-
Die Erfindung betrifft eine Raumzelle aus Stahl-
-
beton, z.B. eine Fertiggarage, und eine Vorrichtung zum Versetzen
derselben unter Verwendung von im oberen Bereich der Raumzelle angreifenden Hubgeräten.
-
Raumzellen dieser Art, wie sie in Form von Stahlbetonfertigteilen
nicht nur bei Fertiggaragen, sondern auch bei Fertiggebäuden für elektrische Schaltstationen
sowie bei im Boden versenkten Gruben für Waagen vorkommen, werden allgemein im Betonwerk
hergestellt und im fertigen Zustand an die Einbaustelle transportiert.
-
Sie müssen daher sowohl im Betonwerk selbst transportiert, als auch
mittels eines Transportfahrzeugs zur Einbaustelle gebracht, dort von dem Transportfahrzeug
abgehoben und auf den entsprechend vorbereiteten Untergrund abgesenkt werden.
-
Zum bloßen Anheben und Absenken von Raumzellen ist es bekannt, Hubstempel
zu verwenden, die entweder von außen an eine Seitenwand der Raumzelle (DT-GM 66
03 895), als auch innerhalb der Raumzelle angesetzt werden können.
-
Dazu muß allerdings die Raumzelle Bodenaussparungen erhalten, durch
welche die Hubstempel ausgefahren werden können. Bei einer bekannten Lösung werden
die Hubstempel gegen Einbauteile aus Stahl abgestützt, die in der Decke der Raumzelle
angeordnet und ggf. mit der Bewehrung verbunden sind (DT-GM 66 03 962).
-
Diese Ausführungen haben den Nachteil, daß durch die Eintragung der
vertikalen Lasten aus den Hubstempeln in die Decke oder in den Boden der Raumzelle
im Bereich der Ecke hohe Nebenspannungen entstehen, die das in der Ecke an sich
schon ungünstige Spannungsbild überlagern.
Um diese ungünstigen
Nebenwirkungen der zwischen Boden und Decke verspannten Hubstempel zu vermeiden,
ist es auch schon bekannt geworden, in jeweils einem durch eine Wand und den Boden
der Raumzelle gebildeten Winkel Winkelstücke anzusetzen, die jeweils einen eine
durchgehende Aussparung in der Wand der Raumzelle durchgreifenden Tragzapfen aufweisen
und an denen jeweils ein durch eine Bodenaussparung der Raumzelle ausrahrbarer Hubstempel
befestigt werden kann (DT-PS 22 56 658).
-
Bei diesem Hubverfahren erfolgt der Kraftangriff auf die Raumzelle
im wesentlichen in vertikaler Richtung im Bereich der Wand, die für diesen Lastzustand
als Scheibe wirkt und so hohe Beanspruchungen ohne zusätzliche Bewehrung aufzunehmen
vermag. Außerdem kann auf Einbauteile, die zum alleinigen Zweck des Versetzens bzw.
Transportierens der Raumzelle eingebaut werden müssen und dann verloren sind, verzichtet
werden.
-
Bei diesem bekannten Hubverfahren ist es auch möglich, neben den
von innen anzusetzenden Hubstempeln, außen anzusetzende Hebezeuge zu verwenden.
Zu diesem Zweck kann auf den eine Wanddurchbrechung durchgreifenden Tragzapfen von
außen ein Krangeschirr aufgesetzt werden, mit dem die Raumzelle mittels eines Krans
oder dgl. angehoben werden kann. Diese Transportart ist zeitaufwendig, weil allein
zum Zweck des Ansetzens eines Krangeschirrs die Winkel stücke eingebaut werden müssen.
-
Der Transport einer Raumzelle mit einem außen anzusetzenden Hubgerät
ist auch bei dem eingangs erwähnten Hubverfahren möglich, bei dem Hubstempel im
Inneren der Raumzelle zwischen dem Boden und einem in die Decke einbetonierten
Einbauteil
verspannt werden. Dieses Einbauteil kann eine Gewindebuchse aufweisen, welche die
Decke der Raumzelle durchsetzt und in die von oben her Gewindebolzen mit Aufhängevorrichtungen
eingeschraubt werden können. Hier sind aber zur Aufhängung wieder Einbauteile erforderlich.
-
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Möglichkeit zu schaffen,
um Raumzellen der eingangs angegebenen Art ohne aufwendige Einbauteile vorsehen
zu müssen, auf einfache Weise mit außen angreifenden Hubeinrichtungen heben, transportieren
und senken zu können.
-
Die Erfindung löst diese Aufgabe dadurch, daß im oberen Bereich zweier
einander gegenüberliegender Wände der Raumzelle mindestens zwei einander paarweise
gegenüberliegende nach außen geöffnete Ausnehmungen vorgesehen sind, in die horizontale
Tragzapfen einführbar sind, die biegesteif an einer biegesteifen, die Raumzelle
überspannenden Traverse angeordnet sind, die ihrerseits mit Angrirfsmöglichkeiten
für ein Hubgerät versehen ist.
-
Der Vorteil der Erfindung besteht vor allem darin, daß der Transport
von Raumzellen dann, wenn ein außen angreifendes Hubgerät zur Verfügung steht, ohne
Jegliche Einbauteile in statisch günstiger Weise und sehr einfach durchführbar dadurch
ermöglicht wird, daß die Kräfte, die bei über die Raumzelle verteilten Angriffspunkten
durch die Zusammenführung zur Aufhängung am Hubgerät hin entstehen, nicht mehr der
Raumzelle selbst, sondern einer biegesteifen Traverse überantwortet werden, so daß
auf die Raumzelle selbst nur vertikale Beanspruchungen
im Bereich
der Seitenwände zukommen, die von diesen infolge ihrer Tragwirkung als Scheibe leicht
aufgenommen werden können.
-
Weitere Merkmale der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
-
Die Erfindung wird nachstehend anhand eines in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispiels der Erfindung näher erläutert. Es zeigen Fig. 1 einen Querschnitt
durch eine Raumzelle mit einer Ansicht der Traverse, Fig. 2 einen Schnitt II-II
in Fig. 1, Fig. 3 einen Schnitt III-III in Fig. 1, Fig. 4 einen Schnitt IV-IV in
Fig. 1, Fig. 5 einen Ausschnitt aus einem Querschnitt durch eine Raumzelle mit einer
anderen Aufhängevorrichtung und Fig. 6 einen Schnitt VI-VI in Fig. 5.
-
Die Erfindung wird im folgenden am Beispiel einer Fertiggarage 1
aus Stahlbeton näher erläutert. Sie hat, wenngleich in Fig. 1 nur der obere Teil
dargestellt ist, kastenförmige Gestalt und besteht aus zwei Seitenwänden 2, einer
nicht dargestellten Bodenplatte, einer Rückwand 3 und einer Dachplatte 4. Aus konstruktiven
Gründen bilden die Seitenwände 2 über die Dachplatte 4 hinaus eine umlaufende Aufkantung
5.
-
In den Seitenwänden 2 der Fertiggarage 1 befinden sich im oberen
Bereich knapp unterhalb der Dachplatte 4 Aussparungen 6, die einander in Querrichtung
der Fertiggarage 1 paarweise gegenüberliegen. Aus Gründen der Stabilität sind Jeweils
zwei Paare solcher Durchbrechungen vorgesehen.
-
Zum Transport der Raumzelle 1 dient eine Traverse 7.
-
Die Traverse 7 besteht aus zwei parallel zueinander und in geringem
Abstand voneinander angeordneten U-Profilen 8, die so zueinander angeordnet sind,
daß die Stege 9 einander zugewendet sind, während die Flanschen 10 nach außen weisen.
Die Träger 8 sind durch Futterbleche 11 im Abstand voneinander gehalten und durch
Schrauben 12 miteinander verbunden (Fig. 4).
-
In den Stegen 9 der Träger 8 sind an den Enden der Traverse Jeweils
eine Anzahl von Bohrungen 13 vorgesehen.
-
An den Enden der Traverse sind auch Stellglieder 14 angeordnet, die
aus einem Blech 15 bestehen, das in dem Zwischenraum 16 zwischen den Trägern 8 verläuft.
Das Blech 15 ist am oberen Ende mit einem Kopfblech 17 versehen, mit dem es auf
der Oberseite der Flanschen 10 der Träger 8 gleitet; am unteren Ende trägt das Blech
15 einen Tragzapfen 18. Jedes der Stellglieder 14 ist auf diese Weise gegenüber
der Traverse 7 längsverschieblich, so daß nach Auflegen der Traverse auf die Oberseite
einer Fertiggarage 1 die Stellglieder 14 in eine solche Stellung zur Traverse gebracht
werden können, daß die Tragzapfen 18 in die Durchbrechungen 6 in den Seitenwänden
2 der Raumzelle 1 eingreifen. In dieser Stellung können die. Stellglieder 14 durch
Steckbolzen 19 verriegelt werden, welche die einander deckenden Bohrungen 13 und
eine entsprechende Bohrung im Blech 15 der Stellglieder
14 durchgreifen.
Die Stellbolzen 19 sind einseitig mit einer Exzenterscheibe 20 versehen, die infolge
der Schwerkraft nach unten weist und hinter eine Randleiste 21 zum Einrasten gebracht
werden kann, die am unteren Flansch 10 der Träger 8 angebracht ist und den Stellbolzen
19 am Herausfallen hindert.
-
Im mittleren Bereich der Traverse sind weitere Durchbrechungen 22
vorgesehen, durch die wiederum ein Bolzen 23 gesteckt werden kann, an dem ein Haken
24 eines nicht dargestellten Hubgeräts angreifen kann.
-
Auch der Bolzen 23 ist in seiner Jeweiligen Lage gegen Herausfallen
gesichert. Durch die Anordnung mehrerer Durchbrechungen 22 in geringen Abständen
voneinander ist ein Austarieren der Last möglich.
-
Mittels der erfindungsgemäßen Traverse ist aber auch der Transport
von Betonfertigteilen möglich, bei denen aus bestimmten Gründen Einbauteile in der
Oberseite verwendet werden müssen. Eine solche Ausführungsform ist in den Fig. 5
und 6 dargestellt. Hier sind in den oberen Teil der Seitenwand 25 einer Raumzelle
oder eines anderen Fertigteils Gewindebuchsen 26 einbetoniert, in die ein entsprechendes
Gewindeteil 27 einer Aufhängevorrichtung 28 eingeschraubt werden kann, die noch
eine Öse 29 umfaßt, mit der sie durch einen Stellbolzen 19 an der Traverse 7 befestigt
werden kann, ähnlich wie die Stellglieder 14.
-
Leerseite