DE2940483C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft neue 5H-2,3-Benzodiazepinderivate
einschließlich deren Säureadditionssalze, ein
Verfahren zur Herstellung derselben sowie diese Verbindungen
enthaltende Arzneimittel.
Es ist bereits das 5H-2,3-Benzodiazepinderivat
1-(3′,4′-Dimethoxyphenyl)-4-4-methyl-5-äthyl-7,8-
dimethoxy-5H-2,3-benzodiazepin [Grandaxin beziehungsweise
Tofizopam] bekannt und im Handel (ungarische
Patentschrift 1 55 572, US-Patentschrift 37 36 315 und
schweizerische Patentschrift Nr. 5 19 507.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, neue
5H-2,3-Benzodiazepinderivate mit überlegenen pharmakologischen
Wirkungen, insbesondere überlegenen Wirkungen
auf das Zentralnervensystem, auch gegenüber dem bekannten
1-(3′,4′-Dimethoxyphenyl)-4-methyl-5-äthyl-7,8-
dimethoxy-5H-2,3-benzodiazepin, ein Verfahren zur Herstellung
derselben und diese Verbindungen enthaltende
Arzneimittel vorzusehen.
Diese Aufgabe wird durch die neuen 5H-2,3-Benzodiazepinderivate
des Patentanspruchs 1, das Verfahren zu ihrer
Herstellung gemäß Patentanspruch 2 bzw. durch die Arzneimittel
gemäß Patentanspruch 3 gelöst.
Vorzugsweise ist/sind Alkylreste, für die R₁ und/oder
gegebenenfalls R² in der allgemeinen Formel I stehen kann
bzw. können, [ein] Alkylrest(e) mit 1 oder 2 Kohlenstoffatomen.
Der bzw. die Alkoxyrest(e), für die R₃ und R₄ in der allgemeinen
Formel I stehen und/oder durch welche[n] der Phenylrest,
für den R stehen kann, substituiert sein kann, ist/sind
vorzugsweise solche mit 1 oder 2 Kohlenstoffatomen.
Das Halogenatom, durch welche[s] der Phenylrest,
für den R in der allgemeinen Formel I stehen kann, substituiert
sein kann, ist vorzugsweise ein Chloratom.
Die zweckmäßigerweise physiologisch verträglichen Salze der
erfindungsgemäßen Verbindungen der allgemeinen Formel I
sind beispielsweise solche mit Salzsäure, Bromwasserstoffsäure,
Phosphorsäure, Schwefelsäure oder Überchlorsäure.
Im Falle daß mindestens 1 der Substituenten der erfindungsgemäßen
Verbindungen ein basischeres Stickstoffatom aufweist,
können auch deren Salze mit organischen Säuren, zum
Beispiel Essigsäure, Weinsäure, Milchsäure, Maleinsäure
oder Fumarsäure, vorliegen.
Als im Falle der Verwendung von 1,5-Diketonen der allgemeinen
Formel II, bei welchem R für einen, gegebenenfalls
gemäß den Ansprüchen 1 bis 3 substituierten, Phenylrest
oder einen Furylrest steht, als Ausgangsverbindungen zuzusetzende
Mineralsäuren können z. B. Salz- oder Schwefelsäure
verwendet werden. Diese erfolgt
zur Beschleunigung der Cyclokondensation.
In zweckmäßiger Weise wird die Umsetzung der Ausgangsverbindungen
der allgemeinen Formeln II und III mit dem
Hydrazin oder Hydrazinhydrat in polaren Lösungsmitteln,
insbesondere Wasser, Alkolen mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen,
Carbonsäuren mit 1 bis 3 Kohlenstoffatomen, Dioxan,
Dimethylformamid oder Pyridin oder Gemischen dieser Lösungsmittel,
durchgeführt.
Ferner ist es vorzuziehen, die Umsetzung der Ausgangsverbindungen
der allgemeinen Formeln II und III mit dem
Hydrazin, Hydrazinhydrat bzw. Salzen des Hydrazins mit
Carbonsäuren mit 1 bis 3 Kohlenstoffatomen bei Temperaturen
von -20 bis +120°C, insbesondere 60 bis 100°C durchzuführen.
Im Falle der Verwendung von 2-Benzopyriliumsalzderivaten
der allgemeinen Formel III als Ausgangsverbindungen
werden zweckmäßig Alkalihydroxyde, Alkalicarbonate,
Alkalibicarbonate oder organische Basen,
insbesondere Pyridin oder Triäthylamin, als säurebindende
Mittel eingesetzt. Als säurebindendes Mittel
kann aber auch ein Überschuß des Hydrazines, Hydrazinhydrates
oder Salzes des Hydrazins mit der Carbonsäure
mit 1 bis 3 Kohlenstoffatomen dienen.
Vorzugsweise wird die etwaige Reinigung der erfindungsgemäßen
5H-2,3-Benzodiazepinderivate der allgemeinen
Formel I über deren gut kristallisierende
Salze, insbesondere die mit Rhodanwasserstoffsäure
oder Salzsäure, durchgeführt. So können schlecht
kristallierende erfindungsgemäße 5H-2,3-Benzodiazepinderivate
der allgemeinen Formel I zu gut kristallierenden
Salzen, insbesondere Rhodaniden
oder Hydrochloriden, umgesetzt werden, aus welchen
dann gegebenenfalls die erfindungsgemäßen 5H-2,3-Benzodiazepinderivatbasen
in reiner Form freigesetzt werden
können. Die erfindungsgemäßen 5H-2,3-Benzodiazepinderivate
der allgemeinen Formel I werden im allgemeinen
vor der Salzbildung gereinigt, zur Salzbildung kann
jedoch auch das Rohprodukt eingesetzt werden.
Als Ausgangsverbindungen der allgemeinen Formeln II und
III können solche, welche aus anderen Verbindungen dieser
Formeln erhalten worden sind, vorteilhaft ohne Isolierung,
eingesetzt werden.
Die im erfindungsgemäßen Verfahren als Ausgangsstoffe
verwendbaren Verbindungen der allgemeinen Formel II
sowie ein Teil der im erfindungsgemäßen Verfahren als
Ausgangsstoffe verwendbaren 2-Benzopyriliumsalzderivate
und 6H-2-Benzopyran-6-onderivate der allgemeinen Formel
III sind in den folgenden Schrifttumsstellen
beschrieben beziehungsweise können aufgrund der dort
gegebenen Hinweise hergestellt werden: Ber. Deut. Chem.
Ges. 75 [1942], 891, 76 [1943], 855, 77 [1944], 6, 343;
J. Am. Chem. Soc. 72 [1950], 1 118; Acta Chim. Acad.
Sci. Hung. 40 [1964], 295, 41 [1964], 451, 57 [1968],
181; Monatshefte für Chemie 96 [1965], 369; ungarische
Patentschrift 1 58 091; J. Chem. Soc. (London) 1933, 555;
J. Org. Chem. 14 [1949], 204; Zh. Organ. Khim. 2 [1966],
1 492, C. A. 66 [1967], 46 286 p; Dokl. Akad. Nauk 166
[1966], 359; Khim. Geterotsikl. Soedin. 1970, 1 003,
1 308, 1971, 730, C. A. 74 [1971], 12 946 d, 76 293 w,
76 [1972], 25 035 x; Chem. Ber. 104 [1971], 2 984;
Synthesis 1971, 423.
Ein anderer Teil der im erfindungsgemäßen Verfahren
als Ausgangsstoffe verwendbaren 2-Benzopyriliumsalzderivate
und 6H-2-Benzopyran-6-onderivate der allgemeinen Formel
III ist neu und diese sind in der der ungarischen
Patentanmeldung mit dem Aktenzeichen GO-1 422 der
Anmelderin entsprechenden gleichzeitig eingereichten
deutschen Patentanmeldung beschrieben.
Die erfindungsgemäßen 5H-2,3-Benzodiazepine der allgemeinen
Formel I besitzen wertvolle pharmakologische
Wirkungen, insbesondere bedeutende Wirkungen auf das
Zentralnervensystem. So verringern sie z. B. die spontane
motorische Aktivität (SMA) und wirken narkosepotenzierend.
In Tierversuchen gewonnene allgemeine Verhaltensbeobachtungen
sowie die ED₅₀-Werte der Untersuchung
des Konfliktverhaltens beziehungsweise Streitverhaltens
("Fighting behaviour") {die letztere wurde nach der von
Tedeschi und Mitarbeitern (J. Pharm. Exp. Ther. 25
[1959], 28) beschriebenen Verfahrensweise durchgeführt}
mit erfindungsgemäßen Verbindungen und
1-(3′,4′-Dimethoxyphenyl)-4-methyl-5-äthyl-7,8-dimethoxy-
5H-2,3-benzodiazepin [Grandaxin] als Vergleichssubstanz
sind in der folgenden Tabelle 1 zusammengestellt.
Die Untersuchung der narkosepotenzierenden Wirkung
wurde an Mäusen, denen erfindungsgemäße Verbindungen
und 1-(3′,4′Dimethoxyphenyl)-4-methyl-5-äthyl-7,8-
dimethoxy-5H-2,3-benzodiazepin [Grandaxin] als Vergleichssubstanz
in Dosen von 12,5, 25, 50 beziehungsweise
100 mg/kg 30 Minuten vor der Messung peroral verabreicht
wurden, vorgenommen. Es wurde festgestellt, um
wieviel Prozent die Verbindungen die mit 50 mg/kg
intravenös verabreichtem Natriumsalz der
5-(1′Cyclohexenyl)-1,5-dimethylbarbitursäure
[Hexobarbital-Na] hervorgerufene Narkose verlängerten.
Als Blindversuch beziehungsweise Kontrollversuch dienten
nur mit dem Natriumsalz der 5-(1′-Cyclohexenyl)-1,5-
dimethylbarbitursäure [Hexobarbital-Na] behandelte
Tiere. Die Ergebnisse dieser Versuche sind in der
folgenden Tabelle 2 zusammengestellt.
Es wurden weitere pharmakologische Untersuchungen
durchgeführt. Bei diesen wurden die untersuchten Verbindungen
als mit Polyoxyäthylensorbitanmonooleat [Tween 80]
bereitete Suspensionen verabreicht (L. Petöcz und
I. Kosóczky: Therapia Hungarica 23 [1974], 143). Die Ergebnisse
dieser Versuche sind in den folgenden Tabellen
3 bis 5 zusammengestellt.
Auch hat die erfindungsgemäße Verbindung (1-(3′-Chlorphenyl)-
4-methyl-7,8-dimethoxy-5H-2,3-benzodiazepin in
therapeutischer Dosis keinerlei Muskelerschlaffungswirkung
und beeinflußt die Bewegungskoordination erst in
hohen Dosen. Letzteres wurde durch den bekannten Rotarod-Versuch
bestimmt (bei intraperitonealer Verabreichung
ist der ED₅₀-Wert 87 mg/kg).
Aus den obigen Tabellen 1 bis 5 geht eindeutig die
Überlegenheit der erfindungsgemäßen Verbindungen gegenüber
der Vergleichssubstanz hervor.
Die Erfindung wird anhand der folgenden Beispiele
näher erläutert.
Es wurden 1,03 g (2,71 Millimol) 1-(4′-Chlorphenyl)-
3-methyl-6,7-dimethoxy-2-benzopyriliumperchlorat in
10 cm³ Methanol suspendiert, bis zum Sieden erhitzt und
mit 1,0 cm³ 98%igem Hydrazinhydrat versetzt. Das Gemisch
wurde eingedampft und der Rückstand wurde mit Wasser
auf ein Filter gespült. Es wurde 0,87 g (2,65 Millimol)
getrocknetes (1-(4′-Chlorphenyl)-4-methyl-7,8-dimethoxy-
5H-2,3-benzodiazepinprodukt mit einem Schmelzpunkt von
188 bis 198°C erhalten. Durch Umkristallisieren aus
30 cm³ Äthanol wurde 0,6312 g (1,92 Millimol) [70,8% der
Theorie] 1-(4′-Chlorphenyl)-4-methyl-7,8-dimethoxy-5H-
2,3-benzodiazepin als weiße kristalline Substanz mit einem
Schmelzpunkt von 209 bis 211°C erhalten.
Formel C₁₈H₁₇ClN₂O₂ und Molekulargewicht = 328,8.
Es wurde von den entsprechenden 2-Benzopyriliumsalzderivaten
ausgegangen und in der im Beispiel 1 beschriebenen
Weise unter Verwendung von Methanol, Äthanol oder
Isopropanol als Reaktionsmedium gearbeitet. Bei den
Schmelzpunkten ist jeweils angegeben, welches Lösungsmittel
zum Umkristallisieren verwendet wurde.
Formel C₂₁H₂₄N₂O₃, Molekulargewicht = 352,4 und
Schmelzpunkt =157 bis 159°C (aus Isopropanol).
Formel C₂₁H₂₄N₂O₄, Molekulargewicht = 368,4 und
Schmelzpunkt = 201 bis 203°C (aus einem Gemisch aus
Chloroform und Wasser im Volumenverhältnis von 1 : 3).
Formel C₂₁H₂₄N₂O₂, Molekulargewicht = 336,4 und
Schmelzpunkt =170 bis 171°C (aus Isopropanol).
Formel C₂₄H₃₀N₂O₄ · H₂O, Molekulargewicht = 428,5 und
Schmelzpunkt = 93 bis 96°C (aus Äthanol).
Formel C₂₃H₂₈N₂O₄ · H₂O, Molekulargewicht = 414,5 und
Schmelzpunkt = 92 bis 96°C (aus Äthanol).
Die kristallwasserfreie Form hatte einen Schmelzpunkt
von 143 bis 145°C.
Formel C₂₃H₂₈N₂O₄, Molekulargewicht = 396,5 und
Schmelzpunkt = 142 bis 144°C (aus Isopropanol).
Formel C₂₄H₃₀N₂O₄, Molekulargewicht = 410,5 und
Schmelzpunkt = 132 bis 134°C (aus 40%igem wäßrigem
Isopropanol).
Formel C₂₀H₂₁FN₂O₂, Molekulargewicht = 340,4 und
Schmelzpunkt = 86 bis 88°C (aus einem Gemisch aus
Äthanol und Wasser).
Formel C₂₂H₂₆N₂O₄, Molekulargewicht = 382,5 und
Schmelzpunkt = 157 bis 158°C (aus Isopropanol).
Es wurden 1,20 g (3,36 Millimol) 2-Acetonyl-3′,4,4′,5-tetramethoxybenzophenon
in 5,4 cm³ Isopropanol
gelöst. Der Lösung wurde 0,175 cm³ konzentrierte
Schwefelsäure zugetropft. Das Reaktionsgemisch wurde auf
die Siedetemperatur erhitzt, 1 Stunde lang gerührt beziehungsweise
geschüttelt, dann auf 60°C gekühlt, mit
0,41 cm³ (8 Millimol) 98%igem Hydrazinhydrat versetzt und
erneut 1 Stunde lang gerührt beziehungsweise geschüttelt.
Dann wurde portionsweise 0,154 g Natriumbicarbonat zugesetzt.
Das Reaktionsgemisch wurde bis zum Sieden erhitzt, mit
Aktivkohle geklärt und dann filtriert. Das Filtrat wurde eingedampft
und mit insgesamt 25 cm³ Wasser auf ein Filter gebracht.
So wurde als Produkt 1-(3′,4′-Dimethoxyphenyl)-4-methyl-
7,8-dimethoxy-5H-2,3-benzodiazepin mit einem Schmelzpunkt von
158 bis 159°C nach dem Umkristallisieren aus absolutem Äthanol
erhalten. Formel C₂₀H₂₂N₂O₄ und Molekulargewicht = 354,4.
Es wurde wie im Beispiel 11 beschrieben gearbeitet,
jedoch als Ausgangsstoff 2-(1′′-Äthylacetonyl)-4,5-
dimethoxy-4′-chlorbenzophenon eingesetzt.
Formel C₂₀H₂₁ClN₂O₂, Molekulargewicht = 356,9 und
Schmelzpunkt =160 bis 162°C (aus Isopropanol).
Es wurde ein Gemisch aus 10,37 g (28,9 Millimol)
2-(1′′-Äthylacetonyl)-4,5-dimethoxy-2′-chlorbenzophenon,
10,5 cm³ Eisessig und 2,65 cm³ konzentrierter Salzsäure
unter Rühren beziehungsweise Schütteln auf 95°C erhitzt.
Nach dem Abkühlen auf 60°C wurden 2,14 cm³ 98%iges
Hydrazinhydrat in Portionen zugesetzt. In die Lösung,
deren Temperatur auf 85°C angestiegen war, wurden nach
30 Minuten eine Lösung von 1,44 g Natriumhydroxid in
4,5 cm³ Wasser und anschließend 10 cm³ Methanol hineingerührt.
Dann wurde die Lösung in 130 cm³ Wasser eingegossen
und das ausgeschiedene 1-(2′-Chlorphenyl)-4-methyl-
5-äthyl-7,8-dimethoxy-5H-2,3-benzodiazepin wurde isoliert.
So wurden als Produkt 9,04 g (88% der Theorie)
1-(2′-Chlorphenyl)-4-methyl-5-äthyl-7,8-dimethoxy-5H-
2,3-benzodiazepin mit einem Schmelzpunkt von
129 bis 131°C erhalten.
Formel C₂₀H₂₁ClN₂O₂, Molekulargewicht = 356,9.
Das Rohprodukt konnte aus Äthanol umkristallisiert
werden und hatte dann einen Schmelzpunkt von
147 bis 149°C.
Das aus Isopropanol umkristallisierte 1-(2′-Chlorphenyl)-4-methyl-5-äthyl-7,8-dimethoxy-5H-2,3-benzodiazepinrhodanid
(Formel C₂₀H₂₂ClN₂O₂ · SCN und Molekulargewicht
= 425,95) hatte einen Schmelzpunkt von
169 bis 171°C.
Es wurde wie im Beispiel 13 beschrieben gearbeitet,
jedoch als Ausgangsstoff 2-Acetonyl-4,5-dimethoxy-benzophenon
eingesetzt.
Formel C₁₈H₁₈N₂O₂, Molekulargewicht = 294,4 und
Schmelzpunkt = 169 bis 170°C (aus einem Gemisch
aus Methanol, Dimethylformamid und Wasser).
Es wurde ein Gemisch aus 2,26 g (5,32 Millimol)
2-Acetonyl-4,5-dimethoxy-2′-jodbenzophenon, 20 cm³
Methanol und 0,75 cm³ 100%igem Hydrazinhydrat
20 Minuten lang zum Sieden erhitzt und dann eingedampft.
Der Rückstand wurde mit Wasser auf ein Filter gebracht.
Es wurden 2,2 g des Monohydrazones (1-(2′′-Hydrazono-
propyl)-4,5-dimethoxy-2′-jodbenzophenon erhalten. Dieses
wurde in 20 cm³ methanolischer Chlorwasserstofflösung
gelöst und die Lösung wurde eingedampft. Der Rückstand
wurde mit einer 5%igen Natronlauge alkalisch gemacht,
wobei das 1-(2′-Jodphenyl)-4-methyl-7,8-dimethoxy-5H-2,3-benzodiazepin
ausfiel. Dieses Produkt wurde abfiltriert
und 5mal mit je 3 cm³ Wasser gewaschen.
Ausbeute: 1,57 g (67,3% der Theorie).
Formel C₁₈H₁₇JN₂O₂ · H₂O, Molekulargewicht = 438,3 und
Schmelzpunkt = nach bei 78°C beginnendem Schrumpfen
115 bis 117°C.
Das aus einem Gemisch aus Äthanol und Äther umkristallisierte
1-(2′-Jodphenyl)-4-methyl-7,8-dimethoxy-
5H-2,3-benzodiazepinhydrochlorid (Formel C₁₈H₁₈JN₂O₂CL
und Molekulargewicht = 456,7) hatte einen Schmelzpunkt
von 166 bis 168°C (unter Zersetzung).
Es wurde wie im Beispiel 15 beschrieben gearbeitet,
jedoch als Ausgangsstoff 2-Acetonyl-4,5-diäthoxy-2′-
chlorbenzophenon eingesetzt.
Formel C₂₀H₂₁ClN₂O₂, Molekulargewicht = 356,9 und
Schmelzpunkt = 150 bis 152°C (aus Isopropanol).
Es wurde von 2-Acetonyl-4,5-dimethoxy-2′-chlorbenzophenon
ausgegangen und aus dem nach der Verfahrensweise
des Beispiels 13 erhaltenen rohen 1-(2′-Chlorphenyl)-4-
methyl-7,8-dimethoxy-5H-2,3-benzodiazepin mit salzsaurem
absolutem Alkohol das reine 1-(2′-Chlorphenyl)-4-methyl-
7,8-dimethoxy-5H-2,3-benzodiazepinhydrochlorid
(Formel C₁₈H₁₈ClN₂O₂Cl, Molekulargewicht = 365,3 und
Zersetzungspunkt = 186 bis 188°C [aus einem Gemisch aus
absolutem Äthanol und Äther]) hergestellt.
Es wurde von 2-(1′′-Äthylacetonyl)-4,5-dimethoxy-2′-jodbenzophenon
ausgegangen und nach der Verfahrensweise
des Beispiels 13 gearbeitet. Aus dem erhaltenen
rohen 1-(2′-Jodphenyl)-4-methyl-5-äthyl-7,8-dimethoxy-
5H-2,3-benzodiazepin wurde mit salzsaurem absolutem
Alkohol das reine 1-(2′-Jodphenyl)-4-methyl-5-äthyl-
7,8-dimethoxy-5H-2,3-benzodiazepinhydrochlorid
(Formel C₂₀H₂₂JN₂O₂Cl, Molekulargewicht = 484,8 und
Schmelzpunkt = 168 bis 170°C {unter Zersetzung}
[aus absolutem Äthanol und Äther]) hergestellt.
Es wurde von 2-Acetonyl-4,5-dimethoxy-2′-fluorbenzophenon
ausgegangen und wie im Beispiel 13 beschrieben
gearbeitet. Aus dem rohen 1-(2′-Fluorphenyl)-4-methyl-7,8-
dimethoxy-5H-2,3-benzodiazepin wurde das reine
1-(2′-Fluorphenyl)-4-methyl-7,8-dimethoxy-5H-2,3-benzodia
zepinhydrochlorid mit salzsaurem Isopropanol hergestellt.
(Formel C₁₈H₁₈FN₂O₂Cl, Molekulargewicht = 348,8 und
Zersetzungspunkt = 175 bis 178°C [aus einem Gemisch aus
Isopropanol und Äther]).
Es wurden 1,33 g wie im Beispiel 1 beschrieben, jedoch
aus 1-(3′,4′-Dimethoxyphenyl)-2-methyl-3-äthyl-5,6-dimethoxy-
2-benzopyriliumperchlorat hergestelltem rohem 1-Phenyl-3-
methyl-4-äthyl-6,7-dimethoxy-2-benzopyriliumperchlorat
5 cm³ chlorwasserstoffhaltiges absolutes Äthanol zugegossen.
Die orangefarbene Lösung wurde eingedampft und der Rückstand
wurde in 5 cm³ Wasser gelöst und mit 0,5 g Ammoniumrhodanid
versetzt, wobei sich das rhodanwasserstoffsaure Salz 1-Phenyl-
3-methyl-4-äthyl-6,7-dimethoxy-2-benzopyriliumperchloratrhodanid
ausschied. Es wurde abfiltriert, 6mal mit je 2 cm³ Wasser
gewaschen und dann getrocknet. So wurden 1,48 g 1-Phenyl-
3-methyl-4-äthyl-6,7-dimethoxy-2-benzopyriliumperchloratrhodanidrohp-rodukt
erhalten. Nach dem Umkristallisieren aus
absolutem Äthanol betrug der Schmelzpunkt 175 bis 177°C.
Aus dem umkristallisierten 1-Phenyl-3-methyl-4-äthyl-6,7-dimethoxy-2-benzopyriliumperchlorat
konnte das reine 1-Phenyl-
3-methyl-4-äthyl-6,7-dimethoxy-2-benzopyriliumperchlorat
mit Alkalien oder Ammoniumhydroxyd freigesetzt werden. Die
freigesetzte Base enthielt Kristallwasser.
Formel C₂₀H₂₂N₂O₂ · H₂O, Molekulargewicht = 340,4 und
Schmelzpunkt = bei 77°C beginnendes Schrumpfen
(aus einem Gemisch aus Äthanol und Wasser).
1-(3′,4′-Dimethoxyphenyl)-4-methyl-5-äthyl-7-hydroxy-8-
methoxy-5H-2,3-benzodiazepin wurde wie folgt hergestellt:
Es wurden einer auf 80 bis 100°C erwärmten
Suspension von 4,35 g (0,01 Mol) 1-(3′,4′-Di
methoxyphenyl)-3-methyl-4-äthyl-6-hydroxy-7-
methoxy-2-benzopyriliumbromid in 15 cm³
einer 50%igen Essigsäure unter Rühren beziehungsweise
Schütteln 1,2 cm³ 98%iges Hydrazinhydrat
zugetropft. Dann wurden dem Reaktionsgemisch
bei 90 bis 100°C 200 cm³ einer 10%igen
Natriumchloridlösung zugesetzt, worauf das
1-(3′,4′-Dimethoxyphenyl)-4-methyl-5-äthyl-7-
hydroxy-8-methoxy-5H-2,3-benzodiazepinrohprodukt
ausfiel. Es wurde zur Reinigung in
Dimethylformamid oder Äthanol gelöst und dann
mit Wasser gefällt. Die Ausbeute betrug 92 bis
95% der Theorie und der Schmelzpunkt war
210 bis 212°C.
Aus dem auf diese Weise erhaltenen 1-(3′,4′-Dimethoxyphenyl)-
4-methyl-5-äthyl-7-hydroxy-8-methoxy-5H-2,3-benzodiazepin
wurden durch in an sich bekannter
Weise vorgenommenes Alkylieren bzw. Aralkylieren der phenolischen
Hydroxylgruppe die folgenden 5H-2,3-Benzodiazepinderivate
hergestellt.
Formel C₂₅H₃₂N₂O₄, Molekulargewicht = 424,5 und
Schmelzpunkt = 147 bis 150°C (aus Isopropanol).
Formel C₂₄H₃₀N₂O₄, Molekulargewicht = 410,5 und
Schmelzpunkt = 109 bis 111°C (aus Isopropanol).
Formel C₂₅H₃₂N₂O₄, Molekulargewicht = 424,5 und
Schmelzpunkt = 130 bis 132°C (aus 50%igem wäßrigem
Äthanol).
Formel C₂₃H₂₈N₂O₄, Molekulargewicht = 396,4 und
Schmelzpunkt = 125 bis 127°C (aus 50%igem wäßrigem
Äthanol).
Formel C₂₄H₃₀N₂O₄, Molekulargewicht = 410,5 und
Schmelzpunkt = 110 bis 112°C (aus 50%igem wäßrigem
Äthonal).
In der in den vorstehenden Beispielen 1 bis 25 beschriebenen
Weise wurden ferner die folgenden Verbindungen hergestellt.
Schmelzpunkt = 166 bis 168°C (aus Isopropanol).
Schmelzpunkt des Hydrochlorides: 185 bis 187°C
(unter Zersetzung) [aus einem Gemisch von Isopropanol
und Äthylacetat].
Schmelzpunkt = 156 bis 158°C (aus Isopropanol).
Schmelzpunkt = 138 bis 140°C (aus Isopropanol).
Schmelzpunkt = 122 bis 124°C (aus einem Gemisch von
Äthanol und Wasser).
Schmelzpunkt = 119 bis 121°C (aus Isopropanol).
Schmelzpunkt = 134 bis 135°C (aus einem Gemisch von
Äthanol und Wasser).
Schmelzpunkt = 155 bis 157°C (aus einem Gemisch von
Dimethylformamid und Wasser).
Schmelzpunkt = 133 bis 135°C (aus Isopropanol).
Es wurde eine Tablette der folgenden Zusammensetzung
bereitet.
1-(3′-Chlorphenyl)-4-methyl-7,8-dimethoxy-5H-2,3-benzodiazepin|10,0 mg | |
Magnesiumstearat | 1,2 mg |
Talk | 3,6 mg |
Gelatine | 3,0 mg |
Mikrokristalline Cellulose | 10,0 mg |
Maisstärke | 12,2 mg |
Milchzucker | 80,0 mg |
120,0 mg |
Es wurde ein Drageekern der folgenden Zusammensetzung bereitet.
1-(3′-Chlorphenyl)-4-methyl-7,8-dimethoxy-5H-2,3-benzodiazepin|10,0 mg | |
Magnesiumstearat | 0,5 mg |
Milchzucker | 19,0 mg |
Maisstärke | 8,0 mg |
Polyvinylpyrrolidon | 2,5 mg |
40,0 mg |
Der Drageekern wurde in üblicher Weise mit Zucker und
Talk überzogen und dann mit Bienenwachs poliert. Das
fertige Dragee hatte ein Gewicht von 70 mg.
Wie es aus dem Vorstehenden hervorgeht, waren von der
erfindungsgemäßen Verbindung 10 mg als Wirkstoffmenge für
eine Dosiereinheit ausreichend. Die einzige bekannte Verbindung
ähnlicher Konstitution, das 1-(3′,4′-Dimethoxy
phenyl)-4-methyl-5-äthyl-7,8-dimethoxy-5H-2,3-benzodiazepin
[Grandaxin], ist in Form von Tabletten mit einem Wirkstoffgehalt
von 50 mg im Handel.
Claims (3)
1. 5H-2,3-Benzodiazepinderivate der allgemeinen
Formel
worin
R für einen, gegebenenfalls durch ein Halogenatom, 1 bis 2 Alkoxyreste mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen oder einen Methylrest oder Trifluormethylrest substituierten, Phenylrest oder einen Furylrest steht,
R₁ einen Alkylrest mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen bedeutet,
R₂ Wasserstoff oder einen Alkylrest mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen darstellt und
R₃ und R₄ Alkoxyreste mit 1 bis 5 Kohlenstoffatomen sind,
mit der Maßgabe, daß dann, wenn R für einen 3,4-Dimethoxyphenylrest steht, R₁ einen Methylrest bedeutet und R₂ einen Äthylrest darstellt, mindestens einer der Reste R₃ und R₄ von einem Methoxyrest verschieden ist, sowie ihre Säureadditionssalze.
R für einen, gegebenenfalls durch ein Halogenatom, 1 bis 2 Alkoxyreste mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen oder einen Methylrest oder Trifluormethylrest substituierten, Phenylrest oder einen Furylrest steht,
R₁ einen Alkylrest mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen bedeutet,
R₂ Wasserstoff oder einen Alkylrest mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen darstellt und
R₃ und R₄ Alkoxyreste mit 1 bis 5 Kohlenstoffatomen sind,
mit der Maßgabe, daß dann, wenn R für einen 3,4-Dimethoxyphenylrest steht, R₁ einen Methylrest bedeutet und R₂ einen Äthylrest darstellt, mindestens einer der Reste R₃ und R₄ von einem Methoxyrest verschieden ist, sowie ihre Säureadditionssalze.
2. Verfahren zur Herstellung der Verbindungen nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß man in an sich bekannter
Weise
- a) 1,5-Diketone der allgemeinen Formel I worin R, R₁, R₂, R₃ und R₄ wie in Anspruch 1 festgelegt sind, oder
- b) 2-Benzopyriliumsalzderivate der allgemeinen Formel III worin R, R₁, R₂, R₃ und R₄ wie in Anspruch festgelegt sind und R₃ und/oder R₄ auch eine Hydroxylgruppe darstellen und X für eine Chlorid-, Bromid-, Jodid-, Fluoborat-, Tetrachlorferrat-, Hexachlorostannat-, Bisulfat-, Dihydrogenphosphat- oder Perchloratanion steht, mit Hydrazin, Hydrazinhydrat oder, in zweckmäßiger Weise in situ gebildeten, Salzen von Hydrazin mit Carbonsäuren mit 1 bis 3 Kohlenstoffatomen in 1- bis 5fachen äquimolaren Mengen umsetzt, wobei man im Falle von 1,5-Diketonen der allgemeinen Formel II, bei welchen R für einen gegebenenfalls gemäß den Ansprüchen 1 bis 3 substituierten Phenylrest oder einen Furylrest steht, als Ausgangsstoffen dem Reaktionsgemisch noch Mineralsäuren zusetzt, und die erhaltenen 5H-2,3- Benzodiazepinderivate der allgemeinen Formel I, worin R₃ und/oder R₄ einen Hydroxylrest darstellen, durch Alkylieren zu anderen 5H-2,3-Benzodiazepinderivaten der allgemeinen Formel I, worin R₃ und/oder R₄ einen Alkoxyrest mit 1 bis 5 Kohlenstoffatomen darstellen, umsetzt und/oder gegebenenfalls die erhaltenen 5H-2,3- Benzodiazepinderivate der allgemeinen Formel I in an sich bekannter Weise mit Säuren in Salze überführt und/oder gegebenenfalls in an sich bekannter Weise die erhaltenen Salze der 5H-2,3-Benzodiazepinderivate der allgemeinen Formel I oder in andere Salze überführt.
3. Arzneimittel, gekennzeichnet durch einen Gehalt an 1 oder
mehr Verbindungen nach Anspruch 1 als Wirkstoff
bzw. Wirkstoffen, zweckmäßigerweise zusammen mit üblichen
Konfektionierungsmitteln.
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