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Montagevorrichtung für Schienen
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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Montagevorrichtung zur Montage
von an Böden und Deckenfläc-hen miteinander fluchtenden Schienen, insbesondere U-Schienen
zum Befestigen von Gipskartonplatten.
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Bei Umbauten und Renovierungsarbeiten, insbesondere in Altbauten,
werden heute vielfach Wände mit Gipskartonplatten verkleidet oder ganze Zwischenwände
mit diesen Platten eingezogen. Im letzteren Fall werden am Boden und an der Decke
der Räume in der Regel U-Schienen aus Stahl angebracht, gegen deren freie Schenkel
die Gipskartonplatten beidseitig verschraubt werden. Um eine exakte vertikale Ausrichtung
der Gipskartonplatten zu gewährleisten, ist
es notwendig, die U-Schienen
mit ihren freien Schenkeln fluchtend zueinander zu montieren. Aus diesem Grunde
werden die Positionen der Schienen sowohl auf dem Boden als auch an der Decke ausgemessen
und entsprechend markiert, was einen erheblichen Zeitaufwand erfordert.
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Die Verschraubung der Schienen erfolgt manuell, was die Anwesenheit
von mindestens drei Personen erfordert Während zwei von ihnen die Schiene gegen
die Decke andrücken müssen, bohrt die dritte Person die entsprechenden Löcher und
verschraubt die Schiene. Das gesamte Verfahren der Montage solcher Schienen ist
zeitaufwendig und bedarf, insbesondere zum Anheben und Festhalten der Schiene an
der Decke, eines beachtlichen Kraft&ufwands.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, eine Montagevorrichtung
zur Verfügung zu stellen, mit der Schienen der eingangs genannten Art schnell und
exakt zueinander ausgerichtet und die Schienen zur Montage an der Decke ohne großen
Kraftaufwand und mit möglichst wenigen Hilfskräften angehoben werden können.
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Erfindungsgemäß wird dies durch eine Montagevorrichtung erreicht,
die gekennzeichnet ist durch einen Träger mit einer Spannvorrichtung zum Einspannen
des Trägers zwischen Boden und Decke und einen senkrecht vom Träger abstehenden,
in Längsrichtung des Trägers verstellbaren Auflageteil für die Schienen und miteinander
fluchtende Anschlagflächen für die Schienen im Bereich des unteren freien Ende des
Trägers und des Auflageteils. Durch den erfindungsgemäßen Träger werden so nach
seiner vertikalen Verspannung zwischen Boden und Decke gleichzeitig die miteinander
fluchtenden Anschlagflächen für die Decken- und Bodenschiene
bereitgestellt,
und die Schienen werden durch den Auflageteil beim Verschrauben an der Decke ohne
menschliche Arbeitskraft gehalten.
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Dabei ist es besonders vorteilhaft, wenn der Träger aus einem Führungsträger
und einem relativ zu diesem längsverschiebbaren Verlängerungsträger besteht. Es
können so Unterschiede in den Raumhöhen durch eine entsprechende Verschiebung des
Verlängerungsträgers ausgeglichen werden.
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Es ist weiterhin vorteilhaft, wenn der Auflageteil für die Schienen
im Bereich des Verlängerungsträgers verschiebbar ist. Die Schienen brauchen dann
lediglich bis zur untersten Position des Auflageteils angehoben und auf diesen gelegt
werden und können danach auf dem Auflageteil liegend bis zur Decke angehoben werden,
ohne daß hierzu das Besteigen von Leitern oder dergleichen erforderlich ist.
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In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist an einem der
Träger eine Wasserwaage befestigt. Diese ermöglicht ein schnelles und exaktes Ausrichten
der Montagevorrichtung.
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Weitere Merkmale der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche
4 bis 16.
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Anhand der in den beiliegenden Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiele
wird die Erfindung näher erläutert.
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Es zeigen: Fig. 1 eine Ansicht der erfindungsgemäßen Montagevorrichtungen
in der Gebrauchsstel-
lung, Fig. 2 einen Querschnitt durch eine
erfindungsgemäße Montagevorrichtung, Fig. 3 einen Querschnitt durch eine weitere
Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Montagevorrichtung.
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Die in Fig. 2 dargestellte Montagevorrichtung besteht aus einem Führungsträger
1 mit einem U-förmigen Querschnitt.
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Die parallelen U-Schenkel des Führungsträgers sind gleich hoch, so
daß ihre Kantenflächen 2 und 3 miteinander fluchten. Die Basiswand 4 des Führungsträgers
1 besitzt in Längsrichtung einen etwa mittig angeordneten Führungsschlitz 5. Im
Inneren des Führungsträgers 1 ist ein ebenfalls in seinem Querschnitt U-förmiger
Verlängerungsträger 6 gleichgerichtet angeordnet. An seiner Basiswand 7 weist der
Verlängerungsträger 6 einen nach außen gerichteten Führungsstift 8 auf. Dieser durchgreift
den Führungsschlitz 5 des Führungsträgers 1 derart, daß er nach außen über die Basiswand
4 hervorsteht. Der Führungsstift 8 ist mit einem Gewinde 9 versehen, auf dem ein
mit einem Gewinde ausgerüsteter Hebel 10 angeordnet ist. Der Hebel 10 kann dabei
entlang des Führungsstiftes 8 soweit gegen die Basiswand Ii des Führungsträgers
1 vorgedreht werden, bis er den Verlängerungsträger 6 mit dem Führungsträger 1 verspannt.
Die Höhe der parallelen U-Schenkel des Verlängerungsträgers 6 ist derart bemessen,
daß deren Kantenflächen 11 und 12 in verspanntem Zustand des Verlängerungsträgers
6 mit dem Führungsträger 1 mit den Kantenflächen 2 und 3 des Führungsträgers fluchten.
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An der Innenseite der Basiswand 7 des Verlängerungsträgers 6 sind
zwei sich gegenüberliegende Führungsansätze 13 und 14 angebracht, die eine Führungskammer
15 und einen Führungsspalt 16 bilden. In der Führungskammer 15 ist ein selbstsperrendes
Kettengetriebe 17 befestigt, an dem ein Auflagearm 18 befestigt ist. Der Auflagearm
18 ist derart an einer über ein Kettengetriebe 17 verlaufenden Kette 24 befestigt,
daß er senkrecht zu dieser und der Basiswand 7 des Verlängerungsträgers 6 absteht
und durch den Führungsschlitz 16 geführt wird. Er erstreckt sich über die durch
die Kantenflächen 2 und 3 bzw. 11 und 12 gebildete Linie aus dem Inneren des Verlängerungsträgers
6 bzw. des Führungsträgers 1 hinaus. Dabei weist sein überstehender Teil 19 zwei
zu den Kantenflächen 2,3,11, und 12 parallele Schlitze 20 und 21 zur Aufnahme der
Schienen auf. Die innere Wand 22 des Schlitzes 20 fluchtet dabei mit den Kantenflächen
2,3,11 und 12.
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An einem der parallelen U-Schenkel des Führungsträgers 1 ist eine
Wasserwaage 23 befestigt, die sowohl eine vertikale wie horizontale Ausrichtung
erlaubt.
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Die Funktionsweise der gemäß Fig. 2 dargestellten Montagevorrichtung
ergibt sich wie folgt: Der Führungsträger 1 wird vertikal auf eine Bodenfläche gestellt
und der Verlängerungsträger 6 mit Hilfe des Führungsstifts 8 soweit nach oben aus
dem Führungsträger 1 ausgefahren, bis er gegen die Deckenfläche anstößt. Nachdem
die gesamte Vorrichtung mit Hilfe der Wasserwaage 23 in die gewünschte Position
gebracht worden ist, wird der Verlängerungsträger 6 über den Führungsstift 8 mit
Hilfe des Hebels 10 gegen den Führungsträger 1 festgelegt. Die Kantenflächen
2
und 3 des Führungsträgers sowie 11 und 12 des Verlängerungsträgers liegen jetzt
in einer Ebene. Sie dienen als Anschlag flächen für die am Boden bzw. an der Decke
zu montierenden Schienen. In einem durch die Länge der Schienen bestimmten Abstand
wird nun eine zweite Montagevorrichtung gleicher Bauart in gleicher Weise befestigt.
Dabei ist es wichtig, daß auch deren Kantenflächen 2,3,11 und 12 mit denen der zuerst
montierten Montagevorrichtung fluchten. Die am Boden zu montierende Schiene wird
jetzt mit ihren freien Schenkeln nach oben weisend gegen die Anschlagkanten 2 und
3 der beiden Montagevorrichtungen angeschlagen und ist damit unmittelbar ausgerichtet.
Die an der Decke zu befestigende Schiene wird danach angehoben und mit ihren freien
Schenkeln nach unten weisend in die Schlitze 20 und 21 der auf gleicher Höhe befindlichen
überstehenden Teile 19 der Auflagearme 18 der beiden Vorrichtungen eingehängt. Durch
die Position der Schlitze 20 und der Kantenflächen 11 und 12 der Verlängerungsträger
wird die Schiene exakt ausgerichtet und ihre freien Schenkel fluchten mit denen
der auf dem Boden aufgelegten Schiene. Über entsprechende, mit dem Kettengetriebe
verbundene Kurbeln (nicht dargestellt) werden die Führungsarme 18 und mit ihnen
die Schiene soweit nach oben transportiert, bis die Basiswand der Schiene gegen
die Dekkenfläche anstößt. Durch die Führung der Schiene in den Schlitzen 20 und
21 der Auflagearme wird über den gesamten Transportweg stets eine exakte und gleichbleibende
Ausrichtung der Schiene gewährleistet. Nachdem die Basiswand der Schiene gegen die
Deckenfläche angeschlagen ist, verbleibt sie aufgrund der selbstsperrenden Getriebe
17 in dieser Position,bis die Kettengetriebe durch das Bedienungspersonal wieder
gelöst werden. In der Zwischenzeit können die beiden Schienen am Boden bzw. an der
Decke auf
ansich bekannte Art befestigt werden. Nach der Montage
der Schienen wird die Vorrichtung in umgekehrter Reihenfolge wieder abgebaut und
zur Montage von neuen Schienen versetzt.
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Fig. 3 zeigt eine weitere vorteilhafte Ausgestaltungsform der erfindungsgemäßen
Montagevorrichtung. Diese besteht aus einem im Querschnitt U-förmigen Führungsträger
50.
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Die Höhe der parallelen Schenkel des Führungsträgers 50 ist identisch,
so daß ihre Kantenflächen 51 und 52 miteinander fluchten. Die Basiswand 53 und der
freie Schenkel 54 weisen Führungsansätze 55 und 56 auf, die so angeordnet sind,
daß sie zusammen mit der Innenfläche der Basiswand 53 eine im Querschnitt rechteckförmige
Führungsnut 57 bilden. In dieser Führungsnut wird die hintere Trägerwand 58 des
Verlängerungsträgers 59 geführt, die in ihren Abmessungen so gewählt ist, daß zwischen
ihr und der Basiswand 53 bzw. den Führungsansätzen 55 und 56 ein möglichst geringer,
jedoch eine leichte Führung gewährleistender Spalt gebildet wird. Die sich an die
hintere Trägerwand 58 anschließenden Seitenwände 60 und 61 des Verlängerungsträgers
59 weisen entsprechende, an die Führungsansätze 55 und 56 angepaßte und diese aufnehmende
Umlenkungen 62 und 63 auf. Hierdurch wird eine zusätzliche Führungsstabilität des
Verlängerungsträgers 59 im Führungsträger 50 gewährleistet. Die Seitenwände 60 und
61 münden an ihren gegenüberliegenden Enden in eine vordere Trägerwand 64, die sich
über den gesamten Abstand zwischen den freien Schenkeln des Führungsträgers 50 erstreckt.
Dabei ist die vordere Trägerwand 64 so angeordnet, daß sie mit ihrer Frontfläche
mit den freien Kantenflächen 51 und 52 des Führungsträgers 50 bündig abschließt.
Sie weist
vorzugsweise mittig in Längsrichtung einen Führungsschlitz
65 auf, der zur Führung eines Auflagearms 66 dient. Der Auflagearm 66 erstreckt
sich vom Inneren des Verlängerungsträgers 59 soweit nach außen, daß er die Aufnahme
der zu montierenden Schienen erlaubt. Er ist in gleicher Weise, wie im Aus-führungsbeispiel
gemäß Fig.
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2 näher erläutert, ausgebildet und ausgerichtet. Das Kettengetriebe
67 und die Kette 71 ist dabei in einer parallel zur vorderen Trägerwand 64 und den
Seitenwänden gebildeten Führungskammer 68 montiert. In dem durch die vordere Trägerwand
64 und die Seitenwand 61 des Verlängerungsträgers 59 zusammen mit dem Führungsträger
50 gebildeten Raum ist das Kettengetriebe 69 und die Kette 70 angeordnet, die den
Führungsträger 50 mit dem Verlängerungsträger 59 verbindet. Dabei verläuft die Kette
70 in einem an der Seitenwand 61 des Verlängerungsträger 59 befestigten Führungsansatz
72. Analog zu dem in Fig.
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2 dargestellten Ausführungsbeispiel besitzt auch diese Montagevorrichtung
eine Wasserwaage 73, die am Trägergerüst 50 befestigt ist.
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Die Funktionsweise dieser Montagevorrichtung entspricht im wesentlichen
der anhand des Ausführungsbeispiels gemäß Fig. 2 beschriebenen Funktionsweise. Die
Montagevorrichtung wird in ähnlicher Weise aufgebaut, wobei die Verlängerungsschiene
59 über eine mit dem Kettengetriebe 69 verbundene Kurbel (nicht dargestellt) soweit
ausgefahren werden kann, bis sie, nachdem mit Hilfe der Wasserwaage 73 die Montagevorrichtung
entsprechend ausgerichtet wurde, gegen die Decke anschlägt. Durch das selbstsperrende
Kettengetriebe
69 verbleibt die Montagevorrichtung in dieser Position,
ohne daß es (im Gegensatz zu der in Fig. 1 beschriebenen Ausführungsform) einer
gesonderten Verschraubung oder Verspannung bedarf. Die Kantenflächen 51 und 52 sowie
die vordere Trägerwand 64 bilden dann wiederum die Anschlagflächen für die unten
bzw. oben zu montierende Schiene und sind miteinander fluchtend. Eine zweite Montagevorrichtung
wird, wie zuvor beschrieben, in einem entsprechendem Abstand aufgebaut und auf gleiche
Weise verspannt.
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Die Positionierung und Montage der Schienen erfolgt in gleicher Weise
wie im Zusammenhang mit der Fig. 2 beschrieben. Der Vorteil der Montagevorrichtung
gemäß Fig. 3 besteht darin, daß der Verlängerungsträger 59 mit Hilfe des selbstsperrenden
Kettengetriebes 69 und der Kette 70 über eine Kurbel ausgefahren werden kann. Darüber
hinaus bietet die geschlossene Form der Montagevorrichtung einen Schutz vor Verschmutzung,
insbesondere für das Kettengetriebe 69 und die Kette 70. Die Bauform dieser Vorrichtung
ist insgesamt kompakter. Aus diesem Grunde kann sie ohne weiteres von einer Person
aufgestellt und montiert werden. Durch entsprechende Maßnahmen, wie z.B.
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ein elektrischer Antrieb für die Kettengetriebe 67 und 69 kann der
manuelle Arbeitsanteil weiter reduziert werden und die gesamte Schienenmontage von
nur einer Bedienungsperson ausgeführt werden.
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Bei der Montage von kurzen Schienen ist es vorteilhaft, wenn der Auflagearm
66 gabelförmig mit nach außen weisenden Zinken ausgebildet ist. Es ergibt sich so
eine größere Auflagefläche für die Schiene, die dann nur auf einen Auflagearm gelegt
und dadurch mit nur einer Montagevorrichtung angehoben werden kann. Dabei ist es
auch von Vorteil, wenn
der Abstand der freien Schenkel des Führungsträgers
50 und damit die durch die vordere Trägerwand 64 gebildete Anschlagfläche für die
Schiene möglichst groß ist.
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Die erfindungsgemäße Montagevorrichtung dient gleichfalls zum Ausrichten
von Zwischenwänden aus massiven Gipselementen, die mit Nut und Feder ineinander
geführt werden.
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Derartige Bauteile können direkt übereinandergesetzt werden. In bestimmten
Abständen sind jedoch zwischen Boden und Decke verspannte Stützen zum Ausrichten
der so errichteten Wände erforderlich. Während dazu bisher immer Balken mit Keilen
zeitaufwendig verspannt wurden, ist dies mit einer Montagevorrichtung gemäß der
Erfindung einfach und schnell möglich. Es wird -hierzu ein Träger verwendet, der
vorteilhafterweise entsprechend den vorbeschriebenen Trägern 1,50,6,59 ausgebildet
sein kann, der jedoch keinen Auflagearm und die dazugehörigen Verstelleinrichtungen
aufweist. Wichtig bei diesem Träger ist, daß er über seine Gesamtfläche fluchtende
Anschlagflächen, 2,3,11,12 bzw.
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51,52 und 64 besitzt. Der Aufbau und die Verspannung des Trägers erfolgt,
wie bereits beschrieben. Nach dem Setzen der Gipselemente unter Ausrichtung an den
derartigen Montagevorrichtungen können letztere schnell wieder abgebaut und an ihren
neuen Einsatzort versetzt werden.
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In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung sind an den freien
Schenkeln der Führungsträger 1,50 oder Verlängerungsträger 6,59 oder an der Seitenwand
des Verlängerungsträgers 60 Bohrungen zum Befestigen von Laschen
vorgesehen,
die senkrecht zur Anschlagfläche verlaufen sollen und über diese hervorstehen. Zwei
der vorstehend beschriebenen Träger können dann jeweils beidseitig an der herzustellenden
Türöffnung angeordnet werden und auf den Laschen einen horizontalen Träger aufnehmen,
der zum Aufsetzen von Gipselementen zur Herstellung des Türsturzes dient. Nach dem
der Türsturz mit den Gipselementen fertiggestellt ist, können dann die beiden Montagevorrichtungen
mit dem horizontalen Träger entfernt werden.