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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum kontinuierlichen
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gleichmäßigen Auftragen von geregelten Mengen einer Behandlungsrlotte
auf ein wenigstens teilweise aus quellfähigen Fasern bestehendes Textilmaterial
in Form eines fortlaufenden, insbesondere bahnförmigen, Gebildes durch Kontakt mit
einem Behandlungsflotte heranfördernden Zwischenträger. Die Erfindung betrifft ferner
Vorrichtungen zum Durchführen des Verfahrens Die Behandlungsflotte kann praktisch
alle Arten von Veredlungs-, Ausrüstungs- oder Färbemitteln enthalten oder aus solchen
Mitteln bestehen 9 mit denen Textilmaterial auf dem Weg von Roh- bis zum gegebenenfalls
bahnförmigen Fertigprodukt zu versehen iste Beispielsweise kann es sich dabei um
Mittel zum Krumpffrei-9 Knitterfrei- und Bügelfrei-Ausrüsten, daneben auch zum Flammfestmachen
oder Hydrophobieren von cellulosehaltigem Textilgut handeln, Früher wurden solche
Behandlungsflotten im sogenannten 'tUberschuß-Tränkverfahren'8 auf das Textilmaterial
aufgebracht, das heißt, das Textilmaterial wurde durch Tränken mit einer relativ
großen Menge an Flotte versehen, die anschließend teilweise mechanisch und deren
restlicher Wasseranteil thermisch wieder entfernt werden mußte, Ein wesentlicher
technologischer Nachteil des Uberschußverfahrens besteht darin, daß beim (thermischen)
Trocknen Migration auftreten kann0 Die Migration hat eine ungleichmäßige Verteilung
der aufzubringenden Flottenbestandteile in der Fläche der jeweiligen textilen Warenbahn
zur Folge, Wegen der Aufwendigkeit und der technologischen Nachteile der Überschuß-Tränkverfahren
sind in neuerer Zeit Minimal-Auftragsverfahren entwickelt worden, bei denen angestrebt
wird, nur soviel Behandlungsflotte auf das Textilmaterial
aufzubringen,
wie unbedingt zum Erzielen des gewünschten Effekts erforderlich ist. Es wird dabei
eine so geringe Befeuchtung des Textilmaterials erzielt, daß dieses in der Regel
wesentlich weniger Feuchtigkeit enthält als es bisher beim Überschuß-Verfahren im
Anschluß an das mechanische Abquetschen möglich war. Wegen der geringen übertragenen
Feuchtigkeitsmenge besteht beim Minimal-Auftrag kaum noch die Gefahr einer Migration.
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Ein solches Minimal-Auftrags-Verfahren ist in der CH-PS 535 074 beschrieben.
Hierbei besteht die Auftragseinrichtung aus einer Pflatschwalze, die einem Behälter
der Behandlungsflotte derart zugeordnet ist, daß sich ihre Achse oberhalb des Niveaus
der Behandlungsflotte befindet. Das Textilmaterial wird dabei außerhalb der Behandlungsflotte
mit einem bestimmten, regelbaren Berührungswinkel über die Pflatschwalze geführt.
Die Pflatschwalze stellt dann den die Behandlungsflotte zu dem Textilmaterial heranfördernden
Zwischenträger dar, von dem aus die Behandlungsflotte durch Kontakt auf das Textilmaterial
aufgetragen wird. Da in dem bekannten Verfahren die Behandlungsflotte nur einseitig
auf das Textilmaterial aufgebracht wird, können nur dünne, quellfähige Stoffe behandelt
werden, wenn ein gleichmäßiges Durchfeuchten angestrebt wird. Behandlungsflotten,
die - wie es häufig der Fall ist - aus einer Lösung oder Emulsion mit stark schäumendem
Anteil bestehen, können nach dem bekannten Verfahren in der Regel nicht aufgebracht
werden, weil der sich an der Pflatschwalze bildende Schaum zu einem ungleichmäßigen
Auftrag führt.
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Es ist auch schon ein nach ddr sogenannten Quetsch-Saug-Technik arbeitendes
Hochentwässerungsverfahren bekannt geworden (vergl. Zeitschrift "Chemiefasern/Textil-Industrie",
1974, 763-773). Die Quetsch-Saug-Technik basiert auf der
Ausnutzung
des Löschblatt-Effektes, Ein herkömmlich foulardiertes und in einer ersten Foulard-Quetschfuge
auf die übliche Flottenaufnahme abgequetschtes Material wird mit einem anderen Abschnitt
derselben Gewebebahn zusammengeführt und mit diesem in einer zweiten Quetschfuge
des Foulards zusammengepreßt Dieses Verfahren hat jedoch andere Nachteile Zunächst
muß das zu behandelnde Textilmaterial foulardiert werden, das ist aber nur bei glatten
Textilbahnen ohne Schaden für das Behandlungsgut zulässig, da alle Arten von reliefartigen
Maschenwaren, Warenbahnen aus texturierten Garnen, besonders dicke, flauschige bzwo
voluminöse Warenbahnen oder ähnliches sich entweder gar nicht auf das gewünschte
Maß abquetschen lassen oder aber durch den starken Liniendruck in der Quetsche erheblich
beschädigt werden0 Als weiterer Nachteil kommt hinzu, daß bei den bekannten Vorrichtungen
zum Übertragen der Behandlungsflotte von dem einen Teil der Textilbahn zum anderen
praktisch nur eine linienförmige Kontaktzone - nämlich der Spalt zwischen zwei Quetschwalzen
-in Frage kommt. Der entscheidende Nachteil der bekannten Vorrichtung besteht aber
darin, daß die in einer Quetschfuge zusammenlaufenden Teile der Textilbahn ganz
exakt Kante auf Kante geführt werden müssen, weil andernfalls die Randbereiche der
Bahn ungleichmäßig behandelt werden0 Eine derart genau - praktisch ideal genau -
arbeitende Kantenführung ist in der Technik nur schwer darstellbar0 Aus der DE-OS
2 502 149 ist weiterhin eine Vorrichtung zum fortlaufenden mechanischen Entwässern
von bahnförmigem Textilmaterial bekannt letzteres wird hierbei mit Hilfe eines luftundurchlässigen
endlosen Mitläufers durch Unterdruck auf einen Teil des Umfangs einer Trommel gedrückt,
deren Zylindermantel Löcher zum Abführen der Flüssigkeit auSweist und mit einer
flüssigkeitsdurchlässigen Deckschicht
gleichmäßig belegt ist, welche
eine feinere Kapillarität als das zu entwässernde Material aufweist.
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Mit Hilfe der bekannten Vorrichtung kann eine Behandlungsflotte zwar
nicht unmittelbar aufgebracht werden, aber das Textilmaterial kann in der Vorrichtung
mechanisch ohne den beim Foulardieren erforderlichen hohen Liniendruck auf geringe
Restfeuchte entwässert werden.
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Die Vorrichtung ist aber nicht zum Entwässern von aus quellfähigen
Fasern, zum Beispiel aus nativer, regenerierter oder modifizierter Cellulose, bestehendem
Textilmaterial anwendbar, da das Entwässerungsprinzip der bekannten Vorrichtung
voraussetzt, daß das zu entwässerude Naterial eine geringere Flüssigkeitsrückhaltekraft
(Kapillarität) aufweist als die auf den Zylinderantel aufgebrachte Deck schicht.
Die letztere soll das Textilmaterial nämlich - ähnlich wie ein LöshbLatt wirkend
- entwässern und selbst durch den vom Zylinderinnern her wirkenden Unter druck entwässert
werden. Mit der bekannten \orrichtung können daher ohne weiteres nur wesentlichen
aus nicht quellfähigen Kunststoff-Fasern bestehende Textilmaterialaien entwässert
werden. Der Begriff "Entwässern" umfaßt hierbei wie auch im Rahmen der vorliegenden
Erfindung das Austreiben von Flüssigkeiten und Mischungen von ilüssigkeiten aller
Art.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren gemäß eingangs
genannter Gattung zum ?inimal-Äuftrag von Behandlungsflotte auf quellfähige Fasern
und deren Nischungen mit synthetischen Fasern zu schaffen, bei dem der die Behandlungsflotte
heranfördernde Zwischenträger und das Textilmaterial auf einer Kontaktstrecke Flächig
zusammen gepreßt werden können und bei dem weder ein Schaumverhalten der Behandlungsflotte
eine störende Boae spielt noch eine genaue Seitenführung der Textilbahn erforderlich
ist.
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Die erfindungsgemäße Lösung dieser Aufgabe besteht darin9 daß eine
als Zwischenträger verwendete9 mit Behandlungsflotte versehene9 endlose Mitläuferbahn
und das Textilmaterial auf einer Kontaktstrecke mit Hilfe einer endlosen Andrückbahn
flächig zusammengepreßt geführt und anschließend wieder getrennt werden und daß
außerhalb der Kontaktstrecke auf die Mitläuferbahn die vorbestimmte auf das Textilmaterial
aufzubringende Menge pro Flächeneinheit an Behandlungsflotte zuzüglich der in der
Mitläuferbahn nach Durchlauf durch die Kontakt strecke verbleibenden Restmenge an
Behandlungaflotte aufgebracht wird0 Durch die Erfindung wird erreicht daß auch ein
teilweise oder ganz aus quellfähigen Fasern9 wie zum Beispiel Baumwolle, Zellwolle
oder Viskose9 bestehendes Textilmaterial nach dem Hinimal-AuStragsverfahren mit
der jeweiligen Behandlungsflotte versehen werden kann 9 wobei ohne eine aufwendige
Waren führung und ohne Rücksicht auf etwa schäumende Bestandteile in der Behandlungaflotte
ein vollkommen gleichmäßig durch und durch mit einer vorgegebenen Menge pro Flächeneinheit
an Behandlungsflotte angefeuchtetes Textilmaterial entsteht 9 das unmittelbar einer
gegebenenfalls erwünschten thermischen Behandlung zugeführt werden kann. Die absolute
Menge der auf das Textilmaterial aufgebrachten Feuchte läßt sich dabei auf so geringe
Werte einstellen, daß eine Migration9 do h0 ein Wandern der Flottenbestandteile
in der Fläche der textilen Warenbahn 9 praktisch nicht auftreten kann0 Das Applizieren
der Behandlungsflotte erfolgt erfindungegemäß auf einer in Transportrichtung des
Textilmaterials relativ langen Kontaktstrecke 9 wobei in der Kontaktstrecke auf
das Textilmaterial und die als Zwischenträger des Behandlungsmittels fungierende
endlose Mitläuferbahn ein Flächendruck mit Hilfe eines gegenüber einer bewegten
Unterlage
auf das Textilmaterial und die Mitläuferbahn pressenden
Andrückbahn ausgeübt wird. Die Menge pro Plächeneinheit an Behandlungsflotte, die
auf das Textilmaterial aufgetragen wird, hängt dabei unter anderem ab von der Menge
pro Flächeneinheit an Behandlungsflotte, die die Mitläuferbahn jeweils in die Kontaktstrecke
einbringt. Da die Mitläuferbahn natürlich nicht die gesamte in ihr enthaltene Menge
an Behandlungsflotte an das Textilmaterial abgeben kann, ist es erforderlich, die
Mitläuferbahn vor dem Einlauf in die Kontaktstrecke mit einer Mengean Behandlungsflotte
zu versehen, die sich aus der Summe der nach Durchlauf durch die Kontaktstrecke
in der Mitläuferbahn verbleibenden Restmenge und der an das Textilmaterial abgebbaren
Menge an Behandlungsflotte zusammensetzt.
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Die Menge der übertragenen Behandlungsflotte kann aber nicht nur durch
Einstellen der Menge des Auftrags auf die Mitläuferbahn außerhalb der Kontaktstrecke,
sondern auch durch Einstellen des Flächendrucks und/oder der Transportgeschwindigkeit
im Bereich der Kontakt strecke vorbestimmt werden.
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Als günstig hat es sich erwiesen, wenn das Textilmaterial und die
Mitläuferbahn auf dem Umfang einer als Kontaktstrecke dienenden Mantelfläche einer
rotierbaren Zylindertrommel mit Hilfe der Andrückbahn zusammengepreßt geführt werden.
Es ergibt sich dabei eine unter Plächendruck stehende, relativ lange Kontaktstrecke
zwischen Textilmaterial und Mitläuferbahn, so daß die bei der jeweiligen Art der
Kontaktstrecke überhaupt von der Mitläuferbahn an das Textilmaterial abgebbare Menge
an Behandlungsflotte praktisch quantitativ übertregen wird.
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Auf die Andrückbahn kann eine Zugkraft in deren Längsrichtung
ausgeübt
werden9 um die Blächenpressung zu erzielen In vielen Fällen ist es jedoch noch günstiger9
eine luftundurchlässige Andrückbahn zu verwenden und diese nach dem in der DE-OS
2 502 149 beschriebenen Prinzip an die Mantelfläche der Zylindertrommel anzupressen
Vorzugsweise wird im letzteren Falle eine weniger quellfähige Fasern als das Textilmaterial
enthaltende 9 insbesondere im wesentlichen aus nicht-quellfähigen Kunststoff-Fasern
bestehende9 Mitläuferbahn verwendet, welche zwischen der unmittelbar zwischen dem
an der Mantelfläche der Zylindertrommel anliegenden Textilmaterial und der Andrückbahn
geführt wird0 In der unter Flächendruck stehenden Kontaktstrecke nimmt dann das
Textilmaterial nach Art eines Löschblatts aus der Mitläuferbahn soviel Behandlungsflotte
auf 9 wie die Mitläuferbahn unter den jeweiligen Verhältnissen > also bei Verbleib
einer gewissen Restfeuchte in der Mitläuferbahn -abgeben kann0 Hierbei besteht -
ebenso wie bei allen anderen Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Verfahrens und
der zugehörigen Vorrichtungen - ein wesentlicher Vorteil der Erfindung darin9 daß
das Textilmaterial ohne spezifische Vorbehandlung in die Kontaktstrecke eingeführt
werden kann0 Erfindungsgemäß gelangt die Mitläuferbahn mit einer vorbestimmten Menge
pro Flächeneinheit an Behandlungsflotte in die Kontaktstrecke0 Um das zu erreichen
9 kann die Mitläuferbahn vorzugsweise vor dem Einlauf in die Kontaktstrecke mit
der Behandlungsflotte geklotzt und anschließend auf eine vorbestimmte Menge pro
Flächeneinheit an Behandlungsmittel entwässert werden0 Letzteres läßt sich auf praktisch
jede beliebige bekannte Weise9 zum Beispiel durch Abquetschen9 erreichen0 Zum gezielten
entwässern der Mitläuferbahn kann es aber besonders günstig sein9 eine Vorrichtung
gemäß der schon genannten DE-OS 2 502 149 zu verwenden9 welche dann so einzustellen
ist9 daß die Mitläuferbahn nur soweit entfeuchtet wird9 daß auf ihr die
gewünschte
Menge an in der Kontakt strecke auf das Textilmaterial übertragbarer Behandlungaflotte
verbleibt.
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Eim besonders vorteilhafte Vorrichtung zum Durchführen des erfindungsgemäßen
Verfahrens besteht im Prinzip aus einer auf einem Umfangsteil der Mantelfläche einer
rotierbaren Zylindertrommel gebildeten Kontakt strecke, gegen die unter Zwischenlage
von Mitläuferbahn und Textilmaterial die Andrückbahn gepreßt ist. Die Andrückbahn
ist dabei vorzugsweise luftundurchlässig und mit Hilfe von Unterdruck an den Zylindermantel
angepreßt. Letzterer weist Löcher auf, die einen im Innern der Zylindertrommel vorgesehenen
Unterdruckraum mit der Außenseite des Zylindermantels verbinden. Die mit Hilfe der
Mitläuferbahn herangeförderte Behandlungsflotte wird dabei in ausgezeichneter Weise
auf die Textilbahn übertragen, wenn letztere unmittelbar auf der Mantelfläche der
Zylindertrommel aufliegt und darüber die Mitläuferbahn und die Andrückbahn angeordnet
sind. Ein besonders günstiger Nebeneffekt des Unterdrucks besteht darin, daß das
Textilmaterial durch den Unterdruck gewissermaßen entlüftet und dadurch in dem Textilmaterial
zusätzlich Platz zur Aufnahme von Behandlungsfiotte geschaffen wird (Va7Xuumimprägnierung).
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In einer anderen Vorrichtung zum Durchführen des erPindungsgemäßen
Verfahrens sind an eine drehbare Zylindertrommel in Umfangsrichtung hintereinander
zwei Andrückbahnen, insbesondere ebenfalls mit Hilfe von über Löcher in der Zylindermantelfläche
vom Zylinderinnern er wirken dem, einstellbarem Unterdruck anpreßbar. In diesem
Falle soll die - hierbei vorzugsweise wenigstens teilweise aus quellfähigen Fasern
bestehende - Mitläuferbahn die Zylindermantelfläche als deren Deckschicht ganz umspannen,
das heißt die Mantelfläche soll mit einer Deckschicht belegt sein, welche die Funktion
der bei anderen erfindungsgemäßen
Vorrichtungen von einer die
Mantelfläche nur teilweise umschlingenden Mitläuferbahn übernommen wird0 Die beiden
in der Regel endlosen Andrückbahnen der letztgenannten Vorrichtung haben verschiedene
Aufgaben Der einen, ersten Andrückbahn sind Mittel zum gezielten Zuführen von Behandlungsflotte
zu der Mitläuferbahn bzwO Deckschicht zugeordnet0 Es kann sich dabei beispielsweise
um eine in einem Trog mit der Behandlungsflotte geklotzte Bahn aus vorzugsweise
nicht-quellfähigen Kunststoff-Fasern handeln, die endlos durch die Kontaktstrecke
der ersten Andrückbahn und den Trog geführt wird0 Diese Kunststoff-Faserbahn gibt
dabei einen wesentlichen Teil der herangeförderten Behandlungeflotte an die auf
der Mantelfläche liegende Deckschicht bzvo Mitläuferbahn in einer9 zum Beispiel
durch Einstellung der Anpreßkraft der ersten Andrückbahn vorwählbaren9 bestimmten
Menge abO Beim Umlauf der Zylindertrommel gelangt die mit Behandlungsflotte beladene
Deckschicht bzwO Mitläuferbahn in den Bereich der Kontaktstrecke mit dem erfindungsgemäß
zu behandelnden Textilmaterial, welches mit Hilfe der zweiten Andrückbahn in der
Kontaktstrecke gepreßt geführt wird0 Ersichtlich kann auch bei dieser Alternative
der Vorrichtung zum Durchführen des erfindungsgemäßen Verfahrens die Menge der übertragenen
Behandlungsflotte durch Einstellen der Menge des Auftrags an Behandlungaflotte auf
die Mitläuferbahn bzwo Deckschicht außerhalb der Kontakt strecke oder durch Einstellen
des Flächendrucks im Bereich der Kontaktstrecke vorbestimmt werden0 Teilweise anhand
der schematischen Darstellung von Ausführungebeispielen werden weitere Einzelheiten
der Erfindung erläutert; es zeigt:
Fig. 1 eine Vorrichtung zum
Durchführen des erfindungsgemäßen Verfahrens mit einer als Teil der Umfangsfläche
einer Zylindertrommel ausgebildeten Kontaktfläche; Fig. 2 zwei Ausführungsbeispiele
mit besonders günstigen und 3 Vorrichtungen zum Auftragen der Behandlungsflotte
auf die Mitläuferbahn; und Fig. 4 eine Vorrichtung mit auf der Mantelfläche einer
einzigen Zylindertrommel vorgesehenen Kontaktstrecke zum Versehen der Mitläuferbahn
mit Behandlungsflotte und zum Übertragen der Behandlungsflotte von der Mitläuferbahn
auf das Textilmaterial Fig. 1 zeigt eine Vorrichtung zum Durchführen des erfindungsgemäßen
Verfahrens, bei der die Kontaktstrecke zwischen Mitläuferbahn 1 und Textilmaterial
2 durch einen (wesentlichen) Umfangsteil der Mantelfläche einer Zylindertrommel
3 gebildet wird. Eine Bahn aus Textilmaterial 2 läuft dabei in üblicher Weise über
zahlreiche Rollen 4 unmittelbar auf die Mantelfläche der Zylindertrommel 3 auf.
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Die Bahn aus Textilmaterial 2 kann von einer Rolle oder einem Stapel
5 aus durch die Kontaktstrecke hindurch und über weitere Rollen 4 ebenfalls zu einem
Stapel oder direkt in eine Trocken- oder Fixiermaschine 6 gefördert werden.
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Die Mitläuferbahn 1 wird im Ausführungsbeispiel in einem Trog 7 mit
Behandlungsflotte 8 geklotzt und anschließend in einem - in der Zeichnung symbolisch
dargestellten -Foulard oder Quetschwerk 9 auf das gewünschte Maß entwässert.
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Sie läuft dann an dem Textilmaterial anliegend in die Kontaktstrecke
K auf der Zylindertrommel 3 ein. Zum Führen der Mitläuferbahn 1 können ebenfalls
eine Vielzahl üblicher
Rollen 10 vorgesehen sein0 Oben auf der
Mitläuferbahn 1 liegt die Andrückbahn 119 welche über Rollen 12 geführt sein kann.
Die Mitläuferbahn 1 kann entweder - wie gestrichelt angegeben - durch eine in Pfeilrichtung
wirkende Zugkraft 13 auf die Kontaktfläche am Umfang der Zylindertrommel 3 aufgepreßt
sein oder aber durch von Innern der Zylindertrommel 3 her über Löcher in deren Mantelfläche
wirkenden Unterdruck an die Mantelfläche angepreßt sein.
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In Fig. 2 ist zu der Vorrichtung mit der Kontakt strecke K zwischen
Mitläuferbahn 1 und Textilmaterial 2 praktisch dieselbe Anordnung vorgesehen wie
in Figo io Die Mitläuferbahn 1 läuft jedoch zwischen dem Trog 7 mit der Behandlungsflotte
8 sowie dem Quetschwerk 9 einerseits und der Kontaktstrecke K andererseits durch
eine Vorrichtung zum gezielten Entwässern, wie sie in der DE-OS 2 502 149 beschrieben
ist. Diese Vorrichtung besteht aus einer Zylindertrommel 149 die mit einer möglichst
feinkapillaren Deckschicht belegt ist, und aus einem luftundurchlässigen endlosen
Mitläufer 159 der über Rollen 16 geführt ist0 In der Kontaktstrecke zwischen Mitläuferbahn
1 und der auf dem Mantel der Zylindertrommel 14 liegenden Deckschicht ist beispielsweise
durch einen im Innern der Zylindertrommel 14 einstellbaren Unterdruck über in dem
Zylindermantel vorgesehene Löcher der luftundurchlässige Mitläufer 15 gegen die
Mantelfläche gepreßt. Durch Einstellen der entsprechenden Anpreßkraft bzwO des Unterdrucks
kann beispielsweise die Menge des von der Mitläuferbahn 1 zur Kontaktstrecke K auf
der anderen Zylindertrommel 3 transportierten Behandlungsflotte vorbestimmt werden.
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Bei der Vorrichtung gemäß Fig, 2 ist für jede der Zylindertrommeln
3 und 14 eine gesonderte Andrückbahn ii und 13 er-Sorderlicho Demgegenüber wird
für die Vorrichtung gemäß Figo 3
eine einzige Andrückbahn 17 benötigt,
die - über Rollen 18 geführt - beide Zylindertrommeln 3 und 14 umschlingt. Im übrigen
unterscheiden sich die Vorrichtungen gemäß Fig. 2 und 3 nur unwesentlich.
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Fig. 4 zeigt ein Ausführungsbeispiel einer Vorrichtung zum Durchführen
des erfindungsgemäßen Verfahrens, bei der zum genauen Voreinstellen der Menge des
von der Mitläuferbahn 20 in die Kontaktstrecke K zwischen Textilbahn 2 und Mitläuferbahn
20 zu transportierenden Behandlungsflotte 8 auf einer einzigen Zylindertrommel 22
ausführbar ist. In Umfangsrichtung des Mantels der Zylindertrommel 22 liegen hierbei
hintereinander zwei Andrückbahnen 23 und 24, welche über Rollen 25 bzw. 26 geführt
sind. Die Mitläuferbahn 20 ist vorzugsweise eine wenigstens teilweise aus quellfähigen
Fasern bestehende Deckschicht, die die Mantelfläche der Zylindertrommel 22 umspannt.
Zwischen der Mantelfläche der Zylindertrommel 22 und der Andrückbahn 24 läuft eine
beispielsweise aus Kunstfasern bestehende Bahn 27, welche über Rollen 28 geführt
sein kann, hindurch, nachdem diese Bahn 27 vorher in einem Trog 7 ähnlich wie in
Fig. 1 mit Behandlungsflotte 8 geklotzt worden ist. Die Kunststoffbahn 27 gibt im
Bereich ihrer durch die Andrückbahn 24 bestimmten Kontakt strecke mit der Mitläuferbahn
20 eine vorbestimmte Menge an Behandlungsflotte an die Mitläuferbahn ab. So beladen
läuft die Mitläuferbahn 20 in Pfeilrichtung 29 zusammen mit der Zylindertrommel
22 um und in den Kontaktbereich K mit der Andrückbahn 23 ein. Hier kommt die Mitläuferbahn
20 in Kontakt mit der Textilbahn 2.
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Die Menge der von der Mitläuferbahn 20 auf die Textilbahn 2 im Bereich
der Kontakt strecke K übertragbaren Behandlungsflotte kann unter anderem auch durch
Einstellen des Anpreßdruckes der zweiten Andrückbahn 23 vorbestimmt werden. Die
Anpreßkraft kan;l auch bei dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 4 durch von außen
in Längsrichtung wirkende Zugkraft
auf die Andrückbahnen 23 und
24 oder aber - bevorzugt -durch vom Innern der Zylindertrommel 22 her durch Löcher
im Zylindermantel auf die - dann luftundurchlässigen -Andrückbahnen 23 und 24 wirkenden
Unterdruck bewirkt werden. Um einen unnötigen Verlust bei der jeweiligen Vakuum-oder
Unterdruckpumpe zu vermeiden, ist es zweckmäßig, nur die Bereiche des Mantels der
Zylindertrommel 22 auf den Unterdruckraum zu schalten, die jeweils gerade im Bereich
der Andrückbahnen 23 bzw. 24 liegen. Es ist also zweckmäßig, zum Beaufschlagen der
Innenseite des Mantels der Zylindertrommel 22 einen (nicht gezeichneten) Steuerkopf
zu verwenden, der bewirkt, daß die in der Zeichnung schraffierten Bereiche 30 des
Zylindermantels nicht unterdruckbeaufschlagt sind. Mit Hilfe des Steuerkopfes ist
es möglich, den Druck in der Kontaktstrecke K und den Druck im Bereich der Andrückbahn
24 auf der Zylindertrommel unterschiedlich einzustellen. Gegebenenfalls sind ähnliche
Steuerköpfe bei den Ausführungsbeispielen gemäß Fige 1 bis 3 vorteilhafte Bei dem
Ausführungsbeispiel gemäß Fig 4 kann die Bahn 27 zum Herantransport der Flotte auch
durch ein in der Zeichnung im Querschnitt dargestelltes Sprührohr 30zersetzt werden.
Dieses wird dann so angeordnet, daß es die Flotte - gegebenenfalls vorgegeben dosiert
- in den Spalt zwischen Andrückbahn 24 und Zylindertrommel 22 bzw.
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HitläuSer 20 einsprüht0 Der Aufbau mit dem Flottenauftragsrohr bzw.
Sprührohr hat sich, insbesondere wegen des geringen Aufwandes, in der Praxis außerordentlich
gut bewährt.
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In den Ausführungsbeispielen ist nur auf am Umfang eines Zylindermantels
ausgebildeten Kontakt strecken Bezug genoiilmen worden. Selbstverständlich kann
das der Erfindung zugrundeliegende Prinzip aber ebenso in einer linearen unter Flächendruck
stehenden Kontaktstrecke verwirklicht werden.
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In einem Ausführungsbeispiel wurde eine aus Polyester bestehende Mitläuferbahn
in einer Vorrichtung gemäß Fig. 2 durch Einstellen des Unterdrucks innerhalb der
Zylindertrommel 14 auf einen gewünschten Gehalt an Restfeuchte fi entwässert. Diese
Mitläuferbahn wurde dann durch die Kontaktstrecke K am Umfang der Zylindertrommel
3 geführt und dort mit einer trockenen aus Baumwolle bestehenden Materialbahn 1
in Kontakt gebracht. Das quellfähige Baumwollmaterial der auszurüstenden Ware lag
dabei unmittelbar auf der Mantelfläche der Zylindertrommel 3 auf. Im Bereich der
Kontaktstrecke K wurde die Mitläuferbahn 1 durch die vom Innern der Zylindertrommel
3 herwirkende Unterdruckkraft mit Hilfe der Andrückbahn 11 gegen die Mantelfläche
der Zylindertrommel 3 gepreßt.
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Die auszurüstende Ware nimmt Behandlungsflotte nach Art eines LöschElattes
auf. Dieser Effekt wird noch erheblich durch den in der Kontakt strecke K herrschenden
Unterdruck verstärkt, weil dadurch innerhalb des Baumwollgewebes zusätzlicher Platz
zum Einbringen bzw. Ansaugen von Behandlungaflotte geschaffen ist.
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Bei dem genannten Versuch waren um die Zylindertrommel 14 drei Lagen
Viskosevlies gewickelt. Die Mitläuferbahn bestand aus Polyester-Satin. Der Unterdruck
in dem System der Zylindertrommel 4 war auf minus 0,2 kp/cm2 eingestellt.
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Als Behandlungsflotte diente eine Mischung aus Wasser und Netzmittel.
Die Umlaufgeschwindigkeit der Zylindertrommeln 14 und 3 betrug etwa 5 m/min. Der
Unterdruck im System der Zylindertrommel 3 war auf minus 0,62 kp/cm2 eingestellt.
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Das auszurüstende Textilmaterial war Bettuch aus 100 % Baumwolle.
Die Baumwolle war nach Durchlauf der Kontaktstrecke K gleichmäßig feucht und hatte
43,2 ffi Behandlungsflotte aufgenommen.
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Das auf diese Weise gleichmäßig und kontinuierlich mit Behandlungsflotte
versehene Textilmaterial konnte unmittelbar einer nachfolgenden thermisch arbeitenden
Trockenmaschine zugeführt werden, wobei wegen der geringen Feuchtigkeitsaufnahme
von nur etwa 43 ein außerordentlich energiesparendes Trocknen ermöglicht war, Eine
Migration des Netzmittels trat offensichtlich nicht auf 0