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Hackfrucht-Erntemaschine, insbesondere
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Kartoffelerntemaschine Die Erfindung bezieht sich auf eine Hackfrucht-Erntemaschine,
insbesondere Kartoffelerntemaschine in einer Ausbildung gemäß dem Oberbegriff des
Patentanspruchs 1.
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Beim Ernten von Hackfrüchten, insbesondere von Kartoffeln mit derartigen
Erntemaschinen besteht die Gefahr, daß sehr kleine, jedoch keimfähige Hackfrüchte
zusammen mit dem abgesiebten Erdreich auf den Boden zurückfallen und später unkontrolliert
auskeimen. Dies führt insbesondere bei Kartoffeln dazu, daß eine Verkrautung des
Bodens eintritt, die entweder durch Hackarbeiten oder durch Pflügen vor einer neuen
Aussaat beseitigt werden muß. Derartige Arbeiten sind umständlich und kostenträchtig.
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Abgesehen davon sind solche Arbeiten vielfach aus Zeitmangel zum geeigneten
Zeitpunkt vor der Auss-aat nicht mehr durchführbar. Werden derartige Säuberungsarbeiten
bei verkrauteten Böden nicht ausgeführt, so wird dem Boden durch den Wildwuchs nicht
nur unerwünscht Nährstoff entzogen, sondern auch die Gefahr einer Sortenvermischung
heraufbeschworen.
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Aber selbst Hack- und Pflügearbeiten führen nicht zu einer restlosen
Beseitigung wildkeimender Hackfrüchte, da diese teilweise nur in tiefere Schichten
gelangen.
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Die Folge davon ist ein auf die Dauer stark verkrauteter und für den
Hackfruchtanbauunter Umständen für mehrere Jahre nicht mehr benutzbarer Boden. Bei~Kartoffelnkann
ferner eine Nemathodenverseuchung eintreten, die entweder durch aufwendige Entseuchungsarbeiten
beseitigt werden muß oder eine viijährigeSperre des Bodens für den Kartoffelanbau
bedingt.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Zurückfallen kleiner
Hackfrüchte, insbesondere kleiner Kartoffeln vom Siebband der Erntemaschine auf
den Boden zu vermeiden.
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Diese Aufgabe löst die Erfindung durch eine Ausgestaltung der Erntemaschine
gemäB dem kennzeichnenden Teil des Patentanspruchs 1.
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Die Ausgestaltung der Maschine nach der Erfindung stellt sicher, daß
durch das Siebband im Zuge eines Absiebens des Erdreiches herabfallende kleine und
kleinste Hackfrüchte, insbesondere Kartoffeln, auf dem Arbeitstrum des Feinsiebbandesaufgefangen
und an einem Zurückfallen auf den Boden gehindert werden. Der Querförderer bewirkt
dabei ein einseitiges Abfördern der aufgefangenen
kleinen Hackfrüchte
zusammen mit etwaigen sonstigen Siebrückständen aus dem umlaufenen Bereich des Siebbandes
heraus zu einer Seite. Das Feinsiebband, das keinen nennenswerten Belastungen ausgesetzt
ist, kann verhältnismäßig leicht ausgeführt werden, erfordert keinen ins Gewicht
fallenden Bau- und Betriebsaufwand, begnügt sich mit dem ohnehin vorhandenen, vom
Siebband umlaufenen Raum und behindert nicht das Herabfallen des abgesiebten Erdreiches,
das durch den Absiebvorgang bereitsgnügend zerkleinert ist, um ungehindert das Fein
siebband passieren zu können Das Feinsiebband kann dabei nachträgich in vorhandene
Erntemaschinen eingebaut werden, behindert nicht das tiefe Herabziehen des Siebbandes
an die Aufnahmevorrichtung und erfordert keine Abänderung des Siebbandes in konstruktiver
Hinsicht.
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Zahlreiche weitere Merkmale und Vorteile ergeben sich aus den Unteransprüchen
und der Beschreibung in Verbindung mit der Zeichnung, in der ein Ausführungsbeispiel
des Gegenstands der Erfindung näher veranschaulicht ist. Im einzelnen zeigen: Fig.
1 eine perspektivische, teilweise abgebrochene Ansicht des Siebbandbereiches einer
Erntemaschine nach der Erfindung, und Fig. 2 eine perspektivische Einzelanstht einer
dem Abgabeende des Querförderers nachgeordneten Quetschvorrichtun
Die
Zeichnungreranschaulicht im einzelnen ein Siebband 1 das Rodescharen 2 einer für
die Kartoffelernte vorgesehnen, im einzelnen nicht näherveranschau1chten -Erntemaschine
nachgeordnet ist. Das Siebband dieser Erntemaschine umfaßt im einzelnen endlos umlaufende
Trägerriemen 3, die Umlenk- und Antriebsrollen 4,5 in Richtung der eingezeichneten
Pfeile umlaufen und an ihrer Oberseite mit Querstäben 6 besetzt sind, die sich über
die Breite des Siebbandes erstrecken und einen die Länge des Siebbandes einnehmenden
Gitterrost bilden.
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Die Siebweite des Siebbandes ergibt sich aus dem gegenseitigen lichten
Abstand der Querstäbe 6 und beträgt bei Xartoffelerntemaschinen in der Regel zwischen
24 bis 35 mm. Die Ausgestaltung, die Anordnung und die Abstützung derartiger Siebbänder
in Hackfrucht-Erntemaschien, insbesondere in Kartoffelerntemaschinen, ist hinlänglich
bekannt.
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In dem von dem Siebband 1 umlaufenen Zwischenraum zwischen dem Arbeitstrum
7 und dem Leertrum 8 des Siebbandes 1 ist ein gesondertes Feinsiebband 9 angeordnet,
das seinerseits um Umlenk- und Antriebsrollen 10,11 in Richtung der eingezeichneten
Pfeile endlos angetrieben umläuft und ebenfalls Trägerriemen 12 umfaßt, auf denen
Querstäbe 13 befestigt sind. Diese Querstäbe 13 bilden ähnlich wie die des Siebbandes
1 einen geschlossenen Gitterrost mit einer Siebweite, die 8 bis 14 mm, vorzugsweise
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nun, beträgt. Die Querstäbe 13 des Feinsiebbandes können in Ermangelung einer nennenswerten
Belastung verhältnismäßig dünn ausgeführt sein und beispielsweise aus Metalldraht
bestehen. Vorzugsweise bestehen sie jedoch aus Kunststoff, insbesondere glasfiberverstärktem
Kunststoff.
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Das Feinsiebband 9 hat eine dem Siebband 1 im wesentlichen entsprechende
Breite, läuft in gleicher Richtung wie das Siebband 1 um, wobei die Laufgeschwindigkeit
gleich, größer oder kleiner der des Siebbandes gewählt sein kann, untergreift einen
Teil der Länge des Arbeitstrums 7 des Siebbandes 1 und fördert Sieb rückstände zu
einem seinem Ende nachgeordneten Querförderer 14, der bei dem dargestellten Beispiel
als Schneckenförderer ausgebildet ist, stattdessen jedoch auch von einem Bandförderer
od. dgl. gebildet sein kann.
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Bei dem dargestellten Beispiel ist der Beginn des Feinsiebbandes 9
dem des Siebbandes 1 in Laufrichtung dessen Arbeitstrums 7 dicht nachgeordnet. Statt
dessen kann der Beginn des Feinsiebbandes dem des Siebbandes auch unter Belassung
eines Freiraumes, d.h. in*Abstand, nachgeordnet sein, der etwa 50 bis 60 cm betragen
kann. Ein solcher Freiraum ist deshalb'möglich, weil im Anfangsteil des Siebbandes
1 normalerweise kleine Hackfrüchte, insbesondere Kleinkartoffeln, normalerweise
noch nicht *einem
durch dasffbeitstrum 7 des Siebbandes hindurchfallen,
da in diesem Bereich hauptsächlich eine Erdreichabsiebung stattfindet und der Zusammenhalt
mit anderen Hackfrüchten und die Einbettung im Erdreich ein Durchfallen verhindern.
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Das Feinsiebband 9 hat zweckmäßig eine Länge von etwa 1,30 bis 1,60
m, so daß'es bei üblichen Siebbandlängen in einem Abstand vor dem Abgabeende des
Siebbandes endet Eine solche Ausführung ist bei dem dargestellten Beispiel veranschaulicht.
Der nicht vom Feinsiebband 9 und dem ihm nachgeordneten Querförderer 14 untergriffene
Bereich des Arbeitstrums 7 des Siebbandes 1 wird durch ein Leitblech 15 unterseitig
abgeschirmt, das zur Seite des Querförderers 14 hin schräg abfällt und diesem als
Leitschurre etwa noch im Endbereich des Siebbandes durch dessen Arbeitstrum hindurchfallende
kleine Hackfrüchte, insbesondere Kleinkartoffeln, zuleitet. Dieses Seite blech 15
ist jedoch auch entbehrlich, da im Endbereich des Siebbandes normalerweise kein
Durchfallen von kleine Hackfrüchten mehr erfolgt.
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Dem Abgabeende des Querförderers ist eine Quetschvorrichtung 16 nachgeordnet,
welche die Aufgabe hat, durch einen Quetschvorgang die kleinen Hackfrüchte derart
zu zerstören, daß diese nicht mehr keimfähige Bestandteile aufweisen. Anstelle einer
solchen Quetschvorrichtung
besteht auch die Möglichkeit, die aufgefangenen
kleinen Hackfrüchte einfach seitlich abzustreuen und nach einem späteren Auskeimen
durch Hacken zu eliminiert SchlieBlich ist es auch denkbar, die aufgefangenen Hackfrüchte
in einen dem Abgabeende des Querforderers 14 nachgeordneten Sammelbunker zu befördern.
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Die Quetschvorrichtung umfaßt eine am Umfang mit nocken- oder zahnförmigen
Erhebungen 17 versehene, rotierend angetriebene Quetschwalze 18, deren Drehrichtung
sich aus dem eingezeichneten Pfeil ergibt.
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Die Quetschwalze 18 begrenzt mit einseitig ihrem Umfang zwischen den
Erhebungen 17 zugeordneten, bogenförmigen Widerlagerleisten 19 einen sich in Walzendrehrichtung
verjüngenden Quetschkanal 20. Die Widerlagerleisten sind an ihren oberen Enden an
einem schwenkbar aufgehängten Querträger 21 befestigt, der sich im Abstand parallel
zum Walzenumfang erstreckt und mittels einer Stellvorrichtung 22 in seinem Abstand
zum Walzenumfang einstellbar ist. Federn 23 drücken die Abstreifleisten 19 an den
unteren Bereich des Walzenumfangs an. Diese Ausgestaltung schafft einen in seiner
Eingangsweite veränderlichen Quetschspalt, durch den aufgrund der ausweichbaren
Abstützung der Abstreifleiste auch Festkörper hindurchtreten können.
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Der Quetschwalze 18 sind Abstreifer 24 zugeordnet, die
am
Walzenumfang in Drehrichtung hinter dem Quetschkanal angreifen, von Abstreifleisten
gebildet sind, die an den Walzenumfang federnd angedrückt werden, und Enden aufweisen,
die mit dem Walzenumfang einen Keilwinkel einschließen. Das Andrücken der Abstreifleisten
24 übernehmen Federn 25, die im unteren Endbereich der oberseitig gelenkig aufgehängten
Abstreifleisten auf diese einwirken. Die ganze Quetschvorrichtung ist in einem oberseitig
und unterseitig offenen Gehäuse 26 untergebracht und entläßt gequetschtes Gut entweder
direkt auf den Boden oder in ein darunter angeordnetes, nicht näher veranschaulichtes
SammelbehältnisX Wenngleich die Erfindung vorstehend anhand einer Kartoffelerntemaschine
beschrieben wurde, so versteht sich doch, daß sie auf solche nicht beschränkt ist,
sondern auch bei anderen Hackfruchterntemaschinen Anwendung finden kann, bei denen
die Hackfrüchte von einer Aufnahmevorrichtung mittels eines geeigneten Siebbandes
Ubernommen werden.