DE19821070C1 - Spritzgießmaschine zum Umspritzen eines stabförmigen Werkstücks, insbesondere zum Umspritzen einer Ankerwelle eines Elektromotors mit Kunststoff - Google Patents
Spritzgießmaschine zum Umspritzen eines stabförmigen Werkstücks, insbesondere zum Umspritzen einer Ankerwelle eines Elektromotors mit KunststoffInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft eine Spritzgießmaschine zum Umspritzen einer Elektromotor-Ankerwelle (14) mit Kunststoff. Um ein Einspritzen von Kunststoff bei nicht korrekt in ein Werkzeug (10, 11, 12) eingelegter Ankerwelle (14) oder bei versehentlich vergessener Ankerwelle (14) zu vermeiden, schlägt die Erfindung einen auf ein Stirnende der Ankerwelle (14) absenkbaren Niederhalter (32) vor, dessen Stellung vor dem Spritzgießen mit einer Sollstellung verglichen wird.
Description
Die Erfindung betrifft eine Spritzgieß- oder Spritzpreßmaschine zum Umspritzen
eines stabförmigen Werkstücks, insbesondere zum Umspritzen einer Ankerwelle
eines Elektromotors mit Kunststoff mit den Merkmalen des Oberbegriffs des
Anspruchs 1. Die Begriffe Spritzgießmaschine und Spritzpreßmaschine werden
nachfolgend zu dem Begriff Spritzgießmaschine zusammengefaßt.
Bekannte derartige Spritzgießmaschinen weisen ein zwei- oder mehrteiliges
Werkzeug mit einem Formhohlraum auf, in den das zu umspritzende Werkstück,
also beispielsweise die Ankerwelle eines Elektromotors eingelegt wird. Anschlies
send wird das Werkzeug vorzugsweise hydraulisch geschlossen und die Teile des
Werkzeugs werden miteinander verriegelt. Danach wird der Kunststoff, beispiels
weise ein Thermo- oder Duroplast in den Formhohlraum des Werkzeugs einge
spritzt und dadurch das in den Hohlraum eingelegte Werkstück mit dem Kunststoff
umspritzt. Nach dem Aushärten des Kunststoffs wird das Werkzeug geöffnet und
das Werkstück entnommen. Dazu muß der Kunststoff nicht vollständig ausge
härtet sein, es genügt, wenn der Kunststoff eine Festigkeit erreicht hat, die das
Öffnen des Werkzeugs und das Entnehmen des Werkstücks ohne Zerstörung des
Kunststoffs zuläßt.
Aus der US 3 311 690 ist eine Spritzgießmaschine mit einem zweiteiligen
Werkzeug bekannt. Die bekannte Spritzgießmaschine weist einen zweiteiligen
Werkstückhalter auf, der axial zum Formhohlraum verschiebbar am Werkzeug
geführt ist. Der Werkstückhalter umfaßt ein stabförmiges Halterteil vom
Durchmesser des zu umspritzenden, stabförmigen Werkstücks, sowie eine Hülse,
in der das stabförmige Teil verschiebbar einliegt. Das Werkstück wird bei
zurückgezogenem, stabförmigem Halterteil in die Hülse hülsenförmige, das
Werkzeug wird anschließend geschlossen und mit dem stabförmigem Halterteil
wird das Werkstück gegen eine gegenüberliegende Wandung des
Formhohlraums gedrückt. Anschließend wird Kunststoff in den Formhohlraum
eingespritzt und verdrängt die Hülse aus dem Formhohlraum, so daß das
Werkstück vom Kunststoff umspritzt ist. Bei der bekannten Spritzgießmaschine
besteht keine Möglichkeit, bei geschlossenem Werkzeug festzustellen, ob ein
Werkstück eingelegt ist und ob das Werkstück wie vorgesehen im Formhohlraum
einliegt.
Insbesondere bei stabförmigen Werkstücken kommt es vor, daß diese nicht wie
vorgesehen in das Werkzeug eingelegt sind, und zwar sowohl bei automatisiertem
Einlegen als auch bei Einlegen von Hand. So kommt es beispielsweise vor, daß
das stabförmige Werkstück infolge Verschmutzung des Formhohlraums des
Werkzeugs, des Werkstücks selbst oder durch ein Übermaß des Werkstücks
klemmt und deswegen nicht bis zu einer vorgesehenen Tiefe in das Werkzeug
eingesteckt wird. Die Folge ist ein Ausschußteil. Auch kommt es vor, daß
überhaupt kein Werkstück in das Werkzeug eingelegt wird. Nach dem Spritz
gießen muß der Kunststoff dann mühsam aus dem Werkzeug entfernt werden,
wozu das Werkzeug aus der Spritzgießmaschine ausgebaut und aufwendig
gereinigt werden muß.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Spritzgießmaschine der eingangs
genannten Art so auszubilden, daß ein korrekt in das Werkzeug eingelegtes
Werkstück beim Spritzgießen sichergestellt ist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Anspruchs 1
gelöst. Die erfindungsgemäße Spritzgießmaschine weist einen Niederhalter auf,
der mittels eines Niederhalterantriebs auf ein Stirnende des in das Werkzeug
eingelegten stabförmigen Werkstücks aufsetzbar ist. Mittels einer Wegmeß
einrichtung ist die Stellung des Niederhalters und damit auch die korrekte Lage
des Werkstücks im Werkzeug feststellbar. Bei korrekt in das Werkzeug
eingelegtem Werkstück nimmt der auf das Stirnende des Werkstücks aufgesetzte
Niederhalter eine bestimmte Stellung, die sog. Sollstellung ein. Infolge von
Herstellungstoleranzen des Werkstücks, hinnehmbaren Toleranzen beim Einlegen
des Werkstücks in das Werkzeug und dgl. hat die Sollstellung des Niederhalters
eine Toleranz. Befindet sich der Niederhalter außerhalb der Toleranz seiner
Sollstellung, ist das Werkstück nicht korrekt in das Werkzeug eingelegt,
möglicherweise ist auch das Werkstück fehlerhaft. In diesem Fall wird kein
Kunststoff eingespritzt, sondern das Werkzeug wieder geöffnet und das
Werkstück sowie dessen Lage im Werkzeug überprüft. Wurde versehentlich kein
Werkstück in das Werkzeug eingelegt, dringt der Niederhalter zu tief in den
Formhohlraum des Werkzeugs ein, so daß dieser Fehler ebenfalls sicher
festgestellt und ein Einspritzen von Kunststoff in einen Formhohlraum des
Werkzeugs, in den kein Werkstück eingelegt ist, vermieden.
Bei einer Ausgestaltung der Erfindung ist der Niederhalter stabförmig ausgebildet
und fluchtend oder näherungsweise fluchtend zum Werkstück, also in
Verlängerung des Werkstücks angeordnet, der Niederhalter läßt sich zum
Aufsetzen auf das Stirnende des Werkstücks und zum Beaufschlagen des
Werkstücks mit einer Niederhaltekraft axial verschieben. Bei dieser Ausgestaltung
der Erfindung hat der Niederhalter eine dem Werkstück angepaßte Form, seine
Anordnung in Verlängerung des Werkstücks ermöglicht auf einfache Weise die
Feststellung der Lage des Werkstücks im Werkzeug.
Zum Verschieben des Niederhalters und zur Beaufschlagung des Werkstücks mit
einer Niederhaltekraft sieht eine Ausgestaltung der Erfindung eine hydraulische
Zylinder/Kolben-Antriebseinheit vor. Eine hydraulische Antriebseinheit hat den
Vorteil, daß sich der Niederhalter schnell verfahren, daß sich eine hohe maximale
Niederhaltekraft aufbringen und daß die Niederhaltekraft genau dosierbar ist.
Weiterer Vorteil ist, daß durch Beaufschlagung der Antriebseinheit mit einem
konstanten hydraulischen Druck eine bestimmte Niederhaltekraft auf das Werk
stück ausgeübt werden kann, auch wenn sich beispielsweise beim Schließen oder
Öffnen des Werkzeugs der Niederhalter relativ zu einem Teil des Werkzeugs
bewegt, an dem der Niederhalter mit seinem Antrieb angebracht ist und das zum
Schließen und Öffnen des Werkzeugs bewegt wird.
Bei einer Ausgestaltung der Erfindung weist das Werkzeug ein Einlegeteil in
seinem Formhohlraum auf. Das Einlegeteil dient zur Anpassung des Werkzeugs
an unterschiedliche Werkstücke, beispielsweise an unterschiedlich lange Anker
wellen von Elektromotoren oder an Ankerwellen mit unterschiedlich langen
Blechpaketen für die Ankerwicklungen. Diese Ausgestaltung der Erfindung hat
den Vorteil, daß ein Werkzeug für eine Anzahl von Werkstücken mit unterschied
lichen Abmessungen verwendbar ist. Dies verringert zum einen die Anzahl
verschiedener Werkzeuge und spart häufige Werkzeugwechsel ein. Das
Einlegeteil ist formschlüssig in das Werkzeug eingelegt und nimmt das Werkstück
formschlüssig auf.
Während des Spritzgießens hält der Niederhalter das Werkstück mit einer
vorgegebenen Niederhaltekraft nieder. Auch beim Öffnen des Werkzeugs wird
das Werkstück vorzugsweise mit einer konstanten Niederhaltekraft durch den
Niederhalter beaufschlagt, so daß beim Abheben eines Werkzeugoberteils das
Werkstück in einem Werkzeugunterteil verbleibt. Die Niederhaltekraft beim Öffnen
des Werkzeugs ist vorzugsweise größer als während des Spritzgießens. Da die
Niederhaltekraft durch einen konstanten Hydraulikdruck bewirkt wird, ist das
Konstanthalten der Niederhaltekraft während des Öffnens des Werkzeugs
problemlos möglich, auch wenn der Niederhalter sich gegenüber dem abzu
hebenden Werkzeugoberteil bewegt. Durch Begrenzung des Drucks in der
hydraulischen Zylinder/Kolben-Antriebseinheit des Niederhalters läßt sich die
Niederhaltekraft ohne Schwierigkeiten auf einen Wert begrenzen, der eine
Beschädigung des stabförmigen Werkstücks insbesondere durch Verbiegen
vermeidet.
Wegmeßeinrichtungen zur Feststellung der Stellung des Niederhalters sind dem
Fachmann in einer Vielzahl unterschiedlicher Ausgestaltungen beispielsweise als
induktive, kapazitive, Widerstands-, optische und dgl. Wegemeßsysteme bekannt.
Auch ist es möglich, einen oder mehrere Stellungssensoren als Wegmeßeinrich
tung zur Feststellung des Niederhalters zu verwenden. Ein solcher Stellungs
sensor kann beispielsweise ein elektrischer Schalter sein, der vom Niederhalter
betätigt wird, wenn der Niederhalter seine Sollstellung erreicht. Das Überfahren
der Sollstellung kann beispielsweise mit einem zweiten elektrischen Schalter
festgestellt werden. Die erfindungsgemäße Spritzgießmaschine kann mehrere
Formhohlräume in einem Werkzeug aufweisen, in die zeitgleich Kunststoff
eingespritzt wird. Ebenso ist es möglich, die erfindungsgemäße Spritzgieß
maschine als Drehtisch-Spritzgießmaschine auszubilden, bei der in einen oder
mehrere Formhohlräume Kunststoff eingespritzt wird, während gleichzeitig andere
Formhohlräume geöffnet sind, um das/die umspritzte Werkstücke entnehmen
und ein oder mehrere zu umspritzende Werkstücke einlegen zu können.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispiels näher erläutert. Die drei Figuren zeigen eine
erfindungsgemäße Spritzgießmaschine im Achsschnitt in drei unterschiedlichen
Stellungen in einer teilweise vereinfachten, schematisierten Darstellung.
Die in der Zeichnung dargestellte, erfindungsgemäße Spritzgießmaschine weist
ein dreiteiliges, ein Werkzeugoberteil 10, eine Zwischenplatte 11 und ein
Werkzeugunterteil 12 umfassendes Werkzeug auf. In das Werkzeugunterteil 12
ist als Werkstück eine Ankerwelle 14 für einen Elektromotor eingelegt. Die
Ankerwelle umfaßt die Ankerwelle 14 selbst sowie ein auf die Ankerwelle 14
aufgesetztes Blechscheibenpaket 16, das später zum Aufbringen einer Anker
wicklung dient. Auf die Stirnseiten des Blechscheibenpakets 16 ist je ein
Kunststoffstern 18 als Abschluß aufgesetzt.
Zwischen der Ankerwelle 14 und dem Blechscheibenpaket 16 besteht ein im
Querschnitt ringförmiger Zwischenraum 20, der mit Kunststoff ausgespritzt werden
soll. Die Ankerwelle 14 ist an ihrem einen Ende durch Formschluß im Werkzeug
unterteil 12 und mit Abstand von ihrem anderen Ende durch Formschluß (vgl.
Fig. 3) im Werkzeugoberteil 10 aufgenommen. Die formschlüssige Aufnahme
der Ankerwelle 14, im Werkzeug 10, 11, 12 begrenzt auch die mit Kunststoff zu
umspritzende Länge der Ankerwelle 14, deren Enden nicht mit Kunststoff um
spritzt werden. Das Blechscheibenpaket 16 ist an seinem Umfang durch Form
schluß im Werkzeug 10, 11, 12 aufgenommen. Die Aufnahme der Ankerwelle 14
an bzw. nahe ihrer Enden und die Aufnahme des Blechscheibenpakets 16 an
seinem Umfang im Werkzeug 10, 11, 12 stellt eine konzentrische Anordnung der
Ankerwelle 14 im Blechscheibenpaket 16 sowie eine konstante Spaltbreite des
Ringraums 20 zwischen dem Blechscheibenpaket 16 und der Ankerwelle 14 über
den Umfang und über die axiale Länge des Blechscheibenpakets 16 sicher.
Zur Anpassung an ein verkürztes Blechscheibenpaket 16 und eine verkürzte
Ankerwelle 14 ist ein Einlegeteil 22 in das Werkzeugunterteil 12 eingesetzt. Die
Anpassung des Werkzeugs 10, 11, 12 an Ankerwellen 14 insbesondere unter
schiedlicher Länge ist dadurch mit geringem Aufwand möglich, ohne daß es eines
Werkzeugwechsels bedarf. Das Einlegeteil 22 ist formschlüssig im
Werkzeugunterteil 12 aufgenommen und nimmt seinerseits die Ankerwelle 14
formschlüssig auf, so daß die koaxiale Ausrichtung von Ankerwelle 14 und
Blechscheibenpaket 16 auch bei Verwendung des Einlegeteils 22 sichergestellt
ist.
Auf dem Werkzeugoberteil 10 ist über einen Abstandshalter 24 eine Traverse 26
angebracht. Mit der Traverse 26 ist eine hydraulische Zylinder/Kolben-Einheit 28
mit in der Zeichnung nicht sichtbaren Schrauben verschraubt. Die hydraulische
Zylinder/Kolben-Einheit 28 ist über den Abstandshalter 24 und die Traverse 26 mit
festem Abstand vom Werkzeugoberteil 10 über diesem angebracht, sie bewegt
sich beim Öffnen des Werkzeugs 10, 11, 12 mit dem Werkzeugoberteil 10 mit.
(Aus Platzgründen sind die oberhalb des Werkzeugoberteils 10 angebrachten
Teile der erfindungsgemäßen Spritzgießmaschine in Fig. 3 gebrochen dargestellt
und in Fig. 1 und 2 zum Teil weggelassen). Mit einer Kolbenstange 30 der
Zylinder/Kolben-Einheit 28 ist ein Niederhalter 32 in Form eines Stabes verbun
den. Die Zylinder/Kolben-Einheit bildet einen Niederhalterantrieb. Der Niederhalter
32 sowie die Zylinder/Kolben-Einheit 24 mit der Kolbenstange 30 sind fluchtend
zur Ankerwelle 14 auf dem Werkzeugoberteil 10 angebracht.
Mit der Kolbenstange 30 ist ein radial abstehender Hebel 34 fest verbunden, der
zusammen mit der Kolbenstange 30 im Zwischenraum zwischen der Traverse 26
und dem Werkzeugoberteil 10 verschiebbar ist. Mit dem Querhebel 34 ist eine
Übertragungsstange 36 verschraubt, die parallel zur Kolbenstange 30 verläuft. Die
Übertragungsstange 36 ragt durch eine Bohrung 38 in der Traverse 26 hindurch
und ist auf einer Oberseite der Traverse 26 mit einem Schieber 40 einer
Wegmeßeinrichtung 42 verbunden, die auf der Oberseite der Traverse 26
angebracht ist. Die in der Bohrung 38 der Traverse 26 verschiebbare Über
tragungsstange 36 bildet über den Querhebel 34 eine Verdrehsicherung für die
Kolbenstange 30.
Der Niederhalter 32 ragt durch ein Loch 44 im Werkzeugoberteil 10 hindurch bis in
einen Formhohlraum 46 des Werkzeugs 10, 11, 12, in den die Ankerwelle 14
eingesetzt ist und der zum Einspritzen des Kunststoffs vorgesehen ist. Eine auf
dem Werkzeugoberteil 10 angebrachte in das Loch 44 eingreifende Führungs
buchse 45 führt und zentriert den Niederhalter 32 und hält Querkräfte von der
Kolbenstange 30 fern. Durch die Zylinder/Kolben-Einheit 28 ist der Niederhalter 32
in axialer Richtung verschiebbar.
Der klaren Darstellung wegen zeigt die Zeichnung lediglich ein den Formhohlraum
46 mit der eingelegten Ankerwelle 14 umgebendes Bruchstück des Werkzeugs
10, 11, 12. Vorzugsweise sind mehrere, beispielsweise sechs oder acht derartige
Formhohlräume 46 beispielsweise in einem Kreis im Werkzeug 10, 11, 12
angeordnet, so daß mehrere Ankerwellen 14 gleichzeitig in einem Arbeitsgang mit
Kunststoff umspritzt werden können. Des weiteren sind vorzugsweise zwei
derartige Werkzeuge 10, 11, 12 mit jeweils mehreren Formhohlräumen 46 in einer
an sich bekannten, nicht dargestellten Drehtisch-Spritzgießmaschine angebracht.
In einer solchen Drehtisch-Spritzgießmaschine wird ein Werkzeug 10, 11, 12 nach
dem Spritzgießen geöffnet und aus der Spritzgießmaschine herausgedreht. Mit
dem Herausdrehen wird das andere Werkzeug 10, 11, 12, in das Ankerwellen 14,
16 eingelegt worden sind, in die Spritzgießmaschine hineingedreht und
geschlossen. Während des Spritzgießens in dem in die Spritzgießmaschine
hineingedrehten Werkzeug 10, 11, 12 werden die umspritzten Ankerwellen 14 aus
dem geöffneten, aus der Spritzgießmaschine herausgedrehten Werkzeug 10, 11,
12 entnommen. Das Entnehmen umspritzter Ankerwellen 14 aus dem Werkzeug
10, 11, 12, ein eventuelles Reinigen des Werkzeugs 10, 11, 12 und das Einlegen
zu umspritzender Ankerwellen 14, 16 in das Werkzeug 10, 11, 12 erfolgt also
gleichzeitig mit dem Umspritzen der Ankerwellen 14 und dem Aushärten des
Kunststoffs in dem in die Spritzgießmaschine hineingedrehten Werkzeug 10, 11,
12.
Die Funktion der erfindungsgemäßen Spritzgießmaschine ist folgende: Die
Ankerwelle 14 sowie das auf sie aufgesetzte Blechscheibenpaket 16 mit den
Kunststoffsternen 18 wird in das Werkzeugunterteil 12 des geöffneten Werkzeugs
10, 11, 12 eingesetzt (Fig. 1). Das Einsetzen der Ankerwelle 14 mit dem Blech
scheibenpaket 16 kann manuell oder automatisch erfolgen. Zum Schließen des
Werkzeugs 10, 11, 12 wird anschließend das Werkzeugoberteil 10 auf das Werk
zeugunterteil 12 abgesenkt. Fig. 2 zeigt eine Zwischenstellung während des
Schließens des Werkzeugs 10, 11, 12, Fig. 3 das geschlossene Werkzeug 10,
11, 12.
Die Kolbenstange 30 ist beim Beginn des Schließens des Werkzeugs 10, 11, 12
aus der Zylinder/Kolben-Einheit 28 ausgefahren, so daß der Niederhalter 32 durch
das Loch 44 im Werkzeugoberteil 10 bis in den Formhohlraum 46 ragt (Fig. 1).
Beim Absenken des Werkzeugoberteils 10 setzt der Niederhalter 32 auf die ihm
zugewandte Stirnseite der Ankerwelle 14 auf und wird von der Ankerwelle 14
rückgehalten, wogegen sich das Werkzeugoberteil 10 weiter absenkt. Die mit dem
Niederhalter 32 verbundene Kolbenstange 30 verschiebt sich beim Absenken des
Werkzeugoberteils 10 in die den Niederhalterantrieb bildende Zylinder/Kolben-
Einheit 28 hinein. Die Verschiebung, also die Relativbewegung zwischen abge
senktem Werkzeugoberteil 10 und dem rückgehaltenen Niederhalter 32 und der
rückgehaltenen Kolbenstange 30 wird über den Hebel 34 und die Übertragungs
stange 36 auf die Wegmeßeinrichtung 42 übertragen, deren Schieber 40 mit der
Übertragungsstange 36 verbunden und infolgedessen zusammen mit dem Nieder
halter 32 rückgehalten wird, wogegen sich die Wegmeßeinrichtung 42 mit dem
Werkzeugoberteil 10 mitbewegt.
Während des Schließens des Werkzeugs 10, 11, 12 wird die Zylinder/Kolben-
Einheit 28 mit einem konstanten Hydraulikdruck beaufschlagt, wodurch der
Niederhalter 32 eine dem Hydraulikdruck proportionale und infolgedessen
konstante Niederhaltekraft auf die Ankerwelle 14 ausübt. Da der Hydraulikdruck in
der Zylinder/Kolben-Einheit 24 während des Schließens des Werkzeugs 10, 11,
12 konstant gehalten wird, ist die Niederhaltekraft ebenfalls konstant, unabhängig
davon, daß die Ankerwelle 14 den Niederhalter 32 beim Absenken des Werkzeug
oberteils 10 in die Zylinder/Kolben-Einheit 28 hineinverschiebt. Die Nieder
haltekraft bleibt daher während des Schließens des Werkzeugs 10, 11, 12
konstant.
Sobald das Werkzeug 10, 11, 12 geschlossen ist, wird das Werkzeugunterteil 10
in an sich bekannter Weise mit dem Werkzeugoberteil 12 verriegelt. Bei
geschlossenem Werkzeug 10, 11, 12 wird mittels der Wegmeßeinrichtung 42 die
Stellung des Niederhalters 32 festgestellt und mit einem Sollwert verglichen, den
der Niederhalter 32 einnimmt, wenn die Ankerwelle 14 korrekt in das Werkzeug
10, 11, 12 eingelegt ist. Weicht die Stellung des Niederhalters 32 um mehr als
eine vorgegebene Toleranz vom Sollwert ab, ist entweder die Ankerwelle 14 nicht
korrekt in das Werkzeug 10, 11, 12 eingelegt oder es ist eine falsche oder eine
defekte Ankerwelle 14 eingelegt worden. Auch das versehentliche Fehlen der
Ankerwelle 14 wird auf diese Weise festgestellt, da bei fehlender Ankerwelle 14
der Niederhalter 32 die Kolbenstange 30 beim Schließen des Werkzeugs 10, 11,
12 nicht in die Zylinder/Kolben-Einheit 28 verschiebt, sondern in voll aus der
Zylinder/Kolben-Einheit 28 ausgefahrener Stellung verbleibt. Nimmt der Nieder
halter 32 bei geschlossenem Werkzeug 10, 11, 12 nicht die vorgesehene Soll
stellung ein, wird kein Kunststoff in das Werkzeug 10, 11, 12 eingespritzt, sondern
das Werkzeug 10, 11, 12 wird zur Prüfung und Behebung des Fehlers wieder
geöffnet.
Nimmt der Niederhalter 32 nach dem Schließen des Werkzeugs 10, 11, 12 seine
Sollstellung ein, wird Kunststoff über einen Einspritzkanal 48 in den Formhohl
raum 46 eingespritzt und gelangt in den Ringraum 20 zwischen dem Blech
scheibenpaket 16 und der Ankerwelle 14. Das Einspritzen ist beendet, wenn der
Kunststoff den Ringraum 20 vollständig ausfüllt. Während des Einspritzens des
Kunststoffs wird die Ankerwelle 14 weiterhin mit konstanter Niederhaltekraft vom
Niederhalter 32 beaufschlagt.
Nach einer Aushärtezeit wird das Werkzeug 10, 11, 12 geöffnet, d. h. das
Werkzeugoberteil 10 und anschließend die Zwischenplatte 11 werden vom
Werkzeugunterteil 12 abgehoben. Auch beim Öffnen des Werkzeugs 10, 11, 12
beaufschlagt der Niederhalter 32 die Ankerwelle 14 mit einer konstanten,
vorzugsweise erhöhten Niederhaltekraft durch Beaufschlagung der Zylinder/
Kolben-Einheit 28 mit einem konstanten Hydraulikdruck. Der Niederhalter 32 hält
dadurch die Ankerwelle 14 während des Öffnens des Werkzeugs 10, 11, 12 im
Werkzeugunterteil 12. Nach dem vollständigen Öffnen des Werkzeugs 10, 11, 12
wird der Niederhalter 32 mittels der Zylinder/Kolben-Einheit 28 von der Ankerwelle
14 abgehoben, die umspritzte Ankerwelle 14 mit dem Blechscheibenpaket 16 von
einem an sich bekannten, nicht dargestellten hydraulischen Auswerfer aus dem
Werkzeug 10, 11, 12 entformt und manuell oder automatisch aus dem Werkzeug
10,11, 12 entnommen. Der Niederhalter 32 stellt also beim Öffnen des
Werkzeugs 10, 11, 12 sicher, daß die Ankerwelle 14 im Werkzeugunterteil 12
verbleibt und nicht gelegentlich im Werkzeugoberteil 10 hängt und mit diesem
angehoben wird. Der Hydraulikdruck in der Zylinder/Kolben-Einheit 28 ist auf
einen Maximalwert begrenzt, der sicherstellt, daß die Ankerwelle 14 nicht
verbogen wird. Der Maximalwert des Hydraulikdrucks kann ebenso wie der Druck
bei Niederhalten der Ankerwelle 14 eingestellt und dadurch an verschieden stabile
Ankerwellen 14 angepaßt werden.
Claims (8)
1. Spritzgieß-/Spritzpreßmaschine zum Umspritzen eines stabförmigen
Werkstücks, insbesondere zum Umspritzen einer Ankerwelle eines Elektromotors
mit Kunststoff, mit einem Werkzeug, in welches das Werkstück einlegbar ist, und wobei
die Spritzgieß-/Spritzpreßmaschine einen
Niederhalter (32) aufweist, der mit einem Niederhalterantrieb (28) auf ein
Stirnende des in das Werkzeug (10, 11, 12) eingelegten Werkstücks (14, 16)
aufsetzbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Niederhalter (32) mit einer Wegmeßeinrichtung (42) versehen ist, mit der die Stellung des
Niederhalters (32) feststellbar ist.
2. Spritzgieß-/Spritzpreßmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Niederhalter (32) stabförmig ausgebildet, in etwa fluchtend mit dem
Werkstück (14, 16) angeordnet und mit dem Niederhalterantrieb (28) axial
verschiebbar ist.
3. Spritzgieß-/Spritzpreßmaschine nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß der Niederhalter (32) eine hydraulische Zylinder/Kolben-
Antriebseinheit (28) aufweist.
4. Spritzgieß-/Spritzpreßmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß das Werkzeug (10, 11, 12) ein Einlegeteil (22) aufweist,
das einen Formhohlraum (46) des Werkzeugs (10, 11, 12) verkleinert.
5. Verfahren zum Betrieb einer Spritzgieß-/Spritzpreßmaschine zum Umspritzen
eines stabförmigen Werkstücks, insbesondere zum Umspritzen einer Ankerwelle
eines Elektromotors mit Kunststoff, mit einem Werkzeug, in welches das
Werkstück einlegbar ist, wobei die Spritzgieß-/Spritzpreßmaschine einen
Niederhalter aufweist, der mit einem Niederhalterantrieb auf einen Stirnende des
in das Werkzeug eingelegten Werkstücks aufsetzbar ist, und mit einer
Wegmeßeinrichtung, mit der die Stellung des Niederhalters feststellbar ist,
und das Werkstück (14, 16) in das Werkzeug (10, 11,
12) eingelegt, das Werkzeug (10, 11, 12) geschlossen und der Niederhalter (26)
vor, während oder nach dem Schließen des Werkzeugs (10, 11, 12) auf ein
Stirnende des Werkstücks (14, 16) aufgesetzt wird, dadurch gekennzeichnet, daß vor dem Einspritzen des
Kunststoffs in den Formhohlraum (46) des Werkzeugs (10, 11, 12) die Stellung
des Niederhalters (32) mit der Wegmeßeinrichtung (42) ermittelt, und daß das
Einspritzen des Kunststoffs nur erfolgt, wenn der Niederhalter (32) eine
Sollstellung einnimmt.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Niederhalter
(32) das Werkstück (14, 16) während des Spritzgießens mit einer konstanten
Niederhaltekraft beaufschlagt.
7. Verfahren nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß der
Niederhalter (32) das Werkstück (14, 16) beim Öffnen des Werkstücks (10, 11,
12) mit einer konstanten Niederhaltekraft beaufschlagt.
8. Verfahren nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß die
Niederhaltekraft, mit der der Niederhalter (32) das Werkstück (14, 16)
beaufschlagt, beim Öffnen des Werkzeugs (10, 11, 12) größer als während des
Spritzgießens ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE1998121070 DE19821070C1 (de) | 1998-05-12 | 1998-05-12 | Spritzgießmaschine zum Umspritzen eines stabförmigen Werkstücks, insbesondere zum Umspritzen einer Ankerwelle eines Elektromotors mit Kunststoff |
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DE1998121070 DE19821070C1 (de) | 1998-05-12 | 1998-05-12 | Spritzgießmaschine zum Umspritzen eines stabförmigen Werkstücks, insbesondere zum Umspritzen einer Ankerwelle eines Elektromotors mit Kunststoff |
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Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
CN107053596A (zh) * | 2016-12-02 | 2017-08-18 | 深圳市华冠五金模具有限公司 | 一种双绝缘转子bmc一体成型机 |
Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US3311690A (en) * | 1963-03-13 | 1967-03-28 | Continuous Molding Corp | Injection molding method for encapsulating metal objects |
-
1998
- 1998-05-12 DE DE1998121070 patent/DE19821070C1/de not_active Expired - Fee Related
Patent Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US3311690A (en) * | 1963-03-13 | 1967-03-28 | Continuous Molding Corp | Injection molding method for encapsulating metal objects |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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CN107053596A (zh) * | 2016-12-02 | 2017-08-18 | 深圳市华冠五金模具有限公司 | 一种双绝缘转子bmc一体成型机 |
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