DE2733923C3 - Verfahren zur Gewinnung von Humanalbumin - Google Patents

Verfahren zur Gewinnung von Humanalbumin

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Description

Der Transfusion von Humanalbumin, insbesondere von thermostabilen, hitzebehandelnten Humanplasmaproteinlösungen mit einem Gehalt an Humanalbumin kommt in jüngster Zeit eine ständig steigende Bedeutung bei der Behandlung von akuter Hämorrhagie, Schock/uständen, Verbrennungen, Protein-Fehlernährung, Hypoproteinämie und dergl. zu.
Es wurden eine Reihe von Verfahren zur Gewinnung von gereinigtem Albumin für Infusionszwecke aus Plasma (oder Serum) von menschlichem Blut vorgeschlagen. Keines dieser Verfahren hat sich jedoch als wirtschaftlich bei der Gewinnung von medizinisch sicher anzuwendendem Albumin erwiesen, wenn das Ausgangsmaterial große Mengen an freiem Hämoglobin bzw. große Mengen an Zellwänden von roten Blutkörperchen mit einem Gehalt an bei der Hämolyse freigesetztem Glycoproiein enthält. Mit Hilfe der bekannten Verfahren gelingt es entweder überhaupt nicht oder nur unter großen Kosten, die Blutgruppensubstanzen, die unerwünschte Nebenwirkungen hervorrufen können, von den Zellwänden der roten Blutkörperchen /u entfernen. Plazenta ist ein wertvolles Ausgangsmaterial zur Herstellung von fraktionierten Plasmapräparaten, da sie große Mengen an Blut enthält und leicht zugänglich ist. Jedoch enthält Plazenta aufgrund der Verarbeitung von gefrorenem Material 50 Prozent oder mehr freies Hämoglobin, dessen Entfernung ein wichtiges Problem bei der Gewinnung von Albumin aus Plazenta darstellt.
Die bisherigen Verfahren zur Reinigung von Albumin für Infusions/wecke aus menschlichem Blut sind nachstehend zusammengestellt:
1. Sechstes Verfahren gemäß Cohn unter Fraktionier rung mit Äthäfiol bei niedrigen Temperaturen sowie eine Modifikation dieses Verfahrens: vgl. JP-PS 2 65 704 und JP/AS 5 297/60.
2. Verfahren, bei dem die lotienstärke von Plasma durch ein lonenaustauschcrharz verringert wird,
um instabiles Globulin zu fällen und anschließend zu entfernen; vgl. Vox Sanguinis, Bd. 3(]956), S,84. 3r Zugabe einer Fettsäure mit 12 bis 18 Kohlenstoffatomen zu einer fraktionierten Lösung von Blutbestandteilen und Erwärmen der Lösung auf etwa 5b"C bei einem pH-Wert von etwa 5,2, um unstabiles Globulin zu fällen und anschließend zu entfernen; vgl. JP-AS 4 22 934 und JP-AS 24 895/63.
4. Zugabe von Zinkionen beim Fraktionierungsverfahren unter Fällung mit Äthanol bei niedrigen Temperaturen; vgl. Vox Sanguinis, Bd. 5 (1960), S. 272.
5. Stufenweise Abtrennung von Hämoglobin durch kombinierte Fraktionierung mit Ammoniumsulfat und mit Äthanol bei niedrigen Temperaturen; vgl. j P-AS 2 869/72.
6. Zusatz von Buttersäure zu einer fraktionierten Lösuhg von Blutbestandteilen und Erwärmen der Lösung auf etwa 60°C bei einem pH-Wert von etwa 5,0, um Hämoglobin zusammen mit unstabilem Globulin auszufällen und anschließend zu entfernen; vgl. JP-PS 5 34 921 und JP-AS 16 041/68.
7. Zusatz von Mandelsäure zu einer fraktionierten Lösung von Blutbestandteilen und Erwärmen der Lösung auf etwa 600C bei einem pH-Wert von etwa 4,9, um unstabiles Globulin zusammen mit Hämoglobin auszufällen und anschließend zu entfernen; vgl. J P-OS 66 810/74.
8. Zusatz von Trichloressigsäure bei einer Äthanolkonzentration von mindestens 55 Prozent, bezogen auf die gesamte Lösungsmenge, bei einer Temperatur von -5 bis -100C, um die Blutgruppensubstanz zu entfernen; vgl. JP-OS 85 218/74 und 85 219/74.
Die drei erstgenannten Verfahren sind nicht auf Blut anwendbar, das eine Hämolyse erfahren hat und große Mengen an freigesetztem Hämoglobin und Blutgruppensubstanz wie Plazentablut, enthält, da diese Verfahren keine spezifische Wirkung auf die Fällung von Hämoglobin und die Blutgruppensubstanz aufweisen. Somit ergibt sich eine unzureichende Ablrennung des Albumins vom Hämoglobin und der Blutgruppensubstanz.
Die Verfahren 4. und 5. sind nicht nur unwirtschaftlich, da eine Reihe von komplizierten Verfahrensschritten und somit ein kompliziertes Fraktionierungsverfahren erforderlich ist. sondern sie sind auch schwierig durchzuführen, da leicht entzündlicher Alkohol verwendet wird und da eine Kühlung auf niedrige Temperatu ren erforderlich ist.
Bei den Verfahren 6. und 7. wird die gesamte Behandlung bei normalen Temperaturen durchgeführt. Diese Verfahren eignen sich gut zur Entfernung von π Hämoglobin aus menschlichem Plasma, wie Plazentaextrakt mit einem großen Gehalt an Hämoglobin. Außerdem sind diese Verfahren wirtschaftlich durchzuführen, lecloch gelingt es mit diesen Verfahren nicht, die Blutgruppensubsianzen zu entfernen.
Das Verfahren Nr. 8 bewirkt eine Entfernung von Hämoglobin Und Blutgruppensubstanzen, es bringt jedoch die Gefahr einer Protdndcnaturierung durch die Wirkung der Trichloressigsäure, einem Deriaturierurigs^ mittel für Proteine (Fällmittel), mit sich. Eine Schwierigkeit bei diesem Verfahren besteht auch in der Sicherheil der Verfahrensdurchführung, da hochkonzentrierter leicht entzündlicher Alkohol verwendet wird, Außerdem ist dieses Verfahren unwirtschaftlich, da eine
Kühlung auf niedrige Temperaturen von -5 bis -IQ0C erforderlich ist.
Aus der DE-OS 24 15 079 ist ein Verfahren zum Isolieren von hitzestabilen Eiweißfraktionen, insbesondere Albumin aus Blut oder Blutprodukten bekannt, das durch folgende Schritte gekennzeichnet ist:
a) Abtrennen des Plasmas von den festen Bestandteilen des Blutes sowie Gewinnung der gerinnungsfördernden gelösten Bestandteile aus dem Plasma;
b) Erhitzen des Plasmas in Anwesenheit von Alkohol und stabilisierenden Substanzen, bevorzugt Natriumcaprylat, auf Temperaturen zwischen etwa 60 bis 75° C, Ausfällen und Abtrennen der Globuline und
c) Anreichern des Albumins, vorzugsweise durch Ausfällen mit etwa 20 bis 30prozentigem Polyäthylenglykol 4000 bis 6000. Dieses Produkt enthält noch unerwünschte Blutgruppensubstanzen uwd Substanzen λ .it blutdrucksenkender und pyrogener WirV.iner .... ..~...o.
Aufgabe der Erfindung ist es, Humanalbumin zur Verfügung zu stellen, das praktisch frei von Blutgruppensubstanzen und Substanzen mit blutdrucksenkender pyrogener Wirkung ist und eine sichere klinische Anwendung gestattet. Diese Aufgabe wird durch die Erfindung gelöst.
Der Gegenstand der Erfindung ist in den Patentansprüchen definiert
Die wäßrige Losung von Albumin menschlichen Ursprungs, die als Ausgangsmaterial im erfindungsgemäßen Verfahren verwendet wird, kann entweder eine hochgereinigte Lösung oder eine in einem frühen Reinigungszustand befindliche Lösur.o' sein. Derartige Albuminlösungen erhält man durch Entfernen von Globulin. Hämoglobin und alkalischer Phosphatase aus Plasma oder Serum des Menschen. Der Albumingehalt dieser Lösungen beträgt mindestens 50 Prozent und vorzugsweise 80 Prozent des enthaltenen Gesamtproteins. Für das erfindungsgemäße Verfahren eignen sich beliebige wäßrige Lösungen, die eine partielle Hämolyse erlitten haben und Albumin als Hauptbestandteil sowie Blutgruppensubstanzen sowie blutdrucksenkend wirkende und pyrogene Substanzen enthalten. Diese Lösungen können aus Blut, Plazentaextrakt, retroplazentalem Blut oder Plasma aus menschlichem Blut erhalten worden sein. Ein bevorzugtes Verfahren zur Vorbehandlung besteht darin, daß man zur Entfernung von Hämoglobin und alkalischer Phosphatase eine wäßrige Lösung von Plasmaprotein, die von y-GIobulin befreit worden ist. in Gegenwart von 2 bis 6 Prozent (Gewicht/Volumen) Buttersäure oder Mandelsäure und 0.5 bis l,5millimolar Äthylendiamintetraessigsäure (EDTA) auf 50 bis 65°C erwärmt. Vorzugsweise wird das Dinatriumsal/ von EDTA bei einem pH-Wert von 4,5 bis 5,5 verwendet. Der nach dem Entfernen des gebildeten Niederschlags erhaltene Überstand kann dann im erfindungsgemäßen Verfahren eingeset/t werden
Das im erfindungsgemäßen Verfahren verwendete Pölyäthyleriglykol weist ein durchschnittliähes MolektH iargewicht Von 2000 bis 10 000 auf. Besonders wirksam erweist sich Polyäthylenglykol mit einem Molekulargewicht von 4000 bis 8000. Beim Zusatz Von Polyäthylenglykol zu einer wäßrigen, als Ausgangsmaterial verwendeten Albumirilösurig bildet sich ein Nieder* schlag. Die wirksame Endkonzentration von Polyäthylenglykol in der wäßrigen Lösung hängt zwar von der Natur der als Ausgangsmaterial verwendeten wäßrigen Lösung ab, liegt aber im allgemeinen bei 10 bis 30 Prozent (Gewicht/Volumen). Es können aber auch wäßrige Lösungen mit einer Konzentration von etwa 50 Prozent (Gewicht/Volumen) verwendet werden, wenn eine überschüssige Behandlungskapazität des Reaktors zur Verfügung steht. Bevorzugt wird eine Konzentration von 13 bis 20 Prozent (Gewicht/Volumen; bei
ίο einem pH-Bereich von 6,6 bis 8,0 und eine Konzentration von 15 bis 30 Prozent (Gewicht/Volumen) bei einem pH-Bereich von 8^0 bis 9,6. Vorzugsweise wird die Proteinkonzentration in der Lösung der Reaktionsteilnehmer auf 5 bis 40 g/Liter eingestellt Die Konzentraticn an anorganischen Salzen beträgt vorzugsweise höchstens 50 g/Liter, ausgedrückt als Natriumchlorid. Die Reaktionstemperatur kann innerhalb eines weiten Bereichs von 2 bis 300C gewählt werden, wobei keine übermäßig intensive Kühlung erforderlich ist. Als allgemeine Vorsichtsmaßnahme beim Arbeiten mit Proteinlösungen wird die Umsetzung jedoch vorzugsweise innerhalb des vorgenannten Bereichs bei möglichst geringen Temperaturen durchgeführt.
Durch die vorgenannte Behandlung wird Albumin kaum ausgefällt, während die Blutgruppensubstanzen mit einem Gehalt an Glycoprotein ausgefällt werden. Wenn verunreinigende Proteine, wie Hämoglobin, hypotensiv wirkende Substanzen mit einem Gehalt an niedermolekularen Peptiden mit einem Molekulargewicht von 1000 bis 10 000 und dergl. vorhanden sind, werden diese zusammen mit den Blutgruppensubstanzen ausgefällt und aus der wäßrigen Albuminlösung entfernt.
Die Bedingungen für das vorstehend erwähnte Verfahren zur Entfernung der Blutgruppensubstanzen lassen sich nach Durchführung von Vergleichsversuchen über die Beziehungen zwischen Molekulargewicht und Endkonzentration an Polyäthylenglykol und dem pH-Wert des Reaktionsgemisches 'eicht ermitteln.
Beispielsweise wurden bei der Behandlung einer als Ausgangsmaterial verwendeten wäßrigen Albuminlösung mit einem Gehalt an jeweils 1 Prozent (Gewicht/Volumen) Proteinen und Salzen (ausgedrückt als Natriumchlorid) mit Polyäthylenglykol vom durchschnittlichen Molekulargewicht 4000 oder 8000 die Mengen an zugesetztem Polyäthylenglvkol und der pH-Wert des Reaktionsgemisches variier!. Die Ergebnisse bezüglich der Entfernung von Blutgruppensubstanzen sind in der Tabelle zusammengestellt.
Die Bestimmung der Blutgruppensubstan/en wird unter Verwendung eines blutgruppenspe/ifischen AntiSerums gemäß dem Hämagglutinations-Hemmtest nach EA. Kabat und M. M. Mexer. Experimental Immunochemistry. Bd. 2 (1961). S 97 bis 1 52, b/w nach einem derartigen, leicht modifizierten Verfahren durch geführt. Die Ergehnisse sind als Minimalmengc (maximales Verdünnungsverhältnis) von Antiserum angegeben, die eine Agglutination von I rythro/yten hervorruft, wobei das Antiserum bei dieser Kon/entrü
(,o tion in der Lage ist. die in der Probe vorhandenen Blutgrüpperisubstanzen vollständig zu neutralisieren lind noch eine Agglutination der Erythrozyten hervor^ zurufen,
Die Angabe »Prozent (Gewicht/Volumen)« bezieht sich durchwegs auf die Konzentration eines gelösten Bestandteils in einer Lösung, Wobei die gelösten Bestandteile in Gewichtseinheiten und die Lösung in Voltimeneinheiten angegeben wird.
Tabelle
Durchschnittliches Konzentration des
Molekulargewicht PqlySthylenglykols
des PolySthyknglykols in der Lösung der
Reaktionsteilnehmer,
%(Gew./VoI.)
pH-Wert der
Lösung
Verdünnungsver
hältnis von Blut-
gruppen-Antiserum,
bei dem eine wirk
same Entfernung der
Blutgruppensubstan
zen erfolgt
4000 10 5 X 64
7 X 128
9 X 64
10 X 64
20 5 X 64
7 x 256
9 X 256
10 X 128
30 5 X 64
7 X 256
9 X 256
10 X 128
35 5 X 16
7 X 64
9 X 124
10 X 128
8000 10 5 X 64
7 X 128
9 x 64
10 X 64
20 5 X 128
7 x 256
9 X 256
10 X 256
30 5 x 32
7 x 256
9 X 256
10 x 128
35 5 X 32
7 x 128
9 X 128
X 128
Unbehandeltes Ausgangsmaterial X 4
Normale Kochsalzlösung x 256
Nach der Entfernung der verunreinigenden Proteine in Form eines Niederschlags wird der Überstand zur Gewinnung des Albumins fraktioniert Da fast sämtliche verunreinigenden Proteine entfernt worden sind, ist zur Gewinnung des Albumins keine spezielle Technik erforderlich, es wird vielmehr eine Fällung des Gesamlproteins gemäß der bekannten Fraktionierung mit AmmoniümsüliiU oder mit Alkohol vorgenommen. Ein bevorzugtes Verfahren besteht in der Frakfionic-
rung mit Polyäthylenglykol.
Eine wirksame Gewinnung der AlbuminJraktion läßt sich bei Verwendung von Polyäthylenglykol Unter sauren Bedingungen, vorzugsweise beim pH-Wert 4,5 bis 5,6 und bei einer Endkonzentration des Polyäthy-
lenglykols von 20 bis 30 Prozent (Gewicht/Volumen) erreichen. Auf diese Weise läßt sich das Albumin aus dem Überstand leicht gewinnen, indem man gegebenenfalls eine weitere Menge an Polyäthylenglykol zusetzt
und den pH-Wert des Überstands innerhalb des vorgenannten Bereichs hall.
Plasmaprotein, das nicht das Risiko einer Heplatitisvifusirifektion mit sich bringt, läßt sich herstellen, indem man zusätzlich die auf diese Weise erhaltene Albuminfraktion einer üblichen Hilzebehandlung durch lOstün» dige Behandlung bei 60°C in Gegenwart eines entsprechenden Stabilisators unterwirft.
Für medizinische Zwecke ist es wünschenswert, das am Schluß in Form eines Niederschlags erhaltene Albumin zur Entfernung von Salzen der Dialyse zu unterwerfen und anschließend durch ein Bakterienfilter zu filtrieren. Eine Verringerung des Gehalts an Polyäthylenglyko! kann erreicht werden, indem man den Niederschlag mit destilliertem Wasser mit saurem pH Wert und einem geringen Gehalt an Polyäthylenglykol wäscht. Auf diese Weise erhält man Albuminprotein mit einem geringen Oehalt an KOIyälhylenglykol. Gegebenenfalls kann das Albuminprotein zusätzlich der Elektrodialyse unterworfen werden. Anschließend wird das Pmdukt auf geeignete Weise dehydratisicrt. um ein trockenes Standardpräparat für Vergleichszwecke zu erhalten.
Überraschenderweise ergibt sich durch das erfindungsgemäße Verfahren nicht nur eine Entfernung der Blutgruppensubstanzen, sondern auch eine Verringerung an blutdrucksenkend wirkenden und pyrogenen Substanzen, die gelegentlich im Ausgangsmaterial enthalten sein können. Diese Verunreinigungen sind im Niederschlag enthalten, der sich bei Zusatz von Polyäthylenglykol bildet, und werden mit diesem entfernt.
Bei elektrophoretischer Analyse (vgl. T. K a w a i und N. Aoki, »Fractionation of serum proteins by cellulose acetate elektrophoresis«. Yagi Publishing Co, Tokyo, 1972, S. 35) weist das Standardalbuminpräparat eine Proteinzusammensetzung von 95 bis 98 Prozent Albumin und 2 bis 5 Prozent α-Globulin und ^-Globulin auf. Bei der Analyse in der Ultrazentrifuge (vgl. T. Isemura u. Mitarb, J. Biochem, Bd. 44 (1957), S.443).
DmA,,Vt »mo« „;.,,;..„., Dn
reines Protein hindeutet Der Gehalt an Blutgruppensubstanzen wird gemäß dem Hämagglutinations-Hemmtest unter Verwendung eines blutgruppenspezifischen Antiserums (a.a.O.) bestimmt. Es wurde festgestellt, daß die Blutgruppensubstanzen bis zu einer Konzentration, die der von normaler Kochsalzlösung vergleichbar ist, entfernt worden sind; vgl. Tabelle L Der Gehalt an blutdrucksenkend wirkenden Substanzen wird bestimmt, -!,-/dem man eine Probe des Präparats einem erwachsenen Hund verabfolgt und die prozentuale Senkung des Blutdrucks im Vergleich zurr, arteriellen Druck vor der Verabfolgung mißt. Die prozentuale Blutdruckerniedrigung beträgt höchstens 10 Prozent, was anzeigt, daß die Probe in ausreichendem Maße frei von blutdrucksenkend wirkenden Substanzen ist und somit für medizinische Zwecke geeignet ist.
Wie vorstehend erläutert, lassen sich erfindungsgemäß Blutgruppensubstanzen vollständig und auf wirtschaftliche Weise gleichzeitig mit blutdrucksenkend wirkenden Substanzen entfernen. Erfindungsgemäß erhält man somit ein Plasmaprotein mit Albumin als Hauptbestandteil, wobei Nebenwirkungen aufgrund der Anwesenheit der vorstehend erwähnten Verunreinigungen nicht zu befürchten sind. Bei einer kombinierten Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens zusammen mit herkömmlichen Verfahren zur Gewinnung von Albumin ergibt sich ein Weg zur Gewinnung von Albuminpräparaten für Infusionszwccke, die sich bei der klinischen Anwendung als sehr wertvoll erweisen,
Die Beispiele erläutern die Erfindung.
Beispiel 1
Aüsgesloßene Plazenta wird sofort in sauberen Künstsioffsäcken verschlossen und bei — 200C in der Gefriertruhe gelagert. Derartige von Krankenhäusern erhaltene Plazenlasäcke mit einem Gehalt an 1000 gefrorenen Plazenten werden von außen mit pyrogenfreiem, destilliertem Wasser gewaschen und mittels einer Eismühle grob zerkleinert. Dieses Produkt wird sodann mit Hilfe eines Fleischwolfs weiter zerkleinert.
Etwa 600 kg dieses fein zerteilten Produkts werden mit 700 Liter lprozentigcr Kochsalzlösung versetzt. Das Gemisch wird zur Entfernung des Blutanteils 45 Minuten bei 12" C bewegt. Der Extrakt wird zur Entfernung der Plazentarückstände und zur Abtrennung der überstehenden Lösung (Plazentacxtrakt) zentrifugiert. Der Plazentaextrakt enthält 3.5 Prozent Gesamtprotein, davon 2,3 Prozent Hämoglobin und 1.2 Prozent andere Plasmaproteinc.
I L.iter dieses Extrakts werden mit 285 g Ammoniumsaulfat versetzt. Der erhaltene Niederschlag mit einem Gehalt an y-Globulin wird entfernt. Im Überstand verbleiben Hämoglobin, der Großteil der Blutgruppensubstanzen und Albumin. Da die Proteinkonzentration im Überstand gering ist, wird das gesamte Protein nach Zugabe von 200 g/Liter Ammomumsulfat und Einstellen des pH-Werts auf 6 bis 7 in Form eines Niederschlags gewonnen. Der Niederschlag wird soweit wie möglich entwässert und in pyrogenfreiem. destilliertem Wasser in einem Verhältnis von 4 bis 7 Liter/kg Niederschlag gelöst. Unabhängig von der Menge hat das Ammoniumsulfat, das während der vorgenannten Vorbehandlung am Protein haftet und vom Protein mitgeschleppt wird, keine Wirkung auf die nachfolgenden Behandlungsstufen. Die erhaltene Lösung wird unter Rühren auf übliche
U:- A ~— C—Jl.« —
zentration 4 Prozent beträgt. Sodann wird die Lösung bei einem pH-Wert von 4.9 bis 5.0 1 Stunde bei 58 bis 600C stehengelassen, um für eine gründliche Fällung von thermolabilen Proteinen zu sorgen. Durch diese Behandlung wird ein Großteil des Hämoglobins zusammen mit thermolabilem Globulin entfernt, während die entwickelte Aktivität von Blutgruppensubstanzen, blutdrucksenkend wirkende Substanzen und Albumin in den Überstand gelangen. Das Protein im Überstand enthält 1,5 Prozent Albumin. Um Blutgruppensubstanzen und blutdruckwirkende Substanzen zu •entfernen, wird der Überstand auf eine Proteinkonzentration von 5 bis 40 g/Liter und eine Salzkonzentration von höchstens 5 Prozent, ausgedrückt als Natriumchlorid, eingestellt Jeweils 1000 ml des erhaltenen Überstands werden mit 220 g Festem Polyäthylenglykol mit einem durchschnittlichen Molekulargewicht von 6000 versetzt Der pH-Wert des Überstands wird zur Fällung von einigen Proteinen auf 8,0 eingestellt Der Niederschlag wird entfernt Man erhält einen Überstand, der nur Protein mit dem gewünschten Albumin als Hauptbestandteil enthält
_ Da die Proteinkoitzentration im vorgenannten
Überstand gering ist, werden die Proteine darin wieder in Form eines Niederschlags gewonnen, indem man einfach den pH-Wert auf die saure Seite verschiebt Bei einem Polyäthyienglykolgehalt in einer Konzentration
Von mindestens 20 Prozent liißl sich das gewünschte Protein ausfällen, indem man den pH-Wert des Überstands lediglich auf 4,5 bis 5,6 einstellt. Nach dem Entwässern des Niederschlags erhält man ein gereinigtes Plcisniapfotein, das als Hauptbestandteil Albumin enthält und weder durch Blutgruppensubstanzen noch durch blutdrucksenkend wirkende Substanzen verunreinigt ist.
Der auf diese Weise erhaltene Niederschlag wird in pyrogenfreiem, destilliertem Wasser gelöst und elektrophoretisch analysiert. Das Protein weist folgende Zusammensetzung auf: 95 bis 98 Prozent Albumin und 2 bis 5 Prozent Λ-Globulin und ß-Globulin. In der analytischen Ultrazentrifuge ergibt sich ein einziger Älbuminpcak.dcrauf ein reines Protein hindeutet.
Dieses reine Protein zeigt keine Anzeichen Von benaturierung, wie Bildung eines Niederschlags oder Auftreten von Trübungen. Bei der Verabfolgung an Mäuse, Meerschweinchen, Kaninchen oder Hunde zeigt dieses Produkt keine toxische Wirkung und keine unerwünschten Eigenschaften, wie eine Aktivität von Blutgruppensubstanzen oder blutdrucksenkende Wir^ kung.
Die auf diese Weise erhaltene Ausbeute an Plasmaprotcin beträgt 2,3 g pro Plazenta.
Beispiel 2
Gemäß dem Verfahren von Beispiel I läßt sich reines Plasniaprolcin mit einem Gehalt an Albumin als Hauptbestandteil auch aus Serum aus retroplazentalem Blut oder aus venösem Blut, in dem Hämolysc eingetreten ist, herstellen. Die Ausbeute beträgt 11 g bzw. 17 g aus I Liter retroplancztalem Serum bzw. Serum aus venösem, der Hämolyse unterworfenem Blut.
Beispiel 3
Man verfährt wie in Beispiel I, versetzt aber die Lösung mit EDTA in einer Endkonzentration von I millimolar in der Stufe, in der Mandelsäure bis zu einer Endkonzcntration von 4 Prozent zugesetzt wird und die Lösung etwa I Stunde auf 58 bis 600C erwärmt wird. Dabei wird der pH-Wert der Lösung im sauren Bereich (4,5 bis 5,5) gehalten. Das Plasmaprotein mit einem Gehalt an Albumin als Hauptbestandteil ist nicht nur
ίο frei Von Blutgruppensubstanzen, blutdrucksenkend wirkenden Substanzen und Hämoglobin sondern auch von alkalischer Phosphatasc.
Die enzymatischc Aktivität der alkalischen Phosphatase wird gemäß Journal of Biological Chemistry, Bd.
164 (1946). S. 32i bestimmt.

Claims (3)

Palentansprüche:
1. Verfahren zur Gewinnung von Humanalbumin durch Behandlung einer wäßrigen Lösung von Albumin menschlichen Ursprungs mit Polyäthylenglykol, dadurch gekennzeichnet, daß man eine wäßrige Albuminlösung mit mindestens 50% Albumin, bezogen auf das Gesamtprotein, einer Proteinkonzentration von 5 bis 40 g/Liter und mit einem Gehalt an einer Blutgruppensubstanz bei einem pH-Wert von 6,6 bis 9,6 mit Polyäthylenglykol mit einem durchschnittlichen Molekulargewicht von 2000 bis 10 000 bei einer Konzentration von 13 bis 30% (Gewicht/Volumen) behandelt, den erhaltenen Oberstand, von der die Blutgruppensubstanz enthaltenden Proteinfällung abtrennt und das Albumin aus dem Überstand in an sich bekannter Weise gewinnt.
2. Verfanren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man eine wäßrige Lösung von Albumin verwendet, das aus menschlicher Plazenta oder menschlichem retroplazentalem Blut stammt.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die wäßrige Albuminlösung 50 g/Liter oder weniger, berechnet als Natriumchlorid, eines anorganischen Salzes, enthält.
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