DE2444563C2 - Verfahren und Vorrichtung zum elektrostatischen Pulverbeschichten in einem Tauchbehälter - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum elektrostatischen Pulverbeschichten in einem TauchbehälterInfo
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- B05B5/1683—Arrangements for supplying liquids or other fluent material specially adapted for particulate materials
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur elektrostatischen Pulverbeschichtung
in einem Tauchbehälter, insbesondere unter Verwendung von Luft oder anderer Trägergasströme zum
Transportieren. Aufladen und Versprühen der Feststoffpartikel eines pulverförmigen Beschichtungsstoffes.
Das elektrostatische Auftragen einer Pulverschicht unter Verwendung von Gasen, in der Regel Luft, zum
Aufwirbeln oder Versprühen von Feststoffpartikeln ist bei der Oberflächenbeschichtung mit Kunststoffen
allgemein bekannt.
Die Beschichtung erfolgt dabei in elektrostatischen Wirbelschichtanlagen oder mittels geeigneter Sprüh
vorrichtungen in Beschichtungsständen oder -kabinen. Die bekannten Verfahren und Vorrichtungen zum
elektrostatischen Beschichten in einer Wirbelschicht benötigen zur Aufladung der Pulverteilchen Elektrodenanordnungen,
die innerhalb des Tauchbehälters angeordnet und zur Erzeugung von Koronaentladungen
an Hochspannungsquellen angeschlossen sind.
Mit dem Einsatz der Hochspannung ist neben den Kosten für den Generator insbesondere der Nachteil
einer hohen Explosionsgefahr verbunden, wenn die geerdeten Werkstücke zum Zwecke der Beschichtung
in die Wirbelschicht selbst oder in die darüber befindliche Austragszone der Pulverwirbelschicht eingetaucht
und die Mindestabstände zu den innerhalb des
!5 Teuchbehälters angeordneten Hochspannung führenden
Elektroden nicht eingehalten werden. Die Funkenentladungen zwischen Werkstück und Koronaelektroden
stellen für das Pulver-Luft-Gemisch eine Zündquelle dar und erhöhen die Explosionsgefahr, weshalb der
Einsatz derartiger elektrostatischer Beschichtungsanlagen aus sicherheitstechnischen Gründen bedenklich ist
bzw. die Verwendung von Inertgas erfordert.
Außerdem lagert sich an den Koronaelektroden ein Teil der Feststoffpartikel an, die di<. Koronaentladungen
schwächen, zu einer ungleichmäßigen Aufladung der Feststoffpartikel führen und Ungleichmäßigkeiten in
der Schichtdicke verursachen.
Weiterhin ist die Beschichtung wegen der unterschiedlichen Verteilung der Feststoffpartikel in der
*o Wirbelschicht auf kleine Werkstücke oder gestreckte
Profile beschränkt.
Um die genannten Nachteile zu beseitigen, wurde in der DE-OS 20 25 068 vorgeschlagen, im Fließbett durch
ein Propellertriebwerk eine Pulverzirkulation zu erzeu-
Jj gen und die Koronaelektroden durch eine Zwischenwand
vom eigentlichen Beschichtungsraum abzutrennen. Durch diese Maßnahme wird die Explosionsgefahr
jedoch nicht wesentlich vermindert, da die Hochspannungselektroden weiterhin von ei^sr zündfähigen
Pulverwolke umspült werden und bei Auslösung eines Funkens — z. B. durch Pendeln ode: Abreißen eines
Werkstückes — die entstehende Flamme sich im gesamten Behälter ausbreiten kann.
' Der Einsatz von der Werkstückoberfläche angepaß-
■»5 ten porösen oder gitterförmigen Elektroden, wie sie in
der DE-OS 20 29 757 beschrieben sind, bringt zwar eine Verbesserung der Schichtgleichmäßigkeit, zugleich wird
aber die Wahrscheinlichkeit der Bildung zündfähiger Funken erhöht.
Um die mit dem Einsatz der Hochspannung verbundenen Gefahren zu vermindern, wurden bereits
Beschichtungsverfahren vorgeschlagen, bei denen das Pulver im Vorratsbehälter (DD-PS 70 512) oder beim
pneumatischen Transport (DD-OS 15 77 757) durch clektrokinetische Effekte aufgeladen und mittels pistolenförmiger
Sprühgeräte in Beschichtungskabinen auf die Werkstückoberfläche aufgetragen wird. Wie alle
Verfahren zum elektrostatischen Pulverbeschichten mit Sprühgeräten in offenen Ständen oder geschlossenen
so Kabinen haben diese jedoch den Nachteil, daß der
Beschichtungswirkungsgrad relativ gering ist und aufwendige Rückgewinnungsanlagen zur Sammlung
und Wiederaufbereitung des am Werkstück vorbeigesprühten Pulvers erforderlich sind.
h-·" Hierfür wird z.B. in der DE-OS 16 46 104 ein
Pulverkreislauf mit einem Zyklon zur Aussonderung des Grobanteils im Pulver und ein Luftfilter für den
Feinanteil mit gemeinsamem Sammelbehälter zur
Erhaltung der Parlikelmischung vorgeschlagen. Zweck
der Erfindung ist deshalb, ein Verfahren und eine Vorrichtung zur elektrostatischen Pulverbeschichtung
in einem Tauchbehälter zu schaffen, durch die mit geringem anlagentechnischem Aufwand eine gleichmä- ϊ
ßige Beschichtung auch größerer Werkstücke bei einem hohen Beschichtungswirkungsgrad ermöglicht und die
Explosionsgefahr in einer elektrostatischen Wirbelschichtanlage vermindert wird.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen iu Aufladevorgang zu ermöglichen, der zu einer homogenen
Ladungsdichte im Tauchbehälter führt und den Einsatz an Hochspannung liegender Elektroden erübrigt
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, daß die vorzugsweise geerdeten Werkstücke zur
Beschichtung in einen Behälter getaucht werden, der ein mittels Luft oder einem anderen Trägergas fluidisiertes
Pulver enthält, wobei das Pulver mittels eines Strahlapparates in einem ständigen Kreislauf zwischen
dem Tauchbehälter und einer außerhalb des Tauchbehälters angeordneten elektrostatischen Aufladevorrichtung
gehalten wird.
Durch die ständige Umwälzung des Pulvers über eine sich außerhalb des Tauchbehälters befindliche Ausladeeinrichtung
wird die Ladung der Feststoffpartikel der Pulverfüllung kontinuierlich regeneriert, und es stellt
sich eine konstante und homogene Ladungsdichte im Tauchbehälter ein.
Beim erfindungsgemäßen Verfahren wird die Pulverfüllung im Tauchbehälter in der Regel über porösen
Boden- und/oder Wandflächen fluidisiert, wobei der Beschichtungsvorgang durch das Eintauchen von
Werkstücken mit zur Ladung der Pulverteilchen entgegengesetztem Potential, vorzugsweise Erdpoten- ίϊ
tial, in die Wirbelschicht und/oder in die darüber befindliche Austragszone und/oder durch eine Umspülung
mit der mittels fest oder beweglich angeordneter Sprühköpfe eingeblasenen Pulverwolke erfolgt. Die bei
der Beschichtung aus dem Tauchbehälter ausgetragene <to
Pulvermenge kann erfindungsgemäß durch vollständiges oder teilweises Umschalten der Ansaugseite eines
Strahlapparates oder über einen weiteren Strahlapparat aus einem Pulvervorralsbehälter nachdosiert werden.
Das aus dem Tauchbehälter nach oben entweichende überschüssige Gas kann gemäß der Frfindung abgesaugt
und als Trägergasstrom dem Strahlapparat zugeführt werden.
Eine erfindungsgemäße Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens beste!;', aus einem Tauchbehälter
mit isolierenden Innenflächen und Mitteln zur Zu- und Abführung von Gas und Pulver, wobei der Tauchbehälter
mindestens mit einem Strahlapparat verbunden ist, dessen Absaugrohr im unteren Bereich des Tauchbehälters
angeschlossen ist, und dessen Mischrohr, das ■>■>
zugleich eine elektrokinetische Aufladeeinrichtung bildet, vorzugsweise in den oberen Bereich des
Tauchbehälters mündet.
Zur Erhöhung der elektrischen Aufladung können auch mehrere derartige Strahlapparate parallel oder in w>
Reihe geschaltet sein.
Erfindungsgemäß kann der untere Bereich des Tauchbehälters ganz oder teilweise mit einem horizontalen,
schrägwandigen oder trichterförmigen porösen Ausströmboden ausgerüstet sein, wobei die Ansaugroh- tv,
re der Strahlapparate unmittelbar in diese Bodenteile eingefügt sind. Das Einblasen des aufgeladenen Pulvers
in die Tauchbehälter erfolgt zweckmäßigerweise mittels Sprühejnrichtungen, die unmittelbar oder über
Schlauchleitungen an den Strahlapparaten angeschlossen sind.
Weiterhin können vorzugsweise an der oberen Behälterkante Absaugeinrichtungen angeordnet sein,
die über Verdichter die Strahlapparate mit Trägergas speisen.
In einer weiteren vorteilhaften Ausbildung der Erfindung ist am Absaugrohr des Strahlapparates ein
zur Einstellung der Umwälzgeschwindigkeit und/oder Nachdosierung dienendes Stellglied angeordnet
Aus der vorstehenden Beschreibung geht hervor, daß das erfindungsgemäße Verfahren und die vorgeschlagenen
Vorrichtungen von allen bekannten Beschichtungsverfahren abweichen und auf neuem Weg eine
Pulverbeschichtung in einem Tauchbehälter ermöglichen, die alle Vorteile einer elektrostatischen Beschichtung
in einem Wirbelbett oder mittete Sprüheinrichtungen gewährleistet.
Da für ons erfindungsgemäße Verfahren keine
hochspannungsführenden Elektroden üci Tauchbehäiter
erforderlich sind, besteht keine Explosionsgefahr durch Funkenüberschlag zwischen Hochspannungselektrode
und Werkstück, und bei elektrokinetischer Aufladung der Feststoffpartikel erübrigt sich die Verwendung
eines Hochspannungsgenerator. Durch die Beschichtung
in einem Tauchbehälter ist der Einsatz einer Pulverrückgewinnungsanlage für das am Werkstück
vorbeigesprühte Pulver nicht notwendig. Mit der Aufladung des Pulvers außerhalb des Tauchbehälters
wird die Ladungshöhe und die Homogenität der Ladungsverteilung unabhängig vom Werkstück, was
eine gleichmäßigere Beschichtung gewährleistet. Das Einsprühen der geladenen Pulverwolke im oberen
Behälterteil und/oder das gezielte Umspulen der Werkstücke mit der geladenen Pulverwolke schafft die
Voraussetzungen für eine Pulverbeschichtung von Werkstücken mit größeren Abmessungen.
Das erfindungsgemäße Verfahren und die erfindungsgemäße Vorrichtung werden an einigen Ausführungsbeispielen näher erläutert.
Die zugehörigen Zeichnungen zeigen
F i g. 1 die Schnittdarstellung einer Beschickungsvorrichtung,
F i g. 2 die Schnittdarstellung einer Bescbichtungsvorrichtung
nvt porösem Boden und Sprühköpfen,
Fig. 3 Schnittdarstellung einer weiteren Ausführungsform der Beschichtungsvonichtung mit Luftverdichter
und Nachdosierung aus einem Vorratsbehälter.
Gemäß Fig. 1 gelangt aus dem Tauchbehälter !,der
aus Isolierstoff besteht. Pulver über das Ansaugrohr 3 des Strahlapparates zur Verwirbelung durch den
Gasstrom 5 über das Mischrohr 6 wieder in den Behälter 1. Durcn Verwirbelung im Mischrohr 6, das mindestens
zum Teil aus Isolierstoff besteht, erfolgt eine elektrokinetische Aufladung der Pulverteilchen, die aufgrund
einer ständigen Kompensation der Oberflächenladung an der Innenwand des Mischrohres 6 mittels einer
vorzugsweise geerdeten Elektrode 7 unterstützt wird. Die Beschichtung erfolgt durch Besprühen des geerdeten
Werkstücks 8 mit der geladenen Pulverwolke 9. Die Aufladung kann ebenso über Koronaelektrrden vorgenommen
werden, die im äußeren Pulverkreislauf angeordnet und an einen Hochspannungsgenerator
angeschlossen sind.
In einem Ausführungsbeispiel gemäß F i g. 2 wird das
Pulver im Tauchbehäiter 1 über einen porösen Boden IO mittels eines Gasstromes 11 fluidisiert. Das Pulver
durchströmt zwei hintereinandcrgeschalteie Strnhlapparate
4 und wird mittels eines Sprühkopfes in den Tauchbehälter 1 eingesprüht. Die Beschichtung erfolgt
wahlweise in der Wirbelschicht 13. der Austragszone 14 und/oder der eingesprühten Pulverwolke 9.
In dem in F i g. 3 dargestellten Ausführtingsbeispiel
wird die überschüssige Luft mit Hilfe des Luftverdichters 15 über die Absaugöffnungen 16 am oberen
Behälterrand abgesaugt und dem Strahlapparat 4 als Trägergas 5 zugeführt. Zur Nachdosierung und
Einstellung der IJmwäl/geschwindigkeit der Pulverfül· lung wird das Ansaugrohr 3 des Strahlapparates 4 über
ein Stellglied 17 teilweise oder vollständig mit dem Pulvervorratsbehälter 18 verbunden. Die Nachdosierung
aus dem Vorratsbehälter 18 kann jedoch ebenso mit einem zusätzlichen Strahlapparat erfolgen.
Hier/u 2 Blatt Zeichnungen
Claims (7)
1. Verfahren zum elektrostatischen Pulverbeschichten von vorzugsweise geerdeten Werkstücken
durch Tauchen dieser Werkstücke in einen Behälter, der ein mittels Luft oder anderem Trägergas
fluidisiertes Beschichtungspulver enthält, d a durch gekennzeichnet, daß das Pulver
mittels eines Strahlapparates ständig in einem Kreislauf zwischen dem Tauchbehälter und einer
außerhalb des Tauchbehälters angeordneten elektrostatischen Aufladevorrichtung gehalten wird.
Z Verfahren nach Anspruch I1 dadurch gekennzeichnet,
daß das aus dem Tauchbehälter entweichende überschüssige Gas abgesaugt und als Tragergas dem Strahlapparat zugeführt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die während des Beschichtungsvorganges
aus dem Tauchbehälter ausgetragene Pulvermesje aus einem Pulvervorratsbehälter
durch vollständiges bzw. teilweises Umschalten der Ansaugseite eines Strahlapparates aus diesem
Vorratsbehälter oder über einen weiteren Strahlapparat nachdosiert wird.
4. Vorrichtung zur elektrostatischen Pulverbeschichtung nach dem Verfahren gemäß den Ansprüchen
1 bis 3, mit einem Tauchbeiiälter und Mitteln
zur Zu- und Abführung von Gas und Pulver, dadurch gekennzeichnet, daß ein oder mehrere Strahlapparat^)
(4), dessen (deren) Mischrohr(e) (6) gleichzeitig eine elektrokinetische Aufladeeinrichtung bildet(n),
mit dem Ansaugrohr (3) im unteren und mit dem Mischrohr (6) im oberen Bereich -^es Tauchbehälters
(1) mit isolierender innenfläche angeschlossen sind.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, Jadurch gekennzeichnet,
daß der untere Bereich des Tauchbehälters (1) ganz oder teilweise mit einem horizontalen,
schrägwandigen oder trichterförmigen porösen Ausströmboden (10) ausgerüstet ist und die Ansaugrohre
(3) der Strahlapparate (4) in diesen porösen Boden (10) eingefügt sind.
6. Vorrichtung nach den Ansprüchen 4 und 5, dadurch gekennzeichnet, daß am oberen Behälterrand
Öffnungen (16) für eine Absaugeinrichtung vorhanden sind, die über einen Verdichter (15) den
Strahlapparat (4) mit dem Trägergas (5) speist.
7. Vorrichtung nach den Ansprüchen 4 bis 6. dadurch gekennzeichnet, daß am Ansaugrohr (3) des
Strahlapparates (4) ein zur Einstellung der Umwälzgeschwindigkeit und/oder Nachdosierung dienendes
Stellglied (17) angeordnet ist.
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