde eine Brechstange od.
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dgl. gerammt, und dann wurde das einzuschiebende Rohr in die Dichtung
des anderen Rohres einzudrücken versucht. Bei kleinen Rohren und bei einigermaßen
festem Erdreich ist dies ohne besondere Schwierigkeiten zu bewerkstelligen. Bietet
sich jedoch nicht die Möglichkeit, beispielsweise ein Brecheisen als Hebel in das
Erdreich oder ein anderes Auflager einzustoßen, so ergeben sich beträchtliche Schwierigkeiten,
und es sind in der Regel mehrere Personen nötig, um die Rohre ineinanderzusetzen.
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Diese Schwierigkeiten werden bei Rohren größeren Durchmessers noch
verstärkt.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zu
schaffen, mit der die Rohre ohne Schwierigkeiten ineinanderschiebbar sind.
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Diese Aufgabe wird durch eine Rohrmuffenpresse gelöst, die gekennzeichnet
ist durch eine auf ein Rohr hinter der Muffe aufsetzbare Gegenlagervorrichtung,
und eine mit dieser verbundenef Zugkraftübertragungsvorrichtung, , an deren anderem
Ende eine an dem Rohrmuffenende eines einzuschiebenden Rohres angreifende Druckvorrichtung
befestigt ist.
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Bisher waren Rohrmuffenpressen für derartige Rohre überhaupt nicht
bekannt, sondern die Rohre wurden "von Hand" verlegt.
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Durch die erfindungsgemäße Rohrmuffenpresse lassen sich die Rohre
auch notfalls von einer einzigen Person ohne große Mühe ineinandersetzen, und zwar
unabhängig von dem Untergrund, auf dem die Rohre zu verlegen sind.
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In einer speziellen Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß
die Gegenlagervorrichtung als Zugplatte ausgebildet ist, die eine U-förmige Ausnehmung
besitzt, mittels der sie auf ein Rohr aufsetzbar ist. Durch diese Ausgestaltung
läßt sich die Gegenlagervorrichtung in äusserst einfacher Weise anbringen, die Platte
braucht lediglich von oben auf das ~vorletzte" Rohr aufgesetzt zu werden, so daß
sie hinter der Muffe dieses
Rohres angreift.
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Die Zugkraftübertragungseinrichtung kann für einfache Anwendungsfälle
als Kette oder Kettenpaar ausgebildet sen, die an einem Zughebel der Druckvorrichtung
angreift, und zwar mit einem derartigen Hebelarm, daß ein einfaches Arbeiten möglich
ist. Handelt es sich um große Rohre, die eine hohe Andrückkraft benötigen, so kann
ein kurzer Hebelarm gewählt werden, wobei dann allerdings gegebenenfalls das einzuschiebende
Rohr nicht gleich bis zum Anschlag eingeschoben werden kann. Bei kleineren Rohren
kann ein kürzerer Hebelarm gewählt werden, so daß das Rohr mit größerem, aber doch
nicht allzu hohem Kraftaufwand eingesetzt werden kann, wobei das Rohr dann allerdings
gleich bis in die Endlage gedrückt werden kann.
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Für größere Rohre ist es vorteilhaft, wenn die Druckvorrichtung als
Hydraulikpresse ausgebildet ist. Durch diese Maßnahme läßt sich erreichen, daß auch
bei extrem hoher Eindrückkraft eine Ein-Mann-Bedienung möglich ist.
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Im folgenden wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der
Zeichnung näher erläutert. Es zeigen: Fig. 1 eine Seitenansicht eines in ein vorletztes
Rohr einzuschiebenden Rohres, wobei das Einschieben mittels einer Rohrmuffenpresse
erfolgt; Fig, 2 eine Draufsicht auf eine als Gegenlagervorrichtung verwendete Zugplatte;
und Fig. 3 eine Vorderansicht einer Druckvorrichtung mit Zughebel.
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Fig. 1 zeigt ein mit einer Rohrmuffe 2 versehenes Rohr 1, das in ein
nvorleeztes Rohr 1' mit einer Rohrmuffe 2' von links nach rechts eingeschoben werden
soll. Hierzu ist auf das Rohr 1' hinter der Rohrmuffe 2' eine als Gegenlagervorrichtung
dienende Zugplatte 3 aufgesetzt. Etwa in der Rohrmitte greifen an der Zugplatte
3 zwei Ketten 4, 4' an, deren andere Enden an einer Druckvorrichtung 5 befestigt
sind.
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Wie aus Fig. 2 im einzelnen hervorgeht, besteht die Zugplatte 3 aus
einer z.B. aus Eisen gefertigten, eine U-förmige Ausnehmung 7 aufweisenden Platte
mit zwei Seitenschenkeln 8, 8'. Im oberen Bereich der Zugplatte ist zur leichten
Handhabbarkeit ein Griff 9 ausgespart. Es ist leicht ersichtlich, daß die Zugplatte
3, indem sie am Griff 9 angefaßt wird, in einfacher Weise auf das Rohr 1' von oben
aufgesetzt werden kann.
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Fig. 3 zeigt die Druckvorrichtung im einzelnen. An einer Druckplatte
10 sind in Längsrichtung der Rohre ragende taschen 11 angeschweißt, in denen ein
Zapfen 12 gelagert ist. Hieran ist ein Zughebel 13 angelenkt. Der Zughebel 13 weist
eine Führungsschiene 14 auf, in der ein Lagerschlitten 15 verstellbar angeordnet
werden kann. An dem Lagerschlitten 15 ist eine Querstrebe 16 befestigt, an deren
Ende die Enden der Ketten 4, 4' befestigt sind.
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Die Schiene 14 ermöglicht es, den Lagerschlitten an verschiedenen
Stellen zu fixieren, beispielsweise dadurch, daß durch in dem Zughebel 13 vorgesehene
Löcher (siehe Fig. 1) ein Zapfen gesteckt wird, um den Schlitten 15 an einer bestimmten
Stelle festzuhalten. Hierdurch läßt sich der wirksame Hebelarm ver-and , d.h., die
beim Einschieben des Rohres 1 aufzubringende Kraft kann eingestellt werden.
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Mit der oben beschriebenen Rohrmuffenpresse wird wie folgt gearbeitet:
Nach
dem Aufsetzen der Zugplatte 3 auf das Rohr 1' direkt hinter der Rohrmuffe 2' und
dem Ansetzen der Druckvorrichtung 5 an der Stirnseite der Rohrmuffe 2 (die Reihenfolge
des Anbringens der Zugplatte 3 und der Druckvorrichtung 5 spielt nur eine Rolle,
wenn die Druckvorrichtung 5 in das Ende des Rohres 2 eingreift, dann nämlich muß
die Zugplatte 3 nach dem Anbringen der Druckvorrichtung 5 angebracht werden) wird
der Zughebel 13 in Richtung des Pfeiles A (siehe Fig. 1) bewegt, so daß die Ketten
4, 4' die Druckplatte 3 gegen die rohrseitige Stirnfläche der Rohrmuffe 2' zieht
und die Druckvorrichtung 5 gegen die Rohrmuffe 2 preßt. Hierdurch wird das eine
Ende des Rohres 1 an der Verbindungsstelle V in die Dichtung D im Inneren der Rohrmuffe
2' eingeschoben, so daß die beiden Rohre miteinander dicht verbunden sind. Dann
wird die Rohrmuffenpresse abgenommen, und zur Verlegung des nächsten Rohres wird
die Zugplatte 3 auf dem Rohr 1 hinter der Rohrmuffe 2 aufgesetzt, während die Druckvorrichtung
5 an der Stirnseite des nächsten Rohres angesetzt wird.
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Die Erfindung ist nicht auf das oben geschilderte Ausführungsbeispiel
beschränkt. Es sind noch verschiedene Abwandlungen möglich. Die die Teile 14 und
15 umfassende Verstelleinrichtung für den Hebelarm muß nicht unbedingt vorgesehen
sein. Die Enden der Ketten 4, 4' können auch unverstellbar an dem Zughebel 13, bzw.
an der Querstrebe 16 angebracht sein.
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Wenn Rohre mit größerem Durchmesser verlegt werden sollen, kann die
mit dem Zughebel 13 aufzubringende Kraft möglicherweise nicht ausreichen, um zwei
Rohre ineinanderzustecken.
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Dann kann statt der mechanischen Druckvorrichtung 5 eine Hydraulikpresse
vorgesehen sein, mit der die beiden Rohre durch Pumpen zusammengesetzt werden können.
Statt der Ketten 4, 4' könnten auch Drahtseile verwendet werden. Die Verwendung
von Ketten bietet aber auch den Vorteil, daß Rohre unterschiedlichster Länge zusammengesetzt
werden können, ohne daß große Veränderungen an der Rohrmuffenpresse vorgenommen
werden müssen: Die Ketten brauchen bei kürzeren Rohren nur entsprechend kurz an
der Druckplatte 3 oder an der Querstrebe 16
eingehängt zu werden.
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Sämtliche aus der Beschreibung, den Ansprüchen und Zeichnungen hervorgehenden
Merkmale und Vorteile der Erfindung, einschließlich konstruktiver Einzelheiten und
räumlicher Anordnungen, können sowohl für sich als auch in beliebiger Kombination
erfindungswesentlich sein.
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L e e r s e i t e