DE1115681B

DE1115681B - Doppelhaspel fuer Reversierwalzwerke, denen Umspulhaspel mit spreizbaren Trommeln beigeordnet sind

Info

Publication number: DE1115681B
Application number: DES61928A
Authority: DE
Inventors: Heinrich Rennebaum
Original assignee: Sundwiger Eisenhuette Maschinenfabrik GmbH and Co
Current assignee: Sundwiger Eisenhuette Maschinenfabrik GmbH and Co
Priority date: 1959-02-25
Filing date: 1959-02-25
Publication date: 1961-10-26

Description

Doppelhaspel für Reversierwalzwerke, denen Umspulhaspel mit spreizbaren Trommeln beigeordnet sind Für das Ab- und Aufwickeln von Bandmaterial, insbesondere an Reversier-Kaltwalzwerken, sind beiderseits des Walzwerks angeordnete Doppelhaspel bekannt, die einen zeitsparenden Walzbetrieb dadurch ermöglichen, daß das Aufsetzen der zu verarbeitenden bzw. das Aufnehmen der fertigen Bandbunde auf die bzw. von den Haspeltrommeln während des Reversierwalzens erfolgen kann. Diese Arbeitsweise bedingt die Verwendung von Haspeltrommeln, die neben der Abschiebestellung zwei Spreizstufen I und II aufweisen, wobei die Stufe 1 zu einem geschlossenen Umfang der Trommel beim Unterzugwalzen führt und die Trommel in Stufe 1I einen vergrößerten, jedoch unterbrochenen Umfang aufweist, mit dem sie zum Ablaufen des Bandes befähigt ist.
Abb. A zeigt eine derartige, zum Stande der Technik gehörende Einrichtung bei einem Reversier-Kaltwalzwerk. Während das von den Haspeltrommeln 1 ablaufende bzw. aufgewickelte Band 2 gewalzt wird, kann man ohne Störung des Walzvorganges auf eine der hierfür in Stellung II versetzten Trommeln. 3 das anschließend zu verarbeitende Bund aufsetzen bzw. von einer der hierfür in Abschiebestellung versetzten Trommel 3 das fertiggewalzte Bund abnehmen.
Aus diesem Grund verwendet man die bekannten umschaltbaren Doppelhaspel mit einem Antrieb, der wahlweise die Trommel l oder 3 antreibt. Das Walzen des Bandes 2 kann also wahlweise zwischen den Haspeltrommelpaaren 1 und 3 erfolgen.
Wenn jedoch hochfestes Bandmaterial unter Aufbringung sehr hoher Bandzüge verarbeitet werden soll, ist die Verwendung starrer Trommeln, d. h. von Kernhaspeltrommeln, vorzuziehen. Dies unter anderem deshalb, weil beim Abnehmen eines sehr stramm gewickelten, dünnen Bundes von einer Spreiztrommel die inneren Windungen des Bandes einknicken und unbrauchbar werden können. Bei Verwendung solcher Kernhaspeltrommeln. wird im Falle der Ausführung A die Trommel zum Abnehmen des Bundes meist ausgewechselt. Man kann auch bei den Haspeln der in Abb. A gezeigten Walzwerke zunächst eine Spreiztrommel einsetzen und, wenn das Band von dieser abgelaufen ist, eine Kernhaspeltrommel an deren Stelle setzen, d. h. während des Arbeitsablaufes den Trommeltyp ändern.
An einer weiteren bekannten Reversier-Kaltwalz-Anlage gemäß Abb. B, auf der die Erfindung aufbaut, wird zur Vermeidung des Trommelabnehmens so gearbeitet, daß das zu walzende bzw. fertig gewalzte Bandmaterial auf eine bzw. von einer der beiden Kernhaspeltrommeln 1 oder 3 unter losem Bandzug von einer bzw. auf eine der beiden Umspul-Spreizhaspel 4 um- bzw. aufgewickelt wird. Bekanntlich lassen sich nämlich Bandbunde nur dann störungsfrei verarbeiten, wenn ein genügend hoher Bandrückzug vorliegt, was nur dann möglich ist, wenn die ablaufenden Bunde einwandfrei, d. h. kantengerade und fest gewickelt sind. An Anlagen mit einer Haspelanordnung mit umschaltbarem Doppelhaspel gemäß Abb. B ist es daher als Vorbereitung für den Walzvorgang üblich, das vom freien Umspulhaspel 4 ablaufende Band 6 durch den geöffneten Walzspalt zu führen und auf eine der beiden rechten Kernhaspeltrommeln 1 oder 3 aufzuwickeln. Denn es ist praktisch nicht möglich, das zu verarbeitende und in einem losen Bund angelieferte Bandmaterial 6 z. B. für den ersten Walzstich vom Umspulspreizhaspel 4 unmittelbar ablaufen zu lassen, ohne es vorher in einen festen, kantengeraden Bund umzuwickeln. Hierdurch entsteht aber ein großer Zeitverlust.
Diese beiden Nebenarbeiten können allerdings dann - ähnlich wie dies in Abb. C angedeutet ist -während des Reversierwalzens des nachfolgenden Bandbundes erfolgen, wenn man jeder der beiden Trommeln eines Doppelhaspels einen eigenen Antriebsmotor zuordnet.
Dies vorausgeschickt, geht die Erfindung von einem Doppelhaspel für Reversierwalzwerke aus, denen Umspulhaspel mit spreizbaren Trommeln beigeordnet sind wobei - wie dies zuletzt ausgeführt worden ist - jede der beiden als Kernhaspeltrommeln ausgebildeten Trommeln eines Doppelhaspels durch je einen eigenen, gegebenenfalls auch als Bremsmotor verwendbaren Motor antreibbar ist.
Zu zweckmäßiger und wirtschaftlicher Ausge= staltung einer derartigen Anordnung wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, daß bei jedem Doppelhaspel die beiden Motoren leistungsmäßig verschieden ausgelegt sind und jeder Motor wahlweise mit jeder der beiden Kernhaspeltrommeln 1', 3' kuppelbar ist.
So kann je einer ddr Motoren samt -Getriebe entsprechend der geringen Antriebskraft, die die Nebenarbeiten wie Auf- und Abwickeln erfordern, mit geringer und der andere für das Unterzugwalzen mit hoher Antriebsleistung bemessen werden.
In Abb. C ist der Erfindungsgegenstand in einem Ausführungsbeispiel dargestellt.
Hierbei ist z. B. der linke Doppelhaspel mit den Kernhaspeltrommeln 1' und 3' mit zwei leistungsverschieden ausgelegten Antrieben, nämlich den Motoren 7 und 8 ausgestattet, wobei jeder Motor wahlweise mit jeder der beiden Kernhaspeltrommeln kuppelbar ist; so kann sowohl der Motor 7 die Kernhaspeltrommel 3' und der Motor 8 die Kernhaspeltrommel 1' als auch der Motor 8 die Kernhaspeltrommel 3' und der Motor 7 die Kernhaspeltrommel l' antreiben.
Der Erfindungsgegenstand läßt folgende Arbeitsweise zu: Während z. B. zwischen den Trommeln 1 und 1' das eingespannte Bandmateriäl 2 gewalzt wird, kann ohne Zeitverlust das vorher fertiggewalzte Bandmaterial 5 von der Kernhaspeltrommel3 lose auf den Umspulspreizhaspel4 umgewickelt und anschließend von diesem abgenommen werden. In derselben Zeit ist es ebenfalls möglich, das anschließend zu verarbeitende, neue Band 6 vom Umspnlspreizhaspel4' auf die freie Trommel 3' fest und kantengerade aufzuwickeln, so daß es mit seinem Bandanfang sofort nach der laufenden Walzung des Bandes 2 in der Trommel 3 eingespannt und zwischen den Trommeln 3' und 3 bearbeitet werden kann.

Claims

PATENTANSPRUCH: Doppelhaspel für Reversierwalzwerke, denen Umspulhaspel mit spreizbaren Trommeln beigeordnet sind, wobei jede der beiden als Kernhaspeltrommeln ausgebildeten Trommeln eines Doppelhaspels durch je einen eigenen, gegebenenfalls auch als Bremsmotor verwendbaren Motor antreibbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß bei jedem Doppelhaspel die beiden Motoren (7, 8) leistungsmäßig verschieden ausgelegt sind und jeder Motor (7, 8) wahlweise mit jeder der beiden Kernhaspeltrommeln (1.', 3') kuppelbar ist. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Auslegeschrift Nr. 1040 484; deutsche Patentschrift Nr. 889 734; Zeitschrift »Stahl und Eisen« vom 11. 12. 1958, S. 29 bis 30 des Anzeigenteiles.