DE2554763C2 - Vorrichtung zum Schmieren von Anlagen über zwei Schmiermittelleitungen - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung gemäß Oberbegriff des Patentanspruchs 1.

Eine derartige Vorrichtung ist aus der US-PS 73 003 bekannt und weist eine in den Schmiermittelbehälter führende erste Welle auf. Der Antrieb der ersten Welle erfolgt über ein Zahnrad und eine mit diesem kämmende Schnecke unter Zwischenschaltung einer zweiten Welle und eines Kegelgetriebes. Auf der zweiten Welle sitzen Kurvenscheiben zur Betätigung von Kolben, welche das Schmiermittel in eine erste Leitung fördern. Soll gleichzeitig eine zweite Leitung mit Schmiermittel versorgt werden, so wird an das Gehäuse eine Umsteuereinrichtung angeflanscht, deren Steuerkolben von einer am anderen Ende der zweiten Welle montierten Kurvenscheibe hin- und herbewegt wird.

Aus der schweizerischen Patentschrift 1 53 267 ist eine Schmiervorrichtung bekannt, die einen Schmiermittelbehälter, eine Pumpanordnung, eine Exzenterwelle sowie ein Schneckengetriebe aufweist. Die Schnecke des Schneckengetriebes ist durch Betätigung einer Handkurbel drehbar. Sie dient zur Drehmomentübertragung auf ein auf die Exzenterwelle aufgekeiltes Ritzel. Die Exzenterwelle trägt eine Anzahl von Exzentern, welche auf Pumpkolben wirken, die radial zu der Welle angeordnet sind. Durch Drehung der Exzenterwelle werden die Pumpkolben somit hin- und herbewegt und pumpen Schmiermittel aus dem Schmiermittelbehälter zu vorgesehenen Schmierstollen. Ein Nachteil der bekannten Vorrichtung besteht darin, daß eine Umschaltung der Schmiermittelförderung zwischen einzelnen Schmiermittelleitungen nicht möglich ist

Es ist Aufgabe der Erfindung, eine Schmiervorrichtung der im Oberbegriff des Patentanspruchs 1 angegebenen Art derart weiterzubilden, daß durch einfache Umsteuerung eine Zufuhr von Schmiermittel zu verschiedenen Schmiermittelleitungen ermöglicht ist

Zur Lösung dieser Aufgabe dienen die im Kennzeichen des Patentanspruchs 1 angegebenen Merkmale.

Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen und der nachfolgenden Figurenbeschreibung.

Die Erfindung wird anhand von Figuren näher erläutert; es zeigt

F i g. 1 einen Teilschnitt durch die erfindungsgemäße Vorrichtung;

Fig. 2 einen Schnitt entlang der Linie H-II aus Fig. 1; F i g. 3 einen Schnitt durch einen Exzenter und einen Fre'lauiring zum Antrieb einer Schieberstange sowie durch Endausschaltkontakte; und

F i g. 4 und 5 zwei um 90° versetzte Schnitte durch den Schieber aus F i g. 1 bzw. 2.

Fig.! zeigt einen Schmierfettbehälter 1, mit einem mittels eines Hebels 3 verschließbaren Deckel 2 zum Einfüllen von Schmierfett. Der Schmierfettbehälter 1 ist auf übliche Weise mit seinem unteren Ende an eine

jo Kolbenanordnung 5 enthaltendes Gehäuse 4 angeschlossen. Der Antrieb der Kolbenanordnung 5 erfolgt durch ein nicht dargestelltes Umkehrgetriebe über eine Schnecke 8, einen ersten Freilaufring 7 und ein Zahnrad 6. Zum Anflanschen des Umkehrgetriebes oder des Umkehrmotors dient ein an einem unter dem Gehäuse 4 angeordneten Gehäuseteil 10 vorgesehener Flansch 9.

Vorzugsweise ist die Kolbenanordnung 5 mit dem Schmierfettbehälter 1 gemäß Fig.2 auf einer Grundplatte 11, auf der außerdem ein Schieber 12 sowie zwei Schütze 13 und 14 angeordnet sind, montiert. Der Schieber 12 und die Schütze 13 und 14 stehen im Winkel zu einer Seitenkante der Grundplatte 11. Der Schieber 12 besitzt Öffnungen 17 und 18, an die zwei Schmierleitungen 15 und 16 angeschlossen sind. Der Antrieb des Schiebers 12 erfolgt über einen Exzenter 19 und einen Arm 20 mit Gabel 21. Der Schieber 12 besitzt eine Schieberstange 23, deren Kugelkopf 22 in der Gabel 21 liegt. Der Exzenter 19 wird über einen zweiten Freilaufring 24 in Drehung versetzt, wobei die Drehrichtung umgekehrt zur Drehrichtung des Freilaufrings 7 sein kann.

Der Freilaufring 24 ist ebenso wie das Zahnrad 6 auf eine erste Welle 25 aufgekeilt.

Die von einem Umkehrgetriebe oder einem Umkehrmotor, beispielsweise einem Elektromotor angetriebene Schnecke 8 kämmt mit dem Zahnrad 6, dessen Nabe eine Sackbohrung 26 zur Aufnahme des ersten Freilaufrings 7 aufweist. In dem Freilaufring 7 sitzt ein auf einer zweiten Welle 28 aufgekeilter Paßring 27. Zur Lagerung der zweiten Welle 28 dienen in der Kolbenanordnung 5 abgestützte erste Lager 29. Auf der Welle 28 sind zwei weitere Exzenter 30 und 31 gegeneinander versetzt, vorzugsweise um 140°, aufgekeilt. Die Exzenter 30 und 31 tragen gegen die Kolben 34, 35, 36 und 37 liegende.

aufgekeilte zweite Lager 32 und 33. Zur Sicherung der zweiten Lager 32 und 33 dienen mit einem Ende gegen einen Bund 39 auf den Kolben 34 bis 37 liegende Federn 38, deren anderes Ende gegen eine Stirnfläche eines

Kolbenzylinders 40 liegt. Die Kolbenräume der Kolben 34 und 36 stehen mitteis einer Bohrung 41 miteinander in Verbindung. ÜDer eine Leitung 42 ist der Kolbenraum des Kolbens 36 mit einem Anschluß 43 verbunden, während der Kolbenraum des Kolbens 34 über eine Ansaugleitung 44 mit dem Schmierfettbehälter 1 in Verbindung steht

Die Kolbenräume der Kolben 35 und 37 sind auf .ähn liche Weise angeschlossen, wobei der Anschluß 45 mit dem Ansch'uß 43 verbunden ist und in einen Einlaß 46 des Schiebers 12 mündet Der Anschluß 45 bildet die Druckleitung für die beiden Kolben 35 und 37.

Zwei gegenständige Kolben sind mittels eines einzigen Exzenters gesteuert

Die Welle 28 ist an eine Welle 48 angeschlossen, auf is der ein Ritzel 47 sitzt Das Ritzel 47 kämmt mit einem Zahnrad 49 auf einer Welle 50, auf der ein Ritzel 51 sitzt Dieses steht mit einem Zahnrad 52 in Eingriff, auf dessen verlängerter Nabe eine Schaufel 54 aufgeteilt ist Die von den Zahnrädern angetriebene Schaufel 54 drückt das Schmierfett nach unten. Im Leerlauf dreht sich die Welle 48 in einer unterbrochenen oder gelochten Platte

56 sitzenden Buchse 55. Die Platte 56 ist zwischen dem Schmierfettbehälter 1 und dem Gehäuse 4 verspannt

Auf der Buchse 55 sitzt ein mit Rillen versehener Ring

57 zur Verbindung des Keils 53, der Schaufel 54 und des Zahnrads 52.

An die Buchse 55 ist ein Rohr 60 angeschlossen, in welchem ein bekannter, magnetisch steuerbarer Kon takt untergebracht ist, dessen Kabel durch ein Rohr β2 nach außen führt.

Auf dem Rohr 50 ist eine Fahne 63 mit einem Magneten 64 aufgekeilt. Sie besitzt einen Zapfen 65, der an einer am oberen Ende der Buchse 55 vorgesehenen schiefen Ebene 66 aufliegt.

Die Schaufel 54 trägt einen sich parallel zur Zylinderwand des Schmierfettbehälters 1 erstreckenden Arm 67.

Der Zapfen 65 wird bei leerem Schmierfettbehälter 1 durch eine Feder 70 entlang der schiefen Ebene 66 in seine tiefste Stellung gedrückt. Die Feder 70 liegt zwisehen dem Magnet 64 und einem auf dem Rohr 60 aufgeschraubten Ring 71.

Die das Zahnrad 6 tragende Welle 25 ist mittels eines im Gehäuseteil 10 abgestützten Lagers 80 gelagert.

Wie erwähnt, ist der Exzenter 19 über die Welle 25 und den Freilaufring 24 antreibbar, wobei die Steuerung der Schieberstange 23 über den Arm 20 erfolgt. Der Exzenter 19 ist an einer Grundplatte 81 mit einem Stift 82 zur Betätigung der Stütze 13 und 14 befestigt.

Die Schieberstange 23 des Schiebers 12 ist als Kolben mit vier Kragen 83,84 und 85 ausgebildet. Die Schieberstange 23 sitzt in einem Schieberzylinder, in den Öffnungen 17 und 18 für zwei Schmierleitungen, der Eiiilaß 46 für das Schmierfett sowie Rückflußleitungen 86 und 87 münden, wobei die Rückflußleitungen 86 mit dem unterhalb der Schnecke 8 in den Gehäuseteil 10 mündenden Anschluß 88 verbunden ist, während die Rückflußleitung 87 mit dem Innenraum des Gehäuses 4 mittels eines nicht dargestellten Anschlusses in Verbindung steht.

Entlang der Schmierleitung 15 und 16 sind Abnahmestationen bestehend aus bekannten Dosiereinrichtungen 90 angeordnet: an den Enden der Schmierleitungen 15 und 16 s tzen Druckfühler 91, deren Kontakte bei Erreichen eines bestimmten Schmiermitteldrucks schließen, wodurch die Drehrichtung des Antriebsmotors und damit der Schmiermittelpumpe umgekehrt wird.

Die Arbeitsweise der beschriebenen Anordnung ist folgendermaßen:

Es sei angenommen, daß die Welle 28 mittels des Freilaufrings 7 gedreht wird. Dabei sieht der andere Freilaufring 24 still, so daß auf den Exzenter 19 kein Drehmoment übertragen wird und die Schieberstange 23 in der F i g. 4 gezeigten Stellung verbleibt Durch die Rotation der Welle 28 führen die Kolben 34, 35, 36 und 37 Saug- und Druckstöße aus, so daß das Schmierfett unter Druck zum Einlaß 46 strömt und durch den Auslaß 18 in die Schmierleitung 16 gelangt. Zeigt der Druckfühler 91 am Ende der Schmierleitung 16 an, daß der Schmiermitteldruck die erwünschte Höhe erreicht hat oder daß die Dosiereinrichtungen 90 ihre Aufgabe erfüllt haben, dann wird der Drehsinn des Antriebsmotors umgekehrt Bei umgekehrtem Drehsinn der Schnecke 8 steht die Welle 28 wegen des Freilaufrings 27 still, so daß kein Schmierfett zum Einlaß 46 des Schiebers 12 gefördert wird. Andererseits wird bei dieser Drehrichtung die Welle 25 angetrieben, die nunmehr über den Freilaufring 24 ein Drehmoment an den Exzenter 19 überträgt Hierbei wird die Schieberstange 23 in die in den Fi g. 2 und 5 gezeigte Endstellung gebracht und eine Verbindung zwischen dem Einlaß 46 und dem Ausiaß 17 für die andere Schmiermittelleitung 15 hergestellt. Hat die Schieberstange 23 diese zweite Endstellung erreicht, dann wird der Schütz 13 mittels des Stiftes 82 und der Drehsinn des Motors umgekehrt. Bei umgekehrtem Drehsinn werden wiederum die Welle 28 und damit die Kolbenanordnung 5 angetrieben, die nunmehr das Schmierfett zum Einlaß 46 fördern.

Ist der erwünschte Schmiermitteldruck am Ende der Schmierleitung 15 aufgebaut, dann schaltet der Druckfühler 91, kehrt die Drehrichtung des Antriebsmotors um und unterbricht dabei die Schmiermittelzufuhr unter gleichzeitigem Verschieben der Schieberstange 23 in deren erste Endstellung.

Die die Kolben 34 bis 37 steuernden Exzenter 30 und 31 sind um etwa 140° gegeneinander versetzt. In der linken Hälfte der F i g. 1 ist der Kolben 34 im Begriff, die Endstellung für die Ansaugverstellung zu erreichen, während der Kolben 36 mit einem gewissen Nachlauf folgt. Das Schmierfett dringt dahc in den Kolbenraum des ersten Kolbens 34 ein. Wenn u.eser seine Kompressionsphase beginnt, befindet sich der zweite Kolben 36 noch in der Ansaugphase, da die Mündung der Leitung 41 freiliegt. Ist der Kolben 34 in seine Endstellung gelangt, dann sperrt der Kolben 36 die Mündung der Bohrung 41 ab und drückt das Schmierfett durch die Leitung 42. Für die Kolben 35 und 36 gilt entsprechendes unter der Berücksichtigung einer Versetzung von etwa 180°.

Es wird somit gemäß der Erfindung ein kontinuierliches Fördern des Schmiermittels während der vollen 360" erreicht, ohne daß die bekannten Totzeiten während des Ansaugens auftreten, wie es beim diskontinuierlichen Fördern der Fall ist.

Es wird außerdem darauf hingewiesen, duß die Fahne 63 beim Drehen der Welle 28 gegen die Feder 70 verstellt wird. Ein begrenztes Drehen der Fahne 63 bewirkt durch das Gleiten des Zapfens 68 auf der schiefen Ebene 66 ein Anheben der Fahne 63 und damit ein Verstellen des Moneten 64 bezüglich des Kontakts 61. Bei zu wenig Schmierfett im Schmicrfettbehälter 1 wird die Fahne 63 mit dem Magneten 64 durch die Feder 70 nach unten vom Kontakt 61 weggedrückt. Durch die ReIativbwegung von Magnet 64 und Kontakt 61 erfolgt dessen Öffnen und Schließen und dadurch ein Ansteuern einer Signallampe zur Anzeige von fehlpnrlrm Fp tt im

Schmierfettbehälter 1. Der Ring 71 dient zur Einstellung der Federspannung für die Feder 70 in Abhängigkeit von dem verwendeten Schmierfett.

Obgleich die Erfindung in Verbindung mit einer Schmierfettfördereinrichtung oder -pumpe beschrieben ist, ist es für den Fachmann ohne weiteres ersichtlich, daß sie auch zum kontinuierlichen Fördern von anderen Medien, insbesondere Fluiden, geeignet ist.

Hierzu 4 Blatt Zeichnungen

Claims (3)

Patentansprüche:

1. Vorrichtung zum Schmieren von Anlagen über zwei Schmiermittelleitungen, mit einem Schmiermittelbehälter (1), mit einer in den Schmiermittelbehälter (1) führenden ersten Welle (28), die über ein Zahnrad (6) und eine mit diesem kämmende Schnekke (8) antreibbar ist, und mit einer Anzahl von Kolben (34—37), dadurch gekennzeichnet, daß auf der ersten Welle (28) erste Exzenter (30,31) angeordnet sind, welche zur Betätigung der Kolben (34—37) dienen, daß das Zahnrad (6) über einen die erste Welle (28) nur in einer ersten Drehrichtung antreibenden ersten Freilaufring (7) mit der ersten Welle (28) gekoppelt ist, daß an das Zahnrad (6) eine zweite Welle (25) angeschlossen ist, auf der ein zweiter Freilaufring (24) sitzt, der einen zweiten Exzenter (19) trägt, welcher durch den zweiten Freilaufring (24) nur in einer entgegengesetzt zur Drehrichtung gerichteten zweiten Drehrichtung mitnehmbar ist, daß der zweite Exzenter (19) mit einer Schieberstange (23) eines Schiebers (12) gekoppelt ist, und daß zur Drehung der ersten und zweiten Welle (25, 28) ein drehrichtungsumkehrbarer Motor dient.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der zweite Exzenter (19) mit einem Stift (82) gekoppelt ist, welcher bei Betätigung jeweils eines von zwei Stützen (13 oder 14) eine Umkehr der Drehrichtung des Motors bewirkt.

3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß eine zum Anzeigen des Schmiermittelniveaus dienende Einrichtung vorgesehen ist, welche eine mittels einer Feder (70) vorgespannte Fahne (63) sowie einen Magneten (64) zur Ansteuerung eines Kontakts (61) aufweist, und daß die Bewegung der Fahne (63) durch eine schiefe Ebene (66) begrenzt ist.