DE3032355A1 - Hydraulische gesenkschmiedepresse in ueberflurbauart mit vorgespanntem pressengestell - Google Patents

Description

PATENTANWÄLTE F.W.:H£MMERICB.-^:öF:!«3"MIlLtER.-D. GROSSE · F. POLLMEIER

2 6. August 1980 - Jf - 8.2759/bur-je

SCHLOEMANN-SIEMAG AKTIENGESELLSCHAFT, 4000- Düsseldorf 1

Hydraulische Gesenkschmiedepresse in· Überflurbauart mit vorgespanntem Pressengestell

Die Erfindung betrifft eine hydraulische Gesenkschmiedepresse in überflurbauart mit vorgespanntem Pressengestell, bestehend aus Unterholm, Führungsholm und Oberholm mit diese verbindenden Säulen, die gegen zwischen ■ den Innenseiten der Holme angeordnete Druckstützen vor-. gespannt sind, mit einem auf dem Oberholm vorgesehenen, nach unten weisenden, fest angeordneten Kolben und mit .einem mit dem Kolben zusammenwirkenden, beweglichen Zylinder-, der das Obergesenk der Presse am Zylinder- ■ boden aufnimmt, sowie mit Rückzugzylindern für den beweglichen Zylinder.

Hydraulische Schmiedepresse in Überflur- und Unterflurbauart mit dem Prinzip der kombinierten Plunger- und Säulenführung sind bekannt. Dabei ist· der Plunger, der im oberen Zylinderholm im Zylinder gleitet, hier mit einer Buchse geführt. Ferner ist der fest mit dem Plunger verbundene Laufholm an den den Zylinderholm und ünterholm verbindenden Säulen geführt. Bei dieser starren Verbindurig des Plungers mit dem Laufholm kann das gesamte von der Preßkraft ausgeübte Moment auf den Plunger übergehen und muß in diesem Fall von der Laufbüchse im Zylinder aufgenommen werden. Dies verursacht einen starken Verschleiß der Führungsbüchse und kann zum Riefigwerden des Plungers und zum ündichtwerden der Packung führen.

PATENTANWÄLTE F.W- -HEMMERICH ■ GERD MÜLLER · D. GROSSE · F. POLLMEIER

26. August 1980 -JT- · 8.2759/bur- je.

Diese und andere Führungsbeispiele von Laufholm und ■ · Plunger bei Schmiedepressen sind aus der Literatur bekannt (siehe "Ernst Müller", "Hydraulische Pressen und Druckflüssigkeitsanlagen", 1. Band: "Schmiedepressen", 3. Auflage.1962, Springer-Verlag, Seiten 32 bis 34 und 58 bis 65, insbesondere aber auch Seite 62). Hier wird festgestellt, daß bei Einzylinderpressen"mit fest im Laufholm eingesetztem Plunger von einer ausschließlichen Säulenführung nicht mehr gesprochen werden kann, da der Plunger einer Schrägstellung des Holmes entgegenwirkt und beim exzentrischen Schmieden Flächenpressungen auch auf die Zylinderbuchse übertragen werden. Hierdurch ent- · · steht, wie vorstehend erwähnt, ein größerer Verschleiß., der oft Undichtigkeiten der Stopfbüchse zur Folge hat.

:

Der Nachteil aller dieser Bauarten ist, daß Zylinderbuchsen, die als Führungselemente herangezogen werden, stärker verschleißen und den Abrieb an das Betriebsmedium abgeben. Wenn, man diesen Zustand durch gelenkige Lagerung des Kolbens oder Plungers· verbessert, wird dieser zur Führung.nicht mehr herangezogen. Die Buchse unterliegt daher auch nicht mehr dem Verschleiß wie bei fester Verbindung zwischen Plunger und Laufholm. Jetzt erhält man, da hier nur noch der Laufholm sich an den Säulen führt, einen -konstant en Führungsabstan'd, der durch die Führungslänge bzw. Bauhöhe des Laufholmes . bedingt ist.

Ziel der Erfindung ist daher, eine Gesenkschmiedepresse zu schaffen, die diese Nachteile der Führungen, deren , Verschleiß neben der Exzentrizität auch durch kurze Führungslängen bedingt sein kann, nicht aufweist.

Nach der Erfindung wird dies bei der eingangs genannten hydraulischen Gesenkschmiedepresse in .Uberflurbauart

PATENTANWÄLTE F.W. HEMMERIGH · GERD MÜLLER - D. GROSSE · F. POLLMEIER

26. August 1980 - «flT - 8.2759/bur-je

dadurch erreicht, daß der außen runde Zylinder sich in einer feststehenden, nachstellbaren Rundführung des Führungsholmes führt, und eine weitere Führung am Zylinderboden als Flachführung ausgebildet ist, die sich an den Druckstützen der Säulen abstützt.

Der bei den üblichen Bauarten verwendete Laufholm ist jetzt durch einen beweglichen Zylinder ersetzt worden. Der Zylinder wird in einem Führungsholm und an den eckigen Druckstützen der vorgespannten Säulen zwischen FührungshoIm und Unterholm geführt. Bei größer werdendem Hub vergrößert sich der Führungsabstand zwischen der feststehenden, nachstellbaren Rundführung im Führungsholm und der Flachführung an den Druckstützen der Säulen. Dieser sich während des Preßvorganges vergrößernde Führungsabstand zwischen oberer Rundführung und .unterer Flachführung trägt damit wesentlich zur Führungsentlastung auch bei exzentrischen Kräften bei. Die beim Preßvorgang auftretenden exzentrischen Kräfte stützen sich in der Rundführung des Führungsholmes und an den eckigen Druckstützen der Säulen ab. Auch die Steifigkeit der Presse wird verbessert, da die obere Rundführung im feststehenden Führungsholm sitzt und' die untere Führung sich in Druckstutzen abstützt.

Die Stopf- und Grundbuchse zwischen festem Kolben und dem Zylinder werden nicht zur Führung herangezogen, da sie sich zentrisch innerhalb der Rundführung des Führungsholmes bewegen. Der Vorteil der Rundführung liegt darin, daß der Zylinder genau zentrisch zum Kolben angeordnet ist und durch Nachstellen der Rundführung das Zentrum nicht verändert werden kann. Bei einer Flachführung ist dies nicht gegeben. Diese kann einzeln angestellt werden, so daß sich der Zylinder aus dem Zentrum verschieben könnte.

PATENTANWÄLTE F.W:KEMMiRIeH.· GERD" MÜLLER D. GROSSE .· F. POLLMEIER

26. August 1980 - jf - 8.2759/bur-je

Die beim Schmieden in der Nähe des heißen Werkstückes an den Druckstützen angeordneten nachstellbaren Flachführungen in Höhe des Zylinderbodens sind so ausgelegt, daß eine Wärmeausdehnung kein Klemmen in der Führung verursacht. ' ·

Ein· Beispiel der Erfindung wird anhand von Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen

Fig. .1 eine hydraulische Einzylinder-Gesenkschmiede-• presse für größere Preßkräfte in Viersäulen-Überflurausführung in Ansicht, ' ·.

Fig. 2 die gleiche Presse, teilweise geschnitten nach der Linie II - II der Fig.'1 und '

Fig. 3 einen Schnitt nach der Linie III - III der Fig. durch den Zylinderboden der Presse mit nachstellbaren Flachführungen.
· .

Eine hydraulische Einzylinder-Gesenkschmiedepresse in. Viersäulen-Überflur-Ausführung besteht aus einem Unterholm 1 und einem darüber angeordneten führungshorn 2,. die durch vorgespannte Säulen oder Zuganker 3 miteinander·verbunden sind. Die Vorspannung wird durch zwischen dem Unterholm 1 und Führungsholm 2, die Säulen 3 umhüllende und sich an den Innenseiten der Holme 1 und 2 abstützende, eckige Druckstützen erzielt, wobei die Säulen 3 durch Muttern 5 gegen die Holme 1 und 2. verspannt sind.

Die unteren Enden der Säulen 3 ruhen auf bzw.· in Fundamentplatten 6, die auf dem Fundament'7 aufliegen. Oberhalb des Führungsholmes 2 ist mit Abstand ein Oberholm 35

■ PATENTANWÄLTE F.W, 14 E^MS RICH - GERD-MÜLLER : D. GROSSE.· F. POLLMEIER

26. August 1980 -Jg- 8.2759/bur-je

angeordnet, der mit dem Führungsholm 2 über weitere mittels Druckstützen 9 vorgespannte Säulen 10 verbunden, ist,, wobei die Verbindung und Vorspannung über Muttern erfοIgt.

· Im Oberholm 8 ist ein nach unten gerichteter Kolben 11 mit seinem Schaft 12 fest eingespannt. Ein senkrecht beweglicher Zylinder 13 mit Zylinderboden 14 gleitet am . Kolben 11 auf und ab. Die Führung erfolgt durch eine Zylinderbuchse 15 und die Abdichtung durch eine Packung 16. Durch eine axiale Bohrung 17 im Kolben 11 und Kolbenschaft 12 wird dem beweglichen Zylinder 13 Druckmedium zugeführt. Der bewegliche Zylinder 13 ist außen rund und führt sich oben im Führungsholm 2 in einer nachstellbaren Rundführung 18. Der unterhalb des Zylinders 13 befindliche Zylinderboden 14 ist radial zu den Druckstützen 4 herausgezogen und an diesen mittels keil-■ förmig .ausgebildeten, nachstellbaren Flachführungen 19 geführt. Diese Flachführungen 19 sind jeweils in bekannter Weise diagonal an den vier Druckstützen 4 angeordnet, so daß diese untere Führung infolge Wärmedehnungen nicht klemmt.

Unter dem Zy linder boden 14 ist eine .Schonplatte 20 vorgesehen. Ein Obergesenk 21 ist, an der Schonplatte 20 anliegend, am Zylinderboden 14 befestigt. Ein entsprechendes üntergesenk 22 ist auf einer Tischplatte 23 auf dem Unterholm 1 befestigt.

Rückzugzylinder 2 4 sind in Führungsholm 2 vorgesehen, in denen Plunger 25 gleiten. Diese tragen je eine Traverse 26. Die Traverse 26 ist über Zugstangen 27 mit dem Zylinderboden 14 verbunden.

Der Abstand der oberen ortsfesten Rundführung 18 zur

PATENTANWÄLTE F.^.-HEMMERIGH · GERD IvHlillLFR · D. GROSSE · F. POLLMEIER

26. August 1980 -if- 8.2759/bur-je

unteren Flachführung 19 ist in der oberen Stellung des Zylinders 13 mit A bezeichnet. Nach Füllung des Zylinders 13 über Bohrung 17 im festen Kolben 11 mit Druckmedium ergibt sich in der untersten Stellung des Zylinders 13, wenn Obergesenk 21 und Untergesenk 22 aufeinanderliegen, ein größerer Führungsabstand zwischen beiden Führungen, der mit B bezeichnet ist. Der sich mit zunehmendem Hub vergrößernde Führungs abstand dient zur Führungs.entlastung auch bei exzentrischen Kräften während des Schmiedevorganges und erhöht die Genauigkeit des Gesenkpreßvorganges .

Claims (1)

1. PATENTANWÄLTE F.W-" HEivlM'tRICH · GEF.D POLLER D. GROSSE · F. POLLMEIER'

   26. August 1980·. - /Γ - .· 8.2759/bur- je SCHLOEMANN-SIEMAG. AKTIENGESELLSCHAFT, 4000 Düsseldorf 1

   Patentanspruch

   Hydraulische Gesenkschmiedepresse in Überflurbauart mit vorgespanntem Pressengestell, bestehend aus Unterholm, Führungsholm und Oberholm mit diese verbindenden Säulen, die gegen zwischen den Innenseiten der Holme angeordnete Druckstützen vorgespannt sind, mit einem-, auf dem Oberholm vorgesehenen, nach unten weisenden fest angeordneten Kolben und mit dem Kolben zusammenwirkenden beweglichen Zylinder, der das Obergesenk der Presse am Zylinderboden aufnimmt,· sowie-mit Rückzugzylindern für den frei beweglichen Zylinder, dadurch gekennzeichnet,

   daß der außen runde Zylinder (13) sich in einer feststehenden, nachstellbaren Rundführung (18) des Führungsholmes. (2) führt, und eine, weitere Führung am Zyliriderboderi (14) als Flachführung (19) ausgebildet ist, die sich an den Druckstützen (4) der Säulen (3) abstützt.