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Gerät zur Abgabe von Portionen eines im wesent-
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lichen pastösen Gutes wie Creme, Teig od. dgl.
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Die Erfindung bezieht sich auf ein Gerät zur Abgabe von Portionen
eines im wesentlichen pastösen Gutes wie Creme, Teig od. dgl., insbesondere auf
eine Gepäckpresse zur Abgabe von Formstücken aus Teig, mit einem hohlen Vorratsbehälter
und einem in diesem schrittweise verschieblich gelagerten Kolben, mit an dessen
Kolbenstange vorgeseilenen Rasten ein Druckteil und ein Sperrteil intermittierend
formschlüssig zusammenwirken, wobei zumindest das Druckteil mit einem am Vorratsbehälter
um eine horizontale Lagerachse schwenkbar angelenkten rückstellfederbelasteten Betätigungshebel
verbunden ist.
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Bei bekannten Geräten dieser Art wird in einem zylintischen
Vorratsbehälter,
in dem der Kolben mit Kolbenstange bewegbar ist, die plastische Masse bevorratet
und kann in reproduzierbaren Portionen durch Niederdrücken des Betätigungshebels
aus dem unteren Zylinderboden ausgestoßen werden, welcher durch Formplatten mit
unterschiedlichen Öffnungen wahlweise bestückt werden kann. Zum Vorschub des Kolbens
über dessen Kolbenstange gibt es zwei grundsätzlich bekannte Ausführungen. Bei einer
Ausführung wird die glatte Kolbenstange über Kippplatten lediglich reibschlüssig
fortbewegt (DT-AS 11 40 525).
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Der Vorteil dieser Anordnung besteht in der sehr einfachen Möglichkeit,
den jeweils gewünschten Hub verstellen zu können. Nachteilig ist aber der nicht
unerhebliche bauliche Aufwand ebenso wie die Beeinträchtigung der Funktionssicherheit,
wenn die Kolbenstange mit Feuchtigkeit oder Fett benetzt ist. Bei üblicher Ausgestaltung
der Klemmelemente reicht dann der Reibschluß zum sicheren und vor allem in exakt
gleichen üben erfolgenden Niederdrücken der Kolbenstange nicht mehr aus oder aber
muß der Klemmschluß so wirksam gemacht werden, daß die Kolbenstange nach längerem
Gebrauch Verschleißmarken zeigt.
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Die andere bekannte Gerätegattung bedient sich einer ein- oder mehrfach
verzahnten Kolbenstange, mit deren Verzahnung eine im Betätigungshebel unter Federwirkung
schwenkbar gelagerte Klinke zusammenwirkt (DT-GM 19 52 003).
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Dabei ist zusätzlich zur Abfederung der Klinke auch der Betätigungshebel
federnd gehalten. Falls - wie bei einem bekannten Gerät dieser Gattung - auf einen
besonderen Lösemechanismus
für die Klinke zum Rückholen des Kolbens
verzichtet werden soll, genügt zum Lösen ein Hochschwenken des Betätigungshebels.
Dadurch aber ist die Bedienungssicherheit des Gerätes stark beeinträchtigt, da zur
Erzielung stets gleich HUbe eine sehr feinfühlige Handhabung erforderlich ist, die
größte Aufmerksamkeit erfordert. Bei einem anderen Gerät dieser Gattung ist die
Sperrklinke als zweiarmiger Hebel ausgeführt, besitzt an einem Ende eine Drucktaste
zum Lösen des Klinken-llebelarmes aus der Verzahnung der Kolbenstange, wobei gleichzeitig
ein Sperrschieber aus der Kolbenstangen-Verzahnurlg heraus-bewegt wird. Diese Konstruktion
ist besonders aufwendig, und man muß beim Rückhub der Kolbenstange iri nachteiliger
und ungewohnter Weise das Gerät am Betätigungshebel handhaben. Ein weiterer Nachteil
dieses bekannten Geräts besteht darin, daß mangels Verdrehsicherung der Kolbenstange
diese als Verzahnung umlaufende Rillen besitzt, die nur in aufwendigen Fertigungsverfahren
erstellbar sind.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Gerät der eingangs
genannten Gattung anzugeben, welches bei Vermeidung der Nachteile des Standes der
Technik insbesondere hinsichtlich seines Antriebsmechanismus für die Kolbenstange
besonders einfach ausgebildet ist.
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Nach der Erfindung wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß das Druckteil
starr mit dem Bettigungshebel verbunden
ist und dieser quer zur
Kolbenstangenachse beweglich, gegen diese abgefedert, gelagert ist. Durch die starre
Verbindung zwischen Druckteil und Betätigungshebel kann auf abgefederte Schwenkklinken
zur schrittweisen Betätigung der Kolbenstange verzichtet werden, wodurch das gesamte
Gerät überaus einfach im Aufbau gestaltet werden kann. Der quer zur Kolbenstangenachse
abgefedert beweglich gelagerte Betätigungshebel, der als solcher ohnehin vorhanden
sein muß, übernimmt durch das fest mit ihm verbundene Druckteil selbst die Funktion
der bisher bekannten Klinke. Die quer zur Kolebenstange beweglich vorgesehene Betätigungshebel-Lagerung
bewirkt, daß das Druckteil bis zu seinem Eingriff in die Verzahnung der Kolbenstange
sich auf einem Kreisbogen und während des Druckhubs in Richtung der Kolbenstangenachse
bewegen kann.
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Eine sehr vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung besteht darin,
daß das Druckteil Bestandteil einer Kante einer Durchbrechnung des Betätigungshebels
ist, durch die die Kolbenstange hindurchgreift. Zur Förderung des günstigsten Eingriffs
der Kante kann diese in Richtung auf die Verzahnung gerichtet sein. Der Betätigungshebel
selbst benötigt somit außer einer an sich bekannten Ausstanzung zum Durchtritt der
Kolbenstange keine weiteren Mittel zur Schaffung des Druckteils. Das Druckteil selbst
wird durch die Kante der Durchbrechung gebildet.
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Die bewegliche Lagerung des Betätigungshebels mit Bezug zur Kolbenstangenachse
kann dadurch erreicht werden,
daß die Lagerachse in einem quer zur
Kolbenstangenlängsachse angeordneten Langloch geführt ist, wobei wahlweise das Langloch
im Zylinderdeckel und die Achse im Betätigungshebel oder aber die Achse im Zylinderdeckel
befestigt sein kann, während der Betätigungshebel über ein Langloch verfügt. Zweckmäßig
sind das Druckteil und die Lagerung des Betätigungshebels zu einer Seite der Kolbenstange
angeordnet, wodurch besonders günstige Kraftübertragungsverhältnisse erzielbar sind,
insbesondere dann, wenn Druckteil und Lagerung auf der dem Handbetätigungsende des
Betätigungshebels abgewandten Seite liegen.
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Eine weitere vorteilhafte Ausbildung der federnden Lagerung der Kolbenstange
besteht darin, daß zur Rückstellung des Betätigungshebels und seiner Belastung gegen
die Kolbenstange eine einzige Feder vorgesehen ist, die bevorzugt als Schenkelfeder
ausgebildet ist und auf der Anlenkachse des Betätigungshebels sitzt.
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Ein mit den vorgenannten Merkmalen ausgerüstetes Gerät verfügt über
wesentlich weniger Bauteile als die bekannten Geräte und benötigt einen wesentlich
geringeren Herstellungs- und Montageaufwand.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Lösung ist das Sperrteil als gegen
die Kolbenstange federnder, unabhängig vom Druckteil und unabhängig vom Betätigungshebel
betätigbarer
Sperrschieber ausgebildet. Fehlbedienungen oder Ungeschicklichkeiten bei der Handhabung
sind dabei ausgeschlossen, zumal, wenn der Sperrschieber am Verschlußdeckel des
Vorratsbehälters gelagert ist, die den Sperrschieber lösende Hand um den zylindrischen
Vorratsbehälter bequem herumgreifen kann.
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Bezüglich einer weiteren Verminderung des baulichen Aufwandes ist
vorgesehen, daß die Kolbenstange aus einem im Querschnitt etwa C- bzw. U-förmig
gestalteten Blechstreifen besteht, dessen einander parallele Schenkel an ihren Außenkaten
verzahnt sind. Neben einer Doppelzahnabstützung ist dabei als besonderer Vorteil
anzuführen, daß die Kolbenstange - ebenso wie der Betätigungshebel - durch Abkanten
und Stanzen aus einem Blechstreifen gebildet werden kann.
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Ein Ausführungsbeispiel nach der Erfindung ist im folgenden anhand
der beiliegenden Zeichnungen näher beschrieben. In den Zeichnungen zeigen: Fig.
1 einen Längsschnitt durch das neue Gerät, Fig. 2 einen Querschnitt gemäß Schnittlinie
II-II in Fig. 1 und Fig. 3 einen vergrößerten Ausschnitt aus Fig. 1.
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Das Gerät zur Abgabe von Portionen eines pastösen
Gutes
besitzt einen zylindrischen Vorratsbehälter 10, der oberseitig von einem Deckel
11 und unterseitig von einem Boden 12 mit auswechselbarer Formplatte 12a begrenzt
ist, wobei Deckel und Boden mit dem Vorratsbehälter verschraubbar sind. Im Vorratsbehälter
10 gleitet ein Kolben 13, der das zwischen sich und dem Boden 12 eingefüllte Gut
beaufschlagt. Oberseitig ist mit dem Kolben 13 eine Kolbenstange 14 verbunden die
durch den Deckel 11 hindurchtritt und am äußersten oberen Ende noch einen Griffknopf
15 besitzt. An einer Seite besitzt die Kolbenstange 14 eine Verzahnung 16. Diese
Verzahnung ist an den äußersten Schmalkanten der aus einem Blechstreifen gebogenen
Kolbenstange - vgl. Fig. 2 - vorgesehen.
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Die Kolbenstange durchgreift außer den Deckel 11 auch den ebenfalls
U-förmig aus einem Blechstreifen gebogenen Betätigungshebel 17 durch dessen oberseitige
oeffnung 18. Der Betätigungshebel 17 ist um eine horizontale Schwenkachse 19 in
der angegebenen Pfeilrichtung schwenkbar gelagert. Beim Ausführungsbeispiel ist
die Schwenkachse als Federbuchse ausgeführt; die besitzt den Vorteil, daß sie ohne
zusätzliche Hilfsmittel oder -maßnahmen lagegesichert in den Bohrungen der Schenkel
17a des Betätigungshebels 17 einstecken kann. Die Schwenkachse 19 steckt in Seitenwangen
17a des Betätigungshebels 17 ein und ist außenseitig in je einem sich quer zur Längsachse
L der Kolbenstange 14 erstreckenden Langloch 20 beweglich gelagert, welche Langlöcher
20 in Lagerwangen 21 des Verschlußdeckels 11 eingebracht sind. Die Schwenkachse
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dient auch zur Lagerung einer Schenkelfeder 22, die sich unter Ausübung eines Druckes
mit einem Schenkel 22a innenseitig an einem die Lagerwangen 21 verbindenden Quersteg
21a und mit anderen Schenkelenden 22b unterseitig unter dem Betätigungshebel 17
abstützt.
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Die Schenkelfeder 22 bewirkt somit nach Vollführung jedes Hubes die
Rückstellung des Betätigungshebels in die in Fig. 1 dargestellte Lage und sie erlaubt
andererseits, das Druckteil 23, welches zum formschlüssigen Eingriff in die Verzahnung
16 der Kolbenstange 14 bestimmt ist, fest mit dem Betätigungshebel 17 zu verbinden.
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Dieses Druckteil 23 ist beim Ausführungsbeispiel aus einer Kante
der Öffnung 18 des Betätigungshebels 17 gebildet und - lediglich zum optimalen Eingriff
in die Verzahnung 16 - nach unten abgewinkelt.
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Wie insbesondere aus Fig. 3 ersichtlich ist, beschreibt das Druckteil
23 von der Lösestellung - oberste Stellung - bis zur Berührung mit der Verzahnung
16 der Kolbenstange 14 einen Kreisbogen K. Währenddessen befindet sich die Schwenkachse
19 mit Bezug zur Kolbenstange 14 in einer größtmöglichen Annäherung. Vom Eingriff
des Druckteils 23 in die Verzahnung 16 der Kolbenstange 14 bis zu seiner tiefsten
Stellung bewegt sich das Druckteil 23 im wesentlichen entlang einer Linie P parallel
zur Längsmittelachse L der Kolbenstange 14. Diese Bewegung ist durch die Führung
der Schwenkachse 19 innerhalb des Langloches 20 möglich. Während der Bewegung des
Druckteiles
23 entlang der Wirkungslinie P bewegt sich die Schwenkachse
19 in Pfeilrichtung gegen Wirkung der Schenkelfeder 22 nach links. Auf diese Weise
ist ein stets einwandfreier Eingriff des Druckteiles 23 in die Verzahnung 16 der
Kolbenstange 14 gewährleistet, ohne daß eine besonders angelenkte und federbelastete
Druckklinke zusätzlich erforderlich ist.
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Damit die Kolbenstange gegen den Druck des im Vorratsbehälters 10
lagernden Gutes nicht hochgedrückt werden kann, ist im Deckel 11 ein Sperrschieber
24 gegen die Wirkung einer Druckfeder 25 unabhängig von den sonstigen Geräteteilen
verschieblich gelagert. In der Sperrstellung befindet sich der Sperrschieber 24
in der in Fig. 1 dargestellten Position und greift in die Verzahnung 16 der Kolbenstange
14 ein> so daß diese nicht nach oben bewegt werden kann. Soll der Kolben wieder
nach oben geführt werden, so genügt ein Druck auf den vorderen Druckschenkel 26,
wodurch der Eingriff des Sperrschiebers 24 mit der Verzahnung 16 aufgehoben wird.
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L e e r s e i t e