-
Planiergerät mit Planier -
-
schild Die Erfindung betrifft ein Planiergerät mit einem Planietschild,
welches für Planierfahrzeuge aller Art auf Rädern oder Raupen (Raddozer und Raupendozer)
verwendet werden kann. Insbesondere bezieht sich die Erfindung sowohl auf eine Vorrichtung
zur Anlenkung und Einstellung des Planierschildes am Planierfahrzeug als auch auf
eine Vorrichtung zur Verbreiterung des Planierschildes.
-
Bei den bisher üblichen Planierschildvorrichtungen für Rad- und Raulendozer
müssen die verschiedenen Stellungen des Planierschildes, welche für den jeweiligen
Arbeitsvorgang erforderlich bzw. zweckmäßig sind, größtenteils vom Fahrer des Gerates
bei stehendem Fahrzeug am Planierschild bzw. dessen Halterung eingestellt werden.
In der Praxis ist dies sehr umständlich und zeitraubend, weil der Fahrer nicht während
des Einsatzes des Slanierger;tes selbst das Planierschild allen Unterschieden der
Bodenbeschaffenheit und des Geländes direkt angleichen und in seiner Stellung verändern
kann.
-
Dieser Nachteil wird erfindungsgemäß dadurch beseitigt, daß das Planierschild
hydraulisch bzw. hydroe pneumatisch von der Fahrerkabine aus in alle vorkommenden
bzw. gewi,nschten Stellungen einstellbar ist. Gemäß der Erfindung ist diese Anlenk-
und Eirstellvorrichtung mit Hydraulikzylindern zum Heben und Senken des Planierschildes,
zum Schrägstellen des Planierschildes in Bezug auf die Mittelachse in Fahrtrichtung,
zum Schrägstellen des Planierschildes snkredht zur Fahrtrichtung und zum Schrägstellen
des Planierschildes in Bezug auf die Quermitte des Fahrzeuges in Fahrtsichtung gesehen,
d.h. zum sogenannten "Tilten" des Schildes versehen, wobei alle Bewegungen einzeln
oder in beliebiger Kombination hydraulisch vorgeneimen werden können.
-
Besondere und vorteilhafte Ausführungen dieser Einstellvorrichtung,
welche weitere Erfindungsmerkmale bilden, sind nachstehend im einzelnen beschrieben.
-
Eine weitere Erfindung, welche auch unabhängig von der Einstellvorrichtung
verwendet werden kann, betrifft eine Yorrichtung zur Verbreiterung des Planierschildes.
Die bisher bekannten Schildverbreiterungen sind arbeitstechnisch sehr aufwendig
und zeitraubend, sie sind im allgemeinen nur mit Hilfe von mehreren Bedienungspersonen
durchführbar.
-
Dieser Mangel wird erfindungsgemäß dadurch behoben, daß das Planierschild
mit seitlichen Schildflügeln versehen ist, welche hydraulisch von der Fahrerkabine
aus derart betätigbar sind, daß sie aus einer Ruhestellung hinter dem Planierschild
in eine Arbeitsstellung seitlich des Planierschildes geklappt oder verschwenkt werden
können, in der sie auch durch hydraulisch bewirkte Bewegungen verriegelt werden
können. Umgekehrt sind die Schildflügel wieder hydraulisch entriegelbar und in ihre
Ruhestellung zurückbewegbar. Dadurch wird die Zeit zum Umrüsten des Slanierschildes
auBerordentlich verkürzt, und die Arbeit kann einfach von dem Fahrer selbst vorgenommen
werden. Besondere Ausführungsmerkmale dieser Verbreiterungsvorrichtung dind tachstehend
im einzelnen beschrieben und bilden weitere Erfindungsmerkmale.
-
In der Zeichnung ist sowohl die Vorrichtung zur Anlenkung und Einstellung
des Planierschildes als auch die Vorrichtung zur Verbreiterung des Planierschildes
in jeweils einer Ausführungsform beispielsweise anhand eines Planierfahrzeuges veranschaulicht.
-
Fig. 1 zeigt in schematischer Seitenansicht ein fahrbares Planiergerät,
Fig. 2 zeigt das Planiergerät gemäß Fig. 1 in schematischer Draufsicht, Fig. 3 zeigt
die Anlenk- und Verstellvorrichtung des Planierschildes in perspektivischer Darstellung,
Fig. 4 zeigt in größerem Maßstab
einen Schild
am Planierschild in Arbeitsstellung von der Seite gesehen, Fig. 5 zeigt den Schildflügel
mit einem Teil des Planierschildes gemäß Fig. 4 in Draufsicht,
Fig.
6 zeigt den Schildflügel am Planierschild in angehobener und entsicherter Stellung,
Fig. 7 zeigt in Seitenansicht den um 1800 nach hinten umgeklappten Schildflügel
in abgelassener und gesicherter Ruhestellung, Fig. 8 zeigt den Schildflügel in Ruhesteliung
am Planierschild in Draufsicht, und Fig. 9 zeigt für sich herausgezeichnet einen
Haken des Schildflügels in Richtung des Pfeiles A der Fig. 7 gesehen.
-
Das Planierfahrzeug besteht aus einem Vorderwagen 1 und einem Hinterwagen
2, welche durch eine vertikale Celenkachse 3 drehbar miteinander verbunden sind.
Der Vorderw; en 1, auf dem eine Fahrerkabine 4 angeordnet ist, trägt ein hydraulisch
heb- und senkbares Planierschild 5 (oder eine Schaufel od.dgl.), während am Hinterwagen
2 ein ebenfalls hydraulisch heb- und senkbares Aufreißwerkzeug 6 befestigt ist.
-
Am Vorderwagen 1 ist @ um eine horizontale Achse 7 drehbar eine Dreiecksschwinge
8 angelenkt, in welcher die Vorderachse 9 der vorderen Fahrzeugeiner 10 gelarget
ist. An Hinterwagen ist (ntsprechend um ein horizontale Achsc 11 drehbar eine Dreiecksschwinge
12 angelenkt, in welcher die Hinterachse 1@ der hinteren Fahrzeugräder 14 gelagert
ist.
-
Die Dreieksschwingen b und 12 halten wie Vorderachse 9 bzw. die hinterachse
1, in Längsrichtung und übertragen die Brems- und Vorschubkräfte.
-
Bei eingeschalteter Abfederung dienen sie zur Übernahme der Pendelbewegungen
der Achsen 9 bzw. 13.
-
Die vordere Dreiecksschwinge 8 kann von zwei vorderen Federzylindern
15 abgestützt werden, während die hintere Dreiecksschwinge entsprechend von zwei
hinteren Federzylindern @@ 1@ abgestützt werden kann.
-
Die Federzylinder 15, 13 sind tangential dem Pendelradius der Fahrzeugachsen
9, 15 angepaßt und nehmen die abzufedernden Massen auf. Zur Begrenzung der Federungswege
im abgefederten Zustand des Fahrzeugs sind vorn und hinten je vier Anschläge 17
bzw. 18 vorgesehen.
-
Vor Beginn der Planier- oder Schaufelrbeit wird der Vorderwagen oder
vordere Fahrwerksteil 1
mit der vorderen Dre ecksschwinge 8 mit
HIlfe eines Verriegelungszylinders 19 verriegelt, so daß diese Teile eine starre
Einheit bilden. Die hintere Dreiecksschwinge 12 kann sich dabei gegen die Anschläge
legen und darÜber pendeln.
-
Vordere und hintere Querlenker 20, 21 dienen zur korrekten Achsenführung
und nehmen seitliche Schubkräfte auf. Um die Querneigung des Fahrzeugs auf ein zulässiges
Maß zu reduzieren, sind an den Vorder- und Hinterachsen Querstabilisatoren 22 bzw.
-
23 angeordnet.
-
Das Planierschild 5 kann erfindungsgemäß von der Fahrerkabine 4 aus
hydraulisch bzw. hydropneumatisch mittels einer Zweihebelbedienung in alle vorkommende
bzw. gewünschte Lagen eingestellt werden.
-
Uber eine Deichsel 24 und einen Hydraulikzylinder 25 ist das Planierschild
5 mit dem Fahrzeug verbunden. Die Deichsel 24 ist durch eine horizontale Querachse
25 an den vorderen Fahrzeugteil oder Fahrer werksrahmen angelenkt. Das vordere Ende
der Deichsel 24 ist mittels Zentral- oder Universalgelenks 27 an die untere Rückseite
des Planierschildes 5 angelenkt.
-
Beiderseits des Zentralgelenks 27 ist die Rückseite des Planierschildes
5 durch Gelenklager 28 und 29 flit Vierkantrohren 30 bzw. 31 verbunden, welche als
Führungen für Hydraulikzylinder 32 bzw.
-
33 dienen, deren Enden ihrerseits durch Gelenklager 34 bzw. 35 mit
der Deichsel 24 verbunden sind.
-
Schließlich sind mit der oberen Rückseite des Planierschildes 5 mittels
Gienklagern 36, 37 zwei Hydraulikyzlinder 38 bzw. 39 verbunden, deren andere Enden
in Gelenklagern 40 bzw. 41 von Lagerböcken 42 bzw. 43 drehbar sind. Die Lagerböcke
42 und 43 sind auf den Vierkantrohren 30 bzw. 31 befestigt.
-
Das untere Ende des Hydraulikzylinders 25 ist durch ein Gelenklager
44 eines Lagerbockes 45 mit der Deichsel 24 verbunden. Oben ist der Hydraulikzylinder
25 bei 46 an einem mit dem Fahrzeug verbundenen Träger 47 gelagert.
-
Der Hydraulikzylinder 25 dient zum Heben und Senken des Planierschildes
5. Eine Schrägstellung des Planierschildes 5- zur Mittelachse in Fahrtrichtung kann
mit Hilfe der Hydraulikzylinder 32 und 33 bewirkt werden. Eine Schrägstellung des
Planierschildes 5
senkrecht zur Fahrtrichtung läßt sich durch entsprechende
Betätigung der Hydraulikzylinder 38 und 39 erreichen. Schließlich kann über dic
Hydraulikzylinder )8 und 39 auch eine Schrägstellung des Planierschildes 5 zur Quermitte
des Fahrzeuges in Fahrtrichtung gesehen, d.h. ein sogenanntes "Tilten't des Planierschildes
herbeigefuhrt werden, wobei diese Tiltbewegung des Planierschildes iiber das Zentralgelenk
27 erfolgt. Die teleskopartig ineinander laufenden Vierkantrohre, welche als Zylinderführungen
dienen, stützen das Planierschild 5 mittels der Hydraulikzylinder 38 und 39 ab.
Alle Lagerstellen mit Ausnahnie des Zentral- oder Universugelenk 27 sind als abgedichtete
Gelenklager ausgebildet.
-
Mit Hilfe dieser Anlenkvorrichtung können alle Heb- und Senkbewegungen
und die genannten Schrägstellbewegungen sowie Tiltbewegungen des Schildes einzeln
und in beliebiger Kombintion hydraulisch oder hydrzopneumatisch vom Fahrer des Planiergerätes
aus der Fahrerkabine 4 heraus eingestellt werden, wodurch eine erhebliche Zeitersparnis
und eine große Arbeitserleichterung erreicht wird.
-
Das Planierschild 5 kann in Verbindung mit der vorstehend beschriebenen
Planierschildanienkung, aber auch unabhängig davon bei anderen Planerschildanordnungen
bzw. Planiergeräten, gemäß einem besonderen Erfindungsmerkmal mit einer Vcrrichting
zur Planierschildverbreiterung versehen sein.
-
An beiden Seitenflächen des Planierschildes 5, gegebenenfalls auch
nur einseitig, sind zu diesem Zweck Schildfltügel 48 mittels im wesentlichen senkrecht
verlaufender Scharniergelenke 49 derart umklappbar gelagert, daß sie aus der Arbeitsstellung,
in der sie das Scharnierschild 5 verbreitern, in eine Ruhestellung 48' auf die Rückseite
des Scharnierschildes geschwenkt werden können. An der Rückseite des Planierschildes
5 sind Fixiernasen 50 mit senkrechten Bohrungen 51 befestigt, während an den Hinterseiten
der Schildflügel 48 entsprechende Fixiernasen 52 mit senkrechten Bohrungen 53 angebracht
sind. In der Ruhestellung 48' der Schildflügel 48 können durch die dann senkrecht
übereinanderliegenden Bohrungen 51 und 53 Fixierbolzen 54 gesteckt und durch Schraubenmuttern
gesichert werden.
-
An den Seitenflächen der Schildflügel 48, welche sich in der Arbeitsstellung
gegen die Seitenflachen des Planierschildes 5 legen, sind Haken 55 befestigt,
deren
Form z.B. aus Fig. 9 ersichtlich ist. Diese Hanken 55 können beim Asuklappen der
Schildflügel in die Arbeitsstvllung in korrespondierende Öffnungen 5 der Seitenflächen
des Planierschildes 5 eingeführt werden. Der Querschnitt der Öffnungen 55 entspricht
der Kontur der Haken 55. In Ansätzen der Schildflügel 48 sind Bohrungen 57 vorgesehen,
denen in seitlichen Ansätzen des Planierschildes 5 gleich große Bohrungen 58 entsprechen.
In der Arbeitsstellung der Schildflügel fluchten die Bohrungen 57 und 58, so daß
Schraubenbolzen 59 hindurchgesteckt und durch Muttern gesichert werden können.
-
Das Umklappen der SchildflUgsl in die Arbeitsstellung und das Verriegeln
derselben erfolgt ebenso wie das Zurückklappen der Schildflügel in die Ruhestellung
erfindungsgemäß hydraulisch bzw. hydropneumatisch von der Fahrerkabine aus, wobei
die Plenierschildhydraulik verwendet werden kann. Zum Verschwenken oder Klappen
und zum Anheben und Absenken der Schildflegel sind an sich bekannte und daher in
der Zeichnung nicht näher dargestellte Hydraulikzylinder vorgesehen, die mit den
Schildflügeln durch Hebelwerke oder Zahnstangen mit Zahnsegmenten oder ähnliche
Kraftübertragungen an sich bekannter Art verbunden sind.
-
In den Fig. 4 bis 8 ist beispielsweise der Vorgang des Zurückklappens
eines Schildflügel8 48 aus der Arbeitsstellung in die Ruhestellung 48 veranschaulicht.
-
Der gemäß Fig. 4 und 5 noch fest mit dem Planierschild 5 verbundene
Schildflügel 48 wird durch Lösen der Schraubenbolzen 59 entsichert und gemäß Fig.
6 in Richtung des Pfeiles angehoben, wodurch sich die Haken 55 von den oeffnungen
56 lösen können. Nunmehr kann der Schildflügel 48 gemäß Fig. 7 und 8 um 1800 (Fig.
8) nach hinten herumgeschwenkt werden. Dann kommen die Bohrungen der Nasen 50 und
52 übereinander zu liegen, der Schildflügel wird in seiner Ruhestellung 48' heruntergelassen,
uhd der Fixierbolzen 54 wird durch die Bohrungen 51 und 53 gesteckt und mittels
seiner Schraubenmutter gesichert.
-
Alle diese Bewegungen können auch automatisch durch eihe entsprechende
Betätigung des Hydrilikaystems herbeigeführt werden.
-
Selbstverständlich beschränkt sich die Erfindung nicht auf die in
der Zeichnung dargestellten Äusftihrungs beispiele, welche vorstehend beschrieben
wurden, sondern sie umfaßt sowohl hinsichtlich der Anlenkung und Einstellung des
Planierschildes als auch hinsichtlich der Vorrichtung zur Schildverbreiterung alle
Varianten im Rahmen der wesentlichen, vorstehend angegebenen Erfindungsmerkmale.
-
Ansprüche