DE7100839U - Felhmitat aus Polstoff - Google Patents
Felhmitat aus PolstoffInfo
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Landscapes
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Description
10 562 Gm
Girmes-Werke AG., 4155 Grefrath - Oedt
Fellimitat aus Polstoff
Die Erfindung betrifft ein Fellimitat, das aus einer
textlien Bahn in Form eines Polstoffes mit Tierfellcharakter besteht. Dieses Fellimitat soll gemäß der
Erfindung stellenweise auf künstlichem Wege erzeugte Ledereffekte besitzen.
Nach eineru derzeitigen modischen Trend bei der Herstellung
von Bekleidungsstücken näht man Abfallstücke aus natürlichem Pelzwerk mit Lederstücken derart zusammen,
daß eine durchgehende Bahn oder Fläche entsteht, die abwechselnd aus Pelzwerk und Lederstücken zusammengesetzt
ist. Hieraus hergestellte Kleidungsstücke sind zwar modisch originell, aber in der Herstellung infolge
der erforderlichen Handarbeit beim Zuschneiden und Zusammennähen so unwirtschaftlich, daß eine industrielle
Produktion derartiger Bekleidungsstücke uninteressant ist.
Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, diese Schwierigkeiten durch ein künstliches Erzeugnis, nämlich ein FeIl-
imitat zu überwinden, das eine Nachbildung der bisher aus Naturprodukten hergestellten, für Bekleidungsstücke
bestimmten Fell-Leder-Erzeugnisse ist, ohne jedoch den Nachteil der unwirtschaftlichen Herstellung dieser bekannten
Erzeugnisse aufzuweisen.
Das erfindungsgemäße Fellimitat besteht daher aus einer Polstoffbahn, d.h. einer textlien Bahn aus Polgewebe oder
-gewirke, wobei diese Polstoffbahn ein fellartiges Aussehen beispielsweise nach Art eines Kalbfelles aufweist, das
in an sich bekannter V/eise durch Wirbeln oder Bügeln der verhältnismäßig langen Fasern aufweisenden Poldecke oder
durch andere geeignete Techniken erzeugt wurde. Dabei ist erfindungsgemäß dip Polstoffbahn mit örtlich begrenzten
Flächen in Form von Lederimitat versehen, wobei dieses Lederimitat eine die Polfasern vollständig abdeckende Beschichtung
ist. Die fellartige Wirkung der nicht abgedeckten Teile des Imitats kann durch zusätzliches Auftragen von ein- oder
mehrfarbigen Figuren bereichert v/erden.
Für die Erfindung sind nach allen beliebigen Techniken herstellbare Polstoffbahnen geeignet, also beispielsweise
auch durch das sogenannte Tuften, durch Aufrauhen von Baumwollduvetine,
durch Rauhen von Wirkware aus Polyamidfasern, nach der sogenannten Malipoltechnik, durch Beflocken usw.
hergestellte PolstoffbahnenT Für die Poldecke geeignete
Fasern sind beispielsweise Baumwolle, Celluloseregneratfasern
wie Viskosekunstseide, Wolle und auch Synthesefasern wie Polyamid-, Polyacrylnitril-, Polyester-oder Polypropylenfasern.
Es ist bereits bekannt, einen Textilstoff mit aufwärts stehenden Fasern oder Fäden durch Prägen mit einem Muster
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zu versehen, wobei die vom Prägewerkzeug niedergedrückten Fasern mit dem Grund des Textilstoffes mittels eines Kunstharzes
verklebt sind. Hierbei dient das in dünner Schicht aufgetragene Kunstharz nur als Klebstoff, um die herabgedrückten
Fasern am Grund des Textilstoffes festzuhalten und somit dem Textilstoff eine jacquardartige ReliefwiÄmg,
beispielsweise auf einem Samtstoff, zu ieben.
Demgegenüber besitzt das erfindungsgemäße Lede. mitat
den Charakter eines aus Pelz- und Leder stücken ^1... _>u engenäht
en natürlichen Erzeugnisses. Die lederartigen Abschnitte werden auf die Polstoffbahn mit Hilfe von Schablonen an den
jeweils gewünschten Stellen aufgetragen, so daß zwischen den lederartigen Stellen noch Inseln mit freien,d.h. unbeschichteten Polfas-ern verbleiben oder daß die lederartigen Abschnitt^
Inseln zwischen den Stellen mit freien Polfasern bilden. Den Ledereffekt erzielt man durch Auftragen von Kunstharz,
beispielsweise durch eine weichgestellte PVC-Paste, deren Oberfläche durch Aufbringen einer lederartigen Narbung noch
naturgetreuer gestaltet werden kann. Das Aufbringen dieser Narbung geschieht entweder durch Prägen oder durch Belichten
fotopolymerisierbarer Polymere unter einer entsprechenden Negativmaske.
Als zum Erzeugen des Kunstlederauftra^es geeignete Kunstharze
seien im einzelnen mit Weichmachern und weiteren bekannten Zusätzen weichgestellte PVC-Paste, Co-Polymerisate
des PVC wie Co-Polymerisat aus Vinylchlorid mit Vinylacetat, durch Vernetzung von Polyolen mit Polyisayanaten erhaltene
Polyurethanharze, Acrylharze, Melaminformaldehydharze usw. genannt. Wesentlich ist, daß die Kunstharzschicht eine entsprechende
Dicke und Schmiegsamkeit aufweist, um als Lederimitat zu wirken. Feinporöse Schaumstoffschichten, beispiels-
-4-
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weise aus PVC-Schaum , ergeben ein besonders ansprechendes und schmiegsames Lederimitat.
Es ist erfindungsgemäß möglich, die als Lederimitat aufgetragene Kunststoffschicht bis auf den Grund des Polstoffes
aufzutragen und mit demselben zu verankern. Es hat sich jedoch in vielen Fällen als vorteilhaft erwiesen, die
Kunststoffschicht nicht bis auf den Grund des Polstoffes durchzudrucken, da hierdurch ein zu brettiges und wenig
lederartiees Erzeugnis entsteht. Vielmehr erhält man ein
besonders weiches und schmiegsames Lederimitat, wenn nur etwa 3/4 der jeweiligen Höhe der Polstoffasern, vom äußeren
Ende derselben betrachtet, mit der Kunststoffschicht bedeckt bzw. in die Kunststoffschicht eingebettet werden.
Die Kunststoffschicht endet in diesem Falle also im Abstand vom Grundgewebe des Polstoffes, d.h. die Kunstl-»derschicht
ist über eine flexible Velourschicht mit dem Grundgewebe oder - gewirke verbunden. Eine Vorimprägnierung des beispielsweise
aus Viskosekunstseide bestehenden Pols mit Harnstoff-Formaldehyd-Vorkondensat unter Hinzufügen eines wasserabstoßend
machenden Mittels hat sich als vorteilhaft erwiesen um ein zu tiefes Eindringen der Kunststoffpaste in die Pol
schicht wirksam zu verhindern.
Erfindungsgemäße Erzeugnisse können sowohl als Oberbekleidungsstoffe
als auch als Möbelbezugsstoffe Verwendung finden.
In der Zeichnung sind zwei Ausführungsbeispiele von erfindungsgemäßen
Fell-Leder-Imitaten dargestellt, und zwar
Fig. 1 einen stark vergrößerten Querschnitt durch ein Fell-Leder- Imitat, bei dem die lederartigen Stellen durch
eine auch mit dem Grund einer Polstoffbahn ver-
oundene Kunststoffbeschichtung erzeugt worden sind,
Fig. 2 einen ähnlichen Querschnitt wie in Fig. 1 eines Fell-Leder-Imitats, bei dem die Kunststoffbeschichtung
der lederartigen Stellen im Abstand über dem Grund der Polstoffbahn endet und
Fig. 3 eine Draufsicht auf ein Fell-Leder-Imitat gemäß
der Erfindung in etwa natürlichem Maßstab.
Gemäß Fig. 1 besteht eine Polstoffbahn 1 aus einem GrundgBwebe
2 mit daran in üblicher Weise angebrachtem aufgeschnittenem Pol, der aus verhältnismäßig langen Fasern 3
besteht, die durch Wirbeln, Bügeln od. dgl. unregelmäßig auf die Oberfläche der Polstoffbahn aufgelegt sind.
An einzelnen Stellen ist die Polstoffbahn 1 mit einer Kunststoff be schichtung 4 versehen, die auf ihrer Oberfläche eine
Narbung 5 aufweist, so daß diese Oberfläche ein lederartiges j Aussehen besitzt. Die Kunststoffschicht 4 überdeckt in
ihrem Bereich die Polfasern 3 vollständig und ist beim Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 1mit dem Grundgewebe 2 verbunden.
Das Ausführungsbeispiel aus Fig. 2 unterscheidet sich von dem aus Fig. 1 lediglich dadurch, daß die ein lederartiges
Aussehen aufweisende Kunststoffschicht 4 nicht bis auf das Grundgewebe 2 durchgeführt ist, sondern in einem Abstand
6 über dem Grundgewebe 2 endet, so daß die Kunststoffschicht 4 lediglich von den Polfasern am Grundgewebe gehalten wird,
deren äußere Enden in der Kunststoffschicht 4 eingebettet sind.
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Wie Fig. 3 zeigt, "besteht ein erfindlungsgemäfes Srzeugnis
aus einer textlien Bahn 7 mit einer Beschichtung&it lederartiger Oberfläche, wobei zwischen dieser Beschichtung
Inseln 8 frei bleiben, an denen die Polstoffasern 3 nicht von einer Kunststoffschicht 4 abgedeckt sind und somit
aufgrund einer entsprechenden Vorbehandlung einen fellartigen Charakter zeigen. An den Rädern zwischen den fellartigen
Inseln 8 und der mit Kunststoff beschichteten Polstoffbahn 7 ist deutlich eine Übergangszone 9 zwischen fellartigem
und lederartigem Aussehen zu erkennen, die das Ganze noch natürlicher erscheinen läßt, weil diese Übergangszone 9
wie eine von Hand hergestellte Naht wirkt.
Schutzansprüche;
7
Claims (7)
1.) Fellimitat bestehend aus einem textlien Polstoff,
dadurch gekennzeichnet, daß die Fasern (3) der Poldecke verhältnismäßig Ίβη§ sind
und durch Wirbeln, Bügeln od. dgl. unregexmäßig in Form eines natürlichen Felles gelegt sind und daß Teile
des Polstoffes (1) eine die Polfasern vollständig abdeckende, einen lederartigen Charakter aufweisende
Beschichtung (4) tragen.
2.) Felliaiitat nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die einen lederartigen Charakter aufweisende Beschichtung (4) aus Kunststoff besteht.
3.) Fellimitat nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Beschichtung (4) an ihrer Oberfläche mit einer lederartigen Narbung (5) versehen ist.
4.) Fellimitat nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die freiliegenden Polfasern (3)
unterschiedlich eingefärbt sind.
5.) Fellimitat nach einem der Ansprüche 1 bis-4, dadurch
gekennzeichnet, daß die einen lederartigen Charakter aufweisende Kunststoff-Beschichturig (4) mit dem Grundgewebe
(2) des textlien Polstoffes (1) verbunden ist.
6.) Fellimitat nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß die einen lederartigen Charakter
aufweisende Kuuststoff-Beschichtung (4) im Abstand (6)
vom Grundgewebe (2) des textlien Polstoffes (1) βϊ -et.
7.) Fellimitat nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß der Pol (3) aus Viskosekunstseide besteht und vor dem Auftragen der Kunststoff-Beschichtung (4)
mittels Harnstoff-Formaldehyd-Vorkondensat unter Hinzufügen eines wasserabstoßend machenden Mittels imprägniert ist.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE7100839U true DE7100839U (de) | 1971-05-06 |
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Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE7100839U Expired DE7100839U (de) | Felhmitat aus Polstoff |
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