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Gliedermaßstab
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Die Erfindung betrifft einen Gliedermaßstab, dessen gelenkig miteinander
verbundene Maßstabglieder aus Kunststoff bestehen.
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Hierunter-sind alle üblichen Gliedermaßstäbe zu verstehen, die eine
Anzahl,z.B. vier bis zehn gelenkig miteinander verbundener, aus dünnen Leisten bestehender
Glieder besitzen, so z.B. auch sog. Klapp- oder Scharniermaßstäbe, nicht aber Nivellierlatten
oder dgl..
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Gliedermaßstäbe mit Maßstabgliedern aus Kunststoff sind seit längerer
Zeit bekannt. Sie besitzen gegenüber dem seit langem bekannten Holzgliedermaßstab
gewisse Vorteile. Da die Glieder üblicher Gliedermaßstäbe in der Regel nur wenige
Millimeter dick sind,-haben die bekannten aus Kunststoff bestehenden Maßstäbe gegenüber
denjenigen aus Holz jedoch den Nachteil, daß ihre Maßstabglieder im Verhältnis zu
ihrer Biegsamkeit relativ schwer sind. Dadurch biegt sich ein längerer Gliedermaßstab
aus Kunststoff, wenn er auseinandergeklappt etwa horizontal frei gehalten wird,
aufgrund seines Eigengewichtes wesentlich stärker durch
als ein
Holzgliedermaßstab, wodurch seine Handhabung erschwert und einlgenaues Meßergebnis
verhindert wird. Diese Durchbiegung kann zwar durch gewisse Vergrösserung der Dicke
der leistenförmigen Glieder vermindert werden. Da hierbei jedoch bei voll aus Kunststoff
bestehenden Gliedern der Maßstab erheblich schwerer wird, ist die dadurch zu gewinnende
erhöhte Steifigkeit gegen Durchbiegen des MaßstaDes aufgrund von Eigengewicht relativ
gering.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen Gliedermaßstab
der eingangs genannten Gattung derart auszubilden, daß er relativ leicht ist und
seine Durchbiegung aufgrund von Eigengewicht in auseinandergeklapptem Zustand möglichst
gering ist. Dies wird erfindungsgemäßdadurch erreicht, daß die Maßstabglieder hohl
ausgebildet sind bzw. Hohlräume enthalten. Zu diesem Zwecke können die Maßstabglieder
aus Hohlprofilen gebildet sein oder zumindest in ihrem Inneren aus einem biegesteifen
gegebenenfalls glas faserv&r:stärktem Schaum stoff (z. B. Hartscftaumstoff gemäß
DIN 7726, Ziffer 2. 2.) bestehen. Dabei kann die Ausbildung so getroffen sein, daß
sich der Schaumstoff nur im Inneren des Maßstabgliedes befindet, während an der
Außenseite des Maßstabgliedes ein im wesentlichen kompakter bzw. porenloser Kunststoff
vorhanden ist. Hierdurch kann die Biegesteifigkeit der Maßstabglieder weiter erhöht
werden. Eine-solche Ausbildung kann erhalten werden, wenn die Maßstabglieder durch
Aufschäumen des Kunststoffmaterials in Formen hergestellt werden.
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Hierbei ergeben sich sog. Integralschäume, d. h. Maßstabglieder mit
verdichteten Randzonen und glatter bzw. relativ glatter Oberfläche, so daß das Aufdrucken.
der Maßskala keine Schwierigkeiten bereitet. Die dagegen aus einem Hohlprofil gebildeten
Glieder können an ihren Enden durch in das Hohlprofil eingesetzte Gelenkstücke verstärkt
sein, die zur Lagerung bzw. Befestigung der Gelenkverbindung zweier benachbarter
Glieder, also beispielsweise zur Aufnahme des Gelenkzapfens, dienen. Aus herstellungstechnischen
Gründen kann es vorteilhaft sein, wenn die hohl ausgebildeten Maßstabglieder aus
zwei im Gliederquerschnitt zusammengesetzten Querschnittsteilen, z. B. Halbschalen,
bestehen, die miteinander verschY7eißt sein können, Zur weiteren Erhöhung der
Biegesteifigkeit
der Maßstabglieder in deren Längsrichtung können in ihrem Hohlraum Längsrippen bzw.
Längsstege vorgesehen sein, die sich über die gesamte Querschnittsdicke der Glieder
erstrecken und deren Hohlraum in mehrere getrennte Längskammern unterteilen können.
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Zur weiteren Erläuterung der Erfindung sind nachfolgend besonders
vorteilhafte Ausführungsbeispiele anhand der Zeichnung näher beschrieben.
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Fig. 1 zeigt eine Ausführungsform eines Gliedermaßstabs abgebrochen
in Seitenansicht schematisch dargestellt; Fig. 2 bis 5 zeigen Querschnitte durch
vier verschiedene Ausführungsformen eines Maßstabgliedes; Fig. 6 zeigt einen Längsschnitt
durch ein Maßstabglied der Ausführung gemäß der Fig. 2; Fig. 7 ist ein Längsschnitt
durch ein Maßstabglied gemäß Fig. 4 Fig. 8 zeigt einen Teillängsschnitt durch eine
weitere Ausführungsform.
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Der in Fig. 1 dargestellte Gliedermaßstab besteht aus einer größeren
Anzahl , z.B. zehn dünnen Maßstabgliedern 1, von denen nur dr¢i dargestellt sind
und welche an ihren Enden mittels z.B. aus Nieten gebildeten Glenkzapfen 2 gelenkig
miteinander verbunden sind. Hierdurch kann der Gliedermaßstab zusammen- und auseinandergeklappt
werden. Bei dem in Fig. 2 und 6 dargestellten Ausführungsbeipsiel sind die Maßstabglieder
1 hohl ausgebildet. Sie können in diesem Fall aus dem Abschnitt 4 eines Hohlprofils
bestehen, in dessen Enden Gelenkstücke 3 eingesetzt sind, durch welche die Gliederenden
verstärkt sind.
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Die im Gliedermaßstab jeweils benachbarten beiden Gelenkstücke 3 sind
durch Gelenkzapfen 2 miteinander verbunden.
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Das eine Gelenkstück ist mit zwei in Bezug auf die Gelenkachse diametral
gegenüberliegenden Rastvorsprüngen 13 und das andere Gelenkstück mit diesen Vorsprüngen
in Parallellage der Gelenkstücke bzw. der Maßstabglieder aufnehmenden Einsenkungen
14 versehen, durch welche die Maßstabglieder in zusammen- bzw. auseinandergeklappter
Lage festgehalten werden können. Das Ein- und Ausrasten der Vorsprünge 13 in bzw.
aus den Einsenkungen 14 wird in bekannter Weise durch eine Tellerfeder 15 ermöglicht,
welche die durch den Gelenkzapfen 2 miteinander verbundenen beide Gelenkstücke 3
in Achsrichtung des Zapfens aneinanderdrücktund in einer Ausnehmung 16 des einen
der beiden Gelenkstücke 3 liegt.
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Die Gelenkstücke 3 sind zweckmäßig aus einem Material mit guten Abriebs-
und Gleiteigenschaften hergestellt, während die Hohlprofile 4 hohe Maßhaltigkeit,
große Steifigkeit und geringes Gewicht haben sollen. Zur Erzielung der hohen Maßhaltigkeit
kann es vorteilhaft sein, die Hohlprofile mit einer Glasfaserverstärkung zu versehen.
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Bei dem in Fig. 3 dargestellten Ausführungsbeispiel sind in dem Hohlprofil
Längsstege 5 vorgesehen, welche den Innenraum des Maßstabgliedes in voneinander
getrennte Längskammern 6 unterteilen. Durch diese Längsstege wird die Biegesteifigkeit
des Maßstabgliedes in Längsrichtung erheblich erhöht und damit die Durchbiegung
des auseinandergeklappten Maßstabes weiter reduziert.
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In Fig. 4 und 7 der Zeichnung ist eine Ausführungsform dargestellt,
bei welcher die Maßstabglieder aus zwei sich über die gesamte Gliederlänge erstreckenden
Halbschalen 7 aus Kunststoff bestehen, die im Bereich 8 ihrer Aneinanderlage miteinander
verschweißt sind. Die Halbschalen besitzen bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel
in den Hohlraum des Gliedes hineinr2gende Längsrippen 9 zur weiteren Erhöhung
der
Biegesteifigkeit der Glieder in deren Längsrichtung.
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Bei dem in Eig. 5 dargestellten Ausführungsbeispiel ist das Maßstabglied
aus biegesteifem Schaumstoff, sogenannter Hartschaumstoff nach DIN 7726, Ziffer
2. 2.-hergestellt. Bei der Herstellung solcher Maßstabglieder durch Aufschäumen
eines Kunststoffmaterials in Formen ergibt. sich ein sog. 2:nteqralschaum mit geschäumtem
Kern 10 und einer verdichteten Rardzone 11, die praktisch aus kompaktem porenlosen
Kunststoff besteht und eine im wesentlichen glatte äussere Oberfläche 12 aufweist,
die eine gute ebene Fläche für das Aufbringen,der Maßskala bildet.-Die kompakte
Randzone ist für die Durchbiegungssteifigkeit des ausgeklappten Maßstabes besonders
wirkungsvoll. Es ist aber auch möglich; ein zunächst hohl.
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ausgebildetes Maß,stabglied gemäß Fig. 2,3,4,6 oder 7 nachträglich
mit Schaumstoff zu füllen, wobei dieses hohl ausgebildete Maßstabglied bei der Schaumbildung
als Form verwendet werden kann.
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Zn Figur 8 ist eine Ausführungsform dargestellt, bei der die aus Sunstschaumstoff
bestehenden Maßstabglieder 1 an ihren Enden mit Vorsprüngen 13 und Einziehungen
14 mit versehenen Gelenkstücken 17 ausgestattet sind. Diese Ge-Gelenkstücke 17 sind
in die Schaumstoffglieder eingespritzt.
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Es ist durchaus möglich, die Maßstabglieder des erfindungsgemäßen
Maßstabes aufgrund ihres relativ geringen Gewichts mit etwas größerer Dicke herzustellen
als.die bisher bëkannten aus Holz, Metall oder.Vollkunststoff bestehenden Maßstabglieder.
So kann beispie-lsseise die Dicke der Maßstabglieder ohne weiteres 4 bis 5 mm betragen,
ohne daß das Gewicht der Glieder größer wird als dasjenige von bisher üblichen Maßstabgliedern,
die massiv aus Holz oder Kunststoff bestehen und nur eine Dicke von etwa 3 mm haben.
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Der erfindungsgemäße Gliedermaßstab besitzt über seine geringere Durchbiegung
aufgrund von Eigengewicht noch den weiteren Vorteil, daß er leichter als ein Vollkunststoffmaßstab
ist und aufgrund von Materialersparnis auch billiger sein kann.