DE2423694A1 - Verfahren und vorrichtung zur herstellung eines plattenfoermigen bauelementes - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zur herstellung eines plattenfoermigen bauelementesInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines plattenförmigen
Bauelementes aus einer aushärtenden, anfangs pastenähnlichen Masse, sowie eine Vorrichtung zur Durchführung dieses
Verfahrens.
Derartige plattenförmige Bauelemente finden Verwendung als Wand,
als ΐι-ennwand, als Decke, Bodenplatte oder dergleichen, wobei
die Elemente ggf. als selbsttragende Bauelemente eingesetzt werden«
Bisher werden diese Bauelemente in einer flachen, kastenförmigen Gußform gegossen und in dieser Form auch ausgehärtet» Man geht aus
von einem Trägermaterial wie z.B. einem Sand-Zement-Mörtel und
leichteren oder schwereren Zuschlägen wie Polystyrolschaumkörner, Kies oder dergleichen. Da das Aushärten dieses Materials einige
Stunden erfordert, sind zur wirtschaftlichen Herstellung derartiger Bauelemente zahlreiche teure Gußformen erforderlich. Man strebt
eine möglichst große Länge der Bauelemente an. Dabei hat sich in der Praxis eine Länge von z„3. 3500 ßlm als zweckmäßig erwiesen.
Die Breite kann in einer Größenordnung von z.B„ 600 mm liegen.
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-O-
Gußformen mit einer Grundfläche von 3500 χ 600 mm sind außerordentlich
teuer, zumal diese Formen absolut plan sein müssen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das vorbekannte Verfahren
sowie die bisher bekannte Vorrichtung so zu verbessern, daß die Gußform nur noch zum Gießen des Bauelementes, nicht aber
mehr zu des-sen Aushärtung erforderlich ist„
Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß in einer flachen Gußform, deren Länge, Breite und Dicke etwa denen
des plattenförmigen Bauelementes entsprechen,«lindestens eine
Bewehrung aus Metall, Kunstharz oder dergleichen angeordnet wird, die sich im wesentlichen über die gesamte Oberfläche der Gußform
erstreckt und an deren einen Stirnseite durch eine Öffnung etwas über die Gußform hinausragt, wobei diese Öffnung die äußerste
Breite und Stärke des Bauelementes begrenzt, daß die Gußform mit der pastenähnlichen Masse gefüllt wird, daß auf die Teile
der Bewehrung, die über die Gußforin hinausragen, nach oben eine Zugkraft ausgeübt wird, so daß die ganze Bewehrung mit der daran
haftenden Masse aus der Gußfonn lotrecht nach oben gezogen wird, und daß das Bauelement außerhalb der Gußform zum Aushärten lotrecht
an seiner Bewehrung aufgehängt wird,
Da das Füllen der Gußfonn und das Herausziehen der Bewehrung mit
der daran haftenden Masse aus der Gußfonn sehr schnell durchzuführen
ist - das Herausziehen erfordert zQB, nur etwa 45 Sekunden
-,steht die Gußfonn praktisch sofort wieder zur Herstellung
des nächsten Bauelementes zur Verfügung·
Es ist vorteilhaft, wenn die Gußform beim Einbringen der Bewehrung
und dem Einfüllen der Masse sich in einer angenähert horizontalen Stellung befindet und vor dem Einsetzen der Zugkraft
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in vertikale Stellung gekippt wird. Es liegt auf der Hand, daß das Füllen einer in der Horizontalen liegenden Gußform besonders
einfach ist, und daß die Gußform selbst auch einfacher gestaltet sein kanno So kann die Gußform im wesentlichen aus
einer flachen rechteckigen Grundplatte und einer senkrecht hierzu angeordneten Stirnwandung bestehen, in der die Öffnung vorgesehen
ist«, Außerdem kann die Gußform um eine horizontale Welle
verschwenkbar sein.
Die Erfindung betrifft außerdem eine Vorrichtung zur Durchführung des vorstehend erläuterten Verfahrens, sowie eine bei diesem
Verfahren verwendete Gußform und das hergestellte Bauelement selbst.
Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung, in der die Erfindung unter Bezugnahme
auf eine vorzugsweise verwendete Vorrichtung näher erläutert wird.
Danach ist eine Gußform 1 um eine horizontale Welle 2 verschwenkbar
gelagert. Während des Füllvorganges befindet sich die Gußform entsprechend der strichpunktierten Darstellung in horizontaler
Lage.
Oberhalb der Gußform 1 weist die dargestellte Vorrichtung einen Rahmen auf, der im wesentlichen aus zwei lotrechten Ständern 3
besteht, die an ihrem oberen Ende über eine Traverse 4 miteinander
verbunden sind. Die Ständer 3 bilden eine Führung für Laufrollen 5 oder dergleichen, die zu einer Klemmeinrichtung 6
gehören, die ihrerseits Z0B. Druckluftzylinder 7 aufweist«
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An der Klemmeinrichtung 6 greifen Zugseile San, die über Umlenkrollen
9 auf eine Winde 10 geführt sind und von dieser angehoben und abgesenkt werden könneno Die Uralenlcrollen 9 sowie die Winde
10 sind an der Traverse 4 befestigt.
In der dargestellten, bevorzugten Ausführungsform besteht die
Gußform 1 im wesentlichen aus einer Grundplatte 11, die etwa dieselbe oder eine etwas größere Oberfläche aufweist als das
herzustellende Bauelement 12. Demnach hat die Grundplatte 11 etwa die Größe 3500 χ 6θΟ mm. An der linken oder rechten Stirnseite
der Grundplatte 11 ist eine Wandung 13 vorgesehen, die mit der Grundplatte 11 eine für die Erfindung wesentliche Öffnung
l4 bildet, deren Breite und Höhe den entsprechenden Größen des herzustellenden Bauelementes 12 entsprechen.
Da nicht die Wandung 13, sondern lediglich die Öffnung 14 von
Bedeutung ist, kann letztere auch durch einen winklig gebogenen Stahlstreifen definiert werden, dessen Einlaufseite etwas nach
außen aufgebogen ist. Die Anordnung der Öffnung 14 ergibt sich aus der Kipprichtung der Gußform I0
Auf die Grundplatte 11 wird zunächst eine dünne Materialschicht aufgebracht, die zeB„ aus Sand-Zement-Mörtel als Trägermaterial
und aus Polystyrolkörnern als Zuschlag bestehen kann. Darauf wird eine Bewehrungsschicht 15 eingelegt, z.B0 ein Drahtnetz,
eine perforierte Platte, ein Kunstharzgitter oder dergleichen. Anschließend wird auf die Bewehrung eine weitere Materialschicht
gegossen. Soweit eine zweite Bewehrung 16 vorgesehen werden soll, muß dies erfolgen, bevor die ganze Gußform bis zu der Höhe entsprechend
der gewünschten Stärke des herzustellenden Bauelementes gefüllt ist. Wird nur eine Bewehrung 15 vorgesehen, so liegt
diese etwa in der Mitte des Bauelementes. Wesentlich ist in
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jedem Fall, daß die Bewehrung 15, 16 durch die Öffnung Ik etwas
über die Gußforra 1 hinausragt.
Nach dem Füllen der Gußform 1 wird diese um 90 um die horizontale
Welle 2 in eine lotrechte Stellung verschwenkt und hier arretiert. Diese Stellung ist in der Figur in ausgezogenen Linien
dargestellt. Daraufhin greift die Klemmeinrichtung 6 an den Enden der Bewehrungen 15» l6 an, die durch Betätigung der
Winde 10 durch die Öffnung Ik aus der Gußforni 1 herausgezogen '.
werden. Die in der oberen Stirnwandung I3 vorgesehene Öffnung Ik
wirkt dabei als Kalibrieröffnung, die die Querschnittsform des
Bauelementes definiert. Die Bewehrungen 15, l6 haben gegenüber dem umgebenden Material eine ausreichende Haftung, so daß die
Gußform 1 auf die geschilderte Weise vollständig geleert werden
kann. Das herausgezogene Bauelement 12 wird dann in noch nicht ausgehärtetem Zustand über der Gußform aufgehängt, was in der
Zeichnung nicht dargestellt ist. In dieser Stellung kann das
Bauelement aushärten, was in der Regel einige Stunden erforderte Die Gußform 1 hingegen wird in die horizontale Lage zurückgeschwenkt
und kann wieder befüllt werden»
Nach dem Herstellen des zweiten Bauelementes muß für einen ausreichenden
Platz gesorgt werden, damit dieses zweite Element in der vorstehend erläuterten Weise aus der Gußform gezogen
werden kann. Dies kann in bekannter Weise erfolgen.
Soll das Bauelement auf seiner einen Oberfläche mit einer Abdeckung
oder dergleichen versehen sein, so kann auf der Grundplatte 11 der Guß form zunächst eine Iiachelschicht, eine dünne
Kunststoffolie, ein Firnispapier oder dergleichen aufgelegt werden, was in der Zeichnung nicht dargestellt istQ Diese Verkleidung
verbindet sich mit der aufgeschütteten Masse, wird zusammen mit dem Bauelement aus der Gußform gezogen und bildet
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nach dem Aushärten mit dem Bauelement ein Ganzeso Ausnehmungen
für elektrische Verdrahtung, Anschlußdosen, Leitungen oder dergleichen können durch Einbringen von Kernen in die Gußform hergestellt
werden.
Soll die Gußform nicht verschwen3s?t werden, ist es erforderlich,
die von vorneherein senkrecht stehende Gußform zu füllen. In diesem Fall muß dann die Gußform eine zweite Grundplatte sowie
Seitenwandungen aufweisen, Neben der aufwendigeren Gußform ist aber auch der Füllvorgang komplizierter, da das Einfüllen durch
die Auszugsöffnung erfolgen muße Andererseits ist es in diesem
Fall möglich, auf beiden Oberflächen des Bauelementes eine Verkleidung oder dergleichen aufzubringen» Dies ist allerdings
mit einigen Vorächtsmaßnahmen auch bei der in der Zeichnung dargestellten Gußform möglich. Man legt dann auf die fertig
eingefüllte Masse die gewünschte Abdeckschicht, die beispielsweise von einer rechts neben der Gußform angeordneten Rolle
abgewickelt werden kann. Dieses Abdeckband ragt dann ebenfalls durch, die Öffnung 14 der Gußform und bewegt aich zusammen mit
dem aus der Gußform herausgezogenen Bauelement 12 nach oben,
Es lassen sich alle übliche Zuschlagsmaterialien verwenden» Wird
als Trägermaterial Sand-Zement-Mörtel mit Kunststoffschaumteilen als Zusatz verwendet, erhält man einen Leichtbeton. Als Zuschlag
kann auch gemahlener Hausmüll Verwendung finden, so daß sich
ebenfalls ein Beton mit relativ geringem spezifischem Gewicht ergibt» Wird Kies als Zuschlag verwendet, erhält man normalen
Beton. An Stelle von Sand-Zement-Mörtel kann man auch einen synthetischen Mörtel verwenden, der dann ggf/Holzfasern, Glasfasern
oder dergleichen gemischt wird. Auch Gips, Kreide und dergleichen lassen sich verwenden. Durch Wahl der entsprechenden
Materialien läßt sich das Bauelement feuerfest machen.
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Die Abmessungen des zu gießenden Bauelementes sindd variabel.
Für sehr lange Bauelemente ist eine entsprechend hohe Vorrichtung erforderlich. Bei zunehmender Stärke des Bauelementes
müssen entsprechend viele Bewehrungsschichten vorgesehen werden«
AO9850/0291
Claims (1)
- r
— O —PatentansprücheVerfahren zur Herstellung eines plattenförmigen Bauelementes aus einer aushärtenden, anfangs pastenähnlichen Masse, d adurch gekennzeichnet, daß in einer flachen Gußform(l), deren Länge, Breite, und Jicke etwa denen des plattenförmigen Bauelementes (12) entsprechen, mindestens eine Belehrung (15» 16) aus Metall, Kunstharz oder dergleichen angeordnet wird, die sich im wesentlichen über die gesamte Oberfläche der Gußforra erstreckt und an deren einen Stirnseite durch eine Öffnung ( 14) etwas über die Gußforin (l) hinausragt, wobei diese öffnung die äußerste Breite und Stärke des Bauelementes begrenzt, daß die Gußform (l) mit der pastenähnlichen Masse gefüllt wird,daß auf die Teile der Bewehrung (I5j 16) , die über die Gußform (1) hinausragen, nach oben eine Zugkraft ausgeübt wird, so daß die ganze Bewehrung mit der daran haftenden Masse aus der Gußform lotrecht nach oben gezogen wird, und daß das Bauelement (12) außerhalb der Gußform (l) zum Aushärten lotrecht an seiner Bewehrung (I5j 16) aufgehängt wird.2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Gußform (1) beim Einbringen der Bewehrung (15» 16) und dem Einfüllen der Masse sich in einer angenähert horizontalen Stellung befindet und vor dem Einsetzen der Zugkraft in vertikale Stellung gekippt wird.409850/02913ο Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet t daß die Gußform (l) im wesentlichen aus einer flachen, rechteckigen Grundplatte (11) und einer senkrecht hierzu angeordneten Stirnwandung besteht, in der die öffnung (Ik) vorgesehen ist«,4. Verfahren nach Anspruch 1, 2, oder 3» dadurch gekennzeichnet , daß die Gußform (l) um eine horizontale Welle (2) verschwenkbar ist.5» Verfahren nach einem der vorhergehenden Anspräche, dadurch gekennzeichnet, daß in die Gußform (1) zunächst eine Materialschicht und dann die Bewehrung (15j 16) eingebracht und anschließend die ganze Gußform mit der Masse ausgefüllt wirdo6. Verfahren nach Anspruch 5» dadurch gekennzeichnet , daß mehr als eine Bewehrungsschicht (15> 16) verwendet wirdoVerfahren nach einem der vorhergehenden Ansxarüche, d adurch gekennzeichnet, daß zunächst mindestens eine der Grundflächen der Gußform (1) mit einer Kachelschicht, Kunststoffolie, Firnispapier oder dergleichen bedeckt wird, so daß diese Schicht mit dem plattenförmigen Bauelement (12) ein Ganzes bildet und zusammen mit diesem aus der Gußform (1) gezogen wird.8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß in der Gußform (1) Kerne angeordnet sind zur Bildung von Ausnehmungen für Leitungen, Buchsen oder dergleichen in dem endgültigen Bauelement.- 10 -409850/0291Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch Mittel zur Lagerung der Gußform (l) in vertikaler Stellung,durch lotrechte Führungen (3) zur senkrechten Bewegung einer Zugeinrichtung (8), die auf die über die Gußform (l) hinausragenden Teile der- Bewehrung (l5i 16) einwirken, durch eine Einrichtung zum Hochziehen der Zugeinrichtung(S) und durch eine Einrichtung zum Halten dieser Zugeinrichtung (8) in angehobener Stellung während des Aushärtens der Masse,,10« Vorrichtung nach Anspruch 9 ι dadurch gekennzeichnet, daß die Gußform (1) auf einer waagerechten Drehwelle (2) gelagert ist, die sich etwa quer über die Mitte der Länge der Gußform erstreckt, wobei letztere im wesentlichen aus einer flachen rechteckigen Platte (11) und einer senkrecht hierzu angeordneten Stirnwandung besteht, die die Öffnung (14) definiert,H0 Gußform zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis u zur Verwendung in einer Vorrichtung nach Anspruch 9 oder 10o12„ Bauelement, hergestellt nach einem oder mehreren der vorge« nannten Verfahren und/oder der vorgenannten Vorrichtung.Dipl.-Ingo Werner GrammPatentanwaltGr/höo409850/0291
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