DE2533183C3 - Verfahren zum Herstellen gereinigter Immunglobuline - Google Patents
Verfahren zum Herstellen gereinigter ImmunglobulineInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen gereinigter Immunglobuline (IG), die aus Human-Serum-
oder Placentaextrakt isoliert wrden. Sie betrifft gleichfalls die Verwendung der nachdem Verfahren
erhaltenen Immunglobulinpräparate zur intravenösen Applikation bei der Bekämpfung von durch
Viren oder Bakterien ausgelösten Krankheiten. Es sind bereits Verfahren zur Herstellung und Reinigung
menschlicher oder tierischer Immunglobuline durch Fraktionierungen bekannt, wobei die Immunglobuline
jedoch Aggregate bilden, die besondere biologische Eigenschaften annehmen und insbesondere das
Komplement aktivieren. Diese Eigenschaft der Aggregate wird als »antikomplematäre Aktivität« bezeichnet.
Das Vorliegen von Aggregaten in den Immunglobulinpräparaten bringt eine erhebliche Gefahr eines
anaphylaktischen Schocks durch Aktivierung des Komplements bei intravenöser Verabreichung mit
sich, obwohl die intravenöse Verabreichung vorteilhafter ist, da sie eine sofortige therapeutische Wirkung
mit deutlich überlegener Ausnutzung gegenüber dem intramuskulären Weg hat, auf welchem nur 40% der
injizierten Immunglobuline den Blutkreislauf erreichen, während der Rest zerstört wird. Selbst die intramuskuläre
Injektion ist nicht gefahrlos, denn die Aggregate können örtliche schmerzhafte Reaktionen
auslösen.
Es wurde daher bereits versucht, die Aggregate in ■>
den Immunglobulinpräparaten durch chemische Fraktionierungen zu eliminieren, diese sind jedoch
langwierig und kompliziert und führen zudem zu wesentlichen Verlusten an normalen Immunglobulinen
(FR-PS 2382M). Daher wird derzeit die Behandlung
ι» der Immunglobuline durch proteolytische Enzyme
bevorzugt, die aus den Immunglobulinen das Molekülfragment Fc entfernen, welches für die Aktivierung
des Komplements verantwortlich ist.
Jedoch können auch die normalen, nicht aggregier- > ten Moleküle ebenfalls von der proteolytischen Wirkung erreicht werden und verlieren mit dem Verlust der Fragmente Fc auch die Möglichkeit, die Reaktionen auszuschalten, die zur Zerstörung oder Beseitigung des Antigens führen, und die so behandelten
Jedoch können auch die normalen, nicht aggregier- > ten Moleküle ebenfalls von der proteolytischen Wirkung erreicht werden und verlieren mit dem Verlust der Fragmente Fc auch die Möglichkeit, die Reaktionen auszuschalten, die zur Zerstörung oder Beseitigung des Antigens führen, und die so behandelten
-'· Globuline verlieren ihre Wirksamkeit.
Die Erfindung soll diese Nachteile beseitigen und ein Verfahren zum Herstellen gereinigter Immunglobuline
liefern, das es ermöglicht, auf sichere und vollständige Weise die bei den Reinigungsstufen gebilde-
-'"> ten Aggregate zu eliminieren, ohne die Wirkungseigenschaften
der normalen verbleibenden Globuline zu ändern oder Verluste an normalen Globulinen hervorzurufen.
Ferner soll die Erfindung Immunglobulinpräparate und diese enthaltende Arzneimittel ohne
«ι inflammatorische Reaktionen und insbesonndere Reaktionen
des Komplements und mit erhöhter Konzentration an normalen, unveränderten Immunglobulinen
liefern.
Das erfindungsgemäße Verfahren zum Herstellen
π gereinigter Immunglobuline (IG), die aus Human-Serum- oder Placentaextrakt isoliert werden, durch
Eliminieren ihrer Aggregate ist dadurch gekennzeichnet, daß man die Aggregate mit ausreichenden Mengen
von Clq-Faktor des Komplements und/oder des
ι» Rheumafaktors (FR) in löslicher oder unlöslich gemachter Form bei einer Temperatur zwischen 4 und
37° C und einem pH-Wert zwischen 6,5 und 8,5 während einer Zeit von 30 Minuten bis 24 Stunden reagieren
läßt, worauf die Reaktionsprodukte aus den Im-
•i> munglobulinpräparaten abgetrennt und überschüssige
Anteile an Faktoren entfernt werden.
Die die Aggregate enthaltenden Immunglobuline, die im oben angegebenen Verfahren als Ausgangsprodukt
eingesetzt werden, werden ausgehend von
«n Serum oder Placentarextrakten insbesondere nach
herkömmlichen Verfahren der Alkoholfraktionierung erhalten, vgl. E. J. Cohn et al, J. Am. Chem. Soc,
68, 459 bis 475 (1946) und J. L. Oncley et al, J. Am. Chem. Soc, 71, 541 bis 550 (1949) für Human-
-.-« serum und H. L. Taylor, F. C. Bloom, K. B. Mc Call, L. A. Hyndman und M. D. Anderson, J.
Am. Chem. Soc, 78,1356 bis 1358 (1956) für Plazentaextrakte. Beim letzteren Verfahren wird das Filtrat
einer in Salzlösung verriebenen Plazenta derart be-
hii handelt, daß eine Äthanolkonzentration vonn 25
Vol.-% erhalten wird, wonach die erhaltene Fällung gesammelt und mit 8%igem Äthanol bei einem pH
von 4,8 behandelt wird. Man entfernt die verbliebene Fällung und sammelt die überstehende Flüssigkeit.
hi Durch Zugabe von Alkohol zu dieser überstehenden
Flüssigkeit bis zu einer Konzentration von 25 Vol.-% erhält man die Ausfällung einer an Gammaglobulinen
reichen Fraktion. Die Fällung wird mit 17%igem
Äthanol bei pH von 5,1 behandelt. Man entfernt die restliche Fällung und gewinnt die überstehende Flüssigkeit.
Durch Zusatz von Äthanol zur überstehenden Flüssigkeit bis zu einer Konzentration von 25 Vol.-%
erhält man eine Fällung von Gammaglobulinen, die als Ausgangsprodukt im erfindungsgemäßen Verfahren
verwendbar sind.
Die Faktoren CIq und FR können menschlichen oder tierischen Ursprungs sein, wobei es sich versteht,
daß man Faktoren anwendet, die eine Affinität zu den zu behandelnden Immunglobulinen besitzen. So kann
man beispielsweise auf menschliche Immunglobuline den Faktor CIq vom Menschen, vom Kaninchen, von
der Ziege oder vom Rind sowie den FR-Faktor vom Menschen oder Kaninchen anwenden. Diese verschiedenen
Reagenzien können gegebenenfalls kombiniert werden.
Wie oben angegeben, wird eine genügende Menge des Faktors CIq und/oder des Faktors FR eingesetzt,
d. h. eine Menge, die ausreicht, um die Aggregate vollständig zu entfernen. Diese Menge des Faktors CIq
oder Fr hängt augenscheinlich vom Gehalt an Aggregaten in der zu behandelnden Immunglobulinpräparation
ab. Die genügende Menge an CIq und/oder FR kann, wenn nötig, auf einfache Weise durch einen
Vorversuch an einer Probe bestimmt werden.
Man geht davon aus, daß die Aggregate vollständig eliminiert sind, wenn die IG-Präparation frei ist von
antikomplementärer Wirkung (bestimmt nach dem nachfolgend im Beispiel 1 angegebenen Test).
In der Praxis wird bevorzugt ein Überschuß an den Faktoren CIq oder FR eingesetzt, wobei dieser Überschuß
sodann nach der Abtrennung der Aggregate beseitigt wird, wie dies nachfolgend angegeben ist.
Es ist auch möglich, die Trennung der Aggregate in mehreren Stufen durchzuführen, indem in jeder
Stufe ein Unterschuß an den Faktoren CIq und/oder FR eingesetzt und die Maßnahme, so oft wiederholt
wird, wie nötig ist, um eine vollständige Eliminierung der Aggregate zu erzielen, d. h. ein Verschwinden der
antikomplementären Wirkung.
Bei einer ersten Ausführungsform der Erfindung erfolgt die Abscheidung der Aggregate durch Zugabe
der Faktoren CIq und/oder FR in löslicher Form zu der die Aggregate enthaltenden Präparation derart,
daß die Abscheidung der aggregierten Immunglobuline hervorgerufen wird. Diese aggregierten Immunglobuline
werden sodann bevorzugt durch Zentrifugieren entfernt.
Bevorzugt entfernt man sodann den Überschuß an CIq oder an FR in der überstehenden Flüssigkeit.
Diese Entfernung kann beispielsweise durch Passage der überstehenden Flüssigkeit durch eine Kolonne mit
unlöslich gemachten, gegen CIq oder FR gerichteten Antikörpern erfolgen.
Bei einer zweiten Ausführungsform eier Erfindung
erfolgt die Abtrennung der Aggregate unter Einsatz der unlöslich gemachten Faktoren CIq und/oder FR,
was es ermöglicht, die Faktoren in ihrer Gesamtheit leicht zu sammeln, und zudem den Vorteil bietet, keinerlei
Fremdprotein in die Immunglobulinpriiparation einzuführen.
Das Unlöslichmachen der Faktoren CIq oder FR kann nach jeder üblichen Technik erfolgen, z. B. indem
die Faktoren mit Hilfe eines Kupplers an Teilchen gebunden werden, z. B. an Amingruppen tragende
Agarose.
Die Immunglobulinpräparation kann dann über
eine den oder die unlöslich gemachten Faktor(en) enthaltende Säule geführt oder mit einer Suspension
eines oder beider Faktoren gemischt werden, wobei die Abtrennung anschließend durch Zentrifugieren
oder Filtrieren erfolgt.
Zudem ist es so leichter möglich, die Faktoren CIq oder FR nach dem Eliminieren der zurückgehaltenen
Aggregate wiederzugewinnen, die mit Hilfe verschiedener Lösungen mit Ionengehalt oder angemessener
pH-Werte, wie z. B. mit einer 1 m-Ammoniumthiocyanatlösung abgespalten werden können.
Die Reaktionsbedingungen zwischen CIq oder FR und den zu behandelnden Immunglobulinen sind vorzugsweise
folgende:
- Man arbeitet zwischen etwa 4 und 37° C; wird die Inkubation über 30 Minuten hinaus ausgedehnt,
arbeitet man bevorzugt bei den tiefsten Temperaturen dieses Bereichs, z. B. bei 4° C;
- der pH-Wert des Milieus liegt zwischen etwa 6,5 und 8,5;
- die Reaktionsdauer ist mindestens 30 Minuten und beträgt im allgemeinen aus praktischen
Gründen in der Größenordnung von 24 Stunden.
Die Gewinnung des Clq-Faktors kann mit allen bekannten
Mitteln erfolgen. Bevorzugt gewinnt man ihn nach der Fällungstechnik der Euglobuline, beschrieben
von Kuni-Yonemasu und R. M. Stroud in J. Immunol. 106, 304 bis 313 (1971). Dieses Verfahren
besteht im Fällen der Euglobuline des Seerums durch Dialyse gegen einen Puffer schwacher Ionenstärke
und mit einem Gehalt an Calcium-Chelatbildner (Äthylendiamintetraessigsäure).
Auch die Gewinnung des FR-Faktors kann mit derzeit bekannten Mitteln erfolgen, wie sie z. B. beschrieben
sind in J. Exp. Med. 115,253 bis 273,1962.
So kann der FR-Faktor beispielsweise beim Kaninchen durch intradermale Inokulation seiner eigenen,
durch Wärme aggregierten und mit Freund-Adjuvans gemischten Immunglobuline induziert werden. Zwei
Wochen nach der letzten Injektion wird dem Tier Blut entnommen und der FR-Faktor durch Passage des
Serums durch eine Kolonne mit aggregiertem und unlöslich gemachtem menschlichen IG isoliert. Die EIution
des zurückgehaltenen FR-Faktors erfolgt mit zunehmenden Konzentrationen an Ammoniumthiocyanat.
Zum Erfindungsgegenstand gehört ferner die Verwendung der nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
erhaltenen Immunglobulinpräparationen, die sich praktisch durch einen Nullgehalt an Aggregaten und
eine erhöhte Konzentration an normalen Immunglobulinen auszeichnen, zur intravenösen Applikation
bei der Bekämpfung von durch Viren oder Bakterien ausgelösten Krankheiten.
Diese Arzneimittel besitzen Immunglobulin-Antikörperaktivität
auch gegen auf der Wirkung bestimmter Toxine beruhenden Krankheiten, insbesondere im
Falle der Kranken, die am Ausbleiben vom Immunreaktionen leiden.
Diese Arzneimittel können insbesondere zur Verhütung von Tetanus bei Personen eingesetzt werden,
die gegen Serumproteine tierischen Ursprungs immunisiert sind.
Die Arzneimittel wirken in vivo durch die Wirkung (i r Antikörper, die sie enthalten. Sie weisen nicht die
Gefahr eines anaphylaktischen Schocks auf und erweisen sich als für die intravenöse Injektion geeignet.
Man bereitet eine Lösung von menschlichen Gammaglobulinen
zur intramuskulären Verwendung durch Alkoholfällung, ausgehend von Plazentarblut
nach der Methode von H. L. Taylor, et al, wie oben erwähnt.
Man gewinnt den Clq-Faktor, isoliert aus einem Liter
frischen Humanserums nach der von Kunio Yonemasu und R. M. Stroud in J. Immunol. 106,304
bis 313 (1971) beschriebenen Methode.
Der erhaltene Clq-Faktor wird in einer 0,1 m Tris (= 2 - Amino - 2 - hydroxylmethyl - 1,3J- propan diol)-Pufferlösung,
0,01m ÄDTA( = Äthylendiamintetraessigsäure), pH zwischen 8,0 und 8,5 wiederaufgenommen,
dann an Amingruppen tragende Agaroseteilchen gekuppelt, z. B. an aminierte Sepharose
AH, wobei der Kuppler Ghitaraldehyd ist.
Dazu wird die aminierte Sepharose AH mit Natriumcarbonat/Bicarbonat-Puffer
mit einem pH von 8,5 bei Konzentrationen zwischen 0,1 und 0,2 m gewaschen. Man nimmt 20 ml gewaschene und abgetropfte
Sepharose, die man mit einer frischen, 2,5%igen Glutaraldehydlösung behandelt, in einer Menge von
1 Volumen aminierter, sedimentierter Sepharose mit einem Volumen 2,5%igen Glutaraldehyd. Man rührt
15 Minuten bei Raumtemperatur und wäscht dann mit einem großen Volumen, mindestens 10 Volumina, eines
Natriumcarbonat/Bicarbonat-Puffers.
Der so aktivierten Sepharose in abgetropfter, lufttrockener
Form setzt man die Clq-Lösung im Überschuß zu; ein ml fixiert in etwa 15 bis 25 mg Gesamtproteine.
Man rührt im Bad über wenigstens 30 Minuten bei gewöhnlicher Temperatur, trocknet über einem
Büchner-Filter unter Vakuum und wäscht den Proteinüberschuß mit einer physiologischen Kochsalzlösung.
Darauf nimmt man 100 ml der zu behandelnden Immunglobulinlösung und gibt den so unlöslich gemachten
Clq-Faktor in Suspension in diese 100 ml. Man rührt 30 Minuten bei gewöhnlicher Temperatur,
dann trennt man die Immunglobulin-Sepharose durch Filtrieren über eine Glasfritte ab.
Das so behandelte GammaglobuHn ist frei von antikomplementärer
Wirkung, wobei der Clq-Faktor an die durch Aggregation veränderten Immunglobuline
komplexiert ist. Zur Prüfung der Antikomplementärwirkung
setzt man bevorzugt die Technik ein, die in Public Health Monograph Nr. 74, 1965 (USA):
»Standardized Diagnostic Complement Fixation Method and Adaption to Microtest« beschrieben ist, und
man betrachtet ein Gammaglobulin als von Antikomplementärwirkung
frei, wenn die Konzentration an Proteinen, die nötig sind, um 2 CH zu 50% zu inhibieren,
gleich oder über 50 mg/ml ist.
Für den Fall, daß eine gewisse Antikomplementärwirkung noch in der Gammaglobulinlösung vorhanden
ist, führt man den Vorgang mit einer neuen Menge des Clq-Faktors an Sepharose durch.
Zu 100 ml einer wie in Beispiel 1 erhaltenen 16%igen Immunglobulinlösung fügt man eine Clq-Lösung
in ÄDTA-Tris-Puffer hinzu, die gemäß Beispiel 1 in einem Anteil von 300 mg Proteinen der an
CIq reichen Fraktion hergestellt wurde.
Man inkubiert die Mischung 12 Stunden bei 4° C,
zentrifugiert dann und filtriert über bakteriologische Filter.
So erhält man eine Immunglobulinpräparation, die nach dem in Beispiel 1 beschriebenen Test frei von
~ Antikomplementärwirkung und zum Einsatz bei intravenöser
Anwendung beim Menschen bereit ist. Man kann jedoch noch den Überschuß an löslichem
Clq-Faktor in der Lösung auf folgende Weise eliminieren:
'" Man bereitet ein Ziegenantiserum gegen den Clq-Faktor
des Kaninchens. Ausgehend vom Antiserum isoliert man die Antikörper und kuppelt sie kovalent
an einen festen Träger, wie z. B. Agarose. Die Immunglobulinlösung wird sodann mit den unlöslich ge-
■ "> machten Antikörpern, die den Clq-Faktor selektiv zurückhalten,
in Berührung gebracht. Die Aktivität der unlöslich gemachten Antikörper kann durch Ablösen
des Clq-Faktors mit Hilfe beispielsweise einer 3 m-Ammoniumthiocyanatlösung
regeneriert werden.
-" Man kann die unlöslich gemachten Antikörper erneut
verwenden, nachdem man sie mit einem Puffer mit physiologischem pH und physiologischer Ionenstärke
erneut ins Gleichgewicht gebracht hat.
M3n setzt die gleiche Präparation menschlicher
Gammaglobuline, abgetrennt aus Plazentarblut durch Alkoholfällung, wie in Beispiel 1 ein. Der Clq-Faktor
wird aus Kaninchenserum nach der im J. Immunol.
106, 304 bis 313 (1971) beschriebenen Methode gewonnen.
Der Clq-Faktor wird an aminierte, durch Glutaraldehyd aktivierte Sepharose unter den gleichen Bedingungen
wie in Beispiel 1 gekuppelt. Man wäscht den
'' an den unlöslichen Träger fixierten Clq-Faktor äußerst
sorgfältig, nicht nur durch intensives Waschen mit einer physiologischen Kochsalzlösung von 9%,
sondern auch mit einer Lösung, die ein chaotropes Mittel enthält, wie z. B. Ammoniumthiocyanat, das
die Spuren tierischer Proteine eliminiert, die nicht kovalent
gebunden sind. Der Träger wird vor der Verwendung erneut gewaschen und mit der physiologischen
Pufferlösung erneut ins Gleichgewicht gesetzt.
4' Man behandelt die IG-Präparation mit dem unlöslich
gemachten Clq-Faktor wie in Beispiel 1. So erhält man eine Präparation menschlicher Immunglobuline,
die frei ist von Antikomplementärwirkung und zudem keine Proteine tierischen Ursprungs mehr aufweist.
Die Bedingungen dieses Beispiels sind identisch mit denen des Beispiels 3, mit der Ausnahme, daß der
-. Clq-Faktor aus Rinderserum an Stelle von Kaninchenserum gewonnen wird. Man erhält gleichfalls eine
Präparation menschlicher Immunglobuline, die frei von Antikomplementärwirkung ist und keine Proteine
tierischen Ursprungs enthält.
Man gewinnt den Rheumafaktor FR durch Induktion beim Kaninchen mittels intradermaler Inokulation
seiner eigenen, durch Wärme aggregierten und h>
mit Freund-Adjuvans vermischten Immunglobuline unter folgenden Bedingungen:
Man injiziert dem Kaninchen 1 mg dieser aggregierten Immunglobuline. Der FR-Faktor tritt von der
zweiten Injektion ab auf, und seine Produktion wird durch eine monatliche Injektion der aggregierten Immunglobuline
aufrechterhalten.
Zwei Wochen nach der letzten Injektion wird dem Tier Blut entnommen, und der Rheumafaktor wird
durch Passage des gewonnenen Serums durch eine Säule mit aggregierten und durch kovalente Kupplung
an einen festen Träger, wie z. B. Agarose, unlöslich gemachten menschlichen Immunglobuünen isoliert.
Der spezifisch festgehaltene FR-Faktor wird dann mit steigenden Konzentrationen an Ammoniumthiocyanat
eluiert, wobei die geringste Konzentration bei etwa 1 m liegt, die abschließende höchste Konzentration
bei etwa 3 m.
Die so erhaltene Lösung des Rheumafaktors wird dann sehr langsam gegen einen physiologischen Puffer
dialysieit, um das Ammoniumthiocyanat zu eliminieren.
Man behandelt ciann 100 ml der durch Alkoholfällung
ausgehend von Plazentarblut erhaltenen Immunglobulinpräparation entweder analog Beispiel 1 (wobei
der FR -Faktor in unlöslicher Form vorliegt), odei analog Beispiel 2 (wobei dann der FR-Faktor in löslicher
Form vorliegt).
Wird der FR-Faktor in löslicher Form eingesetzt kann der Überschuß an FR-Faktor des Kaninchen;
mit Hilfe eines gegen die Immunglobuline des Kaninchens gerichteten Ziegenantiserums in der gleicher
Weise eliminiert wreden, wie man den Clq-Faktor eliminiert, indem man auf ein gegen den Clq-Faktor gerichtetes
Ziegenantiserum zurückgreift (siehe ober Beispiel 2).
Claims (4)
1. Verfahren zum Herstellen gereinigter Immunglobuline
(IG) die aus Human-Serum- oder Placentaextrakt isoliert werden, durch Eliminieren
ihrer Aggregate, dadurch gekennzeichnet, daß man die Aggregate mit ausreichenden
Mengen von Clq-Faktor des Komplements und/ oder des Rheumafaktors (FR) in löslicher oder
unlöslich gemachter Form bei einer Temperatur zwischen 4 und 37° C und einem pH-Wert zwischen
6,5 und 8,5 während einer Zeit von 30 Minuten bis 24 Stunden reagieren läßt, worauf die
Reaktionsprodukte aus den ImmunglobuHnpräparaten
abgetrennt und überschüssige Anteile an Faktoren entfernt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man bei einem Arbeiten mit
löslichen Faktoren die aggregierten IG durch Zentrifugieren entfernt und aus der überstehenden
Flüssigkeit die überschüssigen Faktoren an unlöslich gemachte, gegen den Faktor gerichtete
Antikörper bindet.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man bei einem Arbeiten mit
unlöslich gemachten Faktoren an Amingruppen durch Kuppler gebundene Teilchen verwendet,
wobei die Immunglobulinpräparation durch eine den unlöslich gemachten Faktor enthaltene Säule
geführt oder mit einer Suspension des unlöslich gemachten Faktors gemischt wird, worauf die
Faktoren abgetrennt und gegebenenfalls wieder rückgewonnen werden.
4. Verwendung der nach Anspruch 1-3 erhaltenen Immunglobulinpräparate zur inntravenösen
Applikation bei der Bekämpfung von durch Viren oder Bakterien ausgelösten Krankheiten.
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Cited By (1)
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- 1975-07-24 BE BE158581A patent/BE831697A/xx not_active IP Right Cessation
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DE2853453A1 (de) * | 1978-12-11 | 1980-06-19 | Behringwerke Ag | Mittel zur therapie von immunkomplexerkrankungen |
Also Published As
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DE2533183B2 (de) | 1979-07-19 |
FR2279419A1 (fr) | 1976-02-20 |
DE2533183A1 (de) | 1976-02-05 |
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BE831697A (fr) | 1976-01-26 |
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