DE2635748C3 - Gliedermaßstab - Google Patents
GliedermaßstabInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Gliedermaßstab, dessen gelenkig miteinander verbundene Maßstabglieder aus
Kunststoff bestehen. Unter der Bezeichnung Gliedermaßstäbe sind dabei alle Maßstäbe zu verstehen, die
mindestens zwei miteinander gelenkig verbundene latten- bzw. leistenförmige Glieder besitzen, so ζ. Β.
auch sog. Klapp- oder Scharniermaßstäbe.
Gliedermaßstäbe mit Maßstabgliedern aus Kunststoff sind seit längerer Zeit bekannt. Sie besitzen gegenüber
dem seit langem bekannten Holzgliedermaßstab gewisse Vorteile, haben jedoch diesem gegenüber andererseits
den Nachteil, daß die Maßstabglieder im Verhältnis zu ihrer Biegsamkeit relativ schwer sind, wodurch ein
längerer Gliedermaßstab, wenn er auseinandergeklappt etwa horizontal frei gehalten wird, aufgrund seines
Eigengewichtes sich wesentlich stärker durchbiegt als ein Holzgliedermaßstab, wodurch seine Handhabung
erschwert und ein genaues Meßergebnis verhindert wird. Diese Durchbiegung kann zwar durch Vergrößerung
der Dicke der latten- bzw. leistenförmigen Glieder vermindert werden. Da hierbei jedoch bei voll aus
Kunststoff bestehenden Gliedern der Maßstab erheblich schwerer wird, ist die dadurch zu gewinnende
erhöhte Steifigkeit gegen Durchbiegen des Maßstabs aufgrund von Eigengewicht relativ gering.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen Gliedermaßstab der eingangs genannten Gattung
derart auszubilden, daß er relativ leicht ist und seine Durchbiegung aufgrund von Eingengewicht in auseinandergeklapptem
Zustand möglichst gering ist Dies wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß die Maßstabglieder
hohl ausgebildet sind bzw. Hohlräume enthalten. Zu diesem Zwecke können die Maßstabsglieder aus
Hohlprofilen gebildet sein oder zumindest in ihrem Inneren aus einem biegesteifen gegebenenfalls glasfaserverstärktem
Schaumstoff (z. B. Hartschaumstoff gemäß DIN 7726, Ziffer 2.2.) bestehen. Dabei kann die
Ausbildung so getroffen sein, daß sich der Schaumstoff nur im Inneren des Maßstabgliedes befindet, während
an der Außenseite des Maßstabgliedes ein im wesentlichen kompakter bzw. porenloser Kunststoff vorhanden
ist Hierdurch kann die Biegesteifigkeit der Maßstabglieder weiter erhöht werden. Eine solche Ausbildung
kann erhalten werden, wenn die Maßstabglieder durch Aufschäumen des Kunststoffmaterials in Formen
hergestellt werden. Hierbei ergeben sich sog. Integralschäume, d. h. Maßstabglieder mit verdichteten Randzonen
und glatter bzw. relativ glatter Oberfläche, so daß das Aufdrucken der Maßskala keine Schwierigkeiten
bereitet. Die dagegen aus einem Hohlprofil gebildeten Glieder können an ihren Enden durch in das Hohlprofil
eingesetzte Gelenkstücke verstärkt sein, die zur Lagerung bzw. Befestigung der Gelenkverbindung
zweier benachbarter Glieder, also beispielsweise zur Aufnahme des Gelenkzapfens, dienen. Aus herstellungstechnischen
Gründen kann es vorteilhaft sein, wenn die hohl ausgebildeten Maßstabglieder aus zwei im
Gliederquerschnitt zusammengesetzten Querschnittsteilen, z. B. Halbschalen, bestehen, die miteinander
verschweißt sein können. Zur weiteren Erhöhung der Biegesteifigkeit der Maßstabglieder in deren Längsrichtung
können in ihrem Hohlraum Längsrippen bzw. Längsstege vorgesehen sein, die sich über die gesamte
Querschnittsdicke der Glieder erstrecken und deren Hohlraum in mehrere getrennte Längskammern unterteilen
können.
Zur weiteren Erläuterung der Erfindung sind nachfolgend besonders vorteilhafte Ausführungsbeispiele
anhand der Zeichnung näher beschrieben.
F i g. 1 zeigt eine Ausführungsform eines Gliedermaßstabes in Seitenansicht in schematischer Darstellung;
F i g. 2 bis 5 zeigen Querschnitte durch vier verschiedene Ausführungsformen eines Maßstabgliedes;
F i g. 6 zeigt einen Längsschnitt durch ein Maßstabglied der Ausführung gemäß der F i g. 2;
F i g. 7 ist ein Längsschnitt durch ein Maßstabglied gemäß Fig. 4;
F i g. 8 zeigt einen Teillängsschnitt durch eine weitere Allsführungsform.
Der in F i g. 1 dargestellte Gliedermaßstab besteht aus drei Maßstabgliedern 1, die an ihren Enden mittels
z. B. aus Nieten gebildeten Gelenkzapfen 2 gelenkig
miteinander verbunden sind. Hierdurch kann der Gliedermaßstab zusammen- und auseinandergeklappt
werden. Bei dem in Fig.2 und 6 dargestellten
Ausführungsbeispiel sind die Maßstabglieder 1 hohl ausgebildet Sie können in diesem Fall aus dem
Abschnitt 4 eines Hohlprofiles bestehen, in dessen Enden Gelenkstücke 3 eingesetzt sind, durch welche die
Gliederenden verstärkt sind.
Die im Gliedermaßstab jeweils benachbarten beiden Gelenkstücke 3 sind durch die Gelenkzapfen 2
miteinander verbunden. Das eine Gelenkstück ist mit zwei in bezug auf die Gelenkachse diametral gegenüberliegenden
Rastvorsprüngen 13 und das andere Gelenkstück mit diese Vorsprünge in Parallellage der
Gelenkstücke bzw. der Maßstabglieder aufnehmenden Einsenkungen 14 versehen, durch welche die Maßstabglieder
in zusammen- bzw. auseinandergeklappter Lage festgehalten werden können. Das Ein- und Ausrasten
der Vorsprünge 13 in bzw. aus den Einsenkungen 14 wird in bekannter Weise durch eine Tellerfeder 15
ermöglicht, welche die durch den Gelenkzapfen 2 miteinander verbundenen beiden Gelenkstücke 3 in
Achsrichtung des Zapfens aneinandergedrückt und in einer Ausnehmung 16 des einen der beiden Gelenkstükke
3 liegt
Die Gelenkstücke 3 sind zweckmäßig aus einem Material mit guten Abriebs- und Gleiteigenschaften
hergestellt während die Hohlprofile 4 hohe Maßhaltigkeit, große Steifigkeit und geringes Gewicht haben
sollen. Zur Erzielung der hohen Maßhaltigkeit kann ei
vorteilhaft sein, die Hohlprofile mit einer Glasfaserverstärkung zu versehen.
Bei dem in F i g. 3 dargestellten Ausführungsbeispiel sind in dem Hohlprofil Längsstege 5 vorgesehen, welche
den Innenraum des Maßstabgliedes in voneinander getrennte Längskammern 6 unterteilen. Durch diese
Längsstege wird die Biegesteifigkeit des Maßstabgliedes in Längsrichtung erheblich erhöht und damit die
Durchbiegung des auseinandergeklappten Maßstabes weiter reduziert
In F i g. 4 und 7 der Zeichnung ist eine Ausführungsform dargestellt, bei welcher die Maßstabglieder aus
zwei sich über die gesamte Gliederlänge erstreckenden Halbschalen 7 aus Kunststoff bestehen, die im Bereich 8
ihrer Aneinanderlage miteinander verschweißt sind. Die Halbschalen besitzen bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel
in den Hohlraum des Gliedes hineinragende Längsnppen 9 zur weiteren Erhöhung der Biedesteifigkeit
der Glieder in deren Längsrichtung.
Bei dem in Fig.5 dargestellten Ausführungsbeispiel
ist das Maßstabglied aus biegesteifem Schaumstoff, sogenannter Hartschaumstoff nach DIN 7726, Ziffer 22.
hergestellt Bei der Herstellung solcher Maßstabglieder durch Aufschäumen eines Kunststoffmaterials in Formen
ergibt sich ein sog. Integralschaum mit geschäumtem Kern 10 und einer verdichteten Randzone 11, die
praktisch aus kompaktem porenlosen Kunststoff besteht und eine im wesentlichen glatte äußere Oberfläche
12 aufweist die eine gute ebene Fläche für das Aufbringen der Maßskala bildet Die kompakte
Randzone ist für die Durchbiegungssteifigkeit des ausgeklappten Maßstabes besonders wirkungsvoll. Es
ist aber auch möglich, ein zunächst hohl ausgebildetes Maßstabglied gemäß F i g. 2, 3, 4, 6 oder 7 nachträglich
mit Schaumstoff zu füllen, wobei dieses hohl ausgebildete Maßstabglied bei der Schaumbildung als Form
verwendet werden kann.
In F i g. 8 ist eine Ausführungsform dargestellt bei der die aus Kunstschaumstoff bestehenden Maßstabglieder
1 an ihren Enden mit Vorsprüngen 13 und Einziehungen 14 mit versehenen Gelenkstücken 17 ausgestattet sind.
Diese Gelenkstücke 17 sind in die Schaumstoff glieder eingespritzt
Es ist durchaus möglich, die Maßstabglieder des erfindungsgemäßen Maßstabes aufgrund ihres relativ
geringen Gewichts mit etwas größerer Dicke herzustellen als die bisher bekannten aus Holz, Metall oder
Vollkunststoff bestehenden Maßstabglieder. So kann beispielsweise die Dicke der Maßstabglieder ohne
weiteres 4 bis 5 mm betragen, ohne daß das Gewicht der Glieder größer wird als dasjenige von Maßstabgliedern,
die massiv aus Holz oder Kunststoff bestehen und nur eine Dicke von etwa 3 mm haben.
Der erfindungsgemäße Gliedermaßstab besitzt über seine geringere Durchbiegung aufgrund von Eigengewicht
noch den weiteren Vorteil, daß er leichter als ein Vollkunststoffmaßstab ist und aufgrund von Materialersparnis
auch billiger sein kann.
Hierzu 3 Blatt Zeichnungen
Claims (12)
1. Gliedermaßstab, dessen gelenkig miteinander verbundene Maßstabsglieder aus Kunststoff bestehen,
dadurch gekennzeichnet, daß die Maßstabsglieder (1) hohl ausgebildet sind bzw. Hohlräume enthalten.
2. Gliedermaßstab nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Maßstabsglieder (1) aus
Hohlprofilen (4) gebildet sind. ι ο
3. Gliedermaßstab nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Glieder (1) an ihren Enden
mit in das Hohlprofil (4) eingesetzten Gelenkstücken (3) versehen sind.
4. Gliedermaßstab nach Anspruch 2, dadurch |5
gekennzeichnet, daß die Maßstabglieder (1) aus zwei im Gliederquerschnitt zusammengesetzten Querschnittsteilen
(7) bestehen.
5. Ghedermaßstab nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Querschnittsteile (7) jedes
Maßstabgliedes (1) aus zwei sich über die gesamte Gliederlänge erstreckenden Halbschalen bestehen.
6. Gliedermaßstab nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Querschnittsteile
(7) miteinander verschweißt sind.
7. Gliedermaßstab nach Anspruch 1, oadurch
gekennzeichnet, daß im Hohlraum der Maßstabsglieder (1) Längsrippen bzw. Längsstege und
gegebenenfalls Querrippen bzw. Querstege (5, 9) vorgesehen sind.
8. Gliedermaßstab nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Längs- und Querrippen
bzw. -Stege (5, 9) sich über dit gesamte Höhe des Gliederhohlraumes erstrecken und diesen in mehrere
getrennte Kammern (6) unterteilen.
9. Gliedermaßstab nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Maßstabglieder (1) aus
biegesteifem Schaumstoff (Hartsi-haum) bestehen.
10. Gliedermaßstab nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Maßstabglieder (1) im
Querschnitt eine Integralschaumstoffstruktur mit kompakter Randzone (11) und geschäumten Kern
(10) haben.
11. Gliedermaßstab nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß in die Maßstabglieder (1)
Gelenkstücke (17) eingespritzt sind.
12. Gliedermaßstab nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Gelenkstükke
(3) aus einem anderen Werkstoff bestehen als die Maßstabglieder (1).
Priority Applications (7)
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DE19762635748 DE2635748C3 (de) | 1976-08-09 | 1976-08-09 | Gliedermaßstab |
Publications (3)
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---|---|
DE2635748A1 DE2635748A1 (de) | 1978-02-16 |
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Family
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Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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Families Citing this family (3)
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DE19720486A1 (de) * | 1997-05-16 | 1998-11-19 | Bayerische Mas Ind Arno Keller | Gliedermaßstab aus Kunststoff und Verfahren zu dessen Herstellung |
CH701126A1 (de) | 2009-05-28 | 2010-11-30 | Kunststoffwerk Ag Buchs | Massstabglied aus thermoplastischem Kunststoff und Gliedermassstab. |
-
1976
- 1976-08-09 DE DE19762635748 patent/DE2635748C3/de not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
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