DE2559542A1 - Zigarettenfilter - Google Patents
ZigarettenfilterInfo
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- A24—TOBACCO; CIGARS; CIGARETTES; SIMULATED SMOKING DEVICES; SMOKERS' REQUISITES
- A24D—CIGARS; CIGARETTES; TOBACCO SMOKE FILTERS; MOUTHPIECES FOR CIGARS OR CIGARETTES; MANUFACTURE OF TOBACCO SMOKE FILTERS OR MOUTHPIECES
- A24D3/00—Tobacco smoke filters, e.g. filter-tips, filtering inserts; Filters specially adapted for simulated smoking devices; Mouthpieces for cigars or cigarettes
- A24D3/06—Use of materials for tobacco smoke filters
- A24D3/08—Use of materials for tobacco smoke filters of organic materials as carrier or major constituent
- A24D3/10—Use of materials for tobacco smoke filters of organic materials as carrier or major constituent of cellulose or cellulose derivatives
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Description
HOECHST AKTIENGESELLSCHAFT
KALLE Niederlassung der Hoechst AG K 2297-1
Wiesbaden-Biebrich 20. August 1976
WLK-Dr.I.-db
Zigarettenfilter
Die "Erfindung betrifft ein Zigarettenfilter mit erhöhtem
Teer- und Nikotinrückhaltevermögen.
Es ist bekannt, daß eel 1ulosisches Material bei der Herstellung
von Zigarettenfiltern verwendet wird. Besonders Celluloseacetat wird in großem Maßstab vorteilhaft eingesetzt,
da Filter aus diesem Material billig und technologisch
gut verarbeitbar sind. Allerdings wird durch die bekannten Filtermaterialien der Gehalt im Zigarettenrauch an Teer und
Nikotin nicht sehr erheblich vermindert. Auch Filter aus modifizierter Cellulose sind bereits bekannt.
In der US-PS 951,582 wird ein Beschichtungsmaterial für das Zigarrenmundstück beschrieben, das eine Celluloseverbindung,
ein anorganisches Salz einer Fettsäure, einen Balsam und ein Lösemittel enthält. Dieses Material soll
dazu geeignet sein, Ol aus dem Tabak, den unangenehmen
- 1 609886/0709
ORIGINAL INSPECTED
Tabakgeschmack und die Zahnverfärbung zurückzuhalten.
Als anorganische Salze der Fettsäuren sind Ca-, Ba-, Sr- und Mg-Salze der Caprylsäure (C7H15COOH), Stearinsäure
(C17Hg5COOH) und anderen genannt. Alle Komponenten
werden zusammen verwendet und das Zigarrenmundstück in das Beschichtungsmaterialbad getaucht, wobei sich das
Zigarrenende mit einer dünnen Schicht überzieht.
Das* Filterelement für Tabakrauch nach der DT-AS 1 208 231
besteht aus mit ungesättigten Fettsäuren oder deren Salzen imprägniertem Filtermaterial, wie z. B. Papier oder Zellstoff;
vorzugsweise werden aus Seefischen oder Fischtran gewonnene, ungesättigte Fettsäuren verwendet, die einen
hohen Gehalt an essentiellen Fettsäuren aufweisen.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Zigarettenfilter zur Verfügung zu stellen, das ein besseres Nikotin-
und Teer-Rückhaltevermögen hat. Bei der Lösung der Aufgabe wird von einem Zigarettenfilter ausgegangen, das aus modifizierter
Cellulose besteht, doch ist das Zigarettenfilter
gemäß 4er Erfindung dadurch gekennzeichnet, daß es wenigstens
zum Teil aus mit organischem Isocyanat oder mit höher molekularen Fettsäuregruppen modifizierter Cellulose besteht.
809888/0703
Eine zur Herstellung des Zigarettenfilters gemäß der
Erfindung geeignete modifizierte Cellulose kann aus natürlich vorkommender wie auch aus regenerierter Cellulose
hergestellt sein. Bei den als Modifizierungsmittel dienenden organischen Isocyanaten handelt es" sich vorzugsweise
um zwei- oder mehrwertige. Der Zellstoff kann in vielen Fällen auch im Beisein von Wasser mit den Isocyanaten
umgesetzt werden, so daß man also kein organisches Lösungsmittel als Reaktionsmedium anzuwenden braucht. Dies gilt
beispielsweise für Isocyanatverbindungen, die durch Kondensation
von drei Molekülen eines Diisocyanats, zum Beispiel durch Kondensation von drei Molekülen Hexamethylendiisocyanat
entstehen und für Stearylisocyanat. Gegen
wässrige Medien reaktionsfähige Isocyanate kann man mit dem Zellstoff beispielsweise in soviel von einem inerten
organischen Lösungsmittel wie Toluol umsetzen, daß eine knetfähige Reaktionsmasse entsteht. Die Reaktion mit dem
Isocyanat erfolgt zweckmäßigerweise bei höherer Temperatur,
etwa bei 80 bis 1100C unter Durchkneten.
Die Modifizierung von Cellulose mit höher molekularen
Fettsäuren kann insbesondere mit einem Ester einer höher molekularen Fettsäure, einer Komplexverbindung einer höher
molekularen Fettsäure mit basischem Chromchlorid oder einem
609886/0709
eine höher molekulare Fettsäuregruppe aufweisenden Melaminharz-Vorkondensat erfolgen. Bei den höher molekularen
Fettsäure-Substituenten dieser Verbindungen handelt es sich um solche mit mindestens 14 Kohlenstoffatomen
im Molekül. Die Verwendung der genannten Fettsäurederivate hat den Vorteil, daß man zur Modifizierung der
Cellulosemassen verhältnismäßig kleine Mengen von ihnen
benötigt. Die Modifizierung von Cellulose mit Isocyanaten
und* mit höher molekularen Fettsäuregruppen ist in der deutschen Patentanmeldung P 23 58 808.1, angemeldet am
26. November 1973, auf die hier Bezug genommen wird, ausführlicher beschrieben.
Zur Herstellung von Zigarettenfiltern können die Materialien
in beliebiger Form eingesetzt werden, z. B. als Granulat, Pulver oder gekreppte Folien.
Die Materialien können auch in die bisher benutzten CeIluloseacetatfäden oder auch in andere Materialien,
insbesondere in Cellulosefäden, eingemischt sein, sei
es, daß sie in feinverteilter Form in den Fädenmassen enthalten sind, sei es, daß sie in kl eintei1iger Form
mit den Fäden gemischt sind.
609886/0709
Aus den nachstehend aufgeführten Beispielen geht die überlegene Filterwirkung der Zigarettenfilter gemäß der
Erfindung hervor. Die Beispiele 1 bis 3 beziehen sich auf Zigarettenfilter gemäß der Erfindung. Beispiel 4
bezieht sich auf ein in der Zigarettenindustrie übliches Celluloseacetatfilter, Beispiel 5 auf ein Zellstoff-Filter
u.nd Beispiel 6 auf eine filterlose Zigarette.
Zur Durchführung der Beispiele 1 bis 3 und 5 wurden die Zigarettenfilter aus den in natürlicher Faserform vorliegenden
Materialien hergestellt, indem die Fasern in einem Glasröhrchen zu einem 15 mm langen Filter gestopft
wurden. Der Widerstand gegen Luftdurchströmung (Zugwiderstand)
wurde auf die gleiche Größe eingestellt, wie ihn die in Beispiel 4 angewandten von einer Zigarettenfabrik
eingesetzten Celluloseacetatfilter haben. Die Zigarettenstränge
wurden alle aus der gleichen üblichen Zigarettentabakmischung hergestellt und auf einer standardisierten, in
der Zigarettenindustrie vielfach benutzten Rauchmaschine, (CSH 10 der F.irma Cigarette Components) abgeraucht.
Das Abrauchen geschah in der Weise, daß jeweils innerhalb 1 Minute in 2 Sekunden 35 ml Luft durchgesaugt
wurden, was einem Zug beim Rauchen entspricht. Der dabei mitgeführte Rauch (Hauptstromrauch) wurde nach in der
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Zigarettenindustrie eingeführten Methoden (Coresta Standard Methods) analysiert. Die dabei gefundenen Werte
für die in den Rauchhauptströmen enthaltenen Mengen an Nikotin und Teer in mg bezogen auf 1 g verrauchten Tabak
sind in der unten stehenden Tabelle zusammengefaßt. Die angegebenen Daten sind Durchschnittswerte aus Abrauchungen
von jeweils 10 Zigaretten.
Die Filter der abgerauchten Zigaretten waren aus Cellulose, die mit 5 Gew.-% eines Stearinsäuregruppen aufweisenden
Mel aminharz-Vorkondensats modifiziert war. Das Filtermaterial wurde, wie nachstehend beschrieben
ist, hergestellt.
Unter Durchmischen wurden 20 g Zellstoff (Teilchengröße
unter G*5 mm) in ISO ^l Isopropanol {lüü^ig),
in de« 1 g eines rait Stearinsäure substituierten TrimethyloiineiaTnins
enthalten waren» bei 70 C dispergiert»
Anschließend wurde 1/2 Stunde bei 80 0C weitergerührt.
Danach wurde das Gemisch bei 100 0C im Trockenschrank getrocknet.
- 6 809886/0109
ORIGINAL INSPECTED
Das obige Beispiel 1 wurde mit den Abänderungen wiederholt, daß die Modifizierung der Cellulose mit 10 Gew.-%
des Stearinsäuregruppen aufweisenden Mel aminharz-Vorkondensats erfolgte und daß nach dem Trocknen die modifizierte Cellulose in Siebfraktionen aufgeteilt und zur
Filterherstellung nur die Fraktion mit einer Teilchengröße zwischen 0,1 und 0,2 mm verwendet wurde.
Die Filter der abgerauchten Zigaretten waren aus Cellulose, die mit 100 Gew,-% eines Triisocyanats modifiziert
war. Das Filtermaterial wurde, wie nachstehend beschrieben ist, hergestellt.
Unter Durchmischen wurden 17 g gemahlener Zellstoff (Teilchengröße unter 0,25 mm) bei Raumtemperatur mit
einer Lösung von 17 g eines Triisocyanats in 20 g Xylol besprüht. Anschließend wurde das Gemisch 30 Min.
bei 120 0C im Trockenschrank stehen gelassen. Das Trisocyanat war durch Kondensation von 3 Molekülen Hexamethylendiisocyanat erhalten worden.
609886/0709
Die Filter der abgerauchten Zigaretten waren aus Celluloseacetat. Sie waren von einer Zigarettenfabrik für
ihre laufende Produktion hergestellt.
Die Filter der abgerauchten Zigaretten waren aus nicht modifiziertem Zellstoff.
Die abgerauchten Zigaretten waren filterlose Zigaretten.
Zusammenfassung der Versuchsergebnisse aus den Beispielen
1 bis 6 hinsichtlich des Nikotin- und Teergehaltes im Hauptstromrauch in mg, bezogen auf 1 g verrauchten Zigarettentabak.
Beispiele | 1 | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 | |
Analyse | 0,80 15S6 |
O5 46 8,3 |
0,52 11,2 |
1,42 24,5 |
0,83 18,2 |
1,59 28,4 |
|
Nikotin Teer |
609886/0709
Man erkennt aus der tabellarischen Zusammensetzung, daß
die erfindungsgemäßen Zigarettenfilter hinsichtlich der
Nikotin- und Teeraufnahme von weit bessserer Wirksamkeit als die üblichen Celluloseacetatfilter sind, im Haupt"
stromrauch wird der Nikotingehalt auf 50 (Beispiel 1) bis
29 % (Beispiel 2) und der Teergehalt auf 55 (Beispiel 1) bis 31 % (Beispiel 2) gegenüber dem Nikotin- und Teergehalt
der ungefilterten Zigaretten (Beispiel 6) gesenkt. Die
gewerbeüblichen Celluloseacetatfilter (Beispiel 4) erniedrigen
den Nikotingehalt nur auf 89 und den Teergehalt nur auf 86 %.
Man ersieht aus der Tabelle auch, daß Filter aus nicht modifizierter Cellulose (Beispiel 5) in ihrem Rückhaltevermögen
sowohl gegenüber Nikotin als auch gegenüber Teer den Filtern gemäß der Erfindung deutlich unterlegen sind.
Sie erniedrigen den Nikotingehalt nur auf 52 % und den
Teergehalt auf 64 %.
609886/0709
Claims (5)
- 25595A2 10Patentansprüche[\j Aus modifizierter Cellulose bestehendes Zigarettenfilter, dadurch gekennzeichnet, daß es wenigstens zum Teil aus mit einem organischen Isocyanat oder mit höher molekularen Fettsäuregruppen modifizierter Cellulose besteht.
- 2. * Zigarettenfilter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das organische Isocyanat ein durch Kondensation von 3 Molekülen Hexamethylendiisocyanat erhaltenes Triisocyanat ist.
- 3. Zigarettenfilter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die höher molekularen Fettsäuregruppen durch Modifizierung der Cellulose mit einem Ester einer höher molekularen Fettsäure, einer Komplexverbindung einer höher molekularen Fettsäure mit basischem Chromchlorid oder einem eine höher molekulare Fettsäuregruppe aufweisenden Malaminharz-Vorkondensat erzeugt wtrdtn,
- 4. Zigarettenfilter nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß ©s zum Teil aus Cellulose besteht.- 10 -6098 8 8/0709 original25595Λ2
- 5. Zigarettenfilter nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß es zum Teil aus Celluloseacetat besteht.- 11 /609886/0709
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