DE3046590C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft die Anbringung von Gleit-
oder Führungsschienen bzw. -leisten und dergleichen Maschi
nenteilen an Werkzeugmaschinen, von Teilen also, die dem
Verschleiß ausgesetzt sind und als sogenannte Verschleiß
teile von Zeit zu Zeit ausgewechselt werden müssen. Die
Erfindung betrifft insbesondere ein Verfahren zum Ver
schließen der Senklöcher in diesen an Werkzeugmaschinen
durch Schrauben befestigten Gleitleisten oder dergleichen
mit Hilfe von Stopfen, die die Senklöcher oberhalb der
Schraubenköpfe bündig mit der Gleitleistenoberfläche ver
schließen.
Das Verschließen der Senklöcher kann auf mannigfache
Art erfolgen. Sie können beispielsweise mit Vergußmasse
ausgegossen werden, was zwar einfach durchführbar ist, aber
wegen der geringen Verschleißfestigkeit der Oberfläche in
vielen Fällen keine befriedigenden Ergebnisse mit sich
bringt. Man kann auch die Senklöcher durch vorgefertigte
Stopfen verschließen, die so tief eingetrieben werden
müssen, daß ihre Oberseite mit der Gleitfläche der Gleit
leiste bündig steht. Hierbei ist man in der Regel zu
gewissen Kompromissen gezwungen. Macht man den Verschluß
stopfen aus gehärtetem und damit verschleißfestem Material,
ist eine präzise Bearbeitung erforderlich, und es sind
äußerst geringe Fertigungstoleranzen einzuhalten. Verwendet
man ungehärtetes Material, sinken die Anforderungen an die
Bearbeitungsgenauigkeit, aber es ist ein entsprechend
höherer Verschleiß möglich. In beiden Fällen und insbeson
dere bei gehärteten Verschlußstopfen entstehen, wenn die
Leisten ausgewechselt und die Befestigungsschrauben gelöst
werden sollen, beim Entfernen der Verschlußstücke gewisse
Schwierigkeiten.
Diese Mängel der bekannten Art der Anbringung von
Gleitleisten bei Werkzeugmaschinen und dergleichen und ins
besondere des Verschließens der Senklöcher zur Aufnahme der
Befestigungsschrauben sollen durch die Erfindung in erster
Linie behoben und ein Verschluß für die Senklöcher von
Befestigungsschrauben geschaffen werden, der eine leichte
Anbringung auch dann ermöglicht, wenn gehärtete Stopfen
verwendet werden, ohne daß die Anforderungen an die Genau
igkeit der Fertigung besonders hoch sind.
Die Erfindung sieht zu diesem Zweck bei einem Ver
fahren zum Verschließen von Senklöchern in an Werkzeugma
schinen durch Schrauben befestigten Gleitleisten, Führungs
schienen und dergleichen mit Hilfe von Stopfen, die die
Senklöcher oberhalb der Schraubenköpfe bündig mit der
Gleitleistenoberfläche verschließen, vor, daß die in die
Senklöcher einzusetzenden gehärteten Verschlußstopfen auf
eine unter Raumtemperatur liegende Temperatur gebracht
werden, bei der die mit einem geringen Übermaß gefertigten
Stopfen so weit geschrumpft sind, daß sie sich, von einer
auf die Gleitleiste aufzulegenden Ausrichtschiene gehalten,
mit zumindest geringem Untermaß in das Senkloch einsetzen
lassen, wobei sie durch die Ausrichtschiene in dieser Lage
gehalten werden, bis sich die sich bei der Erwärmung auf
Raumtemperatur wieder ausdehnenden Stopfen in dem Senkloch
festgeklemmt haben. Die Stopfen können zweckmäßigerweise
magnetisch an der Ausrichtschiene anliegend gehalten
werden.
Für die Durchführung des erfindungsgemäßen Verfah
rens werden zweckmäßigerweise besonders ausgebildete Ver
schlußstopfen verwendet, durch die die Anforderung an die
Einhaltung geringer Fertigungstoleranzen weiter verringert
wird. Diese im wesentlichen zylindrischen Verschlußstopfen
für die Senklöcher sollten aus zumindest zwei Materialien
gebildet sein, einem Kern aus Stahl, der gleichzeitig die
gehärtete, im eingesetzen Zustand in der Ebene der Gleit
leiste liegende Außenfläche bildet, und einem diesen Kern
umgebenden zylindrischen Mantel, der mit dem Kern fest ver
bunden ist und aus einem Werkstoff mit gegenüber dem Kern
material höherem Ausdehnungskoeffizienten besteht. Der
Zylindermantel des Verschlußstopfens kann beispielsweise
aus Aluminium bestehen. Er ist vorzugsweise aus einem Mate
rial mit vergleichsweise niedrigem Schmelzpunkt, wie Zink
oder einer Zinklegierung gebildet. Der Außendurchmesser des
Zylindermantels sollte den Durchmesser des Senkloches in
der Gleitleiste, in das der Stopfen eingesetzt werden soll,
um das zur Erzielung des gewünschten Preßsitzes erforder
liche Maß übersteigen. Der Außendurchmesser des Zylinder
mantels kann gegebenenfalls geringfügig größer als der
Durchmesser der mit der Gleitleiste bündig stehenden Außen
fläche des Kerns des Verschlußstopfens sein. Der gehärtete
Kern des Verschlußstopfens kann dann auch nach dem Einset
zen in das Senkloch von dessen Innenumfang einen kaum
erkennbaren geringen Abstand einhalten, so daß an die Fer
tigungsgenauigkeit keine hohen Forderungen zu stellen sind,
ohne daß hierdurch Nachteile eintreten können, da sich der
Zylindermantel sicher in dem Loch festklemmt.
Der Zylindermantel kann gegebenenfalls an seinem
Innenumfang profiliert sein, um ihm bei entsprechender
Profilierung der anliegenden Kernwandung auf dieser einen
sicheren Halt zu geben. Der das Festklemmen in dem Senkloch
bewirkende Zylindermantel kann gegebenenfalls in Achsrich
tung gesehen in zwei oder mehr Ringe und/oder in Umfangs
richtung gesehen in zwei oder mehr Abschnitte unterteilt
sein.
An Hand der Zeichnung soll die Erfindung an einem
Ausführungsbeispiel näher erläutert werden, und zwar zeigt
Fig. 1 einen Teil einer gehärteten Gleitleiste
zusammen mit einer Befestigungsschraube
im Schnitt,
Fig. 2 in stark vergrößertem Maßstab einen Verschluß
stopfen im Schnitt.
Bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 ist von
einer Gleitleiste 11 ausgegangen, die auf dem Maschinenge
stell 12 durch Schrauben 13 befestigt wird, deren Schrau
benköpfe 131 versenkt in Senklöchern 14 der Gleitleiste 11
sitzen. Die Tiefe der Senklöcher 14 ist so bemessen, daß
in sie oberhalb der Schraubenköpfe 131, d.h. zur Außenseite
der Gleitleiste 11 hin, ein Stopfen 15 eingesetzt werden
kann, der sich mit seinem Außenumfang in dem zugehörigen
Senkloch festklemmt. Die gehärtete Außenseite 151 des
Stopfens 15 steht nach dessen Einsetzen in das Senkloch 14
bündig mit der Außenseite 111 der Gleitleiste 11.
Der Stopfen 15 ist in vergrößertem Maßstab in Fig. 2
dargestellt. Er besteht aus zwei fest miteinander verbunde
nen Teilen, einem Kern und einem diesen teilweise umgeben
den ringförmigen Mantel 152. Kern und Mantel bestehen aus
unterschiedlichen Materialien. Der Kern besitzt einen
äußeren scheibenförmigen Teil 153 mit der Außenseite 151
und einen sich daran anschließenden abgesetzten Teil 154.
Der Durchmesser des scheibenförmigen Teils 153 entspricht
dem Senklochdurchmesser 14. Der nach innen abgesetzte
Teil 154 des Kerns ist am umfang mit einer Ringnut 155
versehen. Auf dem Umfang des abgesetzten Teils 154 sitzt
der ringförmige Mantel 152, der mit einer Rippe 156 an
seinem Innenumfang in die Ringnut 155 des abgesetzten
Teils 154 des Kerns eingreift. Der Mantel ist auf diese
Weise gegen Verschiebungen auf dem abgesetzten Teil des
Kerns gesichert.
Mantel 152 und Kern 153, 154 bestehen aus unter
schiedlichen Werkstoffen, der Kern aus härtbarem Stahl
und der Mantel aus einem Material mit höherem Ausdehnungs
koeffizienten. Beim dargestellten Ausführungsbeispiel ist
davon ausgegangen, daß der Mantel aus einem Material mit
niedrigem Schmelzpunkt, also beispielsweise einer Zinkle
gierung, besteht und im Spritzgußverfahren auf den abge
setzten Teil 154 des Kerns aufgebracht ist. Der Außendurch
messer des Mantels 152 kann, wie in Fig. 2 der Deutlichkeit
halber etwas übertrieben dargestellt ist, ein gewisses
Übermaß gegenüber dem scheibenförmigen Teil 153 des Kerns
und dem Durchmesser des Senkloches 14 besitzen, damit nach
dem Einsetzen des Stopfens 15 in das Loch 14 ein ausrei
chend fester Sitz erzielt wird.
Vor dem Einsetzen wird der Stopfen 15 stark unter
kühlt. Dadurch verringert sich nicht nur der Durchmesser
des scheibenförmigen Teils 153 sondern insbesondere auch
der Durchmesser des Mantels 152 in einem solchen Ausmaß,
daß sich der Stopfen leicht in das Loch 14 einschieben
läßt. Hierbei sollte er vorzugsweise mit Hilfe von Magneten
von einer Leiste oder Schiene getragen werden, die sich
plan auf die Außenseite 111 der Gleitleiste 11 auflegen
läßt. Erwärmt man dann den Stopfen 15 auf Raumtemperatur,
preßt er sich gegen die Wandung des Senkloches 14. Um den
Stopfen leicht entfernen zu können, wenn ein Austausch der
Gleitleiste erforderlich wird, sollten die Abmessungen
so gewählt werden, daß sich der scheibenförmige Teil 153
des Kerns mit kaum merklichem Spiel in das Loch 14 ein
setzen läßt und die Pressung allein durch den Mantel 152
erfolgt. Wird dann der Stopfen 15 so stark erwärmt, daß
der Mantel 152 zu schmilzen beginnt, kann der Stopfen
leicht mit Hilfe beispielsweise eines Magneten aus dem
Loch 14 gehoben werden, so daß der Schraubenkopf zugänglich
ist.
Claims (10)
1. Verfahren zum Verschließen von Senklöchern in an
Werkzeugmaschinen durch Schrauben befestigten Gleitleisten
oder dergleichen Maschinenteilen mit Hilfe von Stopfen, die
die Senklöcher oberhalb der Schraubenköpfe bündig mit der
Gleitleistenoberfläche verschließen, dadurch gekennzeich
net, daß die in die Senklöcher (14) einzusetzenden Stopfen
(15) auf eine unter Raumtemperatur liegende Temperatur
gebracht werden, bei der die mit einem geringen Übermaß
gefertigten Stopfen so weit geschrumpft sind, daß sie sich,
von einer auf die Gleitleiste (11) aufzulegenden Ausricht
schiene gehalten, zumindest mit geringem Untermaß in das
zugehörige Senkloch (14) einsetzen lassen, in dem sie in
ausgerichteter Lage gehalten werden, bis sich die sich
bei der Erwärmung auf Raumtemperatur wieder ausdehnenden
Stopfen in dem Senkloch festgeklemmt haben.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß die Stopfen während des Einsetzens in die Senk
löcher und des Wiedererwärmens auf Raumtemperatur magne
tisch an der Ausrichtschiene anliegend gehalten werden.
3. Verschlußstopfen für die Senklöcher versenkt
angeordneter Befestigungsschrauben
zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch
1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß er aus zumindest
zwei Teilen (153, 154; 152) aus unterschiedlichen Werk
stoffen gebildet ist, von denen der eine (153, 154) aus
Stahl besteht und die gehärtete, im eingesetzten Zustand
in der Gleitebene der Gleitleiste liegende Außenfläche (151)
einschließt, während der andere mit dem aus Stahl bestehen
den verbundene Teil (152) die sich an den Innenumfang des
Senklochs anlegende Umfangsfläche einschließt und aus einem
Werkstoff besteht, der einen gegenüber dem Kernwerkstoff
höheren Ausdehnungskoeffizienten besitzt.
4. Verschlußstopfen nach Anspruch 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß der sich an die Innenwandung des Senkloches
anlegende Teil (152) aus einem den Kern (154) am Umfang
einschließenden zylindrischen Mantel besteht.
5. Verschlußstopfen nach Anspruch 3 oder 4, dadurch
gekennzeichnet, daß der Zylindermantel (152) aus Aluminium
besteht.
6. Verschlußstopfen nach Anspruch 3 oder 4, dadurch
gekennzeichnet, daß der Zylindermantel (152) aus einem
Werkstoff mit niedrigem Schmelzpunkt, wie Zink oder einer
Zinklegierung, besteht.
7. Verschlußstopfen nach einem oder mehreren der
Ansprüche 3 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Man
tel (152) in einzelne Mantelstücke bzw. -elemente unter
teilt ist, die rund um den Umfang und/oder in axialer
Richtung in Abständen verteilt angeordnet sind.
8. Verschlußstopfen nach einem oder mehreren der
Ansprüche 3 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Außen
durchmesser des Mantels (152) den Innendurchmesser des
Senklochs (14), in das er einzusetzen ist, um das zur
Erzielung des gewünschten Preßsitzes erforderliche Maß
übersteigt.
9. Verschlußstopfen nach einem oder mehreren der
Ansprüche 3 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Außen
durchmesser des Zylindermantels (152) geringfügig größer
als der Durchmesser der mit der Gleitleiste bündig stehen
den Außenfläche (151) des Kerns ist.
10. Verschlußstopfen nach einem oder mehreren der
Ansprüche 3 bis 9, gekennzeichnet durch eine Unterteilung
oder Profilierung des Mantels (152), die ihm bei entspre
chender Profilierung der anliegenden Kernwandung (154)
auf dieser einen sicheren Halt gibt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19803046590 DE3046590A1 (de) | 1980-12-11 | 1980-12-11 | "verfahren zum befestigen von gleitschienen und dergleichen maschinenteilen bei werkzeugmaschinen und bauelement zur durchfuehrung des verfahrens" |
Applications Claiming Priority (1)
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DE19803046590 DE3046590A1 (de) | 1980-12-11 | 1980-12-11 | "verfahren zum befestigen von gleitschienen und dergleichen maschinenteilen bei werkzeugmaschinen und bauelement zur durchfuehrung des verfahrens" |
Publications (2)
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DE3046590A1 DE3046590A1 (de) | 1982-07-15 |
DE3046590C2 true DE3046590C2 (de) | 1988-12-29 |
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ID=6118835
Family Applications (1)
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Country Status (1)
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