DE2716060A1 - Stabilisierte schnelldiagnostica mit oxidationsindikatoren - Google Patents
Stabilisierte schnelldiagnostica mit oxidationsindikatorenInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft verbesserte Schnelldiagnostica
zum Nachweis von Hydroperoxiden bzw. von Substanzen, die unter Freisetzung von Hydroperoxiden reagieren, sowie von Peroxidase bzw.
peroxidatisch wirksamen Substanzen in Körperflüssigkeiten, die als
Chromogen Oxydationsindikatoren enthalten, insbesondere Schnellteste zum Nachweis von Glucose in Harn und Blut sowie zum Nachweis
von Blut in Harn , Stuhl und Liquor.
Schnelldiagnostica haben in der letzten Zeit in der ärztlichen Praxis und im klinischen Labor stark an Bedeutung gewonnen, insbesondere
die Schnellteste auf Basis saugfähiger Träger. Diese saugfeinigen
Träger, meist Papiere, werden mit den für die Nachweisreaktion nötigen Reagenzien imprägniert und zeigen nach einfachem Eintauchen
in Körperflüssigkeiten bei Anwesenheit des nachzuweisenden Stoffes eine Farbreaktion. Schnellteste, die in der medizinischen
Diagnostik große Bedeutung erlangt haben, sind vor allem Schnellteste zum Nachweis von Glucose in Harn und Blut sowie zum Nachweis
von Blut in Harn , Stuhl und Liquor.
Diese Teste basieren dabei auf folgendem Prinzip: Bei Schnelltesten
zum Nachweis von Glucose in Körperflüssigkeiten z.B. wird die Glucose
von Glucoseoxidase (GCD) zu Gluconsäure oxidiert, wobei der Luftsauerstoff
zu Wasserstoffperoxid reduziert wird.Das Wasserstoffperoxid
oxidiert dann mittels Peroxidase oder einer peroxidatischen Substanz einen Oxydationsindikator zu einem entsprechenden Farbstoff, dessen
Farbtiefe ein Maß für die vorhandene Glucosemenge ist.
Beim Nachweis von Blut wird die peroxidatische Eigenschaft des Haemoglobins
ausgenutzt, um den Oxydationsindikator mit Hilfe eines Hydroperoxids zu oxidieren.
8 0 0 : i Λ 1 / 0 c 3 0
Oxydationsindikatoren für die obengenannten Schnellteste sind im allgemeinen bekannt und bestimmten Verbindungsklassen zuzuordnen.
Besonders gebräuchlich sind Vertreter der Benzidinreihe, heterocyclische Azine, sowie Phenolkörper, insbesondere die Bestandteile
des Guajakharzes.
Oxydationsindikatoren sind ihrer Natur nach leicht oxidierbare Stoffe. Es ist daher nicht überraschend, daß sie durch Luft, insbesondere
am Licht oxidiert werden können. Wertvolle Oxydationsindikatoren können aus diesen Gründen für Schnelldiagnostica nicht
ohne weiteres eingesetzt werden, weil sie deren Haltbarkeit stark vermindern.
Es bestand daher die Aufgabe, für diese Oxydationsindikatoren einen
angemessenen Schutz zu finden, damit sie auch für Schnelldiagnostica nutzbar gemacht werden können, ohne daß die Empfindlichkeit des
Testes durch die eingesetzte Menge des Stabilisators nachteilig beeinflußt wird. Die Substanzen, die einen solchen Schutz gewährleisten
sollen, müssen nun ihrerseits ausreichend stabil sein und dürfen die Empfindlichkeit der Testpapiere nicht unkontrollierbar oder
in drastischer Weise verändern.
Überraschenderweise wurde aus der Klasse der 1-Arylsemicarbazide,
eine Reihe von Verbindungen gefunden, die den gewünschten Effekt in hervorragender Weise bringen.
Gegenstand der vorliegenden Anmeldung sind demnach Teststreifen zum Nachweis von Hydroperoxiden bzw. von Substanzen, die unter
Freisetzung von Hydroperoxid reagieren sowie von Peroxidase bzw. peroxidatisch wirksamen Substanzen in Körperflüssigkeiten, bestehend
aus mit einem Oxydationsindikator imprägnierten Träger, dadurch gekennzeichnet, daß der Träger als Stabilisator eine Verbindung
der allgemeinen Formel I
Ar - NH - NH - CO - NH_ (I),
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in der Ar einen gegebenenfalls durch Alkyl, Alkoxy oder Halogen substituierten Arylrest
bedeuten,
enthält.
Unter Aryl sind vorzugsweise der Phenyl- oder Naphtylrest zu verstehen;
die Alkyl- und Alkoxygruppen können 1-4 Kohlenstoffatome enthalten, wobei die Methyl- und Äthylreste bevorzugt sind. Halogen
kann Fluor, Chlor oder Brom bedeuten, vorzugsweise Chlor.
Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist die Verwendung von Verbindungen
der Formel I zur Stabilisierung von Teststreifen, welche mit einem Oxydationsindikator imprägniert sind.
Bs ist überraschend, daß gerade die Klasse der 1-Arylsemicarbazide
die hervorragenden günstigen Eigenschaften besitzt. Es war zwar bekannt, daß diese Verbindungen als Abkömmlinge des Hydrazins reduzierende
Eigenschaften haben; es hat sich jedoch gezeigt, daß Reduktionsmittel nicht automatisch für diesen Zweck, die Stabilisierung
von Oxydationsindikatoren ohne die Empfindlichkeit wesentlich zu beeinflussen, geeignet sind. So ist z. B. der Grundkörper der
Reihe, das Semicarbazid, hierfür nicht geeignet.
Seit längerer Zeit sind bereits andere Reduktionsmittel, wie z.B. Ascorbinsäure, Hydrochinon und andere Verbindungen als "Modifier"
der Empfindlichkeit von Reaktionen beschrieben (vgl. DT-AS 1129003,
US-Patent Nr. 3.008.879, DT-OS 25557O4), jedoch hat sich keine dieser Verbindungen in der Praxis durchgesetzt, weil sie einerseits
zu instabil sind und sich andererseits als Folge dieser Instabilität während der Aufbrauchszeit die Empfindlichkeit des Testes nachteilig
verändert. Auch bekannte Antioxydantien wie z.B. Nordihydroguajaretsäure, N-Pheny!naphthylamine oder Mercaptoverbindungen sowie die im
8093 A-V/0 5 30
US-Patent Nr. 3.008.879 und in der DT-OS 2555704 aufgeführten Verbindungen sind weniger geeignet, da sie entweder für die bei
Schnelldiagnostica verwendeten Indikatoren unwirksam sind oder zu instabil sind oder die Reaktivität zu stark beeinflussen.
Die vorteilhafte Verwendung der erfindungsgemäßen Stabilisatoren
auf Teststreifen, die als Chromogen Oxydationsindikatoren enthalten, wird im folgenden näher erläutert:
Für den Nachweis von Blut bzw. Glucose im Harn wurde in Schnelltesten
bisher o-Tolidin als Indikator eingesetzt. Jedoch wurde in
neuester Zeit diese carcinogene Substanz durch das 3,3'-5,5'-Tetramethylbenzidin
(TMB) ersetzt (vgl. DT-OS 2.460.903).
Testpapiere mit diesem Indikator sind leider, wie dies bei allen Benzidinkörpern der Fall ist, lichtempfindlich. Schon nach wenigen
Minuten Lagerung am Licht verfärben sie sich. Ein zusätzlicher Nachteil ist speziell bei Testpapieren zum Nachweis von Glucose zu beobachten.
Es handelt sich hierbei um die leichte Oxydierbarkeit des Indikators an der Luft, speziell bei Anwesenheit von Luftfeuchtigkeit.
Dieses Phänomen ist besonders deshalb von großem Nachteil, weil gerade Indikatorpapicre zum Nachweis von Glucose im Harn bei
Vorsorgeuntersuchungen in die Hand des Laien kommen. Testpapiere, die die erfindungsgemäßen 1-Ary!semicarbazide enthalten,
zeigen überraschenderweise diese Nachteile nicht. Hinzu kommt ferner, daß die in den Testen eingesetzte Menge an 1-Arylsemicarbazid innerhalb
großer Toleranzgrenzen verwendet werden kann, ohne die Empfindlichkeit des Testes wesentlich und nachteilig zu beeinflussen.
Weiterhin sind die erfindungsgemäßen 1-Arylsemicarbazide allgemein
bei Glucosetesten und Testen zum Nachweis von Blut im Stuhl, die als
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Indikatoren heterocyclische Azine (gemäß DBP 16 48 840,
DBP 19 17 996), enthalten, brauchbar. Als vorteilhaft haben sich besonders 1 -[3-Alkylbenzthiazolon(2)]-2-[1-phenyl-3-methyl-4-äthyl-1
,2,4-
triazolon(5)]-azin und 2,2'-Azino-di-[1-äthyl-chinolinon(2)-disulfonsäure(6)]erwiesen.
Hier bewirken sie ebenfalls eine größere Stabilität gegenüber eine von Licht und Luft hervorgerufenen Verfärbung,
die wiederum leicht falsch positive Reaktionen bewirken kann.
Testpapiere zum Nachweis von Blut im Stuhl enthalten jedoch zweckmäßigerweise
Guajakharz oder eine gereinigte Fraktion desselben,
1 %
die Guajaconsäure A, mit der spezifischen Extinktion E1° von mindestens
200, bestimmt nach der Reaktion mit Peroxidase und Wasserstoff, gemäß Anmeldung P (uns. int. Nr. 2129). Solche
Testpapiere neigen gleichfalls dazu, sich an Licht und Luft durch Oxydation blau zu färben, was zu Störungen durch falsch positive
Reaktionen führt. Die erfindungsgemäßen 1-Arylsemicarbazide verhindern
auch hier die störende und unerwünschte Blaufärbung.
Die Herstellung der Testpapiere erfolgt nach an sich bekannten Methoden,
wobei den jeweiligen Rezepturen als Stabilisatoren 1-Arylsemicarbazide der vorliegenden Anmeldung zugesetzt werden.
(vgl. DT-OS 24 60 903, DBP 16 48 840 und DBP 19 17 996).
Im allgemeinen kommen als Hydroperoxide die gebräuchlichen Vertreter
infrage, wenn sie, wie z.B. das tert.-Butylhydroperoxid, nicht zu
flüchtig sind. Bewährt haben sich vor allem die festen Verbindungen 2,5-Dimethylhexan-2,5-dihydroperoxid, Tetralinhydroperoxid und Diisopropylbenzoldihydroperoxid,
aber auch flüssige Vertreter wie Diisopropylbenzol-, Cumol-, p-Menthan- und Pinanhydroperoxid sind
brauchbar.
Die Hydroperoxide werden in Mengen von 0,5-5 g, vorzugsweise von T-3 g, pro 100 ml Imprägnierlösung eingesetzt.
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Als Puffer kommen z.B. Citrat-, Phosphat-, Phthalat- oder Succinatpuffer infrage.
Von Vorteil ist es auch, der Rezeptur geringe Mengen (ca. 0,05-0,5
g pro 100 ml) eines Komplexbildners wie Natriummetaphosphat oder Alkalisalz der Ä'thylendiamin-tetraessigsäure zuzufügen,
wodurch falscn positive Reaktionen, die durch Metallspuren verursacht sein können, vermieden werden. Die Komplexbildner können als
Puffer wirken.
Da die Testpapiere aufgrund der relativ großen Mengen wasserlöslicher
Substanzen zum Ausbluten neigen können, ist es praktisch, der Rezeptur Verdickungsmittel wie Methylcellulose und insbesondere
Gelatine in Mengen von ca. 0,5-5 g pro 100 ml zuzusetzen. In einigen Fällen hat sich Polyvinylpyrrolidon als geeignet erwiesen.
Als Netzmittel verwendet man zweckmäßigerweise langkettige organische
Sulfate oder Sulfonate, wie z.B. Natriumdodecylbenzolsulfonat, Dioctyl-natriumsulfosuccinat oder Natriumlaurylsulfat.
Zur Herstellung der erfindungsgemäßen Testpapiere werden saugfähige
Testpapiere wie z.B. Filterpapier, Cellulose oder Kunstfaservliese mit Lösungen der Reagenzien in leicht flüchtigen Lösungsmitteln imprägniert.
Dies geschieht zweckmäßig in zwei Schritten, wobei sich die Zusammensetzung der einzelnen Lösungen nach dem jeweils herzustellenden
Schnelltest richtet. Bei der Herstellung des Schnelltests zum Nachweis von Blut im Stuhl unter Verwendung des Guajakharzes
oder der Guajaconsäure A ist es vorteilhaft, daß das Hydroperoxid, in diesem Fall Wasserstoffperoxid, nicht auf den Träger imprägniert,
sondern erst nach Auftragen des Stuhls zugetropft wird.
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Die erfindungsgemäßen 1-Arylsemicarbazide werden in Mengen von
ca. 5-900 mg pro 100 ml Imprägnierlösung zugesetzt. Die Menge
richtet sich im allgemeinen nach dem Zweck, der mit dem Zusatz verf olgt wird.
Die erfindungsgemäßen Arylsemicarbazide selbst sind entweder be
kannt oder werden analog bekannten Verfahren dargestellt.
(0. Widman, Ber. 26, 2613 (1893), J.T. Hewitt, Soc. 209 (1891)).
Die Erfindung soll in den nachstehenden Beispielen näher erläutert
werden:
Die Prozentangaben (%) in den Beispielen bedeuten in allen
Fällen Gew.Prozente.
Die Abkürzung K-EDTA bedeutet: Kaliumsalz der Äthylendiamintetrasäure.
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Beispiel 1
Synthese der l-Arylsemicarbazide
Allgemeine Vorschrift:
Die Synthese geht vom aromatischen Amin aus, welches durch Diazütierung
zur Diazoniunivcrbindung umgesetzt wird. Das Dia/,oniumnalz wird in salz-saurer
Lösung mit Zinn-II-chlorid in das Hydrazin überführt. Die Umsetzung
der, ITydrochlorids in Wasser oder der Hydrazinbase in Eisessig
mit Kaliumcyonat gibt in guter Ausbeute das gewünschte 1-Arylsemicarbazid.
In der nachfolgenden Tabelle sind einige der erfindungsgemäßen Verbindungen
aufgeführt, die z.T. neu sind. (Neue Verbindungen sind mit * gekennzeichnet.)
809841/0530
O
Ü
Ar-MH-CT -C-IJjT-
Ü
Ar-MH-CT -C-IJjT-
Fp °C
Lilcrat
Cl 168 - 17o°
Cl
Cl
ClI3
CH1
151 - 153°
228 - 231°
159C
182°
188C
2l6c
OCII.
OCH,
135C
179C
231C J.T. Hewitt Soc. 868 (1873)
J.T. Hewitt Hoc. 2o9 (1891)
J.V. Janouuki, K. Reijno.nn
Ber. 21, 1221 (1888)
A. Pinner,
Ber. 21, 1222 (I888)
17o° - 173° Handelsprodukt Fa. E. Merck
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ORl(jfN*AL INSPECTED
Beispiel 2
Test "um Nachweis von occult ein Hlut ?!m Stuhl
Ein Filterpapier (Schleie;, er & Schall 597 -i'-Ind. ) wii-d mit folgenden'
Lösungen nacheinander imprägniert und getrocknet.
Lösung 1:
o,31I molarer K-EDTA-Puffer pH 5,5 Io ml
Polyvinylpyrrolidon 3oo rng
Wa ε r; ei* dest. a(^ -*-°° "1^
Lösung 2:
1 %
GuajakonGÜure AE'= 26o 13o mg
GuajakonGÜure AE'= 26o 13o mg
1 cm
l-Phenylsemicarbazid 65 Mg
Aceton ad loo ml
Statt l-Phenylsemicarbazid kann jede der im Beispiel 1 sonst aufgeführten
Verbindungen in äquimolaren Mengen eingesetzt verden.
Die Konzentrationen der l-Arylsemicrirliazide können im Bereich von _+ 3o %
(Gewichtsprozent), bezogen auf die oben angegebenenMengen schwanken, ohne daß die Empfindlichkeit der Nachweisreaktion merklich beeinflußt
wird, bzw. ohne daß der stabilisierende Effekt verändert wird.
Testpapiere, die nach dem in diesem Beispiel angegebenen Verfahren hergestellt
wurden, sind gegen Licht und Lufteinflüsse stabil und eignen sich hervorragend zum Nachweis von pathologischen Mengen Blut im Stuhl.
Dazu bringt man Stuhl auf das Testpapier auf, läßt diesen antrocknen und entwickelt von der Rückseite mit einer alkoholischen Wasserstoffperoxid-Lösung.
Sind pathologische Mengen Blut vorhanden, so entsteht eine von der Probe strahlenförmig nach außen gehende strahlendblaue
Farbzone.
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ORIGINAL INSPECTED
Versuehe ?,ur Stabilisierung von C-uay.konnäure A
durch lil^'^lirHbo _Anti_o:^;-]finli_i_n (Test auf I<.lut ira Stuhl)
Ein Filterpapier (iSchleicher &· Gehüll 597 1!F-Ind. ) wird nacheinander
mit folgenden Lösungen imprägniert und cetrocl-.net.
Lösung 1:.
ο,3'» molarer K-M)TA-I1Uffer pH 5,5 Io ml
Polyvinylpyrrolidon 3oo mg
Wasser, dest. ad loo ml
Lösung ?.:
1 %
Guajakonsäure AE = 26o 13o mg
Guajakonsäure AE = 26o 13o mg
..··-, 1 cm /■
Antioxidans 6o mg
Äthanol ad loo ml
Als Antioxidantien wurden eingesetzt; 2,6 di-tert.-Butyl-p-kresol,
Gallussäure, Gallussäureenter, Brenzcatecliin, 2,6 di-ter-Butyl-Phenol,
2 , ξ>—Dihydroxibcnzüa&r'ure , Gersoir.insi-iui'e, Nordi.liydro-
ßUajaretsäure, N-Phenyl-oL-Naphthylai;iJn, Triphenylphosphin, Benzimidazol,
2/2-Bis(4-hydroxyphenyl)-propan
Die so hergestellten Papiere wurden mit Papieren, die gemäß Beispiel
hergestellt wurden, verglichen und auf ihre Brauchbarkeit zum Nachweis von pathologischen Mengen Blut im Stuhl geprüft.
Ergebnis: Alle Antioxidantien wirkten dergestalt, daß sie den Nachweis
von pathologischen Mengen Blut im Stuhl unterbanden.
Vermindert man die Konzentration von Antioxidantien in der Rezeptur soweit,
daß eine ausreichende Empfindlichkeit des Testes wieder gegeben ist, so
verlieren diese Substanzen ihre stabilisierende Wirkung .
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ORIGINAL INSPECTED
Nachweis von Blut ?*m Stuhl
Ein Filterpapier ('..7!:atman Nr. l) wird nacheinander r.i'it folgenden
-Lösungen imprägniert und getrocknet.
Lösung 1:
o,3't molarer K-ED'J'A-Puf f er pH 5,ο Io ml
Dioctylriatriumsulfosuccinat 5oo ing
Methanol 2o ml
Wfibsci·/ dest. ' 8o ml
3,3'~5,5'~Te'tramethylbenzidin )4oo ing
l-Phenylsemicarbazid loo mg
Aceton loo ml
Ein so hergestelltes Testpapier entspricht voll den Forderungen, die an
.einen Test zum Nachweis von pathologischen Mengen Blut im Stuhl zu
stellen sind:
Nach dem "Entwickeln" einer auf da:3 Testpapier aufgebrachten Stuhlprobe
mit alkoholischem Wasserstoffperoxid, wurden pathologische Mengen Blut nachgewiesen. Eine sich um die Probe bildende grüne Farbe zeigt das Blut
an. Das Testpapier ist gegen Licht und Luftoxidation ausreichend stabil.
Ein Testpapier, das nach der obigen Rezeptur jedoch ohne das erfindungsgemäße
1-Arylsemicarbazid hergestellt wurde, verfärbt sich dagegen innerhalb
kurzer Zeit an Licht und Luft blaugrün. Es kann für diagnostische Zwecke nicht mehr verwendet werden.
Beispiel Nachweis von Blut im Stuhl
Ein Filterpapier (Schleicher & Schüll 597 NF-Ind.) wird nacheinander mit
folgenden Lösungen imprägniert lind getrocknet.
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Lösung 1: crvt.'jjiirich'l Lösung 1 au π dem Beispiel h.
Lösung2:
l-f(3-Äthyl'ner;r-!,hiazolon(2)^ -2- j\l-pben;, 1-3-methyl-4-äthyl-i ,2,4-triazolon(5)3~azin
loo ^1,
l-Phenylscmicarbazid fo mg
Aceton loo ml
Ein solches Papier hat die gleichen Eigenschaften wie das Papier gemäß
Beispiel 3; die entstehende Reaktionsfarbe ist blau. Papiere, die ohne Zusatz des erfindungsgemäßen 1-Arylsemicarbazids hergestellt wurden,
verfärben sich schon während der Nachweisreaktion dergestalt, daß auch bei Stühlen gesunder Personen eine falsch positive Reaktion vorgetäuscht
verden kann.
Testpapier zum Nachweis von Blut im Harn oder Liquor
Ein Filterpapier (Schleicher & Schüll 23 SL) wird nacheinander mit folgenden
Lösungen imprägniert und getrocknet:
Lösung 1:
1,2 molarer Natrium-Citratpuffer pH 5,25 35 ml
Äthylendiamintetraessigsäure, Dinatriumsalz o,l g
Dioctylnatriumsulfosuccinat o,5 g
2,5~Dimethylhexan-2,5-dihydroperoxid (ca. To %ig) 1,6 g
Phosphorsauretriraorpholid 12,7 g
Äthanol · 3o,o ml
dest. Wasser . ad loo ml
Lösung
2:
3,3', 5,5'-Tetramethylbenzidin o,3 g
Phenanthridin o,2 g
1-Phenylseniicarbazid o,o5 g
Methanol/Toluol (Uo:6o) ad loo ml
80984 1 /0530
ORIGINAL INSPECTED
Testpapiere dieser Art werden von Lie lit und Luft prakti rieh nicht beeinflußt.
Testpapiere ohne das crfin'iungsgeiri'iße l-Arylüernicarbazid färben
sich nach 5 - Io minütiger Belichtung grün. Gleicheurjgünstige Eigenschaften
haben Papiere, "bei denen statt des erf indung?ge::iä.?enl-Arylseniicarbazid
äqui;r:olare Mengen Aminoguanidin oder Ceraicarbazid in die Imprägnierlösung
eingewogen wurden.
l-Phenylseraicarbazid kann durch äquimolare Mengen l-(p-Chlorphenyl)-seraicarbazid,
l(p-Tolyl)-semicarbazid, l-(p-Methoxy)-seraicarbazid
ersetzt werden, ohne die Eigenschaften der Papiere zu verändern. Mit Papieren die gemäß diesem Beispiel hergestellt wurden, kann Blut in Harn od.Liquor
mit ausreichender Empfindlichkeit nachgewiesen werden.
Testpapiere zum nachweis von Glucose im Kar η
Ein Filterpapier (Schleicher & Schüll 2312) wird nacheinander mit folgenden
, Lösungen imprägniert und getrocknet.
Lösung 1:
Glucoseoxidase (55 U/mg) 5oo mg
Peroxidase (T5 U/mg) 2oo mg
Tartrazin loo mg
Wasser, dest. loo ml
Lösung 2:
3»3',5»5'-Tetramethylbenzidin 6oo mg
1-Phenylsemicarbazid 5o mg
Natriumlaurylsarkosinat loo mg
Wasser, dest. loo ml
Ein so hergestelltes Papier ist gegen Einflüsse von Licht, Luft und
Luftfeuchtigkeit stabil und zeigt mit Glucosekonzentrationen von 3o mg bis
2ooo mg pro dl Harn zunehmend intensivere grüne Indikatorreaktionen.
Läßt man bei der Herstellung das erfindungsgemäße l-Arylsemicarbazid
weg, so sind solche Papiere gegen Licht, Luft und Luftfeuchtigkeit
empfindlich. Sie verfärben sich innerhalb kurzer Zeit so, daß bein
Nachweis von Glucose im Harn falsch positive Raktionen auftreten können.
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*'* ORiGiisiAL INSPECTED
Beispiel 8
Testpapicre zu:;· Nachweis von Glucose im Harn
Ein Filterpapier (Schleicher & Schüll 23l6) wird mit einer Lösung
folgender Zusammensetzung imprägniert und getrocknet:
Di-Natriurasalz der
2,2' -Azinö-d L- |_l-äthyl- chinolinon (2) -
-di--sulfonsi:.ure(6)J loo mg
1-Phenylseraicarbazid 5o mg
Polyvinylpyrrolidon 25o mg
Glucoseoxidase (5o U/mg) Itoo mg
Peroxidase (75 U/mg) loo mg
o,h molarer Katrium-Citratpuffer pH 5>o loo ml
Ein so hergestelltes Testpapier erlaubt es Glucosekonzentrationen im
Harn ab ca. 5o mg/dl über eine Verfärbung nach violett nachzuweisen.
Es wird an Licht und Luft nicht verfärbt. Papiere ohne das erfindungsgemäße
1-Arylsemicarbazid verfärben sich dagegen unter der Einwirkung
von Licht und Luft.
809841 /0530
ORIGINAL
Claims (1)
- Boehringer Mannheim GmbH 2133Stabilisierte Schnelldiagnostica mit OxydationsindikatorenPatentansprüche> 1J Diagnostische Mittel zur Bestimmung von Hydroperoxiden bzw. von Substanzen, die unter Freisetzung von Hydroperoxid reagieren sowie von Peroxidase bzw. peroxidatisch wirksamen Sub stanzen mit Hilfe von stabilisierten Oxydationsindikatoren unter Verwendung der Reaktion der Hydroperoxide bzw. den peroxidatisch wirksamen Substanzen durch Auswertung der Verfärbung in an sich bekannter Weise, dadurch gekennzeichnet, daß der Stabilisator ein 1-Arylsemicarbazid der allgemeinen Formel IAr - NH - NH - CO - NH (ι),in der Ar einen gegebenenfalls durch Alkyl, Alkoxy oder Halogen substituierten Arylrest bedeutet,ist.2. Diagnostische Mittel zur Bestimmung von Glucose in Körperflüssigkeiten gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Oxydationsindikatoren Verbindungen aus der Gruppe der Benzidine oder Azine verwendet werden.8 0 3 iU 1 / Π Γ 3 QORIGINAL INSPECTEDIl 16060Diagnostische Mittel zur Bestimmung von occultem Blut im Stuhl gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Oxidationsindikatoren Guaiaconsäure Λ der spezifischen ExtinktionE1° von mindestens 200, bestimmt nach der Reaktion von Per-1 cmoxidase und Wasserstoffperoxid, oder Verbindungen aus der Gruppe der Benzidine oder Azine verwendet werden.4. Diagnostische Mittel gemäß Ansprüche 1-3, dadurchgekennzeichnet, daß die Komponenten auf einen saugfähigen Träger imprägniert sind.5. Diagnostische Mittel gemäß Ansprüche 1-4, dadurch gekennzeichnet, daß der Träger außer dem Stabilisator gegebenenfalls zusätzliche Hilfsstoffe wie Puffer, Netzmittel, Verdickungsmittel, Schutzkolloid oder Komplexbildner enthält.6. Verwendung von Verbindungen der allgemeinen Formel IAr - NH - NH - CO - NH (I) ,in der Ar einen gegebenenfalls durch Aryl, Alkoxy oder Halogen substituierten Arylrest bedeutet,zur Herstellung von diagnostischen Mitteln zum Nachweis von Hydroperoxiden bzw. von Substanzen, die unter Freisetzung von Hydroperoxid reagieren sowie von Peroxidase bzw. peroxidatisch wirksamen Substanzen.8 0 9 8 ·'♦ 1 / 0 5 3 0
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