DE10339004B4 - Hydraulische Presse - Google Patents
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Abstract
Hydraulische
Presse mit
– einem Pressengestell (1) bestehend aus einem Pressenhaupt (2) und einem Pressentisch (3), die über eine Ständer- oder Säulenkonstruktion (4, 5) formsteif miteinander verbunden sind,
– einem im Pressengestell (1) durch mindestens eine am Pressengestell (1) angeordnete Antriebsvorrichtung (18, 19) in eine vorgegebene Position bewegbaren Stößel (7),
– einem mit dem bewegbaren Stößel (7) hydraulisch verbundenen Arbeitsstößel (8), dem hydraulische Arbeitszylinder (10) zugeordnet sind, und
– einem elektrohydraulischen Steuersystem (33),
dadurch gekennzeichnet, dass
– der Stößel (7) von der Antriebsvorrichtung (18, 19) in eine wählbare Arbeitsposition einstellbar ist und in dieser Arbeitsposition durch formsteife Elemente (15, 16) am Pressenhaupt (2) abgestützt und verriegelbar ist,
– als Arbeitszylinder mehrere Zylindereinheiten (10) in gleichmäßiger Verteilung zwischen dem verriegelbaren Stößel (7) und dem Arbeitsstößel (8) angeordnet sind,
– der Arbeitsstößel (8) als eine durch innere Längs- und Querstreben (9) versteifte Kastenkonstruktion...
– einem Pressengestell (1) bestehend aus einem Pressenhaupt (2) und einem Pressentisch (3), die über eine Ständer- oder Säulenkonstruktion (4, 5) formsteif miteinander verbunden sind,
– einem im Pressengestell (1) durch mindestens eine am Pressengestell (1) angeordnete Antriebsvorrichtung (18, 19) in eine vorgegebene Position bewegbaren Stößel (7),
– einem mit dem bewegbaren Stößel (7) hydraulisch verbundenen Arbeitsstößel (8), dem hydraulische Arbeitszylinder (10) zugeordnet sind, und
– einem elektrohydraulischen Steuersystem (33),
dadurch gekennzeichnet, dass
– der Stößel (7) von der Antriebsvorrichtung (18, 19) in eine wählbare Arbeitsposition einstellbar ist und in dieser Arbeitsposition durch formsteife Elemente (15, 16) am Pressenhaupt (2) abgestützt und verriegelbar ist,
– als Arbeitszylinder mehrere Zylindereinheiten (10) in gleichmäßiger Verteilung zwischen dem verriegelbaren Stößel (7) und dem Arbeitsstößel (8) angeordnet sind,
– der Arbeitsstößel (8) als eine durch innere Längs- und Querstreben (9) versteifte Kastenkonstruktion...
Description
- Die Erfindung betrifft eine hydraulische Presse der im Oberbegriff des Patentanspruchs 1 angegebenen Gattung.
- Zur Metallumformung sowie zum Stanzen und Schneiden von Metallteilen ist eine Vielzahl von hydraulischen Pressen bekannt, deren Stößel im Pressengestell an den Seitenständern geführt ist und die Aufgabe hat, eine oder auch mehrere Bewegungen und Kräfte in das Werkzeug zu übertragen, um das Werkstück umzuformen oder zu schneiden. Zur Erzeugung der erforderlichen Presskräfte dienen ein oder auch mehrere Zylindereinheiten, deren Zylinder am oder im Querhaupt fixiert sind – bei Unterkolbenpressen auch im Pressentisch – und deren Kolben die hydraulisch erzeugte Presskraft auf den Pressenstößel überträgt. Die in der jeweiligen Zylindereinheit erzeugten Reaktionskräfte werden vom Zylinder in die Pressen-Endstücke, d.h. in das Querhaupt, den Pressentisch bzw. den Pressenrahmen, eingeleitet. Da derartige Pressen für unterschiedliche Werkzeugeinbauhöhen geeignet sein sollen und die Werkzeuge aus Gründen der Wartung und auch für einen Teiletransfer weiter geöffnet werden müssen, als dies der eigentliche Arbeitszug erfordert, haben die Stößel und auch die Zylindereinheit einen sehr großen Hub. Zum vollen Öffnen und Schließen der Presse müssen aus den großvolumigen Zylindern erhebliche Flüssigkeitsmengen ab- und zugeführt werden, was die Hubgeschwindigkeit der Stößel begrenzt. Ferner muss die im jeweiligen Zylinder befindliche Druckflüssigkeitssäule von beträchtli chem Volumen auch für kleine Arbeitshübe auf Betriebsdruck gebracht und vor dem Öffnen wieder entspannt werden. Als Folgen ergeben sich ein verminderter Gesamtwirkungsgrad in der Presse und eine Erhöhung der Zykluszeit.
- Bei der Durchführung von Schneid- und Stanzvorgängen führt die zum Aufbau der Schneidkraft notwendige Kompression der Druckflüssigkeitssäule im Augenblick des Durchbrechens des Materials aufgrund der gespeicherten Energie zu einer plötzlichen Beschleunigung des Stößels, was Schläge im hydraulischen System verursacht und die Standzeiten der Werkzeuge negativ beeinflussen kann. Derartige Pressen werden daher häufig mit zusätzlichen Einrichtungen zur Schnittschlagdämpfung und/oder zur Hubbegrenzung ausgestattet, um die Werkzeugstandzeiten zu verlängern und um eine Überschreitung des unteren Umschaltpunktes zu vermeiden.
- Aus der
US 4 318 682 ist eine hydraulische Presse bekannt, deren Pressengestell ein Querhaupt und einen Pressentisch aufweist, die durch mehrere Säulen miteinander verbunden sind. An der Unterseite des Pressentisches sind mehrere Arbeitszylinder befestigt, deren Kolbenstangen Öffnungen im Pressentisch durchragen und an der Unterseite einer an den Gestellsäulen geführten Stößelplatte befestigt sind. Eine ebenfalls an den Gestellsäulen geführte obere Stößelplatte steht über mehrere Stützholme und einen langhubigen hydraulischen Zustellzylinder mit dem Querhaupt in Wirkverbindung. Diese obere Stößelplatte kann vom Zustellzylinder aus einer oberen Stand-by-Position in eine Arbeitsposition bewegt und in dieser durch hydraulisch betätigte Arretierelemente verriegelt werden, die in Ringnuten der Säulen eingreifen. Bei dieser bekannten Presse können bei au ßermittigen Belastungen Kipplagen und Biegungen der oberen Stößelplatte während des Arbeitshubs auftreten, was die Qualität der Presserzeugnisse nachteilig beeinflusst und die Lebensdauer der Führungen sowie die Standzeit der Werkzeuge verkürzt. - Ferner ist aus der
DE 4302263 A eine Stufenpresse mit hydraulischen Arbeitszylindern bekannt, die einen im Pressengestell mechanisch oder hydraulisch bewegten oberen Stößel aufweist, der lediglich Zustell- und Rückhubbewegungen ausführt. Mit diesem oberen Stößel sind ein oder mehrere Arbeitsstößel über je einen hydraulisch betätigten Zylinder gekoppelt, der am Arbeitshub nicht beteiligt ist, sondern die beiden Stößel lediglich bei der Zustellbewegung kraftschlüssig verbindet. Seitlich neben dem Arbeitsraum der Presse befinden sich voluminöse Arbeitshubeinheiten, die je eine am unteren Querhaupt befestigte Säule mit oberem Kolbenkopf und zentralem Druckölkanal aufweisen. Die Säulen sind flüssigkeitsdicht von hohlzylindrischen Bauteilen des unteren Arbeitsstößels umgeben, die zwei über ein Ventilsystem miteinander kommunizierende Zylinderkammern begrenzen. Die Antriebe dieser bekannten Presse sind so ausgelegt, dass der Arbeitshub durch die Arbeitshubeinheiten mit hoher Geschwindigkeit ausgeführt wird, während der obere Stößel mit verminderter Geschwindigkeit durch den unteren Umkehrpunkt fährt. In dieser Phase wird der Druck in dem hydraulischen Verbindungszylinder vermindert, sodass sich der Abstand zwischen dem langsamer bewegten oberen Stößel und dem schneller bewegten Arbeitsstößel vergrößert. Ein Nachteil dieser bekannten Presse ist, dass die Arbeitshubeinheiten den Einbauraum der Werkzeuge einschränken und den Betrieb von Transfereinrichtungen behindern. Nachteilig ist ferner die relativ große Höhe der während des Arbeitshubs in den Zylin derräumen befindlichen Druckflüssigkeitssäulen, die das Ansprechverhalten beeinflusst. Ferner ist das Kompressionsvolumen direkt von der Höhe des Zustellhubes abhängig, was sich negativ auf den Schnittschlag und die Effizienz auswirkt. - Aufgabe der Erfindung ist es, eine hydraulische Presse zu schaffen, die insbesondere bei Anwendungen mit relativ kurzem Arbeitszug eine längere Werkzeugstandzeit sowie kürzere Arbeitszyklen und damit eine Erhöhung des Gesamtwirkungsgrades bzw. des Ausstoßes ermöglicht.
- Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die im Patentanspruch 1 angegebenen Merkmale gelöst.
- Die erfindungsgemäße Presse weist zusätzlich zu dem Arbeitsstößel einen weiteren Stößel auf, der über geeignete Antriebsvorrichtungen in einem relativ langen Hubweg in Öffnungs- und Schließrichtung der Presse verfahrbar sowie über geeignete kraft- und/oder formschlüssige Elemente in der eingestellten Arbeitsposition mit dem Pressengestell verriegelbar ist. Im verriegelten bzw. arretierten Zustand bildet dieser weitere Stößel ein stabiles Gegenlager zum Einleiten der Press- bzw. Reaktionskräfte in das formsteife Gestell. Der verriegelbare Stößel wird mit Hilfe geeigneter schnell wirkender Antriebsvorrichtungen in eine vorgewählte Arbeitsstellung im Pressengestell verfahren, wobei diese Arbeitsstellung von der Werkzeugeinbauhöhe sowie dem erforderlichen Arbeitshub bestimmt wird. In dieser Arbeitsstellung wird der Stößel im Pressengestell so fest fixiert, dass die bei einem Press-, Stanz- oder Prägevorgang auftretenden Reaktions- bzw. Gegenhaltekräfte über den Stößel in das Pressengestell eingeleitet werden.
- Bei der erfindungsgemäßen Presse sind die hydraulischen Zylindereinheiten, welche die Presskraft erzeugen, zwischen dem verriegelbaren Stößel und dem Arbeitsstößel angeordnet, so dass beide Stößel über diese Zylindereinheiten miteinander verbunden sind und die gesamte Baugruppe die relativ langen Hubbewegungen des verriegelbaren Stößels bei dessen Verfahren in die Arbeitsposition ausführt. In diesem Fall wird das Werkstück zwischen dem Pressentisch und dem Arbeitsstößel angeordnet.
- Damit der verriegelbare Stößel einen relativ großen Verfahrhub in beiden Richtungen der Pressenachse ausführen kann, um z.B. Werkzeugwechsel und Werkstück- Transferoperationen durchführen zu können, sind geeignete hydraulische, pneumatische oder elektrische Antriebsvorrichtungen am Pressengestell vorgesehen und mit dem Stößel verbunden. Eine bevorzugte Ausführung zum Bewegen des verriegelbaren Stößels zwischen einer Stand-by-Position und einer Arbeitsposition enthält mindestens einen im Kopfstück installierten langhubigen Hydraulikzylinder, dessen Kolbenstange an dem oberen Stößelteil befestigt ist. Da dieser Hydraulikzylinder keine Presskräfte aufbringen muss, sind die für seine langhubigen Verfahrbewegungen benötigten Ölmengen gering, was höhere Verfahrgeschwindigkeiten ermöglicht.
- Zur Arretierung des verriegelbaren Stößels in der vorgegebenen Arbeitsposition können beispielsweise Zwischenstücke verwendet werden, die von außen zwischen den oberen Stößelteil und das benachbarte Pressenendstück bzw. andere maschinenfeste Bauteile des Pressengestells eingeschoben oder eingeschwenkt werden, wobei deren Achse parallel zur Wirkrichtung der Pressenkraft liegen sollte.
- Ferner können auch druckübertragende Elemente von einstellbarer Länge, z.B. Stützen mit Gewindespindel, von außen zwischen den oberen Stößelteil und das Querhaupt oder andere maschinenfeste Elemente des Pressenkörpers eingeschoben oder eingeschwenkt werden, wobei auch in diesem Fall die Achse dieser druckübertragenden Elemente parallel zur Wirkrichtung der Presskraft verlaufen sollte. Für diesen Zweck können auch andere druckübertragende Elemente eingesetzt werden, die eine rastende Positionierung des oberen Stößelteils erlauben und mit diesem Stößelteil beispielsweise verschraubt sind. Diesbezüglich geeignet sind beispielsweise Säulen mit radialen Einstichen für den Eingriff von Klemmriegeln, die im benachbarten Pressenendstück installiert sind und über Antriebselemente zum motorischen Ein- und Ausrücken verfügen. Zur stufenlosen Positionierung des verriegelbaren Stößels können auch kraftschlüssige Elemente eingesetzt werden, die mit Hilfe von am benachbarten Pressenendstück oder an anderen Teilen des Pressengestells installierten Klemmeinheiten mit den am verriegelbaren Stößel befestigten Stützholmen in Eingriff gelangen. Bei Pressen in Säulenkonstruktion kann die Arretierung des verriegelbaren Stößels in der Arbeitsposition auch durch Klemmeinheiten erfolgen, die an dem verriegelbaren Stößel montiert sind und direkt auf die Pressensäulen einwirken.
- Durch die geringe Höhe der Druckflüssigkeitssäule in den die Arbeitszylinder bildenden Zylindereinheiten verringert sich das Kompressionsvolumen gegenüber Pressen des Standes der Technik erheblich. Dieses verminderte Kompressionsvolumen führt zu einem erhöhten Gesamtwirkungsgrad der Presse, schnelleren Zykluszeiten sowie zu einer deutlichen Minderung von Schnittschlägen bei der Durch führung von Schneid- und Stanzvorgängen. Bei entsprechender Auslegung der Steuerung können ferner die Ringraumseiten der Zylindereinheiten zur Schnittschlagdämpfung genutzt werden.
- Wenn die den Stößel in seiner Arbeitsstellung arretierenden Mechanismen, insbesondere die Stützholme und deren kraft- bzw. formschlüssige Fixierelemente, in den Eckbereichen des verriegelbaren Stößels angeordnet sind, vermindert sich die Aufbiegung des Pressenhauptes, was eine weitergehende Steigerung der Gesamtsteifigkeit der Presse bedeutet.
- Bei einer Ausführungsform der Erfindung ist es weiterhin besonders vorteilhaft, am verriegelbaren Stößel mehrere achsparallele Stützholme jeweils in der Wirkachse je einer Zylindereinheit vorzusehen, die im zugehörigen Pressenendstück längsverschiebbar sowie form- und/oder kraftschlüssig verriegelbar sind. In diesem Fall werden die Presskräfte vom verriegelbaren Stößel achsparallel über die Stützholme in das Querhaupt eingeleitet, und zwar unter Vermeidung von Biegemomenten im verriegelbaren Stößel, der weniger steif ausgeführt werden kann. Weiterhin reduziert sich die Gefahr der Knickung oder Ausbiegung der Stützholme. Außerdem kann gegebenenfalls auf Führungselemente am verriegelbaren Stößel verzichtet werden, da dieser nur geringe Querkräfte aufnehmen muß und die Kolbenstangenführungen der Zylindereinheiten zur Führung desselben ausreichen.
- Die gemäß der Erfindung den Zylindereinheiten zugeordneten Wegmess-Systeme können den Hub der jeweiligen Zylindereinheiten und/oder die Relativposition des Arbeitsstößels gegenüber dem be nachbarten Pressentisch oder gegenüber dem verriegelbaren Stößel in diesem Bereich erfassen. Dadurch kann über ein entsprechend ausgelegtes Steuersystem in Verbindung mit einer proportionalen bzw. servohydraulischen Ansteuerung der Zylindereinheiten eine Parallelregelung des Arbeitsstößels während des Presshubes erfolgen. Bei einer besonders zweckmäßigen Ausführung sind vier Zylindereinheiten in den Eckbereichen des in Draufsicht etwa viereckigen Arbeitsstößels angeordnet, die über getrennte Wegmess-Systeme und hydraulische Steuerungen verfügen. Auf diese Weise können außermittige Belastungen der Presse über fast den gesamten Bereich des Pressentisches kompensiert und ein genau paralleles Schließen der Presse bzw. der Werkzeuge erreicht werden.
- Bei sehr großen Stößelabmessungen können auch mehr als vier Zylindereinheiten gleichmäßig über die Arbeitsstößelfläche verteilt eingesetzt werden, was eine entsprechend gleichmäßige Verteilung der Presskraft ergibt. Durch Anwendung der vorgenannten Mess- und Steuerungstechnik kann die von jeder Zylindereinheit erzeugte Presskraft ermittelt werden. Durch Verknüpfung und Auswertung dieser Messwerte können die Kompression, d.h. die elastische Stauchung, der mit der Presskraft belasteten Stützholme und auch die elastische Verformung des Pressengestells berechnet und durch Ansteuerung entsprechender Zylindereinheiten kompensiert werden.
- Wenn der verriegelbare Stößel durch geeignete Stütz- und Arretiermechanismen stufenlos in einer gewählten Arbeitsposition eingestellt und fixiert werden kann, ist es vorteilhaft, mindestens zwei synchron wirkende Verfahreinrichtungen vorzusehen und diesen Verfahreinrichtungen geeignete Wegmess-Systeme zuzuordnen. Bei der Bewe gung und Positionierung des verriegelbaren Stößels in einer gewählten Arbeitsstellung kann dadurch der verriegelbare Stößel vor Beginn eines Pressvorganges genau parallel zum Arbeitsstößel bzw. zum Pressenendstück positioniert und verriegelt werden. In Verbindung mit den Zylindereinheiten zugeordneten Wegmess-Systemen wird eine genau achsparallele Schließbewegung des Arbeitsstößels beim anschließenden Pressvorgang sichergestellt werden.
- Im Folgenden wird ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen hydraulischen Presse anhand der Zeichnung im einzelnen erläutert. Es zeigen
-
1 das Ausführungsbeispiel der hydraulischen Presse im Axialschnitt von vorne; -
2 die Presse nach1 im schematischen seitlichen Vertikalschnitt. - Die in
1 ,2 dargestellte hydraulische Presse enthält ein Pressengestell1 , bestehend aus zwei formsteifen Pressenendstücken, nämlich einem Querhaupt2 und einem Pressentisch3 , sowie Seitenständern4 ,5 . Auf dem Pressentisch3 wird in der Regel eine – nicht dargestellte – Tischplatte positioniert. Im Pressengestell1 sind zwei Pressenstößel angeordnet, und zwar ein hier plattenartig ausgeführter verriegelbarer Stößel7 und ein Arbeitsstößel8 . Zum Erhalt der erforderlichen Formsteifigkeit ist der Arbeitsstößel8 in Kastenkonstruktion mit Längs- und Querversteifungen9 ausgeführt. Zwischen dem verriegelbaren Stößel7 und dem Arbeitsstößel8 sind bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel insgesamt vier Zylindereinheiten10 angeordnet, die jeweils aus einem druckfesten Zylindergehäuse11 und einem darin verschiebbar aufgenommenem Kolben12 bestehen. Der Kolben12 wirkt als Differenzialkolben und seine aus dem Zylindergehäuse11 nach unten vorstehende Kolbenstange13 ist an einer ausreichend stabilen Querversteifung9 des Arbeitsstößels8 befestigt. Die Zylindergehäuse11 sind an der Unterseite des verriegelbaren Stößels7 befestigt und erstrecken sich in den Innenraum des als Kastenkonstruktion ausgeführten Arbeitsstößels8 . - Bei diesem Ausführungsbeispiel sind in den Eckbereichen des verriegelbaren Stößels
7 vier formsteife säulenartige Stützholme15 befestigt, die im oberen Querhaupt2 festgelegte Arretiervorrichtungen16 sowie obere Bohrungen17 im Querhaupt2 durchragen. Ferner weist die hydraulische Presse eine Antriebsvorrichtung für vertikale Verfahrbewegungen des verriegelbaren Stößels7 auf, die hier in Form von im Querhaupt2 angeordneten doppeltwirkenden hydraulischen Zylindern18 ausgeführt ist, deren Kolbenstangen19 im mittleren Bereich des verriegelbaren Stößels7 jeweils mittig zwischen zwei Stützholmen15 befestigt sind. - Wie insbesondere aus
2 ersichtlich, ist bei diesem Ausführungsbeispiel der Arbeitsstößel8 über seitliche Führungselemente21 an den Seitenständern4 ,5 geführt. Die Führung des verriegelbaren Stößels7 kann grundsätzlich über die Führungselemente21 in Verbindung mit den Kolbenstangenführungen der Zylindereinheiten10 erfolgen. Der Stößel7 kann auch mit zusätzlichen Führungselementen an den Seitenständern4 ,5 des Pressengestells geführt werden. Bei anderen Pressentypen, z.B. Säulen-Pressen, werden entsprechend anders ausgebildete Führungselemente zur Führung zumindest des Arbeitsstößels8 verwendet. - Ferner verfügt die hydraulische Presse über ein Speise- und Verteilersystem für die Druckölversorgung der vier Zylindereinheiten
10 . Bei dem Ausführungsbeispiel nach1 ,2 enthält dieses System eine Druckölzuführung28 z.B. in Form von druckfesten Schleppschläuchen, sowie einen auf dem verriegelbaren Stößel7 angeordneten Verteilerblock29 mit Ventilen, von dem Druckleitungen30 zu den Zylindereinheiten10 führen. - Die hydraulische Presse besitzt ferner Wegmess-Systeme, deren Detektoren
32 beispielsweise am oberen Ende der hydraulischen Zylinder18 sowie auch am Rand des verriegelbaren Stößels7 angeordnet sein können. Bei der Ausführung nach1 ,2 wird mit Hilfe der hydraulischen Zylinder18 der verriegelbare Stößel7 und mit ihm der Arbeitsstößel8 aus einer oberen Stand-by-Stellung in eine Arbeitstellung mit relativ großer Geschwindigkeit abgesenkt, wobei der verriegelbare Stößel7 durch die den Detektoren32 zugehörigen Wegmess-Systeme und ein elektrohydraulisches Steuersystem33 in eine zum Pressentisch3 in Längsrichtung genau parallele Lage positionsgeregelt wird. Nach dieser Positionsregelung erfolgt die Aktivierung der Arretiervorrichtungen16 , die durch Eingriff an den Stützholmen15 den verriegelbaren Stößel7 und damit auch die Zylindergehäuse11 der Zylindereinheiten10 in der Arbeitsposition arretieren. Durch die den Zylindereinheiten10 zugeordneten Wegmeßsysteme und geeignete proportional- bzw. servohydraulische Ansteuerung der Zylindereinheiten10 wird ein paralleles Schließen des Arbeitsstößels8 während des Presshubes gewährleistet. Zur Minimierung der Biegemomente im verriegelbaren Stößel7 und auch für die Einleitung der Presskraft in das Kopfstück ist es zweckmäßig, dass die Mittelachsen der jeweiligen Zylindereinheiten10 mit den Mittelachsen der Stütz holme15 und der Arretiervorrichtung16 zusammenfallen. Dadurch werden Kippmomente beim Pressvorgang vermieden und unerwünschte Biegeverformungen der Pressenbauteile reduziert. - Die Erfindung ist nicht auf das dargestellte Ausführungsbeispiel und dessen Einzelheiten beschränkt. So können statt der dargestellten Stützholme
15 und Arretiervorrichtungen16 auch andere Mittel eingesetzt werden, um den verriegelbaren Stößel7 in bestimmten Arbeitspositionen zu fixieren. Beispielsweise können statt der Stützholme15 und der Arretiervorrichtungen16 feste Stützkörper als Zwischenstücke seitlich in das Gestell1 zwischen dem verriegelbaren Stößel7 und das Kopfstück2 eingesetzt werden, die dann die beim Pressvorgang auftretenden Reaktionskräfte in das Kopfstück einleiten. Falls mehrere solcher Stützkörper verwendet werden, ist es zweckmäßig, diese in axialer Flucht zu den Wirkachsen der Zylindereinheiten10 zu positionieren. Nach dem jeweiligen Pressvorgang werden diese Stützkörper wieder seitlich aus dem Gestell herausbewegt, falls der notwendige Öffnungshub des Werkzeuges den Hub der Zylindereinheiten10 überschreitet. Die Verwendung fester Stützkörper ist für solche erfindungsgemäßen Pressenausführungen sinnvoll, bei denen der Pressenhub für die Arbeitsvorgänge konstant ist oder sich nur in einem geringen Bereich ändert. Dies gilt beispielsweise für Schneid-, Stanz- und Prägepressen. - Als Arretiervorrichtungen
16 sind kraft- und/oder formschlüssig wirkende Einrichtungen geeignet, die ausreichend stabil sein müssen, um die von den Stützholmen15 übertragenen Kräfte ohne Beschädigung in das Kopfstück2 zu übertragen. Beispielsweise können zur stufenlosen Fixierung Klemmkeile, Klemmmuffen, Schnecken- und Gewinde-Paarungen eingesetzt werden. Für eine stufenweise Arretierung eignen sich die formschlüssigen Verbindungsmittel, wie Riegel, Rasten oder andere Elemente zum Herstellen von ausreichend festen schnell lösbaren Verbindungen. - Ein bevorzugtes Einsatzgebiet der erfindungsgemäßen Presse ist die Bearbeitung von relativ großflächigen Blechen durch Stanzen, Zuschneiden sowie die Erzeugung von Prägungen in Metallkörpern. Wesentlich für die durchzuführenden Bearbeitungsvorgänge sind kurzhubige Bewegungen des Arbeitsstößels, wobei insbesondere bei Stanz- und Schnittvorgängen eine effektive Schnittschlagdämpfung erreicht wird, und zwar ohne die bisher erforderlichen zusätzlichen Dämpfungsmittel.
Claims (9)
- Hydraulische Presse mit – einem Pressengestell (
1 ) bestehend aus einem Pressenhaupt (2 ) und einem Pressentisch (3 ), die über eine Ständer- oder Säulenkonstruktion (4 ,5 ) formsteif miteinander verbunden sind, – einem im Pressengestell (1 ) durch mindestens eine am Pressengestell (1 ) angeordnete Antriebsvorrichtung (18 ,19 ) in eine vorgegebene Position bewegbaren Stößel (7 ), – einem mit dem bewegbaren Stößel (7 ) hydraulisch verbundenen Arbeitsstößel (8 ), dem hydraulische Arbeitszylinder (10 ) zugeordnet sind, und – einem elektrohydraulischen Steuersystem (33 ), dadurch gekennzeichnet, dass – der Stößel (7 ) von der Antriebsvorrichtung (18 ,19 ) in eine wählbare Arbeitsposition einstellbar ist und in dieser Arbeitsposition durch formsteife Elemente (15 ,16 ) am Pressenhaupt (2 ) abgestützt und verriegelbar ist, – als Arbeitszylinder mehrere Zylindereinheiten (10 ) in gleichmäßiger Verteilung zwischen dem verriegelbaren Stößel (7 ) und dem Arbeitsstößel (8 ) angeordnet sind, – der Arbeitsstößel (8 ) als eine durch innere Längs- und Querstreben (9 ) versteifte Kastenkonstruktion ausgeführt ist, in welcher die Zylindergehäuse (11 ) der Zylindereinheiten (10 ) aufgenommen sind, und – zur Parallelregelung des Arbeitsstößels (8 ) während des Presshubs Wegmess-Systeme (32 ) und eine proportional- oder servohydraulische Ansteuerung der Zylindereinheiten (10 ) vorgesehen sind. - Hydraulische Presse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest der Arbeitsstößel (
8 ) im Pressengestell (1 ) geführt ist. - Hydraulische Presse nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der verriegelbare Stößel (
7 ) an Bauteilen (4 ,5 ) des Pressengestells (1 ) geführt ist. - Hydraulische Presse nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Längsachsen der Zylindereinheiten (
10 ) mit den Längsachsen der Stützelemente (15 ,16 ) zusammenfallen. - Hydraulische Presse nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Zylindergehäuse (
11 ) der Zylindereinheiten (10 ) am verriegelbaren Stößel (7 ) befestigt sind und in den Arbeitsstößel (8 ) hineinragen. - Hydraulische Presse nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der verriegelbare Stößel (
7 ) plattenartig ausgeführt ist. - Hydraulische Presse nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die formsteifen Elemente (
15 ,16 ) zur Abstützung des verriegelbaren Stößels (7 ) in der Arbeitsposition mehrere in der Wirkachse der Zylindereinheiten (10 ) am verriegelbaren Stößel (7 ) montierte Stützholme (15 ) aufweisen, die im Pressenhaupt (2 ) längs verschiebbar geführt und mittels zugehöriger Arretiervorrichtungen (16 ) form- und/oder kraftschlüssig im Pressenhaupt (2 ) verriegelbar sind. - Hydraulische Presse nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Antriebsvorrichtung (
18 ,19 ) mehrere hydraulische Zylinder (18 ) aufweist, deren Kolbenstangen (19 ) am verriegelbaren Stößel (7 ) befestigt sind, und die zugeordneten Wegmess-Systeme (32 ) über das elektrohydraulische Steuersystem (33 ) ein zum Pressentisch (3 ) paralleles Verfahren, Positionieren und Arretieren des verriegelbaren Stößels (7 ) gewährleisten. - Hydraulische Presse nach einem der vorstehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch eine hydraulische Ansteuerung der Ringraumseite der Zylindereinheiten (
10 ) zur Schnittschlagdämpfung.
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