DE2733923C3 - Verfahren zur Gewinnung von Humanalbumin - Google Patents
Verfahren zur Gewinnung von HumanalbuminInfo
- Publication number
- DE2733923C3 DE2733923C3 DE2733923A DE2733923A DE2733923C3 DE 2733923 C3 DE2733923 C3 DE 2733923C3 DE 2733923 A DE2733923 A DE 2733923A DE 2733923 A DE2733923 A DE 2733923A DE 2733923 C3 DE2733923 C3 DE 2733923C3
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- albumin
- blood
- solution
- protein
- blood group
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Expired
Links
Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C07—ORGANIC CHEMISTRY
- C07K—PEPTIDES
- C07K14/00—Peptides having more than 20 amino acids; Gastrins; Somatostatins; Melanotropins; Derivatives thereof
- C07K14/435—Peptides having more than 20 amino acids; Gastrins; Somatostatins; Melanotropins; Derivatives thereof from animals; from humans
- C07K14/76—Albumins
- C07K14/765—Serum albumin, e.g. HSA
-
- A—HUMAN NECESSITIES
- A61—MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
- A61K—PREPARATIONS FOR MEDICAL, DENTAL OR TOILETRY PURPOSES
- A61K38/00—Medicinal preparations containing peptides
Landscapes
- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Health & Medical Sciences (AREA)
- Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
- Organic Chemistry (AREA)
- General Health & Medical Sciences (AREA)
- Gastroenterology & Hepatology (AREA)
- Biochemistry (AREA)
- Biophysics (AREA)
- Zoology (AREA)
- Genetics & Genomics (AREA)
- Medicinal Chemistry (AREA)
- Molecular Biology (AREA)
- Proteomics, Peptides & Aminoacids (AREA)
- Toxicology (AREA)
- Medicines That Contain Protein Lipid Enzymes And Other Medicines (AREA)
- Peptides Or Proteins (AREA)
- Medicines Containing Material From Animals Or Micro-Organisms (AREA)
Description
Der Transfusion von Humanalbumin, insbesondere von thermostabilen, hitzebehandelnten Humanplasmaproteinlösungen
mit einem Gehalt an Humanalbumin kommt in jüngster Zeit eine ständig steigende Bedeutung bei der Behandlung von akuter Hämorrhagie,
Schock/uständen, Verbrennungen, Protein-Fehlernährung, Hypoproteinämie und dergl. zu.
Es wurden eine Reihe von Verfahren zur Gewinnung von gereinigtem Albumin für Infusionszwecke aus
Plasma (oder Serum) von menschlichem Blut vorgeschlagen. Keines dieser Verfahren hat sich jedoch als
wirtschaftlich bei der Gewinnung von medizinisch sicher anzuwendendem Albumin erwiesen, wenn das
Ausgangsmaterial große Mengen an freiem Hämoglobin bzw. große Mengen an Zellwänden von roten
Blutkörperchen mit einem Gehalt an bei der Hämolyse freigesetztem Glycoproiein enthält. Mit Hilfe der
bekannten Verfahren gelingt es entweder überhaupt nicht oder nur unter großen Kosten, die Blutgruppensubstanzen,
die unerwünschte Nebenwirkungen hervorrufen können, von den Zellwänden der roten Blutkörperchen
/u entfernen. Plazenta ist ein wertvolles Ausgangsmaterial zur Herstellung von fraktionierten
Plasmapräparaten, da sie große Mengen an Blut enthält und leicht zugänglich ist. Jedoch enthält Plazenta
aufgrund der Verarbeitung von gefrorenem Material 50 Prozent oder mehr freies Hämoglobin, dessen Entfernung
ein wichtiges Problem bei der Gewinnung von Albumin aus Plazenta darstellt.
Die bisherigen Verfahren zur Reinigung von Albumin für Infusions/wecke aus menschlichem Blut sind
nachstehend zusammengestellt:
1. Sechstes Verfahren gemäß Cohn unter Fraktionier
rung mit Äthäfiol bei niedrigen Temperaturen sowie eine Modifikation dieses Verfahrens: vgl.
JP-PS 2 65 704 und JP/AS 5 297/60.
2. Verfahren, bei dem die lotienstärke von Plasma
durch ein lonenaustauschcrharz verringert wird,
um instabiles Globulin zu fällen und anschließend zu entfernen; vgl. Vox Sanguinis, Bd. 3(]956), S,84.
3r Zugabe einer Fettsäure mit 12 bis 18 Kohlenstoffatomen
zu einer fraktionierten Lösung von Blutbestandteilen und Erwärmen der Lösung auf
etwa 5b"C bei einem pH-Wert von etwa 5,2, um
unstabiles Globulin zu fällen und anschließend zu entfernen; vgl. JP-AS 4 22 934 und JP-AS 24 895/63.
4. Zugabe von Zinkionen beim Fraktionierungsverfahren unter Fällung mit Äthanol bei niedrigen
Temperaturen; vgl. Vox Sanguinis, Bd. 5 (1960), S. 272.
5. Stufenweise Abtrennung von Hämoglobin durch kombinierte Fraktionierung mit Ammoniumsulfat
und mit Äthanol bei niedrigen Temperaturen; vgl. j P-AS 2 869/72.
6. Zusatz von Buttersäure zu einer fraktionierten Lösuhg von Blutbestandteilen und Erwärmen der
Lösung auf etwa 60°C bei einem pH-Wert von etwa 5,0, um Hämoglobin zusammen mit unstabilem
Globulin auszufällen und anschließend zu entfernen; vgl. JP-PS 5 34 921 und JP-AS 16 041/68.
7. Zusatz von Mandelsäure zu einer fraktionierten Lösung von Blutbestandteilen und Erwärmen der
Lösung auf etwa 600C bei einem pH-Wert von etwa 4,9, um unstabiles Globulin zusammen mit
Hämoglobin auszufällen und anschließend zu entfernen; vgl. J P-OS 66 810/74.
8. Zusatz von Trichloressigsäure bei einer Äthanolkonzentration von mindestens 55 Prozent, bezogen
auf die gesamte Lösungsmenge, bei einer Temperatur von -5 bis -100C, um die Blutgruppensubstanz
zu entfernen; vgl. JP-OS 85 218/74 und 85 219/74.
Die drei erstgenannten Verfahren sind nicht auf Blut anwendbar, das eine Hämolyse erfahren hat und große
Mengen an freigesetztem Hämoglobin und Blutgruppensubstanz wie Plazentablut, enthält, da diese Verfahren
keine spezifische Wirkung auf die Fällung von Hämoglobin und die Blutgruppensubstanz aufweisen.
Somit ergibt sich eine unzureichende Ablrennung des Albumins vom Hämoglobin und der Blutgruppensubstanz.
Die Verfahren 4. und 5. sind nicht nur unwirtschaftlich,
da eine Reihe von komplizierten Verfahrensschritten und somit ein kompliziertes Fraktionierungsverfahren
erforderlich ist. sondern sie sind auch schwierig durchzuführen, da leicht entzündlicher Alkohol verwendet
wird und da eine Kühlung auf niedrige Temperatu ren erforderlich ist.
Bei den Verfahren 6. und 7. wird die gesamte Behandlung bei normalen Temperaturen durchgeführt.
Diese Verfahren eignen sich gut zur Entfernung von π Hämoglobin aus menschlichem Plasma, wie Plazentaextrakt
mit einem großen Gehalt an Hämoglobin. Außerdem sind diese Verfahren wirtschaftlich durchzuführen,
lecloch gelingt es mit diesen Verfahren nicht, die Blutgruppensubsianzen zu entfernen.
Das Verfahren Nr. 8 bewirkt eine Entfernung von Hämoglobin Und Blutgruppensubstanzen, es bringt
jedoch die Gefahr einer Protdndcnaturierung durch die
Wirkung der Trichloressigsäure, einem Deriaturierurigs^
mittel für Proteine (Fällmittel), mit sich. Eine Schwierigkeit bei diesem Verfahren besteht auch in der Sicherheil
der Verfahrensdurchführung, da hochkonzentrierter leicht entzündlicher Alkohol verwendet wird, Außerdem
ist dieses Verfahren unwirtschaftlich, da eine
Kühlung auf niedrige Temperaturen von -5 bis -IQ0C
erforderlich ist.
Aus der DE-OS 24 15 079 ist ein Verfahren zum Isolieren von hitzestabilen Eiweißfraktionen, insbesondere
Albumin aus Blut oder Blutprodukten bekannt, das durch folgende Schritte gekennzeichnet ist:
a) Abtrennen des Plasmas von den festen Bestandteilen des Blutes sowie Gewinnung der gerinnungsfördernden
gelösten Bestandteile aus dem Plasma;
b) Erhitzen des Plasmas in Anwesenheit von Alkohol und stabilisierenden Substanzen, bevorzugt Natriumcaprylat,
auf Temperaturen zwischen etwa 60 bis 75° C, Ausfällen und Abtrennen der Globuline
und
c) Anreichern des Albumins, vorzugsweise durch Ausfällen mit etwa 20 bis 30prozentigem Polyäthylenglykol
4000 bis 6000. Dieses Produkt enthält noch unerwünschte Blutgruppensubstanzen uwd
Substanzen λ .it blutdrucksenkender und pyrogener
WirV.iner
.... ..~...o.
Aufgabe der Erfindung ist es, Humanalbumin zur Verfügung zu stellen, das praktisch frei von Blutgruppensubstanzen
und Substanzen mit blutdrucksenkender pyrogener Wirkung ist und eine sichere klinische
Anwendung gestattet. Diese Aufgabe wird durch die Erfindung gelöst.
Der Gegenstand der Erfindung ist in den Patentansprüchen definiert
Die wäßrige Losung von Albumin menschlichen Ursprungs, die als Ausgangsmaterial im erfindungsgemäßen
Verfahren verwendet wird, kann entweder eine hochgereinigte Lösung oder eine in einem frühen
Reinigungszustand befindliche Lösur.o' sein. Derartige Albuminlösungen erhält man durch Entfernen von
Globulin. Hämoglobin und alkalischer Phosphatase aus Plasma oder Serum des Menschen. Der Albumingehalt
dieser Lösungen beträgt mindestens 50 Prozent und vorzugsweise 80 Prozent des enthaltenen Gesamtproteins.
Für das erfindungsgemäße Verfahren eignen sich beliebige wäßrige Lösungen, die eine partielle Hämolyse
erlitten haben und Albumin als Hauptbestandteil sowie Blutgruppensubstanzen sowie blutdrucksenkend
wirkende und pyrogene Substanzen enthalten. Diese Lösungen können aus Blut, Plazentaextrakt, retroplazentalem
Blut oder Plasma aus menschlichem Blut erhalten worden sein. Ein bevorzugtes Verfahren zur
Vorbehandlung besteht darin, daß man zur Entfernung von Hämoglobin und alkalischer Phosphatase eine
wäßrige Lösung von Plasmaprotein, die von y-GIobulin
befreit worden ist. in Gegenwart von 2 bis 6 Prozent (Gewicht/Volumen) Buttersäure oder Mandelsäure und
0.5 bis l,5millimolar Äthylendiamintetraessigsäure (EDTA) auf 50 bis 65°C erwärmt. Vorzugsweise wird
das Dinatriumsal/ von EDTA bei einem pH-Wert von 4,5 bis 5,5 verwendet. Der nach dem Entfernen des
gebildeten Niederschlags erhaltene Überstand kann dann im erfindungsgemäßen Verfahren eingeset/t
werden
Das im erfindungsgemäßen Verfahren verwendete Pölyäthyleriglykol weist ein durchschnittliähes MolektH
iargewicht Von 2000 bis 10 000 auf. Besonders wirksam erweist sich Polyäthylenglykol mit einem Molekulargewicht
von 4000 bis 8000. Beim Zusatz Von Polyäthylenglykol zu einer wäßrigen, als Ausgangsmaterial
verwendeten Albumirilösurig bildet sich ein Nieder* schlag. Die wirksame Endkonzentration von Polyäthylenglykol
in der wäßrigen Lösung hängt zwar von der Natur der als Ausgangsmaterial verwendeten wäßrigen
Lösung ab, liegt aber im allgemeinen bei 10 bis 30 Prozent (Gewicht/Volumen). Es können aber auch
wäßrige Lösungen mit einer Konzentration von etwa 50 Prozent (Gewicht/Volumen) verwendet werden, wenn
eine überschüssige Behandlungskapazität des Reaktors zur Verfügung steht. Bevorzugt wird eine Konzentration
von 13 bis 20 Prozent (Gewicht/Volumen; bei
ίο einem pH-Bereich von 6,6 bis 8,0 und eine Konzentration
von 15 bis 30 Prozent (Gewicht/Volumen) bei einem pH-Bereich von 8^0 bis 9,6. Vorzugsweise wird die
Proteinkonzentration in der Lösung der Reaktionsteilnehmer auf 5 bis 40 g/Liter eingestellt Die Konzentraticn
an anorganischen Salzen beträgt vorzugsweise höchstens 50 g/Liter, ausgedrückt als Natriumchlorid.
Die Reaktionstemperatur kann innerhalb eines weiten Bereichs von 2 bis 300C gewählt werden, wobei keine
übermäßig intensive Kühlung erforderlich ist. Als allgemeine Vorsichtsmaßnahme beim Arbeiten mit
Proteinlösungen wird die Umsetzung jedoch vorzugsweise innerhalb des vorgenannten Bereichs bei möglichst
geringen Temperaturen durchgeführt.
Durch die vorgenannte Behandlung wird Albumin kaum ausgefällt, während die Blutgruppensubstanzen
mit einem Gehalt an Glycoprotein ausgefällt werden. Wenn verunreinigende Proteine, wie Hämoglobin,
hypotensiv wirkende Substanzen mit einem Gehalt an niedermolekularen Peptiden mit einem Molekulargewicht
von 1000 bis 10 000 und dergl. vorhanden sind, werden diese zusammen mit den Blutgruppensubstanzen
ausgefällt und aus der wäßrigen Albuminlösung entfernt.
Die Bedingungen für das vorstehend erwähnte Verfahren zur Entfernung der Blutgruppensubstanzen
lassen sich nach Durchführung von Vergleichsversuchen über die Beziehungen zwischen Molekulargewicht und
Endkonzentration an Polyäthylenglykol und dem pH-Wert des Reaktionsgemisches 'eicht ermitteln.
Beispielsweise wurden bei der Behandlung einer als Ausgangsmaterial verwendeten wäßrigen Albuminlösung
mit einem Gehalt an jeweils 1 Prozent (Gewicht/Volumen) Proteinen und Salzen (ausgedrückt
als Natriumchlorid) mit Polyäthylenglykol vom durchschnittlichen Molekulargewicht 4000 oder 8000 die
Mengen an zugesetztem Polyäthylenglvkol und der pH-Wert des Reaktionsgemisches variier!. Die Ergebnisse
bezüglich der Entfernung von Blutgruppensubstanzen sind in der Tabelle zusammengestellt.
Die Bestimmung der Blutgruppensubstan/en wird
unter Verwendung eines blutgruppenspe/ifischen AntiSerums gemäß dem Hämagglutinations-Hemmtest nach
EA. Kabat und M. M. Mexer. Experimental
Immunochemistry. Bd. 2 (1961). S 97 bis 1 52, b/w nach
einem derartigen, leicht modifizierten Verfahren durch geführt. Die Ergehnisse sind als Minimalmengc
(maximales Verdünnungsverhältnis) von Antiserum angegeben, die eine Agglutination von I rythro/yten
hervorruft, wobei das Antiserum bei dieser Kon/entrü
(,o tion in der Lage ist. die in der Probe vorhandenen
Blutgrüpperisubstanzen vollständig zu neutralisieren
lind noch eine Agglutination der Erythrozyten hervor^
zurufen,
Die Angabe »Prozent (Gewicht/Volumen)« bezieht sich durchwegs auf die Konzentration eines gelösten
Bestandteils in einer Lösung, Wobei die gelösten Bestandteile in Gewichtseinheiten und die Lösung in
Voltimeneinheiten angegeben wird.
Durchschnittliches Konzentration des Molekulargewicht PqlySthylenglykols des PolySthyknglykols in der Lösung der Reaktionsteilnehmer, %(Gew./VoI.) |
pH-Wert der Lösung |
Verdünnungsver hältnis von Blut- gruppen-Antiserum, bei dem eine wirk same Entfernung der Blutgruppensubstan zen erfolgt |
4000 10 | 5 | X 64 |
7 | X 128 | |
9 | X 64 | |
10 | X 64 | |
20 | 5 | X 64 |
7 | x 256 | |
9 | X 256 | |
10 | X 128 | |
30 | 5 | X 64 |
7 | X 256 | |
9 | X 256 | |
10 | X 128 | |
35 | 5 | X 16 |
7 | X 64 | |
9 | X 124 | |
10 | X 128 | |
8000 10 | 5 | X 64 |
7 | X 128 | |
9 | x 64 | |
10 | X 64 | |
20 | 5 | X 128 |
7 | x 256 | |
9 | X 256 | |
10 | X 256 | |
30 | 5 | x 32 |
7 | x 256 | |
9 | X 256 | |
10 | x 128 | |
35 | 5 | X 32 |
7 | x 128 | |
9 | X 128 | |
IÜ | X 128 | |
Unbehandeltes Ausgangsmaterial | X 4 | |
Normale Kochsalzlösung | x 256 |
Nach der Entfernung der verunreinigenden Proteine in Form eines Niederschlags wird der Überstand zur
Gewinnung des Albumins fraktioniert Da fast sämtliche verunreinigenden Proteine entfernt worden sind, ist zur
Gewinnung des Albumins keine spezielle Technik erforderlich, es wird vielmehr eine Fällung des
Gesamlproteins gemäß der bekannten Fraktionierung mit AmmoniümsüliiU oder mit Alkohol vorgenommen.
Ein bevorzugtes Verfahren besteht in der Frakfionic-
rung mit Polyäthylenglykol.
Eine wirksame Gewinnung der AlbuminJraktion läßt sich bei Verwendung von Polyäthylenglykol Unter
sauren Bedingungen, vorzugsweise beim pH-Wert 4,5 bis 5,6 und bei einer Endkonzentration des Polyäthy-
lenglykols von 20 bis 30 Prozent (Gewicht/Volumen) erreichen. Auf diese Weise läßt sich das Albumin aus
dem Überstand leicht gewinnen, indem man gegebenenfalls eine weitere Menge an Polyäthylenglykol zusetzt
und den pH-Wert des Überstands innerhalb des
vorgenannten Bereichs hall.
Plasmaprotein, das nicht das Risiko einer Heplatitisvifusirifektion
mit sich bringt, läßt sich herstellen, indem man zusätzlich die auf diese Weise erhaltene Albuminfraktion
einer üblichen Hilzebehandlung durch lOstün» dige Behandlung bei 60°C in Gegenwart eines
entsprechenden Stabilisators unterwirft.
Für medizinische Zwecke ist es wünschenswert, das am Schluß in Form eines Niederschlags erhaltene
Albumin zur Entfernung von Salzen der Dialyse zu unterwerfen und anschließend durch ein Bakterienfilter
zu filtrieren. Eine Verringerung des Gehalts an Polyäthylenglyko! kann erreicht werden, indem man
den Niederschlag mit destilliertem Wasser mit saurem pH Wert und einem geringen Gehalt an Polyäthylenglykol
wäscht. Auf diese Weise erhält man Albuminprotein mit einem geringen Oehalt an KOIyälhylenglykol.
Gegebenenfalls kann das Albuminprotein zusätzlich der Elektrodialyse unterworfen werden. Anschließend wird
das Pmdukt auf geeignete Weise dehydratisicrt. um ein
trockenes Standardpräparat für Vergleichszwecke zu erhalten.
Überraschenderweise ergibt sich durch das erfindungsgemäße Verfahren nicht nur eine Entfernung der
Blutgruppensubstanzen, sondern auch eine Verringerung an blutdrucksenkend wirkenden und pyrogenen
Substanzen, die gelegentlich im Ausgangsmaterial enthalten sein können. Diese Verunreinigungen sind im
Niederschlag enthalten, der sich bei Zusatz von Polyäthylenglykol bildet, und werden mit diesem
entfernt.
Bei elektrophoretischer Analyse (vgl. T. K a w a i und N. Aoki, »Fractionation of serum proteins by
cellulose acetate elektrophoresis«. Yagi Publishing Co,
Tokyo, 1972, S. 35) weist das Standardalbuminpräparat eine Proteinzusammensetzung von 95 bis 98 Prozent
Albumin und 2 bis 5 Prozent α-Globulin und ^-Globulin auf. Bei der Analyse in der Ultrazentrifuge (vgl. T.
Isemura u. Mitarb, J. Biochem, Bd. 44 (1957), S.443).
reines Protein hindeutet Der Gehalt an Blutgruppensubstanzen
wird gemäß dem Hämagglutinations-Hemmtest unter Verwendung eines blutgruppenspezifischen
Antiserums (a.a.O.) bestimmt. Es wurde festgestellt,
daß die Blutgruppensubstanzen bis zu einer Konzentration, die der von normaler Kochsalzlösung
vergleichbar ist, entfernt worden sind; vgl. Tabelle L Der Gehalt an blutdrucksenkend wirkenden Substanzen
wird bestimmt, -!,-/dem man eine Probe des Präparats
einem erwachsenen Hund verabfolgt und die prozentuale Senkung des Blutdrucks im Vergleich zurr, arteriellen
Druck vor der Verabfolgung mißt. Die prozentuale Blutdruckerniedrigung beträgt höchstens 10 Prozent,
was anzeigt, daß die Probe in ausreichendem Maße frei von blutdrucksenkend wirkenden Substanzen ist und
somit für medizinische Zwecke geeignet ist.
Wie vorstehend erläutert, lassen sich erfindungsgemäß
Blutgruppensubstanzen vollständig und auf wirtschaftliche Weise gleichzeitig mit blutdrucksenkend
wirkenden Substanzen entfernen. Erfindungsgemäß erhält man somit ein Plasmaprotein mit Albumin als
Hauptbestandteil, wobei Nebenwirkungen aufgrund der Anwesenheit der vorstehend erwähnten Verunreinigungen
nicht zu befürchten sind. Bei einer kombinierten Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens zusammen
mit herkömmlichen Verfahren zur Gewinnung von Albumin ergibt sich ein Weg zur Gewinnung von
Albuminpräparaten für Infusionszwccke, die sich bei der
klinischen Anwendung als sehr wertvoll erweisen,
Die Beispiele erläutern die Erfindung.
Die Beispiele erläutern die Erfindung.
Aüsgesloßene Plazenta wird sofort in sauberen Künstsioffsäcken verschlossen und bei — 200C in der
Gefriertruhe gelagert. Derartige von Krankenhäusern erhaltene Plazenlasäcke mit einem Gehalt an 1000
gefrorenen Plazenten werden von außen mit pyrogenfreiem, destilliertem Wasser gewaschen und mittels
einer Eismühle grob zerkleinert. Dieses Produkt wird sodann mit Hilfe eines Fleischwolfs weiter zerkleinert.
Etwa 600 kg dieses fein zerteilten Produkts werden mit 700 Liter lprozentigcr Kochsalzlösung versetzt.
Das Gemisch wird zur Entfernung des Blutanteils 45 Minuten bei 12" C bewegt. Der Extrakt wird zur
Entfernung der Plazentarückstände und zur Abtrennung der überstehenden Lösung (Plazentacxtrakt)
zentrifugiert. Der Plazentaextrakt enthält 3.5 Prozent Gesamtprotein, davon 2,3 Prozent Hämoglobin und 1.2
Prozent andere Plasmaproteinc.
I L.iter dieses Extrakts werden mit 285 g Ammoniumsaulfat versetzt. Der erhaltene Niederschlag mit einem
Gehalt an y-Globulin wird entfernt. Im Überstand
verbleiben Hämoglobin, der Großteil der Blutgruppensubstanzen und Albumin. Da die Proteinkonzentration
im Überstand gering ist, wird das gesamte Protein nach Zugabe von 200 g/Liter Ammomumsulfat und Einstellen
des pH-Werts auf 6 bis 7 in Form eines Niederschlags gewonnen. Der Niederschlag wird soweit wie möglich
entwässert und in pyrogenfreiem. destilliertem Wasser in einem Verhältnis von 4 bis 7 Liter/kg Niederschlag
gelöst. Unabhängig von der Menge hat das Ammoniumsulfat, das während der vorgenannten Vorbehandlung
am Protein haftet und vom Protein mitgeschleppt wird, keine Wirkung auf die nachfolgenden Behandlungsstufen.
Die erhaltene Lösung wird unter Rühren auf übliche
U:- A ~— C—Jl.« —
zentration 4 Prozent beträgt. Sodann wird die Lösung bei einem pH-Wert von 4.9 bis 5.0 1 Stunde bei 58 bis
600C stehengelassen, um für eine gründliche Fällung von thermolabilen Proteinen zu sorgen. Durch diese
Behandlung wird ein Großteil des Hämoglobins zusammen mit thermolabilem Globulin entfernt, während
die entwickelte Aktivität von Blutgruppensubstanzen, blutdrucksenkend wirkende Substanzen und Albumin
in den Überstand gelangen. Das Protein im Überstand enthält 1,5 Prozent Albumin. Um Blutgruppensubstanzen
und blutdruckwirkende Substanzen zu •entfernen, wird der Überstand auf eine Proteinkonzentration
von 5 bis 40 g/Liter und eine Salzkonzentration von höchstens 5 Prozent, ausgedrückt als Natriumchlorid,
eingestellt Jeweils 1000 ml des erhaltenen Überstands werden mit 220 g Festem Polyäthylenglykol mit
einem durchschnittlichen Molekulargewicht von 6000 versetzt Der pH-Wert des Überstands wird zur Fällung
von einigen Proteinen auf 8,0 eingestellt Der Niederschlag wird entfernt Man erhält einen Überstand, der
nur Protein mit dem gewünschten Albumin als Hauptbestandteil enthält
_ Da die Proteinkoitzentration im vorgenannten
_ Da die Proteinkoitzentration im vorgenannten
Überstand gering ist, werden die Proteine darin wieder
in Form eines Niederschlags gewonnen, indem man einfach den pH-Wert auf die saure Seite verschiebt Bei
einem Polyäthyienglykolgehalt in einer Konzentration
Von mindestens 20 Prozent liißl sich das gewünschte
Protein ausfällen, indem man den pH-Wert des Überstands lediglich auf 4,5 bis 5,6 einstellt. Nach dem
Entwässern des Niederschlags erhält man ein gereinigtes Plcisniapfotein, das als Hauptbestandteil Albumin
enthält und weder durch Blutgruppensubstanzen noch durch blutdrucksenkend wirkende Substanzen verunreinigt
ist.
Der auf diese Weise erhaltene Niederschlag wird in pyrogenfreiem, destilliertem Wasser gelöst und elektrophoretisch
analysiert. Das Protein weist folgende Zusammensetzung auf: 95 bis 98 Prozent Albumin und 2
bis 5 Prozent Λ-Globulin und ß-Globulin. In der
analytischen Ultrazentrifuge ergibt sich ein einziger Älbuminpcak.dcrauf ein reines Protein hindeutet.
Dieses reine Protein zeigt keine Anzeichen Von
benaturierung, wie Bildung eines Niederschlags oder Auftreten von Trübungen. Bei der Verabfolgung an
Mäuse, Meerschweinchen, Kaninchen oder Hunde zeigt dieses Produkt keine toxische Wirkung und keine
unerwünschten Eigenschaften, wie eine Aktivität von Blutgruppensubstanzen oder blutdrucksenkende Wir^
kung.
Die auf diese Weise erhaltene Ausbeute an Plasmaprotcin
beträgt 2,3 g pro Plazenta.
Gemäß dem Verfahren von Beispiel I läßt sich reines Plasniaprolcin mit einem Gehalt an Albumin als
Hauptbestandteil auch aus Serum aus retroplazentalem Blut oder aus venösem Blut, in dem Hämolysc
eingetreten ist, herstellen. Die Ausbeute beträgt 11 g
bzw. 17 g aus I Liter retroplancztalem Serum bzw. Serum aus venösem, der Hämolyse unterworfenem Blut.
Man verfährt wie in Beispiel I, versetzt aber die Lösung mit EDTA in einer Endkonzentration von
I millimolar in der Stufe, in der Mandelsäure bis zu einer
Endkonzcntration von 4 Prozent zugesetzt wird und die
Lösung etwa I Stunde auf 58 bis 600C erwärmt wird.
Dabei wird der pH-Wert der Lösung im sauren Bereich (4,5 bis 5,5) gehalten. Das Plasmaprotein mit einem
Gehalt an Albumin als Hauptbestandteil ist nicht nur
ίο frei Von Blutgruppensubstanzen, blutdrucksenkend wirkenden Substanzen und Hämoglobin sondern auch
von alkalischer Phosphatasc.
Die enzymatischc Aktivität der alkalischen Phosphatase
wird gemäß Journal of Biological Chemistry, Bd.
164 (1946). S. 32i bestimmt.
Claims (3)
1. Verfahren zur Gewinnung von Humanalbumin durch Behandlung einer wäßrigen Lösung von
Albumin menschlichen Ursprungs mit Polyäthylenglykol, dadurch gekennzeichnet, daß man
eine wäßrige Albuminlösung mit mindestens 50% Albumin, bezogen auf das Gesamtprotein, einer
Proteinkonzentration von 5 bis 40 g/Liter und mit einem Gehalt an einer Blutgruppensubstanz bei
einem pH-Wert von 6,6 bis 9,6 mit Polyäthylenglykol
mit einem durchschnittlichen Molekulargewicht von 2000 bis 10 000 bei einer Konzentration von 13 bis
30% (Gewicht/Volumen) behandelt, den erhaltenen Oberstand, von der die Blutgruppensubstanz enthaltenden
Proteinfällung abtrennt und das Albumin aus dem Überstand in an sich bekannter Weise gewinnt.
2. Verfanren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß man eine wäßrige Lösung von Albumin verwendet, das aus menschlicher Plazenta oder
menschlichem retroplazentalem Blut stammt.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die wäßrige Albuminlösung 50 g/Liter
oder weniger, berechnet als Natriumchlorid, eines anorganischen Salzes, enthält.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
JP4176277A JPS53127808A (en) | 1977-04-12 | 1977-04-12 | Preparation of human albumin |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2733923A1 DE2733923A1 (de) | 1978-10-19 |
DE2733923B2 DE2733923B2 (de) | 1979-06-07 |
DE2733923C3 true DE2733923C3 (de) | 1980-02-07 |
Family
ID=12617404
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE2733923A Expired DE2733923C3 (de) | 1977-04-12 | 1977-07-27 | Verfahren zur Gewinnung von Humanalbumin |
Country Status (8)
Country | Link |
---|---|
JP (1) | JPS53127808A (de) |
AT (1) | AT365074B (de) |
BG (1) | BG31214A3 (de) |
DE (1) | DE2733923C3 (de) |
FR (1) | FR2387240A1 (de) |
HU (1) | HU174149B (de) |
SU (1) | SU1127525A3 (de) |
YU (1) | YU40170B (de) |
Families Citing this family (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
JPS59169055U (ja) * | 1983-04-27 | 1984-11-12 | 松下電器産業株式会社 | 電子部品装置 |
US5525519A (en) * | 1992-01-07 | 1996-06-11 | Middlesex Sciences, Inc. | Method for isolating biomolecules from a biological sample with linear polymers |
JP2721961B2 (ja) * | 1996-03-11 | 1998-03-04 | 株式会社ミドリ十字 | 血液製剤 |
-
1977
- 1977-04-12 JP JP4176277A patent/JPS53127808A/ja active Granted
- 1977-06-10 BG BG7736569A patent/BG31214A3/xx unknown
- 1977-07-27 AT AT0549977A patent/AT365074B/de active
- 1977-07-27 DE DE2733923A patent/DE2733923C3/de not_active Expired
- 1977-07-28 YU YU1860/77A patent/YU40170B/xx unknown
- 1977-07-29 SU SU772507261A patent/SU1127525A3/ru active
- 1977-07-29 HU HU77GE1016A patent/HU174149B/hu unknown
- 1977-07-29 FR FR7723471A patent/FR2387240A1/fr active Granted
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
ATA549977A (de) | 1981-05-15 |
BG31214A3 (en) | 1981-11-16 |
SU1127525A3 (ru) | 1984-11-30 |
YU40170B (en) | 1985-08-31 |
DE2733923B2 (de) | 1979-06-07 |
YU186077A (en) | 1983-04-30 |
DE2733923A1 (de) | 1978-10-19 |
JPS572689B2 (de) | 1982-01-18 |
AT365074B (de) | 1981-12-10 |
HU174149B (hu) | 1979-11-28 |
JPS53127808A (en) | 1978-11-08 |
FR2387240B1 (de) | 1980-02-15 |
FR2387240A1 (fr) | 1978-11-10 |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE2333883C3 (de) | Verfahren zur Herstellung von hochgereinigtem Humanalbumin | |
DE2801123C2 (de) | Verfahren zur Herstellung eines intravenös applizierbaren Serumeiweiß-Präparates | |
DE2854381A1 (de) | Verfahren zur gewinnung des antihaemophilen faktors viii aus blut, blutplasma oder blutplasma-fraktionen | |
DE2801607A1 (de) | Verfahren zum gewinnen von gereinigtem albumin aus blutplasma | |
DE2459291A1 (de) | Verfahren zur gleichzeitigen herstellung von drei therapeutisch verwendbaren produkten aus einem ausgangsmaterial | |
DE3043409C2 (de) | ||
DE2301501C3 (de) | Verfahren zur Gewinnung eines stabilen, von hypotensiven Stoffen freien Plasmaproteins | |
EP0457371A1 (de) | Verfahren zur Gewinnung des Gewebeproteins PP4 | |
EP0367840B1 (de) | Verfahren zur Herstellung eines hochreinen, nicht infektiösen Antihämophiliefaktors mittels Chromatographie | |
DD296842A5 (de) | Verfahren zur herstellung von gereinigten albuminloesungen | |
DE2733923C3 (de) | Verfahren zur Gewinnung von Humanalbumin | |
DE2734150A1 (de) | Verfahren zur gewinnung von human- lysozym | |
EP0343275B1 (de) | Verfahren zur Herstellung eines hochreinen, virusfreien Antihämophiliefaktors mittels Chromatographie | |
DE2515666C3 (de) | Piasminreiche Gammaglobulinfraktion, Verfahren zu deren Herstellung und das Verfahrensprodukt enthaltendes Gammaglobulinpräparat | |
EP0249167B1 (de) | Verfahren zur Herstellung einer pasteurisierten Immunglobulinpraeparation | |
DE2014957C2 (de) | Verfahren zur Reinigung von Proteinen des Blutserums oder -plasmas | |
DE1076888B (de) | Verfahren zur Gewinnung atmungsfoerdernder Wirkstoffe fuer therapeutische Zwecke | |
DE2415079C3 (de) | Verfahren zum Isolieren von Albumin aus Blutplasma | |
DE2157610C3 (de) | Schwangerschaftsspezifisches ß , -Glykoprotein, Verfahren zu seiner Isolierung und seine Verwendung für die Herstellung von Antiseren | |
DE2533183C3 (de) | Verfahren zum Herstellen gereinigter Immunglobuline | |
DE4115910C2 (de) | ||
DE2333884C3 (de) | Verfahren zum Herstellen von hochgereinigtem Humanalbumin | |
DE1148037B (de) | Verfahren zur Herstellung eines desaggregierten, das Komplementsystem nicht beeinflussenden Gammaglobulins | |
DE1920423B2 (de) | Verfahren zur bereitung von stabiler loesung der plasmaeiweisskoerper, des albumins sowie der alpha- und beta-globuline | |
AT271725B (de) | Verfahren zur Gewinnung von Gammaglobulin |
Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
OAP | Request for examination filed | ||
OD | Request for examination | ||
C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
8339 | Ceased/non-payment of the annual fee |