DE2702330C3 - Verfahren zum Herstellen einer großflächigen elastischen fugenlosen Beschichtung - Google Patents
Verfahren zum Herstellen einer großflächigen elastischen fugenlosen BeschichtungInfo
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- E04B1/62—Insulation or other protection; Elements or use of specified material therefor
- E04B1/66—Sealings
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Description
35
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Herstellen einer großflächigen elastischen fugenlosen
Beschichtung gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
In der Fertigbauweise werden ein- und .mehrschichtige
Wände und Bauelemente eingesetzt Bei einschichtigen Wänden handelt es sich meist um rein mineralische
Baustoffe, wie Gas-, Leicht-, oder Schwerbeton bzw. Ziegel- oder Kalksandsteinelemente. Bei mehrschichtigen
Konstruktionen sind es meist organische oder organisch-mineralische Baustoffe, die von innen nach
außen zuerst eine Span- oder Gipskartonplatte, eine Dampfsperre, eine Rahmenkonstruktion mit der nötigen
Wärmedämmung und eine Außenbeplankung mit Span- oder Asbestzementplatten in fester oder vorgehängter
Form aufweisen.
Alle Einzelelemente, die durch Verklebung, Vermörtelung, Vernagelung oder Verschraubung zusammengefügt
werden, führen aus Gründen der eigenen spezifischen Ausdehnungskoeffizienten bei unterschiedlichen
Temperaturbelastungen ein Eigenleben. Diese Bewegungen der Einzelelemente werden durch Vergrößerung
oder Verkleinerung an den Elementfugen, die durch das Zusammensetzen der Elemente entstehen,
sichtbar. Der Einfluß von zu großer Feuchtigkeit auf die Konstruktion kann zu Quellung und Kontraktion der
Rahmenkonstruktion sowie zur Schüsselung und Wölbung der Elementteile führen. Weiterhin besteht die
Gefahr der Verringerung des Wärmeschutzes.
Die FR 1147 245 beschreibt ein Verfahren zur
Abdichtung von Bauwerken gegen Feuchtigkeit im Fugenbereich, indem zur Überbrückung von Fugen eine
plastische Polyvinylacetatschicht verwendet wird, auf
der ein Polyvinylacetat-Polyvinylchlorid-Film bzw.
Polyäthylenfilm angeordnet ist
Aus der Zeitschrift »Beton«, Heft 2, Seite 74, linke
Spalte, letzter Absatz ist es ferner bekannt die Haftung eines faserverstärkten Überzuges durch Einbringen
einer Zwischenlage in Form einer Folie aus PVC oder Polyäthylen im Bereich der Fugen am Untergrund zu
unterbrechen.
Gemäß der DE-PS 12 72 803 ist auch schon vorgeschlagen worden, in hochelastische Kleber und
Beschichtungsmaterialien zum Überspannen der Fugen organische synthetische Gewebe einzulegen. Es zeigte
sich zwar eine deutliche längere Haltbarkeit, die aber bei extremen Belastungen, besonders an Wetterseiten,
den Anforderungen nicht standhielt und zu Schäden bzw. zu optischen Markierungen im Fugenbereich
führte.
Bei diesen bekannten Verfahren bleiben die Dehnungen und Stauchungen im Fugenbereich ständig sichtbar,
was durch den Schutzüberzug noch verstärkt wird.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, diese Nachteile zu beseitigen und ein
Verfahren zu finden, bei dessen Anwendung eine Fuge und andere baudynamische Risse an Gebäuden so
abgedichtet werden, daß sie auch bei extremen Witterungsverhältnissen nicht sichtbar werden.
Diese Aufgabe wird bei einem Verfahren der eingangs genannten Art durch die im kennzeichnenden
Teil des Patentanspruchs 1 angegebenen Merkmale gelöst.
Die erfindungsgemäß hergestellte elastische fugenlose Beschichtung ist in der Lage, Bewegungen in der
Stauch- oder Dehnphase von 10 bis 15 mm in der Stoßfuge bei tiefen sowie bei höheren Temperaturen
sicher abzufangen, ohne daß es an der Oberfläche zu Rißbildungen oder Stauchungen kommen kann. Das gilt
in Temperaturbereichen von über und unter 00C bei gleichzeitigem Feuchtigkeits- und Wärmeschutz, ohne
daß es an der Oberfläche des Systems zu sichtbaren Veränderungen kommt Durch die wasserabweisende
Beschichtung kommt es außerdem von außen zu keiner Feuchtigkeitsanreicherung innerhalb der Konstruktion.
Damit wird der Wärmedämmwert voll erhalten bzw. durch das System erhöht Dadurch werden sogenannte
Wärmebrücken vermieden. Eine weitere vorteilhafte Wirkung ist die, daß die gesamte beschichtete Fläche
gleichmäßig mit einer wärmeisolierenden Schicht belegt ist. Auftretende Temperaturbelastungen werden durch
das erfindungsgemäße System abgeschwächt und nicht an die Konstruktion voll weitergegeben.
Die einzelnen Schichten des Systems sind so aufeinander abgestimmt, daß ein Diffusionsgefälle von
der Oberfläche des Wandelementes nach außen hin stattfinden kann. In der Konstruktion und im Beschichtungsaufbau
können daher keine Feuchtigkeitsanrejcherungen durch Diffusionsstörungen entstehen.
Einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung zufolge besteht die Folie aus Polyäthylenschaumstoff.
Sie besitzt eine Temperaturform- und Funktionsbeständigkeit von -40° C bis +80°Cundbei -2O0C noch eine
hohe Dehn- und Stauchfähigkeit. Sie hat ferner eine sehr geringe Feuchtigkeitsaufnahme, eine gute Diffusionsfähigkeit
und gutes Wärmedämmvermögen.
Einer weiteren Ausgestaltung zufolge weist die Folie, die als Platten- oder Bahnenware verarbeitet wird, eine
Dicke von etwa 2 bis etwa 10 mm auf. In der Folie können sich öffnungen oder Löcher befinden, die
eingestanzt sein können.
Die Zeichnung zeigt schematisch den Aufbau der elastischen fugenlosen Beschichtung, und zwar
F i g. 1 vor einer Belastung und
F i g. 2 nach einer Belastung.
Zur Herstellung einer solchen Beschichtung wird so verfahren, daß auf den aus Wandelementen (1)
bestehenden Untergrund zunächst die KJebstoffschicht
(2) aufgebracht und die gummielastische Folie (3) daraufgelegt wird.
Die für die Klebstoffschicht verwendeten Klebstoffe sind Ein- oder Zweikomponentenkleber auf Lösungsmittelbasis,
lösungsmittelfreier oder wäßriger Basis.
Die Klebstoffschicnt kann aus dem flüssigen Klebstoff
nach den bekannten Methoden des Streichens, Rollens oder Spritzens aufgebracht werden.
Ihre Auswahl richtet sich lediglich nach ihrer Eignung
als Klebstoff zwischen dem Untergrund und der gummieleastischen Folie.
Nach dem Trocknen oder Erhärten der Klebstoffschicht (2) wird auf die Folie (3) eine Spachtelmasse (4)
in einer bevorzugten Schichtdicke zwischen 1 und 4 mm gleichmäßig aufgetragen. Die Spachtelmasse verfügt
über eine gute Haftung zur gummielastischen Folie sowie über eine gute Dehnfähigkeit bis in den unteren
Temperaturbereich. Sie besitzt ferner eine gute wasserabweisende, diffusionsfähige und wetterbeständige
Eigenschaft, die für die Funktionsfähigkeit des Systems notwendig ist
Danach wird in diese Schicht ein Fasergewebe oder Fasergewirke (5) in Bahnenbreite eingelegt
Als Gewebe oder Gewirke eignen sich solche aus Glasfabern, Steinfasern oder Fasern aus Hochofenschlacke,
sowie Asbestfasern, ferner fein- oder grobmaschige Gewebe oder Gewirke oder allgemein Webstoffe
aus natürlichen oder synthetischen organischen Facern, wie Baumwolle, Hanf, Jute, Wolle, Zellfasern,
Fasern aus Polyamid, Polyestern, Polyacrylaten oder Polyacrylnitril. Das Gewebe oder Gewirke soll pro
Quadratzentimeter nicht weniger als zwei und nicht mehr als zehn Längs- und Querfasern mit einer
Reißfestigkeit von über 30 kg/cm besitzen.
Die Bahnen werden so verlegt daß sie 5 bis 10 cm breit überlappen. Anschließend wird mit der Glättkelle
das Gewebe (5) eingedrückt und egalisiert An den Ecken der jeweiligen Konstruktion wird das Gewebe ca.
10 cm herumgeführt und eingearbeitet Nach dem Trocknen dieses Systems kann als Endbeschichtung (6)
weiterbeschichtet werden mit einem Oberflächenmaterial mit putzähnlichem Charakter, das gespachtelt oder
aufgespritzt werden kann und. Lösungsmittel oder Wasser enthält oder auch lösungsmittelfrei ist Von
diesem Material muß nur verlangt werden, daß es noch elastisch ist sowie ausreichende Diffusionsfähigkeit,
Licht- und Wetterbeständigkeit und wasserabweisende Eigenschaften besitzt.
Claims (4)
1. Verfahren zum Herstellen einer großflächigen elastischen fugenlosen Beschichtung zur Oberbrükkung
der Elementfugen in der Fertigbauweise sowie zur Sanierung und Überbrückung von Dehnfugen,
Dehnfugenrissen und baudynamischen Rissen an Bauwerken oder in Bauelementen durch Aufbringen
einer Schicht aus Spachtelmasse und durch Einbetten von anorganischen oder organischen Fasergeweben
oder -gewirken in die noch feuchte oder halbtrockene Spachtelmasse und durch gegebenenfalls
anschließendes Aufbringen einer strukturgebenden hydrophobierenden elastischen Putzschicht
auf die getrocknete Beschichtung, dadurch gekennzeichnet, daß auf den Untergrund
zunächst eine Klebstoffschicht und auf die noch nicht gehärtete oder getrocknete Klebstoffschicht
eine gummielastische Folie in Form einer geschlossenzelligen Schaumstoffolie aufgebracht
wird und daß nach dem Trocknen der Klebstoffschicht die Beschichtung mit Spachtelmasse und
Fasergewebe oder -gewirke erfolgt
2. Schaumstoffolie zur Verwendung beim Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
sie eine Dicke von etwa 2 bis etwa 10 mm aufweist
3. Schaumstoffolie nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß sie öffnungen oder Löcher
aufweist
4. Schaumstoffolie nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß sie aus Polyäthylenschaumstoff
besteht
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