DE2610584A1 - Selbstarretierender dichtring - Google Patents

Description

Anmelderin: Firma Carl Freudenberg, Weinheim

Selbstarretierender Dichtring

Die Erfindung betrifft einen selbstarretierenden Dichtring für relativ zueinander bewegte Maschinenteile, bestehend aus einem Elastomerteil und einem unlösbar damit verbundenen Trägerteil, insbesondere zur Verwendung in Pneumatikzylindern.

Bei Pneumatikzylindern können an zwei Stellen Dichtungsprobleme auftreten. Hierbei handelt es sich zum einen um die Abdichtung des Kolbens, zum anderen um die Abdichtung der Kolbenstangendurchführung. Für beide Aufgabenstellungen gibt es nach dem Stand der Technik befriedigende Lösungen, soweit sie auf die eigentliche dynamische bzw. statische Dichtungsfunktion bezogen sind. Als nachteilig wird es bei den bekannten Dichtungselementen empfunden, daß zur Erzielung einer sachgerechten Funktionsweise in allen Fällen eng gefaßte Einbauvorschriften beachtet werden müssen,

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Mit besonderen Aufwendungen ist diesbezüglich insbesondere die Anwendung von engen Passungen oder von Stützelementen bei der Montage verbunden.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein in seiner Dichtungsfunktion gleichwertiges Dichtelement zu entwickeln, das bei großzügiger Tolerierung der Einbaumaße und unter Verzicht auf sekundäre Stützelemente einfach montierbar ist, und das dabei in speziellen Ausgestaltungsformen sowohl als Kolbendichtung als auch als Stangendichtung verwendbar ist.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch einen selbstarretierenden Dichtrinp, der ein x-förmiges Profil aufweist, wobei zwei auf dem selben Umfang liegende Stege des Elastomerteiles als dynamische und ein dritter Steg des Elastomerteiles als statisch wirkende Dichtlippe ausgebildet sind, während der vierte Steg aus dem Trägerteil geformt ist und eine axial in eine oder in beide Richtungen wirksame Stützkante aufweist, die in radialer Richtung elastisch federt.

Der Trägerteil des erfindungsgemäßen Dichtringes besteht aus Metall oder einem sehr harten Kunststoff, zweckmäßigerweise aus einem Thermoplast oder einem Polyurethan. Nach einer zweckmäßigen Ausgestaltung ist der die Stützkante aufweisende Teil des Trägerteiles über seinen Umfang durch Einschnitte in Segmente unterteilt. Nach einer weiteren Ausgestaltung weist der Dichtring zwischen den auf dem gleichen Umfang angeordneten dynamisch wirkenden Dichtlippen ein zylindrisches Profil auf. In Anpassung an die spezielle Verwendung des erfindungsgemäßen Dichtungsringes als Stangendichtung oder als Kolbendichtung sind seine dynamisch wirkenden Dichtlippen entweder auf dem kleineren,

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innenliegenden, oder auf dem größeren, außenliegenden Durchmesser, angeordnet.

In der Zeichnung sind zwei beispielhafte Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Dichtungsringes dargestellt. Sie werden nachfolgend näher erläutert:

Figur 1

zeigt den erfindungsgemäßen Dichtring in einer Anwendung als Stangendichtung.

Figur 2

zeigt den erfindungsgemäßen Dichtring in einer Anwendung als Kolbendichtung.

Der erfindungsgemäße Dichtring besitzt ein x-förmiges Profil, das aus dem Elastomerteil 1 und dem Trägerteil 2 gebildet wird. Die dem relativ beweglichen Maschinenteil zugeordneten Dichtlippen des Elastomerteils 1 sind in an sich bekannter Weise als dynamisch wirkende Dichtlippen ausgebildet. Sind die beiden Dichtlippen verschiedenartigen Medien ausgesetzt, beispielsweise staubhaltiger Luft auf der einen und wasserhaltiger Luft auf der anderen Seite, so können die Lippen auch unterschiedliche Gestalt aufweisen.

In den meisten Anwendungsfällen ist es zweckmäßig, den Elastomerteil zwischen den dynamisch wirkenden Dichtlippen zylindrisch auszubilden. Durch diese Maßnahme wird beispielsweise in einer Anwendung als Stangendichtung eine zusätzliche Führung für die Kolbenstange gewonnen.

Auf dem dem relativ festen Maschinenteil zugewandten

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Umfang des erfindungsgemäßen Dichtringes ist eine statisch wirkende Dichtlippe des Elastomerteiles an sich bekannter Formgebung angeordnet, sowie der mit der Stützkante 2.2 versehene, radial-elastische Steg des Trägerteiles 2.

Die Stützkante 2.2 weist im allgemeinen ein rechteckiges Profil auf, so daß der Dichtring auf dem relativ festen Maschinenteil in beiden axialen Richtungen festgelegt wird. Die Verwendung einer keilförmig spitz zulaufenden Stützkante kann zweckmäßig sein, wenn eine zerstörungsfreie Demontierbarkeit gewährleistet werden soll. Da normalerweise eine Demontage nur bei sichtbarem Verschleiß, d.h. nach erfolgter Zerstörung der Dichtlippen erfolgt, ist es jedoch im allgemeinen bedeutungslos, wenn bei der Demontage die Stützkante 2.2 zerstört wird.

Grundsätzlich besteht die Möglichkeit, einen Trägerteil 2 aus Metall, beisDielsweise in Form eines Stanzteiles, zu verwenden. Trägerteile aus Kunststoffe haben demgegenüber insbesondere den Vorteil, daß ohne besondere Schwierigkeiten ihre Gestaltung in der Weise möglich ist, daß die Stützkante bei einer beabsichtigten Demontage in gezielter Weise abbricht, beispielsweise durch Anordnung einer Sollbruchstelle 2.3. In einer Ausführung als Stangendichtung wird ein solcher Dichtring vor dem Ausbauen noch etwas weiter in den Zylinder hineingeschlagen, wodurch die Stützkanten auf dem gesamten Umfang abbrechen. Anschließend kann der Dichtring mühelos zusammen mit dem Kolben aus dem Zylinder entnommen werden. Die Montage erfolgt auf ähnlich einfache Weise, wenn der Zylinder für eine Stangendichtung bzw. der Kolben für eine Kolbendichtung mit einer Fase 3.1 bzw.

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'4.1 versehen ist. Durch diese Anschrägung erfolgt eine gleichmäßige, elastische Zusammenpressunp bzw. Aufweitung der Stützkante, bis diese in die dafür vorgesehene Nut 3.2 bzw. 4.2 einrastet.

Die mit dem erfindungsgemäßen Dichtring erzielten Vorteile bestehen vor allem darin, daß dieser bei guten Dichteigenschaften auf einfachste Weise schnell ein- und ausgebaut werden kann. Sekundäre Stützelemente und eine präzise Tolerierung der Einbaumaße sind nicht erforderlich. Daneben ist es von Bedeutung, daß durch Verwendung des erfindungegemäßen Dichtringes Montagefehler insofern vermieden werden können, als dieser durch seine formschlüssige Verankerung in dem Festteil nicht verkantet eingebaut werden kann.

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. 9 . Leerseite

Claims (6)

1. Patentansprüche:

   .y Selbstarretierender Dichtring für relativ zueinander bewegte Maschinenteile, bestehend aus einem Elastomerteil und einem unlösbar damit verbundenen Trägerteil, dadurch gekennzeichnet, daß der Dichtring ein x-förmiges Profil aufweist, wobei zwei auf dem selben Umfang liegende Stege des Elastomerteiles als dynamische und ein dritter Steg des Elastomerteiles als statisch wirkende Dichtlippen ausgebildet sind, während der vierte Steg aus dem Trägerteil geformt ist und eine axial in eine oder in beide Richtungen wirksame Stützkante, die in radialer Richtung elastisch federt.
2. 2. Selbstarretierender Dichtring nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Trägerteil aus Metall oder einem zähharten Kunststoff, beispielsweise aus einem Thermoplast oder einem Polyurethan besteht.
3. 3. Selbstarretierender Dichtring nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der die Stützkante aufweisende Teil des Trägerteiles über seinen Umfang durch Einschnitte in Segmente unterteilt ist.
4. U. Selbstarretierender Dichtring nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Dichtring zwischen den auf dem gleichen Umfang angeordneten dynamisch wirkenden Dichtlippen ein zylindrisches Profil aufweist.
5. 5. Selbstarretierender Dichtring nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die dynamisch wirkenden Dichtlippen auf seiner Außenseite angeordnet sind.

   ■· V —

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   •ι.
6. 6. Selbstarretierender Dichtring nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die dynamisch wirkenden Dichtlippen auf seiner Innenseite angeordnet sind.

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