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Mauer zur Begrenzung von Grundstücken
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oder Straßen.
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Die Erfindung betrifft eine Mauer zur Begrenzung von Grundstücken
oder Straßen, die leicht aufzuführen und auch leicht wieder abzubauen ist, und den
Vorteil hat, daß sie schalldämmend und schallschluckend ist und, wo dies wünschenswert
erscheint, bepflanzt und begrünt werden kann.
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Gemäß der Erfindung besteht die Mauer aus trocken übereinanderliegenden
und an den außen liegenden Seiten mindestens teilweise offenen Hohlkörpern aus wasserdurchlässigem
Material. Vorzugsweise besteher die Hohlkörper aus Filter-oder Einkornbeton, da
dieses Material den Vorteil hat, daß es sowohl bezüglich der Festigkeit als auch
bezüglich der Wasserdurchlässigkeit sehr gut geeignet ist. Es könen jedoch auch
andere wasserdurchlässige Stoffe genügender Festigkeit verwendet werden. Um diese
Mauer schallschluckend oder schalldämmend zu machen, können die Hohlkörper mit schalldämmendem
Material, z.B. Sand, Erde, Mineralwolle,
Schaumkunststoff oder ähnlichen
Stoffen, gefüllt sein. Die Hohlkörper sind vorzugsweise Rohre, die beim Aufbauen
der Mauer waagerecht übereinandergelegt werden. Diese Rohre können außen eine solche
Vieleckform haben, daß sie ohne Zwischenräume reihenweise aneinanderpassen, insbesondere
sind Rohre geeignet, die außen rechteckig oder quadatisch sind, wobei zusätzlich
noch Nut- und Federverbindungen vorgesehen sein können, um ein sicheres Aufeinanderliegen
zu gewährleisten. Bei der Verwendung von Rohren werden die Öffnungen an den äußeren
Enden der Rohre zweckmäßig durch Endplatten teilweise so verschlossen, daß nur eine
Öffnung im oberen Teil verbleibt.
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Soll die Mauer begrünt werden, so können die Rohre mindestens teilweise
mit Erde gefüllt sein. Die in diese Erde gesetzten Pflanzen können an beiden Enden
durch die Öffnungen herauswachsen und auf diese Weise die ganze Mauer begrünen.
Um das Einfüllen der Erde beim Aufführen der Mauer zu erleichtern, und zu vermeiden,
daß die mit Erde gefüllten und dadurch sehr schweren Rohre auf die Mauer gehoben
werden müssen, können die Rohre an einer Seite, die beim Aufführen der Mauer nach
oben gelegt werden kann, Öffnungen, beispielsweise Längsschlitze von etwa 2 cm Breite
aufweisen, so daß die Erde eingefüllt werden kann, nachdem die Rohre auf die bereits
aufgeführte Mauer aufgelegt sind.
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Diese aus waagerecht liegenden unvermörtelt verlegten Rohren bestehende
Mauer weist eine sehr erhebliche Standfestigkeit auf. An beiden Enden der Mauer
müssen die Rohre gesichert werden, entweder dadurch, daß sich das Ende der Mauer
gegen ein vorhandenes Bauwerk, beispielsweise gegen eine Hauswand, abstützt, oder
dadurch, daß ein stabiler Pfeiler aufgeführt wird. Bei größerer Länge der Mauer
empfiehlt es sich, in Abständen, die etwa 5 bis 15 m betragen können, in die Mauer
stabile Pfeiler einzufügen. Versuche haben ergeben, daß in dieser Weise Mauern bis
zu 5 m Höhe aufgeführt werden
können. Bei geringerer Höhe der Mauer
können die Rohre ohne Fundament auf den Erdboden aufgelegt werden, bei größerer
Höhe empfiehlt es sich, die unterste Lage der Rohre auf ein Fundament aus Beton
oder aus Schwellen aus Hartholz, Stahl oder Kunststoff zu legen. Um höheren Mauern
die nötige Stabilität zu geben, und auch um das Aussehen der Mauer zu verbessern,
kann zweckmäßig die Breite der Mauer von unten nach oben abnehmen. Dies kann dadurch
erreicht werden, daß für die aufeinanderfolgenden Rohrlagen Rohre mit abnehmender
Länge verwendet werden, so daß die Mauer auf beiden Seiten oder auf nur einer Seite
treppenförmig ist. Dazu können für die aufeinanderfolgenden Lagen Rohre mit abnehmender
Länge verwendet werden, es können aber di Rohre oder Hohlkörper mindestens in den
unteren Lagen geteilt sein. Zwischen diese Teile können Zwischenstücke eingefügt
sein, die zweckmäßig aus schalldämmendem Material bestehen. Insbesondere können
als Zwischenstücke Hohlkörper verwendet werden, die zur Schalldämmung ebenfalls
mit Sand, Mineralwolle, Schaumkunststoff oder anderem schalldämmendem Material gefüllt
sind.
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Durch die Verwendung von Hohlkörpern aus wasserdurchlässigem Material
wird erreicht, daß das Niederschlagswasser durch alle Hohlkörper von oben nach unten
durchsickern und die in die Hohlkörper eingefüllte Erde feuchthalten kann. Damit
das Niederschlagswasser auch wirklich den Pflanzen zugute kommt, werden bei der
Verwendung von Zwischenstücken zweckmäßig wasserdurchlässige Zwischenstücke verwendet,
so daß das durch die Mauer sickernde Niederschlagswasser von der Mitte nach außen
geleitet wird.
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Eine so aufgeführte Mauer bietet eine Anzahl Vorteile. Die Mauer,
als Umgrenzung von Grundstücken, insbesondere von Gärten, aufgeführt, gibt einen
guten Sichtschutz und erscheint, sobald sie ausreichend begrünt ist, nicht mehr
als
eine absperrende Mauer, sondern als grüner Wall. In solchen
Fällen wird es häufig zweckmäßig sein, die Mauer so aufzuführen, daß die Außenseite
senkrecht ist, während die Innenseite treppenförmig abgestuft ist und begrünt wird.
Die senkrechte Außenseite kann entweder ebenfalls mit hängenden oder kletternden
Pflanzen begrünt werden, sie kann aber auch mit Platten oder dgl. verkleidet werden,
so daß die Mauer von außen das Ansehen einer normalen Umfassungsmauer erhält. Die
Mauer nach der Erfindung hat den weiteren Vorteil, daß sie schalldämmend und schallschluckend
wirkt. Da sie keine glatte, sondern eine stark strukturierte und außerdem noch begrünte
Oberfläche hat, wirkt sie nicht schallreflektierend und der in die Rohrenden eintretende
Schall wird in der Erde und in den Poren des Filterbetons absorbiert, so daß sich
der Schall totläuft. Ein weiterer Vorteil der Mauer ist, daß sie so einfach aufzuführen
ist, daß dazu keine gelernten Bauarbeiter erforderlich sind, sondern jeder Garten-
und Grundstückbesitzer die Mauer selbst aufführen kann. Soweit, insbesondere in
Trockenzeiten, die Niederschläge nicht ausreichen, um die Erde in den Hohlkörpern
ausreichend feucht zu halten, kann die Mauer mit Wasser besprengt werden und zu
diesem Zweck kann über der rrsten Hohlkörperlage in Längsrichtung der Mauer ein
Rohr oder Schlauch mit Wasseraustrittsöinungen verlegt werden, so daß der Mauer
jederzeit das erforderliche Wasser zugeführt werden kann. Die Mauer nach der Erfindung
ist aber auch geeignet als Straßenbegrenzung und kann insbesondere auch auf Autobahnen
auf dem Mittelstreifen errichtet werden, wobei sie nicht nur als Schallschutz, sondern
auch als Sichtblende zur Vermeidung der Blendung durch auf der anderen Fahrbahn
entgegenkommende Fahrzeuge wirkt.
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Da die Mauer ohne großen Arbeitsaufwand und ohne einer dauernden Pflege
zu bedürfen, beiderseits begrünt werden kann, biete sie bei dieser Verwendung ein
weit schöneres und die Landschaft weniger störendes Aussehen, als die bisher üblichen
Sichtblenden.
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Ausführungsbeispiele von Mauern nach der Erfindung sind in den Figuren
dargestellt.
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Fig. 1 zeigt perspektivisch in Vorderansicht eine aus runden Rohren
aufgebaute Mauer.
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Fig. 2 zeigt eine aus viereckigen Rohren aufgebaute Mauer.
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Fig. 3 zeigt schematisch einen Schnitt durch eine sich nach unten
verbreiternde Mauer.
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Die Fig. 4 und 5 zeigen die Endansichten runder Rohre mit an den Stirnseiten
eingesetzten Abschlußplatten.
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Fig. 6 und 7 zeigen im Schnitt nach oben offene Hohlkörper.
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Fig. 8 zeigt einen rohrförmigen Hohlkörper mit fünfeckigem Querschnitt.
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Bei der Mauer nach Fig. 1 sind auf einem Fundament 1 runde Rohre 2
aus Filterbeton reihenweise aufgeschichtet. An der linken Seite befindet sich ein
Pfeiler 3, der die Rohre seitlich abstützt. In gleicher Weise müssen auch am rechten
Ende die Rohre abgestützt werden bzw. bei längeren Mauern müssen je nach der Höhe
der Mauer solche Pfeiler in Abständen zwischen 5 und 15 mm eingefügt sein. An den
Stirnseiten können die Rohre, wie in Fig. 4 und 5 dargestellt, durch Platten 3 oder
4 soweit verschlossen sein, daß nur oben ein bei Fig. 4 segmentförmiger, bei Fig.
5 sektorförmiger Ausschnitt frei bleibt, durch den die Pflanzen herauswachsen können.
Der Pflanzenbewuchs ist in Fig. 1 - in der die Abschlußplatts 3 oder 4 nicht dargestellt
sind -angedeutet. Zur Ergänzung kann eventuell, wie dargestellt, der Pfeiler 3 am
oberen Ende durch einen kastenartig ausgehöhlten Stein 5 abgeschlossen sein, so
daß auch hier Pflanzen eingesetzt werden können.
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Fig. 2 zeigt eine ähnliche Mauer, bei der statt der runden Rohre Rohre
6 mit quadratischem Querschnitt verwendet sind.
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Die Rohre liegen wieder reihenweise auf einem Fundament 1 und sind
am linken Ende durch einen Pfeiler 3 abgestützt.
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An der Außenseite sind die Rohre mit Nuten 7 und Federn 8 versehen,
so daß sie gegen Verschiebung gesichert sind. Auch hier können die Rohrenden wieder
durch nicht dargestellte Endplatten teilweise verschlossen sein.
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Fig. 3 zeigt im Schnitt ein Ausführungsbeispiel einer sich nach unten
verbreiternden Mauer, wobei die Verbreitung übertrieben stark dargestellt ist. Auf
einem Fundament 1 liegen die treppenförmig aufgebauten Hohlkörper 12, die Rohre,
wie in Fig. 1 oder 2 dargestellt, sein können. Um das Einfüllen der Erde zu erleichtern
können aber auch Hohlkörper verwendet werden, die Öffnungen besitzen, z.B.,wie in
Fig. 6 dargestellt, Hohlkörper 14 mit U-förmigem Querschnitt oder wie in Fig. 7
dargestellt, Rohre 15, die an der Oberseite einen Schlitz 16 aufweisen. Diese Öffnungen
an der Oberseite können über die ganze Länge des Hohlkörpers durchgehen. Es können
aber auch mehrere Schlitze oder Löcher vorgesehen sein, zwischen denen sich den
Hohlkörper schließende Brücken befinden. Zwischen den Hohlkörpern 12 sind im Inneren
der Mauer Zwischenstücke 13 eingefügt. Wenn es sich um eine Mauer handelt, die schallsdluckend
sein soll, können als Zwischenstücke 13 Hohlblocksteine verwendet werden, deren
Hohlräume mit schallschluckendem Material, wie Sand, Mineralwolle oder Kunststoffkörnern,
gefüllt sind. Die Hohlkörper 12 sind an ihren äußeren Enden durch Platten 17 abgeschlossen,
die, ähnlich wie in Fig, 4 und 5 dargestellt, Öffnungen 18 freilassen, durch die
die Pflanzen 19 herauswachsen können. Im Inneren sind die Hohlkörper 12 mit Erde
20 gefüllt. Sind die Stufen so breit wie in Fig. 3 dargestellt, so können die Hohlkörper
auch, soweit sie nicht durch den darüberliegenden Hohlkörper abgedeckt sind, oben
offen sein. Bei Verwendung von Hohlkörpern
nach Fig. 6 oder 7 ergibt
sich eine solche obere Öffnung von selbst. In diesem Fall können die Stirnseiten
durch die Platten 17 auch vollständig geschlossen sein. Zum Abschluß können auf
dle obnrte Rohrlo1e noch Blumenkästen 21 gestellt werden. Stattdessen kann auf der
obersten Rohrelage auch ein mit Wasseraustrittsöffnungen versehenes Rohr oder ein
Schlauch verlegt werden, so daß die Mauer von oben bewässert werden kann.
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Um das Niederschlagswasser den Hohlkörpern 12 zuzuleiten, bestehen
die Zwischenstücke 13 zweckmäßig aus wasserundurchlässigem Material, beispielsweise
aus Dichtbeton oder aus durch Imprägnierung abgedichtetem Beton. An Stellen, an
denen in der Umgebung der Mauer viel Niederschlagswasser anfällt, beispielsweise;
wenn die Mauer als Begrenzung einer Straße oder Autobahn aufgeführt wird, kann die
Mauer auch so aufgeführt werden, daß jdas Niederschlagswasser der untersten Hohikörperlage
der Mauer zufließt. Bestehen die Hohlkörper aus Filterbeton so wird das Niederschlagswasser
im Filterbeton und in dem in den Hohlkörperflbefindlichen Erdreich hochgesaugt,
so daß die Bepflanzung der Mauer auch dadurch zusätzlich Feuchtigkeit erhält.
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wie bereits erwähnt, kann die Mauer statt, wie in Fig. 3 dargestellt,
an beiden Seiten abgestuft zu sein, auch an einer Seite GLu~c abgestuft und an der
anderen Seite senkrecht sein. In diesem Fall können an der senkrechten Seite Verkleidungsplatten
langebracht werden. Diese Seite ist dann, sofern die Verkleidungsplatten nicht ebenfalls
aus schallschluckendem Material bestehen, nicht schallabsorbierend. In vielen Fällen
ist eine schallschluckende Ausführung der Mauer auch nur an einer Seite erforderlich.
Die in die Stirnseiten ir rohrförmigen Hohlkörper eingesetzten Endplatten 3, 4 oder
17 können auch aus farbigem Material bestehen, um der Mauer, soweit sie nicht puder
noch nicht durch die Bepflanzung verdeckt ist, ein geigeres Aussehen zu geben. Beim
Errichten der Mauer werden, oben oben offene Hohlkörper nach Fig. 6 oder 7 verwendet
werden, die Hohlkörper zuerst in einer Reihe auf das Fundament aufgeiegt und dann
erst wird die Erde in die Öffnungen angefüllt.
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Auf diese Weise wird es vermieden, daß die mit Erde gefüllten und
dadurch schweren Hohlkörper gehoben werden müssen. Nach dem Auffüllen der fertigen
Hohlkörperschicht mit Erde kann die nächste Schicht aufgelegt und wieder mit Erde
gefüllt werden. Auf diese Weise gestaltet sich das Errichten der Mauer sehr einfach
und erfordert wenig Körperkraft, so daß die Mauer auch von ungeschulten Personen
nach dem Do-it-yourself-Prinzip errichtet werden kann.
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Daß die Hohlkörper trocken übereinanderliegen bedeutet nicht unbedingt,
daß beim Errichten der Mauer überhaupt kein Mörtel verwendet wird. Soweit dies aus
statischen Grünen erforderlich ist, können die Hohlkörper auch teilweise vermörtelt
werden, so fern dadurch die Wasserdurchlässigkeit nicht oder nur unwesentlich beeinträchtigt
wird. Bei einer solchen Vermörtelung kann Einkornmörtel verwendet werden, der wasserdurchlässig
ist und deshalb keine Sperrschicht bildet.
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Die-Verwendung von vieleckigen Rohren nach Fig. 2 hat gegenueber der
Verwendung von runden Rohren nach Fig. 1 den Vorteil, daß zwischen den Rohren keine
Zwischenräume entstehen, durch die sich der Schall fortpflanzen kann. Selbstverständlich
können statt der in Fig. 2 dargestellten Rohre mit quadratiischem Querschnitt auch
Rohre mit anderem vieleckigen Querschnitt verwendet werden, die sich ohne Zwischenräume
reihenweise aneinanderlegen lassen, z.B. Rohre mit sechseckigem ,Querschnitt, die
sich bienenwabenartig aneinanderfügen oder die an sich bekannten Rohre mit fünfeckigem
Querschnitt, beispielsweise das in Fig. 8 im Schnitt dargestellte Rohr 22.
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L e e r s e i t e