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Die
Erfindung betrifft ein knickgelenktes Baufahrzeug gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1. Ein derartiges Baufahrzeug ist beispielsweise aus der
DE 197 26 958 A1 bekannt.
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Baufahrzeuge
der genannten Art erfüllen ihre
Aufgaben grundsätzlich
in zufriedenstellender Weise. Aufgrund der örtlichen Verhältnisse
kann es allerdings sein, dass besonders hohe Anforderungen an die
Manövrierfähigkeit
des Baufahrzeuges gestellt werden. Sehr enge Baustellen lassen sich
oft nur unter großen
Schwierigkeiten unter Verwendung eines Baufahrzeuges bearbeiten,
wobei es gleichgültig
ist, ob das Baufahrzeug einen Planierschild aufweist oder ob es
sich bei dem Fahrzeug um einen Hydraulikbagger handelt. Der Erfindung
liegt daher die Aufgabe zugrunde, Maßnahmen vorzusehen, mit deren Hilfe
die Manövrierfähigkeit
des Baufahrzeuges gegenüber
den bisherigen Möglichkeiten
stark erhöht wird.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch
gelöst,
dass ein gattungsgemäßes Baufahrzeug
auch die kennzeichnenden Merkmale des Patentanspruchs 1 aufweist.
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Gemäß Ausführungsbeispiel
weist jeder Fahrwerkrahmen jeweils rechts bzw. links ein Rad bzw.
eine Gruppe von Rädern
auf.
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Zum
Lenken des Baufahrzeuges werden die beiden den Unterrahmen bildenden
Fahrwerkrahmen für
die vorderen Räder
bzw. für
die hinteren Räder
relativ zueinander bewegt. Dabei ist vorgesehen, dass die beiden
Fahrwerkrahmen zueinander um eine Fahrzeuglängsachse bewegbar sind, wobei
auch eine Blockiereinrichtung vorgesehen ist, um die Verschwenkbarkeit
der beiden Fahrwerkrahmen um die Fahrzeuglängsachse zu blockieren.
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Der
Gelenkbolzen bildet dabei den Steg eines T-Stückes, welches zwei Arme aufweist,
an denen zum Lenken je eine Kolbenzylinder-Einrichtung angelenkt
ist und mit dem anderen Fahrwerkrahmen verbunden ist. Dadurch ist
eine besonders kompakte Bauweise und demzufolge möglich, auf
sehr engem Raum zu manövrieren,
ohne dass die Räder
selbst relativ zum Fahrwerkrahmen verstellbar bzw. lenkbar sein
müssen.
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Weitere
Merkmale der Erfindung gehen aus Unteransprüchen sowie weitere Vorteile
der Erfindung aus der Beschreibung sowie der Zeichnung hervor.
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Die
Erfindung wird nachstehend anhand eines Ausführungsbeispieles, das in der
Zeichnung dargestellt ist, näher
beschrieben. Dabei zeigen:
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1 eine
Seitenansicht des Unterfahrzeuges mit einem plattenförmigen Träger für einen
nicht dargestellten Oberwagen eines Baufahrzeuges;
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2 eine
Draufsicht auf das Unterfahrzeug;
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3 eine
Draufsicht auf das Unterfahrzeug in kleinerem Maßstab, wobei die beiden Fahrwerkrahmen
zur Kurvenfahrt relativ zueinander verschwenkt sind;
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4 eine
Seitenansicht wie in 1 zum Teil im Schnitt;
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5 eine
Draufsicht auf das Unterfahrzeug ohne Drehkranz sowie zum Teil im
Schnitt;
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6 einen
Schnitt längs
der Linie VI-VI in 5 in größerem Maßstab;
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7 einen
Schnitt wie in 6 mit den Rädern des vorderen bzw. des
hinteren Fahrwerkrahmens in unterschiedlichen Schräglagen zur
Fahrzeuglängsachse;
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8 zum
Teil im Schnitt eine Draufsicht auf den vorderen Fahrwerkrahmen
mit den vorderen Rädern
und mit Gelenkbolzen für
Kurvenfahrt und zum Verschwenken des vorderen Fahrwerkrahmens relativ
zum hinteren Fahrwerkrahmen um die Fahrzeuglängsachse;
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9 eine
Ansicht wie in 8 in einer Schwenklage;
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10 eine
Draufsicht auf den hinteren Fahrwerkrahmen zum Teil im Schnitt mit
einer Blockiereinrichtung zum Blockieren der Schwenkbewegungen um
die Fahrzeuglängsachse;
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11 eine
Ansicht des Unterfahrzeuges zum Teil im Schnitt mit in ihren verschiedenen
Lagen dargestellten Pratzen;
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12 eine
Seitenansicht des Unterfahrzeuges zum Teil im Schnitt mit ausgefahrenen
Pratzen;
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13 in
größerem Maßstab eine
Seitenansicht eines zugehörigen
Planierschildes an einem abgeschnittenen Teil des Unterfahrzeuges,
und
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14 eine
Draufsicht auf den nach rechts und links verschwenkbar angeordneten
Planierschild an dem abgeschnitten dargestellten hinteren Fahrwerkrahmen.
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Ein
Baufahrzeug 1 mit verschiedenen, in den Figuren nicht dargestellten
Baufahrzeug-Komponenten umfasst ein Unterfahrzeug 2 mit
einem Fahrzeug-Unterrahmen 3, der einen Drehkranz 4 und
einen plattenförmigen
Träger 5 für einen
nicht dargestellten Oberwagen trägt.
Der Fahrzeug-Unterrahmen 3 besteht aus einem ersten Fahrwerkrahmen 6 und
einem zweiten Fahrwerkrahmen 7, die schwenkbar miteinander
verbunden sind. Als Schwenkachse dient eine senkrecht zur horizontalen
Fahrzeughauptebene 8 stehende Achse 9 (3 bzw. 4).
Der erste oder vordere Fahrwerkrahmen 6 und der zweite oder
hintere Fahrwerkrahmen 7 sind mit Hilfe einer Lenkeinrichtung 10 schwenkbar
bzw. relativ zueinander bewegbar.
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Die
Lenkeinrichtung 10 umfasst Kolben- und Zylindereinrichtungen 11 und 12,
die einerseits an dem ersten Fahrwerkrahmen 6 und andererseits
an dem zweiten Fahrwerkrahmen 7 angelenkt sind bzw. mit
diesen jeweils verbunden sind (2).
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Das
Unterfahrzeug 2 umfasst gemäß den Darstellungen in den 1 und 2 ferner
eine hintere Achse 13 und eine vordere Achse 14 für Räder 15 bzw. 16,
die mit Hilfe einer vorderen Kardanwelle 17 und einer hinteren
Kardanwelle 18 sowie ein die beiden Kardanwellen 17 und 18 verbindendes Kardanwellen-Mittelstück 19 angetrieben
werden. Jeweils ein Halter 20 ist für die vordere Kardanwelle 17 an
dem vorderen Fahrwerkrahmen 6 bzw. für die hintere Kardanwelle an
dem hinteren Fahrwerkrahmen 7 angeordnet. Das Kardanwellen-Mittelstück 19 sorgt
für einen
Längenausgleich
bei Kurvenfahrt, wie deutlich aus 3 hervorgeht.
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Die
senkrecht stehende Schwenkachse 9, um die der vordere Fahrwerkrahmen 6 relativ
zu dem hinteren Fahrwerkrahmen 7 bewegbar ist, fällt nicht mit
dem Mittelpunkt 21 des Drehkranzes 4 zusammen
(3). Die Achse 9 ist am hinteren Fahrzeugrahmen 7 in
Richtung vorderer Fahrzeugrahmen 6 vor dem Mittelpunkt 21 des
Drehkranzes angeordnet.
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Die
Kardanwellen 17 bis 19 sind zwischen den beiden
Kolben- und Zylindereinrichtungen 11 und 12 angeordnet,
wie ebenfalls in Draufsicht aus 3 hervorgeht.
Im Vertikalschnitt gemäß den 1 und 4 befinden
sich die Kolben- und Zylindereinrichtungen 11 und 12 über den
Kardanwellen 17 bis 19.
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Die
vorderen Räder 15 werden
gemäß dem in
den Figuren dargestellten Ausführungsbeispiel nicht
einzeln gelenkt, sondern nur gemeinsam mit dem gesamten vorderen
Fahrwerkrahmen 6 relativ zum hinteren Fahrwerkrahmen 7.
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Grundsätzlich wäre es allerdings
auch möglich,
die vorderen Räder 15 und/oder
die hinteren Räder 16 zusätzlich zwecks
Lenkung relativ zu dem vorderen bzw. hinteren Fahrwerkrahmen 6 bzw. 7 zu verstellen.
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Zur
gemeinsamen Lenkung der vorderen Räder 15 über den
vorderen Fahrwerkrahmen 6 werden die Kolben- und Zylindereinrichtungen 11 und 12 der
Lenkeinrichtung 10 in ihrer Länge verstellt. Durch jeweilige
Längenänderung
der Kolben- und
Zylindereinrichtungen 11 und 12 erfolgt ein mehr
oder weniger großer
Lenkeinschlag zwischen dem vorderen Fahrwerkrahmen 6 und
dem hinteren Fahrwerkrahmen 7.
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Als
Achse 9 zum Verschwenken der beiden Fahrwerkrahmen 6 und 7 relativ
zueinander dient ein senkrecht stehender Gelenkbolzen 22,
der gemäß Ausführungsbeispiel
in einem T-Stück 23 (8)
angeordnet ist. Das T-Stück 23 weist
zwei Arme 24 und 25 auf, an denen die Kolben-
und Zylindereinrichtungen 11 und 12 mit ihren
Kolben 26 bzw. 27 angelenkt sind. Die anderen
Enden 28 und 29 der Kolben- und Zylindereinrichtungen 11 bzw. 12 sind
an dem vorderen Fahrwerkrahmen 6 angelenkt. Das T-Stück 23 ist um
den Gelenkbolzen 22 relativ zu dem vorderen Fahrwerkrahmen 6 verschwenkbar
(9). Der Lenkbolzen 22 ist senkrecht zu
den beiden Armen 24, 25 des T-Stückes 23 entsprechend
der Achse 9 angeordnet, so dass das T-Stück 23 mit
Hilfe des Gelenkbolzens 22 relativ zum vorderen Fahrwerkrahmen 6 verschwenkbar
ist.
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Als
Steg des T-Stückes 23 dient
ein weiterer Gelenkbolzen 30. An ihm ist der hintere Fahrwerkrahmen 7 um
die Achse 31 des Gelenkbolzens 30 schwenkbar befestigt.
Der hintere Fahrwerkrahmen 7 ist daher über das T-Stück 23 nicht
nur mit dem vorderen Fahrwerkrahmen 6 sicher und zuverlässig verbunden
sowie relativ zu diesem verschwenkbar, sondern zugleich auch noch
um die Achse 31 des Ge lenkbolzens 30 relativ zu
dem T-Stück 23 und
somit zu dem vorderen Fahrwerkrahmen 6 bewegbar.
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Wenn
der vordere Fahrwerkrahmen 6 und der hintere Fahrwerkrahmen 7 geradlinig
zueinander ausgerichtet sind (2), so fällt die
Achse 31 des Gelenkbolzens 30 mit der Fahrzeuglängsachse 32 zusammen
und liegt zugleich in der Fahrzeughauptebene 8 (1).
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Um
Relativbewegungen der beiden Fahrwerkrahmen 6 und 7 relativ
zueinander um die Achse 31 des Gelenkbolzens 30 zu
verhindern, ist eine Blockiereinrichtung 33 (5 und 6)
vorgesehen. Sie umfasst als Stellantrieb dienende Blockierzylinder 34 mit
jeweils zugehörigen
Blockierelementen 35, die gemäß Ausführungsbeispiel fluchtend sowie einander
gegenüberliegend
angeordnet sind. Zwischen den Blockierelementen 35 ist
ein mit dem Gelenkbolzen 30 starr verbundenes Halteelement 36 vorgesehen,
das von den Blockierelementen 35 entweder in einer mittleren
Nulllage (6) gehalten wird oder frei um
die Achse 31 zusammen mit dem Gelenkbolzen 30 bewegbar
ist. Diese Situation ist bei entsprechender Druckbeaufschlagung
der Blockierzylinder 34 gegeben.
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Die
Blockiereinrichtung 33 ist in dem hinteren Fahrwerkrahmen 7 angeordnet
(10) und befindet sich unmittelbar neben einer
Lagerschale 37 für den
Gelenkbolzen 30.
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Das
Halteelement 36 ist gemäß Ausführungsbeispiel
in Stirnansicht gemäß den 6 und 7 etwa
gabelförmig.
Ferner liegen die beiden Blockierelemente 35 zweckmäßigerweise
auch dann an dem Halteelement 36 an, wenn die beiden Fahrwerkrahmen 6 und 7 um
die Achse 31 zueinander schwenkbar sind (7).
Die Blockierzylinder 34 können daher zugleich als Dämpfer dienen.
Die verschiedenen Radstellungen der am vorderen Fahrwerkrahmen 6 bzw.
am hinteren Fahrwerkrahmen 7 befindlichen Räder sind
aus 7 ersichtlich, wobei in 7 sowohl
eine mittlere Nullstellung als auch die beiden maximalen Schwenklagen
nach oben bzw. unten entsprechend den jeweiligen Bodenverhältnissen
dargestellt sind.
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Die 11 bis 14 zeigen
weitere Einzelheiten des Baufahrzeugs 1. Zweckmäßigerweise sind
am hinteren Fahrwerkrahmen 7 jeweils aus einer hoch geschwenkten
Stellung in eine Abstützstellung verschwenkbar
angelenkte Abstützpratzen 41 und 42 vorgesehen.
Sie sind über
jeweils einen Halter 43 mit dem hinteren Fahrwerkrahmen 7 in
teleskopierbarer Weise verbunden. Zum Halten und als Stellantrieb zum
Verstellen dienen ferner Kolben- und Zylindereinrichtungen 44,
so dass die Abstützpratzen 41, 42 aus
der Stellung 44' in
die Position 44 absenkbar und entsprechend anhebbar sind.
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Die
beiden 13 und 14 zeigen schließlich noch
einen vorzugsweise in vertikaler Richtung nach oben und unten sowie
um eine vertikale Achse 51 (14) verschwenkbaren
Planierschild 52. Dieser Planierschild 52 ist
vorzugsweise am hinteren Fahrwerkrahmen 7 angelenkt. Er
ist beispielsweise um die vertikale Achse 51 entsprechend den
Darstellungen in 14 verschwenkbar.
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Ein
Planierschildhalter 53 dient als Träger für den Planierschild 52 und
ist mit seinem einen Ende an dem Fahrwerkrahmen 7 um eine
horizontal liegende Achse 54 schwenkbar angelenkt. Am freien
Ende des Planierschildhalters 53 befindet sich die Schwenkachse 51 für die horizontalen
Schwenkbewegungen des Planierschildes 52. Ein Hubzylinder 55 mit
zugehörigem
Kolben ist ferner mit seinem einen Ende am Fahrwerkrahmen 7 und
mit dem anderen Ende an dem Halter 53 angelenkt und dient
zum Heben und Senken des Planierschildhalters 53 zusammen
mit dem Planierschild 52. Schließlich sind noch seitlich neben
dem Planierschildhalter 53 jeweils Schwenkzylinder 56 mit
zugehörigen
Kolbenstangen 57 vorgesehen und einerseits am Fahrwerkrahmen 7 und
andererseits seitlich neben der Schwenkachse 51 am Planierschild 52 angelenkt. Durch
Verstellung der Kolbenstangen 57 erfolgt eine Schwenkbewegung
des Planierschildes 52 um die Schwenkachse 51.
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Es
versteht sich schließlich,
dass das Baufahrzeug 1 nicht nur mit den beschriebenen
und in den Figuren dargestellten Werkzeugen ausgestattet sein kann,
sondern auch noch weitere bzw. andere Werkzeuge aufweisen kann.
Dazu gehören
insbesondere auch eine Baggerschaufel, die mit ihren zum Tragen
und Halten dienenden Elementen sowie mit den in gleicher Weise üblichen
Mitteln zum Bewegen und Verstellen an dem in den Figuren nicht dargestellten
Oberfahrzeug angeordnet ist.
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Grundsätzlich gilt
daher auch, dass die Erfindung nicht auf ein Baufahrzeug mit den
in den Figuren dargestellten sowie beschriebenen Mitteln und Baukomponenten
beschränkt
ist.