DE1300236B

DE1300236B - Vorrichtung zum einseitigen Einbringen von Fluessigkeiten in poroese Produkte

Info

Publication number: DE1300236B
Application number: DEA50331A
Authority: DE
Inventors: Saefholm Sven Tore Anders; Sundquist Bengt Lennart; Franksson Jan Rolf
Original assignee: Casco AB
Current assignee: Casco AB
Priority date: 1964-09-24
Filing date: 1965-09-23
Publication date: 1969-07-31
Also published as: NL6505012A

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum einseitigen Einbringen von unter Druck stehender Flüssigkeit in poröse Produkte, wie Spanplatten, Hartfaserplatten od. dgl. Die Erfindung geht von der Erkenntnis aus, daß es möglich ist, die Quellung der Spanplatten herbzusetzen, wenn diese nach dem Pressen auf mindestens 20()/o- befeuchtet werden, wodurch die Späne in der Platte dekomprimiert werden. Anschließend trocknet man die Spanplatten bis zu einem Feuchtigkeitsgehalt von 6 bis 20%. Durch diese Nachbehandlung wird die maximale Dimensionsveränderung bei verschiedenen klimatischen Bedingungen auf 60 bis 70%- herabgesetzt, verglichen mit unbehandelten Platten. Das Volumgewicht wird ebenfalls geringer, während die Festigkeit der Platten gleichbleibt.
Um den Feuchtigkeitsgehalt in Spanplatten mit einem Volumgewicht von 650 kg/m3, z. B. von 6 auf 30 bis 1000/9 zu erhöhen, muß eine Wassermenge von 150 bis 5751/m3 verwendet werden, was bei einer 20 mm Platte einer Wassermenge von 3 bis 11,51/m2 entspricht. Bekannte Vorrichtungen der eingangs genannten Art arbeiten aber zum Einbringen solcher Flüssigkeitsmengen unbefriedigend. In der Regel wird die Flüssigkeit mit Hilfe von Preßluft oder irgendeiner Flüssigkeitspumpe in die Platten hineingedrückt, was jedoch ziemlich umständlich ist. Es ist auch bekanntgeworden, Flüssigkeit dadurch einzubringen, daß die Platten zwischen einem oder mehreren Walzenpaaren gespreßt werden, wobei die Oberfläche der einen Walze mit elastischem Material, wie z. B. Gummi, bekleidet und mit Aussparungen versehen ist, die zur Aufnahme der Flüssigkeit aus unter den Walzen angeordneten Tauchtrogen dienen. Ein solches Verfahren ist jedoch mit dem Nachteil behaftet, daß bei jeder Preßoperation nur eine begrenzte Flüssigkeitsmenge eingebracht werden kann, weshalb in den meisten Fällen mehrere Walzenpaare vorgesehen werden müssen, was aber die Investitionskosten bedeutend erhöht. Es wurde auch schon vorgeschlagen, die Oberfläche der Platten mit Wasser zu bespritzen und die Platten über Saugkästen mit Unterdruck zu führen, um ein beschleunigtes Eindringen der Flüssigkeit zu bewirken. Es wurde auch bereits vorgeschlagen, feuchte Filze für eine gleichmäßigere Flüssigkeitsverteilung auf der Plattenoberfläche zu verwenden.
Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der eingangs genannten Art zu schaffen, die wirtschaftlicher arbeitet als bekannte Vorrichtungen und mit der ein schnelleres Einbringen von Flüssigkeit in poröse Produkte möglich ist.
Die Erfindung löst die Aufgabe dadurch, daß ein auf eine flüssigkeitsdichte Bodenplatte aufgelegter und mit dieser flüssigkeitsdicht verbundener Rahmen aus elastischem Material so zwischen die Platten einer Presse einlegbar ist, daß in einem Zwischenraum zwischen der Oberkante des Rahmens und der darüber befindlichen Pressenplatte das poröse Produkt einschiebbar und auf den Rahmen auflegbar ist, daß der Raum innerhalb des Rahmens mit Flüssigkeit beschickbar ist, so daß beim Schließen der Presse durch das Zusammendrücken des elastischen Rahmens die Flüssigkeit zwangsweise durch das poröse Produkt gedrückt wird und daß eventuell an der Oberfläche des porösen Produktes austretendes Gas oder hindurchgedrückte Flüssigkeit abführbar ist.
Die mit der Erfindung erzielbaren Vorteile bestehen darin, daß eine größere Wassermenge leichter und schneller als bisher in einer einzigen Preßoperation in das poröse Produkt eingebracht werden kann und daß die Vorrichtung gegenüber bekannten Vorrichtungen wirtschaftlicher arbeitet.
Der elastische Rahmen ist vorzugsweise durch ein Bindemittel oder durch Vulkanisieren mit der Bodenplatte verbunden.
Der elastische Rahmen und/oder die Bodenplatte können mit einer oder mehreren Öffnungen für den Anschluß an eine oder mehrere Zuleitungen für die Flüssigkeit versehen sein. In der Leitung kann ein Gerät für die Regelung des Flüssigkeitsdruckes angebracht sein. Der obere Teil des elastischen Rahmens kann mit einer schmalen, leicht zusammendrückbaren, erhöhten Kante versehen sein, durch die die Beschickung mit Flüssigkeit vereinfacht und ein überlaufen vermieden wird.
Um Gas oder überschüssige Flüssigkeit von der Oberfläche des porösen Produkts während des Tränkungsvorganges abzuführen, kann eine Schlitzplatte, ein Drahtsieb od. dgl. zwischen das poröse Produkt und den oberen Preßtisch gelegt werden.
Das Vakuum, das bei der Dekompression des Rahmens entsteht, kann verursachen, daß sich die Platte an den Rahmen ansaugt und schwer zu entfernen ist. Um das Abnehmen der Platte zu erleichtern, kann über die Zufuhrleitung Flüssigkeit zugeführt werden.
Wenn die einseitige Druckimprägnierung beendet ist, kann auf die Oberfläche des Produktes Flüssigkeit gespritzt werden, um ihr einen höheren Feuchtigkeitsgehalt zu geben, was besonders dann von Bedeutung ist, wenn kleine Mengen von Flüssigkeit eingebracht werden, damit in den Platten Spannungen durch eine ungleichmäßige Feuchtigkeitsverteilung gleich nach der Preßoperation vermieden werden.
Im folgenden wird die Vorrichtung an Hand der Zeichnung und den folgenden Beispielen näher erläutert. In der Zeichnung zeigt F i g. 1 einen Querschnitt durch den mit derBodenplatte 1 verbundenen elastischen Rahmen 2, F i g. 2 den elastischen Rahmen 2 und die Bodenplatte 1, die auf dem unteren Preßtisch 3 einer Presse angeordnet sind, wobei der Rahmenbehälter mit Flüssigkeit 4 gefüllt ist. Eine poröse Platte 5, die über dem Rahmen 2 liegt, wird durch den oberen Preßtisch 6 heruntergedrückt, wodurch eine gewisse Deformation des Rahmens 2 verursacht wird, und F i g. 3 in größerem Maßstab eine Teilansicht der F i g. 2, aus der das Durchdringen der Flüssigkeit durch die Platte 5 und die Kanten der Platte zwischen dem elastischen Rahmen 2 und dem oberen Preßtisch 6 ersichtlich ist.
Wie bekannt, erfolgt das Eindringen der Flüssigkeit schneller, wenn die nach beendeter Pressungs-und Härtungsbehandlung noch heißen Platten mit Flüssigkeit getränkt werden. Dadurch verkürzt sich auch die anschließende Trocknungszeit.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung kann in gleicher Weise dazu dienen, Chemikalien für verschiedene Zwecke in die Platten einzubringen. Es können auch andere Produkte als die obengenannten behandelt werden, z. B. Betonmaterial, Gipsplatten, Tonwaren, Mineralfaserplatten, Platten mit verstärkten Harzbindemitteln, Faserplatten ganz allgemein und Spanplatten aus Flachsschäben, Bagasse u. a. Beispiel 1 Um die Kante einer 1 mm dicken Aluminiumplatte mit Abmessungen von 1000x2000 mm herum wurde ein zusammenhängender Rahmen mit einem Querschnitt von 50 X 50 mm mit Hilfe eines Kontaktleimes angebracht. Dieser so gebildete Rahmenbehälter wurde auf den unteren Preßtisch einer hydraulischen Presse gestellt, dann mit Wasser gefüllt, und es wurde sodann eine Spanplatte mit entsprechenden Abmessungen daraufgelegt. Die Spanplatte war mit einem Phenolharzleim als Bindemittel hergestellt und wurde 10 Minuten bei 180° C gehärtet. Ihr Volumgewicht betrug 0,675, ihre Dicke 15 mm und ihre Feuchtigkeit 60/a. Mit der Presse wurde 30 Sekunden lang ein Druck von 3 kp/cm2 ausgeübt und der Gummirahmen bis zu einer Höhe von etwa 44 mm zusammengedrückt. Das Wasser durchdrang die Platte bis zu ihrer Oberseite hin, und eingeschlossene Luft konnte zwischen der Oberseite und dem oberen Preßtisch leicht entweichen. Die Wasseraufnahme entsprach einer Erhöhung der Feuchtigkeit auf 600/a. Beispiel 2 Eine 15 mm dicke Holzspanplatte mit einem Melaminharzleim als Bindemittel, die 10 Minuten bei 150° C gepreßt worden war, ein Volumgewicht von 0,650 und eine Feuchtigkeit von 6% aufwies, wurde auf dieselbe Weise wie im Beispiel 1 beschrieben behandelt. Es wurde 15 Sekunden lang ein Druck von 2 kp/cm2 durch die Presse ausgeübt, und der Gummirahmen wurde auf eine Höhe von etwa 46 mm komprimiert. Die Wasseraufnahme entsprach einer Feuchtigkeitserhöhung auf 32%. Beispiel 3 Eine 22 mm dicke Holzspanplatte mit Phenolharz als Bindemittel, die 15 Minuten lang bei 180° C gepreßt worden war, und deren Volumgewicht 0,650 und deren Feuchtigkeit 6% betrug, wurde auf dieselbe Weise wie im Beispiel 1 beschrieben mit einer 3%igen Wasserlösung von Natriumchlorphenolat behandelt. Es wurde 45 Sekunden lang ein Druck von 4 kp/cm2 ausgeübt, und der Gummirahmen wurde auf etwa 40 mm zusammengedrückt. Die Flüssigkeitsaufnahme entsprach einer Erhöhung der Feuchtigkeit auf 701%. Der Chlorphenolatgehalt in der behandelten und anschließend getrockneten Platte betrug 1,5%, was als zufriedenstellend für die Widerstandsfähigkeit gegen Tremitenbefall angesehen wird. Beispiel 4 Eine 6 mm dicke Hartfaserplatte, die nach dem Masonitverfahren hergestellt war, mit einem Volumgewicht von 0,700 und einer Feuchtigkeit von 2% wurde auf dieselbe Weise wie im Beispiel 1 beschrieben mit einer 1,5%igen Wasserlösung von Natriumchlorphenolat behandelt. Es wurde 10 Sekunden lang ein Druck von 3 kp/cm2 ausgeübt, und der Gummirahmen wurde auf etwa 46 mm zusammengedrückt. Die Flüssigkeitsaufnahme entsprach einer Erhöhung des Feuchtigkeitsgehaltes auf 600/0. Der Gehalt an Chlorphenolat der behandelten Platte betrug nach der Trocknung 1,50/a.

Claims

Patentansprüche: 1. Vorrichtung zum einseitigen Einbringen von unter Druck stehender Flüssigkeit in poröse Produkte, wie Spanplatten, Hartfaserplatten od. dgl., dadurch gekennzeichnet, daß ein auf eine flüssigkeitsdichte Bodenplatte (1) aufgelegter und mit dieser flüssigkeitsdicht verbundener Rahmen (2) aus elastischem Material so zwischen die Platten einer Presse einlegbar ist, daß in einen Zwischenraum zwischen der Oberkante des Rahmens und der darüber befindlichen Pressenplatte das poröse Produkt einschiebbar und auf den Rahmen auflegbar ist, daß der Raum innerhalb des Rahmens mit Flüssigkeit (4) beschickbar ist, so daß beim Schließen der Presse durch das Zusammendrücken des elastischen Rahmens die Flüssigkeit zwangsweise durch das poröse Produkt gedrückt wird und daß eventuell an der Oberfläche des porösen Produktes austretendes Gas oder hindurchgedrückte Flüssigkeit abführbar ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der elastische Rahmen (2) durch ein Bindemittel oder durch Vulkanisierung mit der Bodenplatte (1) verbunden ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Rahmen (2) und/oder die Bodenplatte (1) mit einer oder mehreren Öffnungen für den Anschluß an eine oder mehrere Zuleitungen für die Flüssigkeit versehen ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß eine Schlitzplatte, ein Drahtsieb od. dgl. zwischen das poröse Produkt (5) und den oberen Preßtisch (6) gelegt ist, um Gas oder überschüssige Flüssigkeit aus dem porösen Produkt abzuführen.