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Beschreibung
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Die Erfindung betrifft die Erhöhung des Weissgrades, die Verhinderung
der Vergrauung und die Entgrauung von Geweben und Gewirken aus Chemiefasern, insbesondere
Polyester- und Polyacrylnitrilfasern, sowie Mischungen derselben mit Naturfasern.
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Vor allem in den letzten beiden Jahrzehnten haben die Chemiefasern
die natürlichen Fasern, wie Baumwolle- und Wollefasern, auf dem Textilgebiet immer
mehr verdrängt. Diese Tatsache ist insbesondere darauf zurückzuführen, dass sich
die Chemiefasern durch zum Teil hervorragende Eigenschaften, von denen die Pflegeleichtigkeit
besonders hervorzuheben ist, auszeichnen.
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Die Chemiefasern weisen jedoch aufgrund ihrer morphologischen Struktur
Nachteile auf, die bei längerem Gebrauch immer stärker hervortreten und nur schwer
oder überhaupt nicht beseitigt werden können. Ein derartiger Nachteil besteht insbesondere
bei weissen Geweben oder Gewirken aus Polyester- und Polyacrylnitrilfasern, wie
sie heute bei fast allen Gardinenstoffen verwendet werden, im Vergrauen.
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Unter Vergrauung, die ein von der normalen Verschmutzung verschiedener
Vorgang ist, wird eine Ansammlung von kleinsten Schmutzteilchen auf der Faseroberfläche
verstanden, die aufgrund physikalischer Kräfte, wie der Adhäsion, an der Faseroberfläche
haften und sich durch einen normalen Waschprozess mit einem Vollwaschmittel bei
Temperaturen bis maximal 600C, in der praktischen Anwendung bis maximal 300C, nicht
mehr von der Faseroberfläche entfernen lassen. Behandlungen von Chemiefasern bei
höheren Temperaturen als 60°C, beispielsweise Kochtemperaturen, sind im Haushalt
nicht möglich, da Chemiefasern,
insbesondere Polyesterfasern, bei
diesen Temperaturen zur Knitterbildung, d.h. zu einer Verformung, neigen.
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In der DE-PS 16 19 088 wird eine wirksame Methode zur Verhinderung
der Vergrauung und Entgrauung von Geweben und Gewirken aus Chemiefasern beschrieben.
Bei der Durchführung dieser Methode wird aus einer wässrigen Flotte ein wasserlösliches
filmbildendes Bindemittel zusammen mit wenigstens einem Pigment mit einer durchschnittlichen
Teilchengrösse von höchstens 1 bis 2 F und bzw. oder hochdisperser amorpher Kieselsäure
auf die Faseroberfläche gebracht. Die eingesetzten wässrigen Flotten können durch
Verdünnen von in den Handel gebrachten Konzentraten, beispielsweise Pulvern oder
Dispersionen, mit Wasser gebrauchsfertig hergestellt werden.
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Vorzugsweise werden zur Durchführung dieses bekannten Verfahrens wässrige
Flotten verwendet, die zumindest 0,1 Gew.-%, insbesondere zumindest 1 Gew.-%, Bindemittel
zusammen mit zumindest 0,01 Gew.-%, insbesondere zumindest 0,08 Gew.-t, Pigment
und bzw. oder zumindest 0,Q1 Gew.-%, insbesondere zumindest 0,1 Gew.-%, Kieselsäure
enthalten. Diese Werte entsprechen einem Verdünnungsverhältnis von etwa 1:40.
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Durch die Behandlung mit den beschriebenen wässrigen Flotten wird
auf den Gewebe- oder Gewirkefasern ein auswaschbarer Film abgeschieden, der Pigment
und bzw. oder Kieselsäure in zumindest einer solchen Konzentration enthält, dass
die Faseroberfläche mit Pigment und bzw. oder Kieselsäure gesättigt wird. Die physikalischen
Kräfte der Faseroberfläche, wie Adhäsionskräfte, werden durch diese Teilchen blockiert,
so dass keine weiteren Pigmente, insbesondere Staub- und Russteilchen, von der Faseroberfläche
gebunden werden können.
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Die Entgrauung vergrauter Chemiefasererzeugnisse beruht darauf, dass
der aufgebrachte Film auswaschbar ist und
Schmutzteilchen mitnimmt,
die mit dem in dem Film vorhandenen Pigmenten Agglomerate bilden, welche mit dem
Film ausgewaschen werden.
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Das vorstehend beschriebene gemäss der DE-PS 16 19 088 erforderliche
Verdünnungsverhältnis von Konzentrat zu Flotte ist jedoch heute nicht mehr praxisnah.
Wurden vor etwa 15 Jahren die Flotten zur Behandlung von Geweben und Gewirken aus
Chemiefasern, insbesondere von Oardinen, noch von Hand zubereitet, so findet heute
die Nachbehandlung der Gardinen überwiegend im letzten Spülgang der Waschmaschine
statt. Bei der Nachbehandlung der Gardinen in der Waschmaschine liegt jedoch ein
Verdünnungsverhältnis von mindestens 1:100 vor.
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Dies bedeutet, dass die zur Verhinderung der Vergrauung und zur Entgrauung
von Geweben und Gewirken aus Chemiefasern erforderlichen Wirkstoff-Konzentrationen
nicht mehr erreicht werden. - & Es wäre daher naheliegend gewesen, die Mengen
an wasserlöslichem filmbildenden Bindemittel, Pigment und hochdisperser amorpher
Kieselsäure in dem in den Handel gebrachten Konzentrat zu erhöhen bzw. die Gebrauchsanleitungen
dahingehend abzuändern, dass von dem Verbraucher die Konzentration der genannten
Komponenten in der Flotte gesteigert wird. Es hat sich jedoch herausgestellt, dass
ein derartiges Vorgehen unmöglich ist, da schon eine geringfügige Erhöhung der Bindemittelkonzentration
zu gelartigen, nicht mehr fliessfähigen und in Wasser nicht mehr homogen dispergierbaren
Konzentraten führt.
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Die Erfindung hat sich daher die Aufgabe gestellt, die Konzentration
der Wirkstoffe, d.h. an filmbildendem Bindemittel, Pigment und bzw. oder amorpher
Kieselsäure, auf Geweben oder Gewirken aus Chemiefasern, gegebenenfalls in Mischung
mit
Naturfasern, auch beim Einsatz stark verdünnter Flotten, beispielsweise
bei Einhaltung eines Verdünnungsverhältnisses von 1:100 oder sogar 1:150, zu erhöhen
und damit eine Vergrauung dieser Fasern in wirksamer Weise zu verhindern und eine
Möglichkeit zu schaffen, vergraute Fasern zu entgrauen.
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Diese Aufgabe wird durch die Erfindung gemäss dem Patentanspruch gelöst.
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Durch den erfindungsgemässen Zusatz eines wasserlöslichen Elektrolyten
zu der Flotte, insbesondere im letzten Spülgang in einer Waschmaschine, erfolgt
eine Fällung aller vorstehend genannter Wirkstoffe aus grosser Verdünnung. Diese
Erscheinung ist deshalb besonders überraschend, da die drei genannten Wirkstoffe
einen grundlegend verschiedenen chemischen Charakter besitzen und es beispielsweise
bekannt ist, das wasserlösliche filmbildende Bindemittel, wie Polyvinylalkohol,
mit Borsäure oder ihren Salzen Komplexverbindungen eingehen, wobei jedoch lediglich
Viskositätsveränderungen und keine Ausfällungen erzielt werden. Erst bei hohen Konzentrationen
bei einem hohen pH-Wert kommt es zu einer Gelierung. Bei den erfindungsgemäss eingehaltenen
nachfolgend noch näher erläuterten Konzentrationen kommt es jedoch weder zu einer
Gelierung noch zu einer Ausfällung im Falle des erwähnten alleinigen Einsatzes von
Polyvinylalkohol.
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Das Gleiche gilt für eine Dispersion von amorpher Kieselsäure. Auch
in diesem Falle tritt keine Fällung ein. Nur beim Vorliegen der gesamten Wirkstoffkombination
erfolgt eine gemeinsame Ausfällung.
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Vorzugsweise werden als wasserlösliche Elektrolyte Salze oder Säuren
mit zwei- oder dreiwertigen Anionen verwendet.
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Beispiele für derartige Anionen sind Sulfat, Carbonat, Silikat,
Borat
und Phosphat in Verbindungen, wie beispielsweise Aiuminiumsulfat, Natriumcarbonat,
Natriumsilikat, Natriumborat, Natriumdihydrogenphosphat, Borsäure, Phosphorsäure
und Weinsäure.
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Günstige Ergebnisse werden auch dann erhalten, wenn die eingesetzten
Salze zwei- oder dreiwertige Kationen enthalten, beispielsweise Aluminium-, Calcium-,
Magnesium-, Zink- und Eisen-Ionen in Verbindungen wie Aluminiumsulfat, Calciumchlorid,
Calcirydraxid, Magnesiumsulfat, Zinkchlorid und Eisenchlorid.
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Als besonders bevorzugte Elektrolyte werden Borsäure, ihre Salze,
wie Morax,oder XluminiumsulEat verwendet, ir.sbesondere eine Mischung aus Borax
und Aluminiumsulfat, wobei. das Mischungsverhältnis von Borsäure bzw. Borax zu Aluminiumsulfat
2:1 beträgt.
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In zweckmässiger Weise wird der eingesetzte wasserlösliche Elektrolyt
in. einer Menge von 0,01 bis 0,50 Gew.-%, insbe-.
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sondere in einer Menge von 0,05 bis 0,20 Gew.-t, bezogen auf die Flotte,
eingesetzt.
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Der Filmbildner wird vorzugsweise in einer Menge von 0,01 bis 0,5
Gew.-%, die eingesetzte hochdisperse Kieselsäure in einer Menge von 0,01 bis 0,1
Gew.-% und das Pigment in einer Menge von 0,02 bis 0,1 Gew.-%, jeweils bezogen auf
die wässrige Flotte, verwendet.
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Der erfindungsgemäss eingesetzte wasserlösliche Elektrolyt wird entweder
vorgelöst und anschliessend mit dem Wirkstoffkonzentrat versetzt oder getrennt auf
das Gewebe oder Gewirke vor dem letzten Spülgang einer Waschmaschine gegeben. Da
es wichtig ist, dass der Elektrolyt getrennt vom Konzentrat zur Zubereitung der
Flotte eingesetzt wird, muss er in einer getrennten Packung dem Verbraucher neben
dem in den Handel gebrachten Konzentrat, beispielsweise einem Pulver oder einer
Dispersion, mitgeliefert werden.
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Da durch die erfindungsgemäss bewirkte Fällungsreaktion eine sehr
hohe Konzentration an Wirkstoffen auf der Faseroberfläche vorliegt, reichen im vorliegenden
Falle geringere Konzentrationen an Wirkstoffen in der wässrigen Flotte im Vergleich
zu der genannten DE-PS 16 19 088 aus. Durch diese Einsparung an den relativ kostspieligen
Wirkstoffen, insbesondere den filmbildenden Bindemitteln, werden die durch den zusätzlichen
Einsatz der wasserlöslichen Elektrolyte entstehenden Kosten mehr als ausgeglichen,
zumal es sich bei diesen Elektrolyten um relativ preisgünstige Materialien handelt.
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r)ie Erfindung ermöglicht daher eine wirksame Verhinderung der Vergrauung
und eine Entgrauung von Geweben und Gewirken aus Chemiefasern, insbesondere Polyesterfasern
und Polyacrylnitrilfasern, sowie Mischungen derselben mit Naturfasern im letzten
Spülgang in einer Waschmaschine, so dass es nicht mehr notwendig ist, wie im Falle
der genannten DE-PS 16 19 088, die infragestehende Behandlung von Hand durchzuführen.
Dies bedeutet einen erheblichen technischen Fortschritt.
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Wie im Falle der DE-PS 16 19 088 lässt sich auch im vorliegenden Falle
das auf die Faser feindispers niedergeschlagene und beim Trocknen einen Film ausbildende
Bindemittel durch einen normalen Waschprozess bei Temperaturen von etwa 30 bis 60°C
wieder vollständig von der Faseroberfläche entfernen.
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Dies ist von besonderer Bedeutung, da die Entgrauung vergrauter Chemiefasererzeugnisse
darauf beruht, dass das aufgebrachte filmbildende Bindemittel auswaschbar ist und
Schmutzteilchen beim Waschprozess mitnimmt, die mit dem in dem Film vorhandenen
Pigment Agglomerate gebildet haben.
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Ferner sollen erfindungsgemäss, wie im Falle der DE-PS 16 19 088,
dann, wenn zur Herstellung der Flotten Dispersionen verwendet werden, diese eine
ausreichende Viskosität besitzen, um ein Absetzen
der Pigmente
zu verhindern. Viskositäten von 700 bis 1000 mPa.s haben sich als zweckmässig erwiesen.
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Vorzugsweise werden erfindungsgemäss als wasserlösliche filmbildende
Mittel wasserlösliche filmbildende Stärken, insbesondere Stärkeäther oder -ester,
wasserlösliche Celluloseäther oder -ester, Polyvinylalkohol, wasserlösliche Polyacrylate
oder Gemische hiervon verwendet.
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Das eingesetzte wasserlösliche filmbildende Bindemittel ermöglicht
das Uberziehcn der Faser mit einem einheitlichen dünnen Film. Der Film ist weich
und elastisch und löst sich daher beim Bewegen der Gewirke und Gewebe nicht ab und
bindet die Festkörperteilchen fest auf der Faseroberfläche.
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Er verhindert somit auch das Heraus rieseln der Festkörperteilchen.
t Als Stärkeäther kommen alle Stärkeäther mit ausreichender Wasserlöslichkeit, insbesondere
Kaltwasserlöslichkeit, infrage, beispielsweise Hydroxyäthylstärke. Die Stärkeäther
können auch mit Vorteil mit anderen Bindemitteln, insbesondere Stärkeestern, dünnkochenden
Stärken, Quellstärken und Celluloseäthern, kombiniert werden. Weitere besonders
zweckmässige Bindemittel sind wasserlösliche Stärkeester, Polyvinylalkohole, wasserlösliche
Polyacrylate sowie Gemische derartiger Bindemittel. Im allgemeinen kann jedes viskose
filmbildende wasserlösliche Produkt auf Kunstharzbasis anstatt oder zusätzlich zu
den oben genannten Bindemitteln verwendet werden. Als Beispiele für solche weiteren
Bindemittel seienwasserlösliche Melamin- bzw. Harnstoff-Formaldehyd-Kondensationsprodukte
und Butadien-Maleinsäure-Kondensationsprodukte genannt.
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Als Pigmente kommen insbesondere eisspigmente infrage. Ausser Titandioxid,
Zinksulfid, Bariumsulfat und Calciumcarbonat lassen sich auch andere organische
und anorganische Weisspigmente verwenden. Bei weissen Erzeugnissen bietet die Verwendung
eines Weisspigments gegenüber der Verwendung von nur Kieselsäure allein ausserdem
den Vorteil, dass dieses nicht nur die Vergrauung verhindert bzw. eine Entgrauung
bewirkt, sondern auch zusätzlich den Weissgrad verbessert. Im allgemeinen wird das
eingesetzte Pigment umso wirksamer, je kleiner seine Teilchengrösse ist. Pigmente
mit einer durchschnittlichen Teilchengrösse von höchstens etwa 1 bis 2 d und insbesondere
mit einer durchschnittlichen Teilchengrösse von 1 » haben sich als besonders zweckmässig
erwiesen.
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Als hochdisperse Kieselsäuren lassen sich die üblichen im Handel erhältlichen
Kieselsäureprodukte in submikroskopisch feiner Verteilung, wie beispielsweise Aerosil,
verwenden.
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Der wässrigen Flotte können ausserdem vorzugsweise zumindest ein üblicher
optischer Aufheller, ein Weichmacher, ein Netzmittel, ein Duftstoff, ein Farbstoff
oder ein Gemisch hiervon zugesetzt werden.
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Die erfindungsgemäss durchgeführte Behandlung mit der Flotte erfolgt
vorzugsweise bei Normaltemperatur bis maximal 500C.
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Neben einer Verhinderung einer Vergrauung und einer Entgrauung bereits
vergrauter Erzeugnisse lässt sich das erfindungsgemässe Verfahren auch zur Beseitigung
des sogenannten Speckglanzes von vielen Erzeugnissen aus Chemiefasern,wie Hemden,
Blusen, Kitteln oder dergleichen, der nach häufigem Waschen durch Verschleiss der
Endausrüstung auftritt, beseitigen. Bei Kunstfasererzeugnissen, wie zum Beispiel
Polyamidhemden und -blusen, die zu einer Vergilbung neigen, lässt sich eine merkliche
Erhöhung des Weissgrades erzielen. Kunstfasererzeugnisse erhalten durch das erfindungsgemässe
Verfahren ausserdem ein der
Baumwollfaser eigenes und erstrebenswertes
mattes Aussehen.
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Ferner wird ein gewisser Appretureffekt erzielt, so dass die behandelten
Erzeugnisse nicht mehr so lappig sind und einen angenehmen vollen Griff aufweisen.
Schliesslich wird auch die elektrostatische Aufladung herabgesetzt, was bewirkt,
dass die Schmutzanziehung zusätzlich verringert wird.
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Ferner können durch die Zumengung von weiteren Zusätzen die Eigenschaften
von Kunstfasererzeugnissen weiter verbessert werden. Beispielsweise kann der Weissgrad
noch dadurch erhöht werden, dass ein celluloseaffiner optischer Aufheller zusätzlich
verwendet wird. Dabei zieht der optische Aufheller mit dem wasserlöslichen Bindemittel
auf die Faser auf und kommt auf der Faseroberfläche in Verbindung mit dem gebildeten
Film voll zur Geltung.
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Durch die Mitverwendung eines Weichmachers ist die Erzielung eines
vollen seidigen Griffes der appretierten Gewebe möglich.
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r Darüber hinaus sind weitere Zusätze, die zur Abrundung dienen,
möglich. Als solche Zusätze seien Duftstoffe, Farbstoffe, Netzmittel, Emulgatoren
sowie Konservierungsstoffe genannt.
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Besondere Bedeutung kommt dem erfindungsgemässen Verfahren bei der
Behandlung von Gardinenstoffen zu. Es ist bekannt, dass der waschbeständigen, fest
auf der Faseroberfläche fixierten Ausrüstung, die aus vernetzten Kunststoffharzen
besteht, optische Aufheller beigegeben sind. Diese verlieren jedoch nach einiger
Zeit durch UV-Lichteinwirkung ihre Eigenschaft, ein Gewebe aufzllellen. Die Gardine
erhält dadurch ein stumpfes Aussehen. Ferner erhält die relativ glatte Chemiefaser-durch
eine solche Ausrüstung eine rauhe Oberfläche. Ausserdem nützt sich eine solche Ausrüstung
durch die Mechanik und Chemie des Waschprozesses mit der Zeit ab, wodurch die Gardinenstoffe
ein glänzendes Aussehen erhalten.
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Aus diesen Gründen ist es erstrebenswert, die unansehnlich gewordene
Ausrüstung abwaschen zu können. Mit Hilfe des erfindungsgemässen Verfahrens ist
es möglich, den Gardinen durch
eine einfache Behandlung im letzten
Waschgang in der Waschmaschine wieder ein sauberes und frisches Aussehen zu verleihen.
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Die Erfindung wird nachfolgend unter Bezugnahme auf die beigefügten
Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen: Fig. 1 eine graphische Darstellung der Weissgraderhöhung
einer nach der DE-PS 16 19 088 in einer Verdünnung von 1:100 appretierten Gardine
und einer erfindungsgemäss durch Fällen mit Calciumchlorid oder Natrillmborat oder
Natriumborat und Aluminiumsulfat appretierten Gardine, Fig. 2 eine graphische Darstellung
der-Vergrauung von nicht erfindungsgemäss appretiertem Gewirke (Kurve A), von nach
der DE-PS 16 19 088 in einer Verdünnung von 1:100 appretiertem Gewirke (Kurve B)
und von erfindungsgemäss appretiertem Gewirke (Kurve C) und Fig. 3 eine graphische
Darstellung der Entgrauung von bereits vergrautem Material.
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In dem in Fig. 1 wiedergegebenen Diagramm sind auf der Ordinate die
Elrepho-Einheiten und auf der Abszisse die verschiedenen Verfahren eingetragen.
Es wurden zwei unterschiedlich vergraute Gardinen aus dem Haushalt für die Untersuchung
herangezogen. Die Gardine A ist schon stark vergraut und besitzt nur noch einen
geringen Gebrauchswert und zeigt nach dem Appretieren gemäss der DE-PS 16 19 088
bei starker Verdünnung nur eine mässige Weissgraderhöhung. Die besten Ergebnisse
werden nach dem erfindungsgemässen Verfahren mit Calciumchlorid oder Natriumborat
und insbesondere mit Natriumborat und Aluminiumsulfat erhalten. Ähnliche'Ergebnisse
werden mit einer hellen, jedoch vergilbten Gardine B erreicht.
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Diese Ergebnisse werden durch die Bestimmung der Gewichtszunahme weiter
untermauert. So konnte durch Appretieren nach der DE-PS 16'19 088 eine Gewichtszunahme
von 0,7 %, nach dem erfindungsgemässen Appretieren mit Aluminiumsulfat eine Gewichtszunahme
von 1,0 % und nach dem erfindungsgemässen Appretieren mit einer Mischung aus Aluminiumsulfat
und Natriumborat in einem Gewichtsverhältnis von 1:2 eine Gewichtszunahme von 1,6
% ermittelt werden.
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In dem Diagramm gemäss Fig. 2 zeigt die Kurve A den normalen Vergrauungsverlauf
bei nicht erfindungsgemäss appretiertem Gewirke. Die Kurve B gibt die Werte für
Gewirke, die nach der DE-PS 16 19 088 bei einer Verdünnung von 1:100 appretiert
worden sind, wieder, während die Kurve C die Werte für erfindungsgemäss appretierte
Gewirke zeigt. Der Verlauf der Kurven zeigt deutlich, dass die Tendenz der Vergrauung
dort am schwächsten ist, wo die Konzentration der Wirkstoffe auf der Faseroberfläche
bedingt durch die Fällungsreaktion am höchsten ist.
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Aus Fig. 3 ist die Entgrauung eines stark vergrauten Chemiefasergewebes
oder -gewirkes, das erfindungsgemäss appretiert worden ist, ersichtlich. Übereinstimmend
mit den anderen gezeigten Ergebnissen wird mit dem erfindungsgemässen Mittel nach
dem Auswaschen der wasserlöslichen Appretur mit einem Vollwaschmittel eine wesentliche
deutlichere Weissgraderhöhung erreicht (Kurve B) als bei dem gleich stark vergrauten
Chemiefasergewebe oder -gewirke, das einer normalen Wäsche unterzogen worden ist
(Kurve A).
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Die folgenden Beispiele erläutern die Erfindung.
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Beispiel 1 130 g Polyvinylalkohol, 100 g Propylenglykol, 100 g Aerosil
(15 %ig) sowie Zusatze an 1 g Entschäumer und 8 g optischem Aufheller werden mit
580 ml Wasser unter Rühren auf 85 bis 900C-erhitzt bis zur vollständigen Tötung
des Polyvinylalkohols.
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Es wird abgekühlt, und bei 300C werden 80 g Titandioxid-Dispersion
(50 %ig), 0,2 g Konservierungsmittel und 1 g Duftstoff eingerührt.
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Die Viskosität beträgt im Durchlaufbecher 130 Sekunden, das entspricht
einer Viskosität von 980 mPa.s.
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Beispiel 2 In eine Haushaltwaschmaschine werden zwei unterschiedlich
vergraute, zuvor gewaschene Gardinen A und B gegeben, deren Weissgrad (siehe Tabelle
1) nach der Wäsche gemessen wurde.
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Der letzte Spülgang wird eingestellt und mit dem einlaufenden Wasser
(25 1 Wasser) werden 250 ml eines nach Beispiel 1 hergestellten Konzentrats eingespült.
Nach Beendigung des Spülganges werden die Gardinen getrocknet und der Weissgrad
gemessen (siehe Tabelle 1).
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Dieses Verfahren entspricht der DE-PS 16 19 088 bei einer Verdünnung
von 1:100.
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Beispiel 3 In einer Haushaltwaschmaschine werden zwei unterschiedlich
vergraute,
zuvor gewaschene Gardinen A und B gegeben, deren Weissgrad (siehe Tabelle 1) nach
der Wäsche gemessen wurde.
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Der letzte Spülgang wird eingestellt, und mit dem einlaufenden Wasser
(25 1 Wasser) werden zunächst 25 g Calciumchlorid und anschließend 250 ml eines
nach Beispiel 1 hergestellten Xonzentrats eingespült.
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Nach Beendigung des Spülganges werden die Gardinen getrocknet und
der Weissgrad gemessen (siehe Tabelle 1).
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Beispiel 4 In eine Haushaltwaschmaschine werden zwei unterschiedlich
vergraute, zuvor gewaschene Gardinen A und B gegeben, deren Weissgrad (siehe Tabelle
4,) nach der Wäsche gemessen wurde.
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Durch die Fülltür der Waschmaschine werden direkt auf die Gardinen,
aber getrennt voneinander, 25 g Natriumborat und 250 ml eines nach Beispiel 1 hergestellten
Konzentrats gegeben. Der letzte Spülgang (25 1 Wasser) wird durchgeführt, die Gardinen
werden getrocknet und der Weissgrad gemessen (siehe Tabelle 1).
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Beispiel 5 In eine Haushaltwaschmaschine werden zwei unterschiedlich
vergraute, zuvor gewaschene Gardinen A und B gegeben, deren Weissgrad (siehe Tabelle
1) nach der Wäsche gemessen wurde.
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Durch die Fülltür der Waschmaschine werden direkt auf die Gardinen,
aber getrennt voneinander, ein Pulver-Gemisch aus
15 g Natriumborat
und 10 g Aluminiumsulfat sowie 250 ml eines nach Beispiel 1 hergestellten Konzentrats
gegeben.
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Der letzte Spfülgang (25 1 Wasser) wird durchgeführt, die Gardinen
werden getrocknet und der Weissgrad gemessen (siehe Tabelle 1).
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Die Messung des Weissgrades (in Elrepho-Einheiten) erfolgte mit dem
Gerät "Elrephomat DFC 5 der Firma Carl Zeiss unter Verwendung des Filters R 46 mit
Xenon-Beleuchtung (ohne UV-Filter).
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Tabelle 1 Elrephowerte von gewaschenen und erfindungsgemäss appretierten
Gardinen (siehe nach Figur 1).
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Gardine A ~ Gardine B Ausgangswert 60,5 84,7 vor der Appretur Appretur
nach Beispiel 2 63,0 90,3 Appretur nach Beispiel 3 65,8 92,3 Appretur nach Beispiel
4 66,9 92,5 Appretur nach Beispiel 5 70,1 94,0
Leerseite