DE2804514A1 - Formaldehydfreie spanplatte - Google Patents
Formaldehydfreie spanplatteInfo
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Description
Formaldehydfreie Spanplatte
In den letzten Jahren hat bekanntlich das Vorkommen von Formaldehyd
in Wohnungen starke Beachtung gefunden. Unter den Produkten, die im modernen Bauwesen Anwendung finden, sind Spanplatten
eine von mehreren denkbaren Ursachen, daß freies Formaldehyd in Luft vorkommen kann.
Die heute bekannte Technik der Anwendung von Kondensationsprodukten
von Formaldehyd und Harnstoff, Phenol oder Melamin als Bindemittel in Spanplatten verlangt in der praktischen Anwendung
einen gewissen Überschuß von Formaldehyd.
Dieser Formaldehydüberschuß beträgt Ό.02-0.2% des Gewichtes des
fertigen Produktes und wird in den Spanplatten in Gasphase vorliegend
angenommen. Der Abgang dieses freien Formaldehyds geschieht jedoch erstaunlich langsam. Noch drei Jahre- nach der
Errichtung von Wohnhäusern wurde freies Formaldehyd in ihnen nachgewiesen.
Für die Sanierung von Wohnungen mit hohen Gehalten von freiem Formaldehyd in der Luft wurde der bekannte Umstand angewendet, .
daß Formaldehyd mit Ammoniak unter Bildung von Hexamethylentetramin, das bei Raumtemperatur eine stabile Substanz in fester Form
ist, reagiert.
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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur industriellen
Herstellung von Spanplatten, bei dem das freie Formaldehyd in Form von Hexamethylantetramin durch Behandlung von Ammoniakgas
gebunden wurde. Das Verfahren basiert auf der Entdeckung, daß eine Spanplatte mit Oberflächenschicht aus in erster Linie
ziemlich großen Spänen eine so große Durchlässigkeit für Gase aufweist, daß eine Ammoniak/Luft-Mischung von Atmosphärendruck
genügend schnell durch die Spanplatte gesaugt werden kann, um die Einverleibung des Prozesses in eine normale Spanplattenfertigungslinie
technisch zu ermöglichen.
Da das Ammoniakgas durch die Platte gesaugt wird, ist garantiert, daß auch den inneren Teilen der Platte Ammoniak in genügender
Menge zugeführt wird.
Das vorgeschlagene Verfahren ersetzt langwierige Behandlung unter Druck im Autoklaven, die mit großen Dichtungsproblemen
und bedeutenden Investitionen verbunden ist.
Die Behandlung kann in der Praxis in einem kontinuierlichen oder unterbrechenden Prozeß erfolgen, je nach dem herzustellenden
Plattenformat. Moderne Spanplattenfabriken arbeiten oft mit sehr großen Preßformaten von 2.5 χ 5-7 m, so daß die Möglichkeit
einer kontinuierlichen Behandlung der Spanplatten außerordentlich wertvoll ist.
Zwei verschiedene Anlagen zur Beseitigung von gasförmigem Formaldehyd
aus Spanplatten werden schematisch in den beigefügten Zeichnungen gezeigt, in denen
Fig. 1 eine Vorrichtung für unterbrechende Behandlung jeweils einer Spanplatte zeigt, und
Fig. 1 eine Vorrichtung für unterbrechende Behandlung jeweils einer Spanplatte zeigt, und
Fig. 2 ebenfalls schematisch eine Vorrichtung für kontinuierliche Behandlung aufeinanderfolgender langer Spanplatten
zeigt.
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Bei der in Fig. 1 gezeigten Ausführungsform wird eine Spanplatte
1 von einer oberen Haube 2 umfaßt, der Ammoniak oder eine Mischung von Luft und Ammoniak unter Atmosphärendruck zugeführt
wird. Auf der Unterseite der Spanplatte ist diese tragend eine untere Haube 3 angeordnet, in der ein Unterdruck von zwischen
10 000 und 60 000 Pascal herrscht. Das Ammoniak oder die Mischung von Luft und Ammoniak wird hierdurch durch die Spanplatte gesaugt
und aus der unteren Haube 3 abgesaugt. Nach genügend langer Behandlungszeit wird die nächste Spanplatte 5 mit Hilfe von
Vorschubrollen 4 eingeschoben und gleichzeitig die vorhergehende Spanplatte 1 hinausgeschoben. Bei Zuführung wird die Spanplatte
5 von Tragrollen 7 gestützt, und die hinausgeschobene Spanplatte 1 wird von Transportrollen 6 aufgenommen.
Fig. 2 zeigt eine ähnliche Vorrichtung für kontinuierliche Behandlung
besonders langer Spanplatten. Zwischen einer oberen Haube 2' und einer unteren Haube 3 herrscht derselbe Druckunterschied
wie im vorhergehenden Fall, d.h. zwischen 10 000 und 60 000 Pascal. In diesem Fall sind an den gegenüberliegenden
Kanten der Hauben angeordnete Transportrollen 8 von einem Sieb oder einem geschlitzten, alternativ perforierten Gummiriemen 9
umgeben. Das Absaugen von der unteren Haube 3 geschieht in diesem Fall durch einen seitwärts gerichteten Anschluß 10. Trieb- und
Führungsrollen sind auf ungefähr dieselbe Weise wie gem. Fig. angeordnet und wurden mit entsprechenden Bezugsziffern versehen.
Da das Ammoniakgas oder die Ammoniakgas-Luft-Mischung unter atmosphärischem
Druck zugeführt wird, besteht keine Gefahr, daß Ammoniakgas in die Umgebung hinausgepreßt wird, und der in der
Haube 3 bzw. 3' herrschende Unterdruck übernimmt die durch die Spanplatte hindurchgehenden Gase.Diese Gase können dann weggeführt
und neutralisiert oder regeneriert werden, ggf. in einem geschlossenen System ohne irgendwelche schädlichen Folgen für
die Umwelt.
Bei Anwendung der kontinuierlich arbeitenden Vorrichtung gem.
Fig. 2 muß die Geschwindigkeit der in der Figur nach links lau-
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f enden Platten so angepaßt werden, daß in der Zeit zwischen
den Hauben die Möglichkeit besteht, daß eine vollständige Bindung des freien Formaldehyds erfolgt.
Auf diese Weise und mit Vorrichtungen dieser Art ist die Herstellung
von Spanplatten möglich, die ohne Beanstandung direkt zur Einrichtung von Wohnhäusern u.dgl. angewendet werden können,
was ein großer Vorteil ist, nachdem man die schädlichen Eigenschaften des Formaldehyds erkannt hat.
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Claims (6)
- ·**■ 280A5UPatentansprücheΙ.,· Verfahren zum Befreien von Spanplatten von Formaldehyd durch Behandlung mit Ammoniak unter Bildung von Hexamethylantetramin, dadurch gekennzeichnet, daß eine Seite der fertiggepreßten Platten Ammoniakgas oder einer Mischung von Luft und Ammoniakgas ausgesetzt und gleichzeitig die gegenüberliegende Seite der Platte einem Gasdruck ausgesetzt wird, der 40 000 bis 90 000 Pascal niedriger ist als der auf die gegenüberliegende wirkende Druck.
- 2. Verfahren nach Anspruch !,dadurch geken,nzeichnet, daß die Platte bei der Behandlung eine Temperatur von 40°-100°C hat.
- 3. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach den Ansprüchen 1 und 2,dadurch gekennzeichnet, daß sie aus zwei Hauben besteht, zwischen denen die Platte angeordnet wird, und der oberen Haube (2) Ammoniakgas oder eine Mischung von Luft und Ammoniakgas von atmosphärischem Druck zugeführt wird, und die untere Haube dichtend gegen die untere Seite der Spanplatte anliegt und mit einer Saugpumpe o.dgl. in Verbindung steht, die in der Haube (3) einen Unterdruck bewirkt, der UO 000 bis 90 000 Pascal niedriger ist als der Druck*in der oberen Haube (2).
- U. Vorrichtung nach Anspruch 3,dadurch gekennzeichnet, daß die Hauben mit solchen Abmessungen ausgebildet sind, daß sie zusammen eine Spanplatte umschließen.
- 5. Vorrichtung nach Anspruch 3 oder 4,dadurch gekennzeichnet, daß sie mit Anordnungen, z.B. in Form eines Siebes oder einer perforierten oder geschlitzten Gummimatte auf zwei oder mehr Walzen (8) versehen ist, um kontinuierlich oder unterbrechend aufeinanderfolgende Platten durch den Zwischenraum zwischen den beiden Hauben zu transportieren.809832/0803
- 6. Nach Anspruch 1 oder 2 behandelte Spanplatte, dadurch gekennzeichnet, daß das Formaldehyd unter Einwirkung des Ammoniakgases von Hexamethylantetramin umgebildet wurde, das bei Raumtemperatur eine stabile Substanz in fester Form ist und in der Preßmasse der Platte verbleibt.809832/Ü803
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Publications (2)
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