DE2639095A1

DE2639095A1 - Verfahren zum herstellen eines verbundstoffes und verbundstoff mit dekorativem oberflaechenbild

Info

Publication number: DE2639095A1
Application number: DE19762639095
Authority: DE
Inventors: Bruno Dr Kerres
Original assignee: Johs Girmes und Co AG Samt und Plueschfabriken
Current assignee: Johs Girmes und Co AG Samt und Plueschfabriken
Priority date: 1976-08-31
Filing date: 1976-08-31
Publication date: 1978-03-02

Description

Verfahren zum Herstellen eines Verbundstoffes und
Verbundstoff mit dekorativem Oberflächenbild Die Erfindung betrIfft ein Verfahren zum Herstellen eines Verbundstoffes mit einer aus Kunststoff bestehenden Außenhaut und einer eine Poldecke aufweisenden Innenseite.
Außerdem betrifft die Erfindung einen nach diesem Verfahren hergestellten Verbundstoff mit dekorativem Oberflächenbild.
Verbundstoffe dieser Art können für Bekleidungsstücke aller Art benutzt werden, jedoch ist die der Poldecke abgewandte Seite derselben völlig glatt und hat ein wenig ansprechendes Oberflächenbild, so daß man bisher derartige Verbundstoffe nur als Einlagestoffe oder Futterstoffe verwendet, d.h. die Außenseite der Bekleidungsstücke wird von einem anderen Stoff, beispielsweise einem Gewebe gebildet.
Derartige BekleidungsstUcke sind zwangsläufig verhältnismäßig teuer.
Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, einen Verbundstoff mit einer aus Kunststoff besterlenden Außenhaut und einer eine Poldecke aufweisenden Innenseite zu schaffen, bei dele die Außenhaut ein ansprechendes und vorzugsweise dekoratives Oberflächenbild aufweist, so daß der Verbundstoff zum Herstellen von wärmenden und regenundurchlässigen Oberbekleidungsstücken wie Mänteln, Jacken, Mützen, Besatzteilen und auch für Hausschuhe, Taschen und dergleichen verwendet werden kann, ohne daß seine Außenseite mit einer zusätzlichen Abdeckung versehen werden rpüßte.
Diese Aufgabe wird bei einem Verfahren der eingangs genannten Art dadurch gelöst, daß auf die eine Seite einer dünnen, elastischen und verschleißfesten Schicht aus Kunststoff wie Polyurethanharz eine Schaumstoff-Folie,beispielsweise aus Polyurethan, aufgetragen und auf diese Schaumstoff-Folie ein gewirkter oder gestrickter Maschenstoff mit eingewirktem oder eingestricktem Flor aufgebracht wird, woraufhin die in dem so hergestellten Verbundstoff vorhandenen Spannungen durch eine Nachbehandlung derart gelöst werden, daß die Außenseite der verschleißfesten Folie eine plastische, lederartig strukturierte Oberfläche erhält. Ein derart hergestellter Verbundstoff hat auf der Außenseite ein dekoratives Oberflächenbild und kann somit als Ober stoff für wärmende und/oder regenundurchlässige Oberbekleidungsstücke und auch für andere Verwendungszwecke wie beispielsweise für Schuhe, Hausschuhe,.
Taschen oder dergleichen verwendet werden. Das Oberflächenbild ähnelt sehr stark der Lederseite eines natürlichen Felles oder Pelzes,so daß daraus hergestellte Oberbekleidwigsstücke oder dergleichen, bei denen die Flordecke die Innenseite bildet, ein ansprechendes Aussehen haben.
Die vorzugsweise aus Polyurethanharz bestehende diUlne, elastische und verschleißfeste Außenhaut hat vorzugsweise eine Dicke von etwa 0,1 bis 1,0 mm. Diese Außenhaut ist mit einer etwa 2 mm starken Schaumstoffschicht, beispielsweise aus Polyurethan und vorzugsweise aus Polyesterurethan verbunden. Auf diese Schaumstoffschicht ist durch Flammkaschierung ein als wä-rmendes Innenfutter dienender gewirkter oder gestrickter Maschenstoff mit eingewirktem Flor durch Flnmmkaschierung aufgebracht.
Die Außenhaut wird beispielsweise nach der bekannten Technik des Umkehrverfahrens durch Auftragen einer streichfdhigen Polyurethanharzpaste auf einen silikonisierten Papierbahnträger- unter Zulaufenlassen einer Polyurethanschaumstoffbahn gebildet. Anschließend wird der als Innenfutter dienende Maschenstoff nach der bekannten Flammkaschiertechnik mit der nach außen weisenden Abseite des Polyurethanschaum-.
stoffes verbunden. Der Maschenstoff kann beispielsweise auf der i1dmaz-Naschine mit Baumwollgarn Nm 30/2 für die Maschen des Rückens gewirkt werden und als Flor ein eingewirktes Kardenband aus Acrylfasern 3 den aufweisen.
Die Außenseite des so hergestellten Verbundstoffes zeigt ein völlig glattes, wenig ansprechendes Oberflächenbild.
Überraschenderweise wurde gefunden, daß durch die erfindungsgemäß vorgeschlagene Nachbehandlung diese zunächst glatte Oberflache in ein sehr ansprechendes ledernarbenartiges Oberflächenbild abgeändert werden kann. Durch die vorgeschlagene Nachbehandlung werden die iii der Ware beim Herstellen derselben entstandenen Spannungen gelöst, was zu einem Schrumpfen der Außenhaut und dabei entstehenden völlig neuartigen Schrumpfbildern derselben -führt. Hervorzuheben ist, daß es sich dabei um recht tiefe und plastische Strukturbilder handelt, die durch andere Techniken wie beispielsweise eine Prägung nicht erhalten werden können, zumal das Schrumpfbild eine willkürliche und immer wieder andere Struktur aufweist, was bei Verwendung von Werkzeugen wie Prägeverkzeugen niemals möglich wäre.
Das Auslösen der im Verbundstoff ursprUngllch vorhandenen Spannungen kann auf verschiedene Weise erfolgen. Eine Noglichkeit besteht darin, die Verbundstoffbahn auf der Haspelkufe mit Wasser bei einer Temperatur von etwa 20 bis 980C und vorzugsweise bei einer Temperatur von 400C zu behandeln. Eine andere Möglichkeit ist die Behandlung auf dem Tumbler, d.h. auf einer rotierenden perforierten Trommel, wobei Sattdampf eingeleitet wird.
Auch ist die Behandlung in einer rotierenden Trommel, beispielsweise wie sie bei der chemischen Reinigung benutzt wird, unter Anwendung eines Lösungsmittels wie Perchloräthylen möglich.
Die Nachbehandlung dauert etwa 5 bis 30 Minuten.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäß Hergestellten Verbundstoffes schematisch dargestellt,und zwar zeigt Fig. t eine Draufsicht auf die Oberfläche der Außenseite eines Ausschnittes dieses Verbundstoffes, woraus die lederartige Narbung gut zu erkennen ist, und Fig. 2 einen schematischen Teilquerschnitt durch diesen Verbundstoff in wesentlich vergrößerter Darstellung.
Der in der Zeichnung dargestellte Verbundstoff ist dreischichtig ausgebildet, wie Fig. 2 zeigt, wobei er eine Außenhaut 1 aus Kunststoff wie Polyurethanharz aufweist, auf deren Innenseite sich eine Schaumstoffbahn 2 befindet, die vorzugsweise aus Polyurethanschaumstoff oder Polyesterurethanschaumstoff besteht. Die Außenhaut 1 ist aus einem Papierbahnträger mit darauf aufgetragener streichfähigen Polyarethanharzpaste bei gleichzeitigem Verbinden mit der Schaumstoffbahn 2 gebildet, so daß sich nach dem Verfestigen der Polyuretbanharzpaste Spannungen ergeben.
Diese Spannungen werden durch die oben angegebene Nachbehandlung nach Fertigstellung des Verbundstoffes gelöst, so daß die Außenhaut 1 und die mit dieser verbundenen anderen Schichten des Verbundstoffes schrumpfen und dadurch in der Außenhaut 1 zahlreiche Vertiefungen 7 entstehen, die man als Schrumpfnarben bezeichnen kann und die sowohl in ihrer Tiefe als auch in ihrer Größe und sonstigen Gestalt willkürlich und unterschiedlich sind.
Auf die Abseite der Schaumstoffschicht 2 ist ein gewirkter oder gestrickter Maschenstoff 4 aufgebracht, beispielsweise durch Flammkaschierung mit der Schaumstoffschicht 2 ver- -bunden. Dieser Maschenstoff ist mit einem eingewirkten Kardenband aus Acrylfasern als Flor 5 bzw. Poldecke versehen.
Patentansprüche: L e e r s e i t e

Claims

Patentansprüche: 1.) Verfahren zum Herstellen eines Verbundstoffes mit einer aus Kunststoff bestehenden Außenhaut und einer eine Poldecke aufweisenden Innenseite, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , daß auf die eine Seite einer dünnen, elastischen und verschleißfesten Schicht aus Kunststoff wie Polyurethanharz eine Schaumstoff-Folie, beispielsweise aus Polyurethan, und aus diese Schaumstoff-Folie ein gewirkten oder gestrickter Maschenstoff mit eingewirktem oder eingestricktern Flor aufgebracht wird, woraufhin die in diesem Verbundstoff vorhandenen Spannungen durch eine Nachbehandlung derart gelöst werden, daß die Außenseite der verschleißfesten Folie eine plastische, lederartig strukturierte Oberfläche erhält.
2.) Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die die Außenhaut bildende Schicht durch Auftragen einer streichfähigen Kunstharzpaste wie Polyurethanharzpaste auf einen silikonisierten Papierbahnträger hergestellt und gleichzeitig /eine Schaumstoffbahn wie eine Polyurethanschaumstoffbahn zulaufengelassen und mit der Außenhaut ver--bunden wird, woraufhin der als Innenfutter dienende Maschenstoff beispiels weise durch Flammkaschieren an der Abseite der Schaumstoffbahn angebracht und das Ganze schließlich der Nachbehandlung unterworfen wird.
3.) Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Nachbehandlung der Ware auf einer Haspelkufe in Wasser mit einer Temperatur von 20 bis 980C , vorzugsweise 40 0C, durchgeführt wird.
4.) Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Nachbehandlung der Ware im Tumbler unter Einwirkung von Sattdampf ausgeführt wird.
5.) Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Nachbehandlung der Ware in einer rotierenden Trommel mit einem Lösungsmittel wie PerchlorEthylen ausgeführt wlrdç 6.) Verbundstoff mit dekorativem Oberflächenbilvd und einer aus Kunststoff bestehenden Außenhaut und einer eine Poldecke aufweisenden Innenseite, hergestellt nach dem Verfahren aus einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß er dreischichtig ausgebildet ist, wobei die Innenseite aus einem Maschenstoff (4) mit Poldecke (5) und die Außenseite aus einer auf Papier aufgebauter Kunststoffschicht (1) besteht, wobei beide Schichten (4 und 1) über eine dazwischen befindliche Schaumstoffschicht (2) dauerha-ft miteinander verbunden sind und die Außenhaut (1) auf ihrer nach außen weisenden Oberfläche eine Vielzahl von Vertiefungen (3) in Form von Schrumpfnarben enthält.