DE2606301C2 - Einrichtung zum Zu- und Abführen von Metallband - Google Patents

Description

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Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zum Zu- und Abführen von Metallband in eine bzw. aus einer Bearbeitungsanlage der im Oberbegriff des Patentan-Spruchs 1 angegebenen Gattung.

Zur Steierurig der Produktivität von Kaltwalzwerken oder Galvanisierungsanlagen ist man bestrebt, möglichst große Bandlängen kontinuierlich in einem Durchlauf zu bearbeiten. Zu diesem Zweck werden z. B. in modernen Kaltwalzstraßen .nehrere Bänder von Bunden normaler Größe vor dem Beizen am jeweiligen Bandanfang und Bandende geschöpft und durch Stumpfschweißen miteinander verbunden. Hinter der Schweißmaschine ist ein Rollentisch mit Schiingenheber und Schlingenwagen vorgesehen, wobei der Schlingenwagen einen Bandspeicher darstellt, um auch während des erforderlichen Stillstandes für die Schweißvorgänge und die Bundwechsel kontinuierlich durchfahren zu können. Derartige aus Schiingenheber und Schlingenwagen bestehende Zwischenspeicher benötigen jedoch lange Schlingengruben von mindestens 100 m Länge. Ferner neigt das zu walzende Band zu Verwindungen in den Schlingen, was nur durch außerordentlich aufwendig steuerbare Richtvorgänge vermieden werden kann. Um die durch das Teilen des endlosen Bandes nach dem Überarbeitungsvorgang in Normallängen bedingten Unterbrechungen zu vermeiden, wird häufig auch an der Auslaufseite der Walzstraße ein Zwischenspeicher in Form von Schlingenhebern und Schlingenwagen vorgesehen, wodurch sich der Herstellungsaufwand und die Betriebsführung einer derartigen Konti-Anlage entsprechend erhöhen.

Aus der AT-PS 2 59 345 ist eine Einrichtung zum kontinuierlichen Zuführen von Stahlband zu einem μ kontinuierlich arbeitenden Rohrschweißwerk bekannt, welche das Bandmaterial von Bunden normaler Größe entnimmt, wobei die einzelnen Bänder vor der Verarbeitung zu einem ununterbrochenen Band zusammengeschweißt werden. Diese bekannte Einrichtung weist als Zwischenspeicher für das Band einen einzigen .Speicherhaspel von vergrößertem Trommeldurchmesser auf, auf welchen die zuvor stumpf zusammengeschweißten schmalen Bänder aufgewickelt und gleichzeitig wieder abgewickelt werden. Das Abziehen des Bandes erfolgt kontinuierlich über das Innere dieses Speicherhaspels und eine schräggestellte Ablaufwalze. Es ist offensichtlich, daß dieser Lösungweg nur bei Verwendung von sehr schmalen und in sich vergleichsweise flexiblem, also verwindungsfähigem Bandmaterial eingeschlagen werden kann. Bei Kaltwalzgut oder Galvamsierbändern, die ja in der Regel eine Breite von bis zu mehreren Metern aufweisen, ist ei« schräges Herausführen des Bandes in Richtung der Haspeldrehachse naturgemäß nicht möglich.

Aufgabe der Erfindung ist es, eine Einrichtung zum Zu- und Abiuhren von Metallband in eine bzw. aus einer Bearbeitungsanlage der angegebenen Gattung zu schaffen, die eine Bearbeitung auch breiter Metallbänder von relativ großer Länge im kontinuierlichen Durchlaufbetrieb bei geringem Platzbedarf und einfacher Betriebsführung ermöglicht.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst Durch die Verwendung von jeweils zwei Speicherhaspeln pro Zwischenspeicher und durch die verfahrbare Anordnung der beiden Speicherhaspeln ergibt sich die Möglichkeit, daß eine Vielzahl von Einzelbändern normaler Länge stumpf aneinandergeschweißt und anschließend auf den einen Speicherhaspel aufgewickeil werden kann und daß gleichzeitig mit diesem Aufwickelvorgang ein zuvor auf der breiten Speichertrommel aufgewickeltes Band von entsprechend großer Länge kontinuierlich und mit optimaler Geschwindigkeit durch die Bearbeitungsanlage hindurchgeführt werden kann. Aufgrund des kontinuierlichen Durchlaufbetriebes erhöht sich die Leistung der Bearbeitungsanlage und es verringert sich der Ausschuß an den jeweiligen Ein- und Auslaufenden der Einzelbänder sowie die Anzahl der Einfädelvorgänge gegenüber einer herkömmlichen, Bänder normaler Länge gesondert bearbeitenden Anlage. Da keine Schiingenheber verwendet werden, verringert sich nicht nur der Platzbedarf, sondern es vereinfacht sich auch die Steuerung und die Betriebsführung der Anlage. Ferner können die Meßstellen zur Erfassung der Parameter des bearbeiteten Bandes in der Nähe des auslaufseitigen Aufwickelhaspels angeordnet werden, so daß Fehler frühzeitig erfaßt werden können.

Zweckmäßige Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand von Unteransprüchen.

Im folgenden werden Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der Zeichnung im einzelnen beschrieben. Es zeigt

Fig. 1 eine schematische Seitenansicht der Zu- und Abführeinrichtung in Verbindung mit einer Kaltwalzstraße:

Fig.2 eine Seitenansicht der Einlaufseite der Einrichtung nach Fig. I;

Fig. 3 eine Draufsicht auf die Einrichtung nach Fig. 2;

Fig. 4 eine vergrößerte Seitenansicht eines Zwischenspeichers;

Fig.5 einen Speicherhaspel im Querschnitt beim Einführen eines Bandendes;

F i g. 6 die Auslaufseite der Einrichtung nach F i g. 1 in schematischer Seitenansicht;

F i g. 7 die Auslaufseite der Einrichtung nach F i g. I in Draufsicht;

F g. 8 eine vergrößerte Seitenansicht des auflaufseitigen Zwischenspeichers.

Die in Fig. 1 dargestellte Walzanlage weist einen Abwickelstand mit einem Ablaufhapsel 1, einer Schere 4, einer SchweiQstation 5 sowie zwei Speicherhaspeln 7, 8 an der Einlaufseite einer Walzstraße 12 sowie zwei weitere Speicherhaspel 14,15, eine Schopfschere 19 und einen Aufwickelhaspel 21 an der Gerüstauslaufseite auf. Das im Ablaufhaspel 1 von einem Bund 2 abgezogene Band wird in einer Rollenrichtmaschine 3 geradegerichtet und auf den Speicherhaspel 7 aufgewickelt Wenn das hintere Bandende in die Schere 4 eingelaufen ist, wird das Band bei unterbrochenem Wickelvorgang geschöpft. Anschließend wird das vordere Bandende des nächstfolgenden Bundes in gleicher Weise geschöpft und beide Bandenden werden in der Schweißstation 5 miteinander verschweißt, woraufhin das Aufwickeln des Metallbandes auf den Speicherhaspel 7 fortgesetzt wird. Auf diese Weise werden etwa zehn Rohbänder miteinander verbunden und zu einem Zwischeni/und 9 aufgewickelt Gleichzeitig wird das Band eines Zwischenbundes 10 gewalzt Nach dem Auswalzen dieses Bandes werden die beiden Zwischenhaspel 7, 8 gegensinnig axial verfahren, so daß das voll gewickelte Zwischenbund 9 sich nunmehr in der Walzlinie befindet und das Band ausgewalzt werden kann.

An der Einlaufseite des ersten Walzgerüstes der Walzstraße 12 ist ein Richtrollensatz 11 vorgesehen. Sobald das Band vom auslaufseitigen Speicherhaspel 14 erfaßt worden ist, beginnt der Walzvorgang unter Zug, wobei auf den auslaufseitigen Speicherhaspel 14 ein Zwischenbund 16 von entsprechend großem Durchmesser ohne Unterbrechung oder Verlangsamung des Walzvorganges aufgewickelt wird. Gleichzeitig wird das zuvor gewalzte Band von einem Zwischenbund 17 abgezogen, mittels der Schopfschere 19 in Bänder von normaler Länge unterteilt und auf den Aufwickelhaspel 21 zu Bunden 22 mit Normaldurchmesser aufgewickelt, die in einem Wagen 23 abgeführt werden. Das Band kann an der Auslaufseite kontinuierlich auch zu Bunden mit großem Durchmesser aufgewickelt werden, ohne daß der WHzbetrieb dadurch unterbrochen oder beschleunigt werden müßte.

Wie aus F i g. 2 ersichtlich, läuft das Band unter einer Andrückrolle 101 vom Bund 2 des Ablaufhaspels 1 über die Rollenrichtmaschine 3 zur Schere 4, die das Vorderende schöpft. Das beschnittene Bandende wird von Klemm.Ollen 6 und einer um eine Achse 102 schwenkbaren Einfädelführung 103 in eine Schlitznut 104 im Speicherhaspel 7 eingeführt, woraufhin das Aufwickeln in der durch den Pfeil angegebenen Drehrichiung mit einer Anfangsgeschwindigkeit von ca. 40 m/min beginnt. Wenn nach mehreren Umdrehungen das Band unter Zug gesetzt werden kann, wird die Aufwickeigeschwindigkeit erhöht. Statt der Schlitznut 104 können auch Greifer zum Haltern des Bandvorderendes vorgesehen sein, oder das Aufwickeln kann mittels eines Riemenumschlingers erfolgen.

Sobald das hinten: Bandende des Bundes 2 in die Schere 4 einläuft, wird bei unterbrochener Bandbewegung das Hinterende des Bandes geschnitten. Anschlie- ^₀ Bend wird das vordere Bandende des folgenden Rohbundes in die Schere 4 eingeführt und geschnitten, woraufhin in der Schweißstation 5 die beiden Bandenden miteinander verschweißt, und die auf diese Weise miteinander verbundenen Bänder zum Zwischenbund 9 aufgewickelt werden

Das Band des Zwischenbundes 10 wird gewalzt, während das Zwischenbu ;J 9 gebildet wird. Wenn das Zwischenbund 10 weitgehend abgewickelt 1st und sich sein Durchmesser dabei entsprechend verringert hat, kann das zuvor bereits fertig gewickelte Zwischenbund

9 zusammen mit dem Zwischenhaspel 7 und einem Lager 109 auf einer Lageführung 110 in Richtung des Pfeiles /in Fig.3 in die Walzlinie axial verfahren werden. Sobald dann das Walzen des Zwischenbundes

10 beendet ist, kann das Band vom nächsten, in die Walziinie axial verfahrenen Zwischenbund 9 abgewikkelt und gewalzt werden. Der leere Speicherhaspel 8 wird zur Bildung des nächsten Zwischenbundes in der Pfeilrichtung g in F i g. 3 axial verfahren, woraufhin ein erneuter Aufwickelvorgang beginnt Das Einführen des vorderen Bandendes erfolgt mit Hilfe einer Einführeinheit 111, die der Einfädelführung 103 zugeordnet und gegenüber dieser vorgeschoben werden kann.

Nachdem das Zwischenbund 9 axial in die Walzlinie verfahren ist, wird nach Betätigen einer Andrückrolle das Band von einer am Lager 109 befestigten Leitplatte 112 und einer ortsfesten Führung 108 über die Klemmrollen 11 in die Walzstraße «? eingeführt Für kleinere Zwischenbunde mit z. B. nur sechs normalen Bandlängen kann die Leitplatte 112 verlängert werden. Zum gleichmäßigen Abwickeln des Bandes von den Zwischenbunden kann ferner das hintere Bandende durch eine Biegewalze entgegengerichtet umgebogen werden, die vertikal an der Klemmrolle 6 in der Schweißlinie angeordnet ist. Die Speicherhaspeln 7 und 8 werden von Elektromotoren 115 über Teleskopwellenkupplungen 113 und Untersetzungsgetriebe 114 angetrieben.

Im folgenden wird das auslaufseitige Aufwickeln anhand der F i g. 6 bis 8 erläutert. Das voll gewickelte Zwischenbund 17 wird zusammen mit seinem Speicherhaspel 15 aus der Walzlinie 221 in eine Teilungs- und Aufwickellinie 222 axial verfahren. Das gewalzte Band wird durch eine Andrückrolle 207 in eine ortsfeste Führung 208 eingeführt, durchläuft Klemmrollen 18 und gelangt über eine Ablenkrolle 20 zum Aufwickelhapsel 21, auf den es mittels eines Riemenumschlingers 24 aufgewickelt wird. Sobald der Durchmesser etwa die Gröfe eines Normalbundes 22 erreicht hat, wird das Band von der Schopfschere 19 geschnitten und das fertige Bund 22 wird vom Wagen 23 abgefördert. Danach wird der verbleibende Teil vom Zwischenbund 17 auf weitere Auflaufhaspel aufgewickelt.

Gleichzeitig wird das gewalzte Band auf den in die Walzlinie 221 axial verfahrenen auslaufseitigen Speicherhaspel 14 zum Zwischenbund 16 gewickelt. Sobald das Band vom Zwischenbund 17 voll abgewikkelt ist, wird das Zwischenbund 16 zusammen mit seinem Speicherhaspel 14 und einem Lager 209 auf einer Lagerführung 210 in die Teilungs- und Aufwickellinie 222 in Pfeilrichtung ο verfahren. Vor dem Abwickeln vom Zwischenbund 16 wird der leere Speicherhaspel 15 in die Walzlinie 221 in Pfeilrichtung ρ axial verschoben, woraufhin das Aufwickeln in den Zustand nach Fig. 8 beginnt. In diesem Fall erfolgt das Einfädeln des Bandendes in den Speicherhaspel 15 mittels einer Teleskopführung, '.ie in einer um eine Achse 202 schwingenden Einfädelführung 203 angeordnet ist.

Nach Fig. 8 wird das vordere Ende des vom Zwischenbund 17 ablaufenden Bandes von einer Andrückrolle 206 beaufschlagt und von einer am Lager 209 befestigten Leitplatte 212 sowie der ortsfesten Führung 208 getühri. Zur besseren Bandführung bei kleinen Bunddurchmessern ist die Leitplatte 212 verlängerbar ausgebildet. Die auslaufseitigen Speicher-

haspeln 14 und 15 werden von Elektromotoren 215 über Teleskopwellenkupplungen 21.3 und Untersetzungsgetriebe 214 angetrieben.

Bei dem vorstehend beschriebenen Ausführungsbeispiel werden sowohl an der Einlaufseite als auch an der Auslaufseite der Walzstraße Zwischenbunde von großem Durchmesser gebildet. Es ist jedoch auch möglich, an der Einlauf- oder der Auslaufseite der Walzstraße eine Schiingenführung und an der jeweils anderen Seite Zwischenbunde als Zwischenspeicher vorzusehen.

Hierzu 6 Blatt Zeichnungen

Claims (3)

Patentansprüche:

1. Einrichtung zum Zu- und Abführen von Metallband in eine bzw, aus einer Bearbeitungsanlage, bestehend aus einem Abwickelstand für das Metallband in Form von Bundün normaler Größe, aus einer Verbindungsstation zum Verbinden der Enden zweier Bänder und aus mindestens einem Zwischenspeicher, in dem das Metallband mehrere Bunde normaler Größe aufgewickelt ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Zwischenspeicher mindestens zwei Speicherhaspel (7, 8 bzw. 14, 15) aufweist, die wahlweise aus einer ersten Wickelstellung in eine benachbarte zweite Wickelstellung axial verschiebbar sind.

2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß vor und hinter der Bearbeitungsanlage (12) jeweils ein Zwischenspeicher mit je zwei axial verschiebbaren Speicherhaspeln (7, 8 und 14, 15) angeordnet ist.

3. Einrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß dem auslaufseitigen Zwischenspeicher (14,15) eine Schere (19) nachgeordnet ist.