DE2458317B2 - Spreizdübel - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft einen in ein Bohrloch einer Grundfläche einzusetzenden Spreizdübel mit einer von
ihrem inneren Ende aus mehrfach geschlitzten Spreizhülse, die durch wenigstens einen in das geschlitzte
Hülsenende eingreifenden konischen Spreizkörper aufweitbar ist, ferner mit einem die Spreizhülse
durchsetzenden und in Gewindeeingriff mit dem Spreizkörper stehenden Gewindebolzen, dessen Schaft
im Anschluß an das ungeschlitzte Ende der Spreizhülse eine Abstandshülse trägt, die durch den Bolzenkopf
oder eine auf den Gewindebolzen aufgeschraubte Mutter mit zwischengelegter Unterlegscheibe auf dem
Gewindebolzen gehalten ist und die beim Anziehen des Bolzenkopfs bzw. der Mutter auf die Spreizhülse
ausgeübte Axialkraft überträgt, wobei an der Unterlegscheibe innerhalb des Durchmessers der Bohrung eines
zu befestigenden Gegenstandes an der Stirnseite der Abslandshülse anliegende Mittel vorgesehen sind, durch
die der Abstand zwischen der der Grundfläche zugewandten Unterseite der Unterlegscheibe und der
Spreizhülse unter der Einwirkung einer hinreichend hohen Axialkraft durch elastische oder bleibende
Verformung um ein bestimmtes Maß verringerbar ist.
Spreizdübel dieser Art dienen beispielsweise zur Befestigung von Werkstücken auf einer Grundfläche in
Durchsteckmontage, wobei die in der Grundfläche eingebrachte Bohrung ebenso wie die Bohrung in dem
zu befestigenden Werkstück so groß bemessen sind, daß der Spreizdübel nach dem Anlegen des Werkstücks an
die Grundfläche in der vorgesehenen Befestigungslage durch die dann in Flucht liegenden Bohrungen bis zur
Anlage der Unterlegscheibe bzw. des Bolzenkopfes an der Werkstückoberfläche eingeschoben werden kann.
Durch Drehen des Bolzenkopfs bzw. der Mutter mit einem geeigneten Werkzeug wird der Spreizkörper in
das geschlitzte Ende der Spreizhülse hineingezogen, so daß diese sich durch Aufspreizen in der durch die Länge
der Abstandshülse und der Spreizhülse vorgegebenen Tiefe in der Bohrung der Grundfläche verankert Da die
Spreizhülse und die an ihr abgestützte Abstandshülse nach der Verankerung in Axialrichtung nicht mehr
weiter in die Bohrung verschiebbar sind, ist durch elastisch oder bleibend verformbare Mittel dafür Sorge
getragen, daß ein zusätzlicher Spannweg zur Verfügung steht, der ein festes Aufspannen des Werkstücks auf die
Grundfläche ermöglicht. Neben einer zumindest partiellen Verformbarkeit der Abstandshülse des Dübels selbst
(CH-PS 3 38 589; DE-OS 18 02 964; DE-OS 21 50 572) wird der zum Aufspreizen erforderliche Spannweg bei
anderen bekannten Spreizdübeln (DE-GM 72 38 211; US-PS 12 76 708) der eingangs erwähnten Art durch
Anordnung eines deformierbaren Kunststoffringes oder einer Feder zwischen der Abstandshülse und der das
Werkstück haltenden Unterlegscheibe konstruktiv verwirklicht. Wegen des Erfordernisses der Bearbeitung
der Abstandshülse bzw. der Verwendung eines zusätzlichen verformbaren Bauteils werden die bekannten
Spreizdübel im Vergleich zu Spreizdübeln ohne Nachspannmöglichkeit verteuert.
Demgegenüber liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, einen Spreizdübel zu schaffen, der die
vorteilhafte Möglichkeit des Nachspannens nach dem Setzen der Spreizhülse ebenfalls hat, im Vergleich zu
den bekannten Spreizdübeln jedoch preiswerter herstellbar ist.
Ausgehend von einem Spreizdübel der eingangs erwähnten Art wird diese Aufgabe erfindungsgemäß
so dadurch gelöst, daß die den Abstand verringernden Mittel als aus der Scheibenebene der Unterlegscheibe
herausgepreßte Abschnitte ausgebildet sind, die durch die beim Anziehen der Mutter bzw. des Bolzenkopfes
erzeugte Axialkraft in die Scheibenebene zurückverformbar sind. Die den gewünschten Spannweg ermöglichenden
Maßnahmen sind also erfindungsgemäß weder durch eine spezielle Ausgestaltung der Distanzhülse
noch durch einen gesonderten verformbaren Bauteil verwirklicht, sondern durch die partielle verformbare
Ausbildung der Unterlegscheibe. Da die in der erfindungsgemäßen Weise aus der Unterlegscheibe
herausgepreßten verformbaren Abschnitte zugleich mit der Herstellung der Unterlegscheibe im gleichen
Stanzpreßvorgang hergestellt werden können und kein erhöhter Materialverbrauch anfällt, können die erfindungsgemäß
ausgebildeten Unterlegscheiben und damit der gesamte Spreizdübel praktisch zum gleichen Preis
wie ein nicht nachspannbarer Dübel der hier in Frage
stehenden Art hergestellt werden.
Scheiben mit partiell elastisch verformbaren Abschnitten sind in Form von sogenannten selbstspannenden
Sicherungsringen zwar bekannt (DE-OS 19 46 340).
Diese Scheiben dienen jedoch zur Sicherung von aufgeschraubten Muttern und können ihre Funktion nur
erfüllen, wenn die verformten Abschnitte elastisch sind.
Die bekannten Sicherungsscheiben müssen also aus federelastischem Stahl hergestellt werden. Dagegen ist
der erfindungsgemäße Dübel auch mit solchen Scheiben voll funktionsfähig, bei denen die verformbaren
Abschnitte beim Setzen des Dübels bleibend verformt werden.
In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung
sind in die Unterlegscheibe von ihrer Bohrung ausgehende kurze Schlitze eingestanzt und neben den
Schlitzen liegendes Material ist aus der Scheibenebene heraus verformt, wobei die Ausgestaltung so getroffen
ist, daß wenigstens zwei, vorzugsweise wenigstens drei
in gleichmäßigen Winkelabständen um die Bohrung verteilt angeordnete Schlitze vorgesehen sind.
Die Erfindung ist in der folgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels in Verbindung mit der Zeichnung
näher erläutert, und zwar zeigt
F i g. 1 eine Seitenansicht eines erfindungsgemäßen Spreizdübels;
F i g. 2 eine unter Verwendung des in F i g. 1 gezeigten Spreizdübels hergestellte Befestigungsanordnung eines
Werkstücks auf einer Grundfläche, wobei der Dübel teilweise im Schnitt dargestellt ist;
F i g. 3 eine maßstäbliche vergrößerte Teilansicht des durch den strichpunktierten Kreis 3 in F i g. 2 gekennzeichneten
Teils der Befestigungsanordnung;
Fig.4 eine erfindungsgemäß für den Spreizdübel
verwendete Unterlegscheibe und
Fig.5 eine Schnittansicht entlang der Linie 5-5 in Fig. 4.
Fig. 1 zeigt Dinen in seiner Gesamtheit mit 10 bezeichneten, in der erfindungsgemäßen Weise ausgebildeten
Spreizdübel. Der Dübel IO besteht aus einer an einem Ende mehrfach geschlitzten Spreizhülse 12, in
deren geschlitztes Ende ein konischer Spreizkörper 14 eingreift. Der Spreizkörper 14 ist mit Innengewinde
versehen und steht in Gewindeeingriff mit einem langgestreckten Gewindebolzen 16, der die Spreizhülse
12 und eine vor der Spreizhülse angeordnete Abstandshülse 18 durchsetzt. Auf das der Spreizhülse abgewandte
Ende des Gewindebolzens 16 ist eine Unterlegscheibe 20 aufgeschoben. Eine vor der Unterlegscheibe 20 auf
den Gewindebolzen 16 aufgeschraubte Mutter 22 hält die Einzelteile des Spreizdübels 10 zusammen und dient
gleichzeitig zum Spreizen des Dübels 10. Anstelle der Mutter 22 könnte das äußere Ende des Gewindebolzens
16 auch mit einem einstückig am Gewindebolzen angesetzten Bolzenkopf versehen sein, an dem ein
Schraubenschlüssel angesetzt werden kann.
Von der Unterseite der Unterlegscheibe 20 springen eine Reihe von in die Ebene der Scheibe zuruckverformbaren
Vorsprüngen 24 vor, wodurch die der Unterlegscheibe zugewandte Stirnseite der Abstandshülse 18 den
in der Zeichnung erkennbaren Abstand (siehe auch Abstand χ in F i g. 2 und 3) von der Scheibenunterseite
hat.
In F i g. 2 ist die Befestigung eines mit 26 bezeichneten Gegenstands auf der Grundfläche 28 eines Untergrundes
30 gezeigt, der beispielsweise eine Betonwand sein möge.
Der zu befestigende Gegenstand 26 und der Untergrund 30 sind mit fluchtenden Bohrungen gleichen
Durchmessers versehen, wobei der Bohrungsdurchmesser so gewählt ist, daß die Spreizhülse 12 in
ungespanntem Zustand ebenso wie die ihr im Durchmesser etwa entsprechende Abstandshülse von der
Außenseite des zu befestigenden Gegenstandes 26 aus durch die Bohrung 32 in die Bohrung 34 eingeschoben
werden kann, bis die Unterlegscheibe 20 an der Oberfläche des Gegenstandes 26 zur Anlage kommt.
ι ο Diese Art der Montage, bei welcher der Dübel durch die
Bohrung des zu befestigenden Gegenstandes in die Bohrung des Untergrundes eingeschoben wird, wird
auch Durchsteckmontage genannt.
Nach dem Einführen des Dübels in der vorstehend beschriebenen Weise wird die Spreizhülse 12 bei
gleichzeitigem Andrücken des Gegenstandes 26 an der Grundfläche 28 durch Drehen der Mutter 22 gespreizt,
wodurch eine Verankerung der Spreizhülse 12 in der Bohrung 34 erfolgt Wenn als Unterlegscheibe die
übliche ebene Unterlegscheibe Verwendung finden würde, könnte eine zusätzliche Verspannung des zu
befestigenden Gegenstandes 26 gegen die Grundfläche 28 nicht mehr erfolgen, weil die mit ihrem inneren Ende
an der gesetzten Spreizhülse 12 abgestützte Abstandshülse 18 dann mit ihrem äußeren Ende in satter Anlage
an der Unterlegscheibe stehen würde und ein weiteres Anspannen der Scheibe nicht möglich wäre.
Erfindungsgemäß weist die Scheibe jedoch an ihrer der Abstandshülse 18 zugewandten Unterseite die
erwähnten, in die Scheibenebene zurückverformbaren Vorsprünge 24 auf, so daß ein zusätzlicher Spannweg
oder Nachlauf χ für die Verspannung des Gegenstandes 26 zwischen der Grundfläche 28 und der Unterlegscheibe
20 zur Verfügung steht. Dadurch ist sichergestellt, daß der Gegenstand 26 mit hinreichender Anpreßkraft
an der Grundfläche 28 befestigt werden kann, auch wenn die Verbindung nach dem Setzen der Spreizhülse
12 zunächst noch keine hinreichende Festigkeit hatte.
Die erfindungsgemäß in Verbindung mit dem Spreizdübel 10 verwendete Unterlegscheibe 20 ist in
den Fig.4 und 5 gezeigt. Die Vorsprünge 24 in der
Scheibe 20 sind dadurch gebildet, daß von der Mittelbohrung 36 der Scheibe 20 aus in gleichmäßigen
Winkelabständen zueinander versetzt drei kurze radiale Schlitze 38 in die ebene Scheibe eingestanzt und das sich
jeweils auf einer Seite an den Schlitzen anschließende Material der Scheibe aus der Scheibenebene herausgepreßt
ist. Die so gebildeten Vorsprünge 24 lassen sich bei hinreichend starkem Anziehen der Mutter 22 wieder
in die Ebene der Scheibe 20 zurückverformen.
Es ist darauf hinzuweisen, daß die vorstehend beschriebene erfindungsgemäße Unterlegscheibenausgestaltung
nicht nur bei den in den Fig. 1 und 2 gezeigten, mit lediglich einem am inneren Ende der
Dübel angeordneten Spreizkörper konisch aufspreizbaren Dübeln verwirklichbar ist, sondern daß die
verformbare Unterlegscheibe 20 auch bei zylindrisch spreizenden Dübeln der aus den deutschen Patentschriften
12 30621 und 16 25 394 bekannten Art eingesetzt werden können, bei denen zusätzlich zu dem am inneren
Ende des Spreizdübels vorgesehenen Spreizkörper auch im Bereich des äußeren Spreizdübelendes ein weiterer
Spreizkörper angeordnet ist.
Da derartige zylindrisch oder doppelt spreizende Dübel einerseits aus den benannten Patentschriften
bekannt sind, und andererseits die Weiterbildung dieser Dübel in Richtung auf die Erfindung eine Anpassung nur
der Unterlegscheibe erfordert, die mit dem entspre-
chenden Teil des in Verbindung mit den F i g. 1 und 2 ausführlich beschriebenen Dübels identisch ist, wird auf
eine Beschreibung der Erfindung in Verbindung mit solchen doppelt spreizenden Dübeln zur Vermeidung
von Wiederholungen verzichtet.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (3)
1. In ein Bohrloch in einer Grundfläche einzusetzender Spreizdübel mit einer von ihrem inneren
Ende aus mehrfach geschützten Spreizhülse, die durch wenigstens einen in das geschlitzte Hülsenende
eingreifenden konischen Spreizkörper aufweitbar ist, ferner mit einem die Spreizhülse durchsetzenden
und in Gewindeeingriff mit dem Spreizkörper stehenden Gewindebolzen, dessen Schaft im Anschluß
an das ungeschlitzte Ende der Spreizhülse eine Abstandshülse trägt, die durch den Bolzenkopf
oder eine auf den Gewindebolzen aufgeschraubte Mutter mit zwischengelegter Unterlegscheibe auf
dem Gewindebolzen gehalten ist und die beim Anziehen des Bolzenkopfs bzw. der Mutter auf die
Spreizhülse ausgeübte Axialkraft überträgt, -vobei
an der Unterlegscheibe innerhalb des Durchmessers der Bohrung eines zu befestigenden Gegenstandes
an der Stirnseite der Abstandshülse anliegende Mittel vorgesehen sind, durch die der Abstand
zwischen der der Grundfläche zugewandten Unterseite der Unterlegscheibe und der Spreizhülse unter
der Einwirkung einer hinreichend hohen Axialkraft durch elastische oder bleibende Verformung um ein
bestimmtes Maß verringerbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß die den Abstand verringernden
Mittel als aus der Scheibenebene der Unterlegscheibe (20) herausgepreßte Abschnitte
(24) ausgebildet sind, die durch die beim Anziehen der Mutter (22) bzw. des Bolzenkopfes erzeugte
Axialkraft in die Scheibenebene zurückverformbar sind.
2. Spreizdübel nach Anspruch I1 dadurch gekennzeichnet,
daß in die Unterlegscheibe (20) von ihrer Bohrung (36) ausgehende kurze Schlitze (38)
eingestanzt sind, und daß neben den Schlitzen liegendes Material aus der Scheibenebene herausverformt
ist.
3. Spreizdübel nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß wenigstens zwei, vorzugsweise wenigstens drei in gleichmäßigen Winkelabständen um die
Bohrung (36) verteilt angeordnete Schlitze (38) vorgesehen sind.
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