DE19505115A1 - Dichtpaket für einen Geberzylinder - Google Patents
Dichtpaket für einen GeberzylinderInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Dichtpaket für einen Geberzylin
der, insbesondere für einen Hauptzylinder einer hydraulischen
Bremsanlage zur Abdichtung eines in diesem Geberzylinder ge
führten Kolbens, bestehend aus einer Dichtmanschette und ei
ner diese haltenden Buchse.
Ein derartiges Dichtpaket ist aus der DE-42 02 217 bekannt.
Hier wird die Buchse mittels eines im Gehäuse des
Geberzylinders befestigten Sicherungsrings axial gehalten.
Als nachteilig an diesem bekannten Dichtpaket ist der
Montageaufwand zum Befestigen des Sicherungsrings anzusehen.
Aufgabe ist es daher, ein Dichtpaket der oben genannten Art
im Aufbau einfacher auszubilden.
Gelöst wird diese Aufgabe durch die im kennzeichnenden Teil
des Anspruchs 1 angegebene Maßnahme. Ein separater
Sicherungsring wird dadurch eingespart, daß die Buchse direkt
mit dem Geberzylinder verbunden wird. Diese Lösung ist
kostengünstig, da die Anzahl der Bauteile verringert und die
Montage erleichtert wird.
Wird die Buchse unlösbar mit dem Geberzylinder verbunden, so
hat dies den Vorteil, daß keine Manipulation am komplett
montierten Geberzylinder, beispielsweise durch den Benutzer
eines Kraftfahrzeuges, in welches der Geberzylinder eingebaut
ist, mehr möglich ist.
Eine derartige Manipulation ist nicht erwünscht, da sich bei
Geberzylindern und insbesondere bei Hauptzylindern für
hydraulische Kraftfahrzeugbremsanlage um sicherheitsrelevante
Bauteile handelt. Unter einer unlösbaren Verbindung ist
hierbei zu verstehen, daß die Buchse nicht zerstörungsfrei
bzw. nur mit einem komplizierten Spezialwerkzeug vom
Geberzylinder gelöst werden kann.
Weist die Buchse radial nach außen weisende Abschnitte auf,
die in entsprechende Ausnehmungen an der Innenfläche des
Geberzylinders eingreifen können, so kann die Buchse durch
Einklipsen oder Einrasten auf besonders einfache Weise
montiert werden.
Sind die radial nach außen weisenden Abschnitte als
Widerhaken ausgebildet, so ist ein Herausziehen der Buchse
aus dem Geberzylinder nicht möglich. Die Buchse kann dabei
aus einem metallischen Werkstoff, vorzugsweise aber aus
Kunststoff bestehen.
Ist der Außendurchmesser der Buchse geringfügig größer
ausgebildet als der Innendurchmesser des Geberzylinders, so
kann die Buchse in den Geberzylinder eingeklemmt werden,
beispielsweise durch mechanisches Einpressen. Es kann aber
auch vorgesehen sein, für Geberzylinder und Buchse
Materialien zu verwenden, die verschiedene
Wärmeausdehnungskoeffizienten haben, so daß sie bei erhöhter
bzw. bei erniedrigter Temperatur relativ leicht montiert
werden können und die Klemmwirkung erst bei den für den
Betrieb des Geberzylinders üblichen Temperaturen eintritt.
Eine weitere vorteilhafte Möglichkeit, die Buchse im Gehäuse
des Geberzylinders zu befestigen besteht darin, sie zu
verstemmen. Dabei genügt im allgemeinen eine geringfügige,
ohne großen Aufwand herstellbare Verformung.
Wird auf der der Buchse abgewandten Seite der Dichtmanschette
eine Anschlagscheibe angeordnet, so schützt diese die
Dichtmanschette vor einer möglichen mechanischen Beschädigung
beim Anschlag des Kolbens. Zwischen der Dichtmanschette und
der Anschlagscheibe angeordnete Abstandhalter können eine
geringfügige axiale Beweglichkeit von Anschlagscheibe und
Dichtmanschette zueinander ermöglichen. Dies dient zum einen
zum Abfedern der Anschlagscheibe beim Anschlag des Kolbens an
diesen aber auch zur Ermöglichung einer Verschiebung der
Dichtmanschette in Richtung Anschlagscheibe, beispielsweise
bei der Montage der Buchse. Die Abstandshalter dienen somit
als Toleranzausgleich, um Spielfreiheit zu gewährleisten. Die
Abstandshalter können einstückig mit der Anschlagscheibe
ausgebildet sein und sich bei axialer Verschiebung von
Dichtmanschette und Anschlagscheibe gegeneinander geringfügig
in die Dichtmanschette eindrücken. Vorteilhafterweise werden
die Abstandhalter aber einstückig mit der Dichtmanschette
aus elastomerem Material hergestellt.
Erfindungsgemäß ist weiterhin vorgesehen, einen
Sicherungsring zwischen Anschlagscheibe und Dichtmanschette
anzuordnen, der mit dem Gehäuse, beispielsweise durch
Einrasten in eine im Gehäuse angebrachte Nut, verbunden ist.
Dies gewährleistet eine axiale Sicherung der Anschlagscheibe
in den Fällen, in denen höhere Kräfte auf die Anschlagscheibe
ausgeübt werden, als die Befestigung der Buchse auszuhalten
im Stande ist. Eine derartige Belastung kann z. B. in
Bremshauptzylindern einer geregelten Bremsanlage (z. B.
Regelung zur Vermeidung von Antriebsschlupf, zur Erhöhung der
Fahrstabilität o. ä.) auftreten, bei denen hohe Drücke im
Druckraum aufgebaut werden können, die den Kolben
zurückschieben. Ein im Kolben angeordnetes Zentralventil kann
dabei gegen diesen Druck durch Anschlag an der Anschlag
scheibe mechanisch geöffnet werden müssen. Die Abstandshalter
werden vorzugsweise radial innerhalb des Sicherungsrings
angeordnet, so daß sowohl bei Ausführungen des Geberzylinders
mit als auch bei solchen ohne Sicherungsring baugleiche
Dichtmanschetten und Anschlagscheiben verwendet werden
können. Dabei muß die Dichtmanschette nicht an den
Sicherungsring stoßen, so daß eine relativ axiale
Beweglichkeit von Dichtmanschette und Anschlagscheibe
gewährleistet bleibt. Es wird somit ermöglicht, ein
einheitliches Dichtpaket für alle Ausführungen von
Geberzylindern vorzusehen, unabhängig davon, ob ein
gehäusefester Kolbenanschlag benötigt wird oder nicht.
Weitere Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der folgenden
Beschreibung mehrerer Ausführungsbeispiele anhand der
Zeichnungen. Dabei zeigen:
Fig. 1 den Bereich des Dichtpakets eines Geberzylinders
mit erfindungsgemäßem Dichtpaket in zwei
Varianten (obere bzw. untere Hälfte der Fig.),
Fig. 2-4 weitere Ausgestaltungsformen erfindungsgemäßer
Dichtpakete.
Fig. 1 zeigt im Schnitt den Bereich des Dichtpakets eines als
Hauptzylinder einer hydraulischen Bremsanlage ausgebildeten
Geberzylinders 1. Im Geberzylinder 1 ist ein Kolben 2
geführt, der mit seinem vorderen Ende 3 einen Druckraum 4 im
Geberzylinder 1 begrenzt und mit seinem rückwärtigen Ende 5
aus dem Geberzylinder 1 herausragt. Das rückwärtige Ende 5
wird mittels einer Dichtmanschette 6, die radial bis an das
Gehäuse des Geberzylinders 1 heranreicht, abgedichtet. Die
Dichtmanschette 6 wird durch eine Buchse 7 im Geberzylinder 1
gehalten. Dazu weist die Buchse 7 radial nach außen weisende
Abschnitte 8 auf, die in entsprechende Ausnehmungen 9 des
Geberzylinders 1 eingreifen. Im vorliegenden Beispiel sind
die nach außen weisenden Abschnitte 8 als Noppen ausgebildet,
von denen vier über den Umfang verteilt angeordnet sind. Der
radial innere Bereich der Buchse 7 dient zur Führung des
rückwärtigen Endes 5 des Kolbens 2.
Auf ihrer der Buchse 7 abgewandten Seite weist die
Dichtmanschette 6 Abstandshalter 10 auf, die als radial
vorspringende Noppen oder auch als umlaufende Wulst
ausgebildet sein können und zur Anlage an einer
Anschlagscheibe 11 kommen. Letztere dient als rückwärtiger
Anschlag des Kolbens 2 in dessen zurückgestellter Position.
In dem im oberen Teil der Fig. 1 dargestellten
Ausführungsbeispiel erfolgt dieser Anschlag indirekt über
einen in einer radialen Ausnehmung 12 des Kolbens 2
angeordneten Querstift 13. Der Querstift 13 dient weiterhin
dazu, über einen Anschlagstift 27 den Ventilkörper 14 eines
im vorderen Ende 3 des Kolbens 2 angeordneten Zentralventils
von dessen Dichtsitz 15 zu verschieben, gegen den er mittels
einer Feder 16 vorgespannt ist. Bei einer Normalbremsung wird
somit eine Druckmittelverbindung vom Druckraum 4 zu einer mit
einem nicht dargestellten drucklosen Behälter verbundenen
Nachlaufbohrung 17 hergestellt. Das gestrichelt angedeutete
Schnüffelloch 28 bezieht sich nicht auf dieses, sondern auf
das im unteren Teil der Fig. 1 abgebildete Ausführungs
beispiel, ist aber in diesem Fall im oberen Teil des
Geberzylinders 1 mit Verbindung zur Nachlaufbohrung 17
angeordnet. Die Nachlaufbohrung 17 mündet in einer durch
Fräsen hergestellten Ausnehmung 17′ im rückwärtigen Bereich
des Geberzylinders 1.
Ist der Geberzylinder 1 als Hauptzylinder in einer geregelten
Bremsanlage eingesetzt, so kann in einem geregelten
Bremsmodus ein Überdruck im Druckraum 4 aufgebaut werden, der
geeignet ist, den Kolben 2 in seine Endstellung, d. h. nach
rechts, zu verschieben. Dabei wird auf die Anschlagscheibe 11
eine erhöhte Anschlagkraft durch den Anschlagstift 27 bzw.
den Kolben 2 ausgeübt, die mittels eines Sicherungsrings 18
in das Gehäuse des Geberzylinders 1 abgeleitet wird. Der
Sicherungsring 18 ist dazu zwischen Anschlagscheibe 11 und
Dichtmanschette 6 angeordnet und greift in eine umlaufende
Nut im Gehäuse des Geberzylinders 1 ein. Durch das dabei
bewirkte Öffnen des Zentralventils 14, 15 wird der Druck im
Druckraum 4 abgebaut, der Kolben 2 kann wieder nach links
verschoben werden und ggf. durch einen weiteren Druckaufbau
im Druckraum 4 erneut soweit in Richtung seines Anschlags
verschoben werden, daß das Zentralventil 14, 15 erneut öffnet.
Dies kann sich während eines geregelten Bremsmodus in
schneller Abfolge wiederholen, so daß eine Abstützung der
Anschlagscheibe 11 mittels Sicherungsring 18 zur Beibehaltung
einer hohen Funktionssicherheit des Dichtpakets erforderlich
ist.
Wird der Geberzylinder 1 des Hauptbremszylinders in einer
normalen, d. h. ungeregelten Bremsanlage verwendet, so reicht
im allgemeinen die durch die radial nach außen weisenden
Abschnitte 8 aufgebrachte Haltewirkung aus, da nur beim
Befüllen der Bremsanlage über den sonst drucklosen
Ausgleichsbehälter eine Kraft auf das Dichtpaket wirkt, die
durch den relativ hohen Befülldruck erzeugt wird.
In der unteren Hälfte der Fig. 1 ist das vordere Ende 3 des
Kolbens 2 ohne Zentralventil ausgebildet, es kann direkt an
die Anschlagscheibe 11 anschlagen, die ohne Anordnung eines
Sicherungsrings über die Dichtmanschette 6 von der Buchse 7
axial gehalten wird. Eine Druckmittelverbindung vom Druckraum
4 zur Nachlaufbohrung 17 ist über im Kolben 2 angeordnete
Nachlaufbohrungen 19 sowie ein im oberen Teil der Fig. 1
gestrichelt angedeutetes bekanntes Schnüffelloch 28 im Kolben
möglich.
Fig. 2 zeigt einen Ausschnitt von Fig. 1, der ein
erfindungsgemäßes Dichtpaket ohne Kolben zeigt. Gleiche
Bauteile sind, wie auch für die folgenden Figuren, mit
gleichen Bezugszeichen wie zu Fig. 1 versehen und nur in
soweit näher erläutert, als dies erforderlich ist. Die Buchse
7 ist hier durch Verstemmen im Gehäuse 20 des Geberzylinders
1 befestigt. Geringfügige Gehäuseverformungen 21 sind am
rückwärtigen Ende des Gehäuses 20 benachbart der Buchse 7
erkennbar. Diese Gehäuseverformungen 21 werden durch
Krafteinwirkung auf einen kleinen - beispielsweise in der
Draufsicht von rechts annähernd rechteckigen - Bereich des
Gehäuses 20 erzeugt, wobei eine entsprechende Ausnehmung 21′
verbleibt.
Im Ausführungsbeispiel sind mehrere, gleichmäßig über den
Umfang verteilte Gehäuseverformungen 21 vorgesehen, bei
geeigneter Auslegung kann aber auch eine einzige Gehäuse
verformung 21 ausreichen. Eine ohne Gehäuseverformungen
auskommende Befestigung der Buchse 7 kann über eine
Klemmwirkung hervorgerufen werden, die erzielt wird, wenn der
Außendurchmesser der Buchse 7 im nicht montierten Zustand
geringfügig größer ist als der Innendurchmesser des Gehäuses
20 und die Buchse 7 bei der Montage entsprechend eingepreßt
wird.
Die Buchse 7 nach Fig. 3 weist einen zentralen Bereich 22
auf, an dessen axial vorderem bzw. hinterem Ende sich jeweils
radial erstreckende Bereiche 23, 24 anschließen, die im
Ausführungsbeispiel ringscheibenförmig ausgebildet sind. Der
der Dichtmanschette 6 zugewandte Bereich 24 weist an seinem
radial äußeren Ende mehrere über den Umfang der Buchse 7
verteilte Widerhaken 25 auf, die sich axial nach rechts
erstrecken und radial nach außen gebogen sind. Zur Montage
der Buchse 7 in das Gehäuse 20 werden die Widerhaken 25
zunächst radial nach innen gedrückt, um in die Ausnehmungen 9
einzuschnappen, sobald die Buchse 7 die entsprechende axiale
Position erreicht hat. Eine Demontage der Buchse 7 ist dann
nicht mehr möglich.
Im Ausführungsbeispiel nach Fig. 4 weist der rückwärtige sich
radial erstreckende Bereich 23 einen Außendurchmesser auf,
der größer ist als der Innendurchmesser des Gehäuses 20,
wodurch ein radial nach außen weisender Abschnitt 26 gebildet
wird. Zur Montage der Buchse 7 klappt der äußere Teil des
Bereichs 23 und somit der Abschnitt 26 nach hinten und
schnappt in die Ausnehmung 9 des Gehäuses 20 ein, sobald die
Buchse 7 eine entsprechende vorgeschobene axiale Position
erreicht hat. Die Buchse 7 kann dann in die abgebildete
Einbauposition zurückgeschoben werden. Dies erfolgt über die
elastische Dichtmanschette 6, Abstandshalter 10 und
Anschlagscheibe 11.
Durch Einklipsen der Buchse 7 in das Gehäuse 20 und die
Anordnung eines Sicherungsrings 18 direkt hinter der
Anschlagscheibe 11 kann das erfindungsgemäße preiswerte
Dichtpaket für alle Tandemhauptzylinder ob mit oder ohne
Zentralventil, verwendet werden. Die eingeschnappte Buchse 7
kann außerdem nicht zerstörungsfrei demontiert werden, so daß
eine spätere Manipulation am Geberzylinder 1 ausgeschlossen
ist. Als Verbindung der Buchse 7 mit dem Gehäuse 20 ist neben
Einklipsen auch Verklemmen, Einrasten oder Verstemmen
denkbar.
Claims (7)
1. Dichtpaket für einen Geberzylinder (1), insbesondere
Hauptzylinder einer hydraulischen Bremsanlage, zur
Abdichtung eines im Geberzylinder (1) geführten Kolbens
(2) bestehend aus Dichtmanschette (6) und einer diese
haltenden Buchse (7), dadurch gekennzeichnet, daß die
Buchse (7) direkt mit dem Geberzylinder (1) verbunden
ist.
2. Dichtpaket nach Anspruch (1), dadurch gekennzeichnet,
daß die Buchse (7) unlösbar mit dem Geberzylinder (1)
verbunden ist.
3. Geberzylinder nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Buchse (7) radial nach außen
weisende Abschnitte (8, 25, 26) aufweist, die in
entsprechende Ausnehmungen (9) an der Innenfläche des
Geberzylinders (1) eingreifen.
4. Geberzylinder nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß der Außendurchmesser der Buchse (7)
geringfügig größer ist als der Innendurchmesser des
Geberzylinders (1).
5. Dichtpaket nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Buchse (7) im Gehäuse (20) des
Geberzylinders (1) verstemmt ist.
6. Dichtpaket nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß auf der der Buchse (7)
abgewandten Seite der Dichtmanschette (6) eine
Anschlagscheibe (11) angeordnet ist und sich zwischen
Dichtmanschette (6) und Anschlagscheibe (11)
Abstandshalter (10) befinden.
7. Dichtpaket nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß
zwischen Dichtmanschette (6) und Anschlagscheibe (11)
ein Sicherungsring (18) angeordnet ist, der mit dem
Gehäuse (20) des Geberzylinders (1) verbunden ist.
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