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Estrich - Verlegemaschine Beschreibung: Gegenstand der Erfindung
ist eine Maschine, die es gestattet, alle bekannten Arten von Estrichen sowohl auf
der Basis von anorganischen Bindemitteln, wie z.B. Anhydrit, Zement usw. als auch
auf der Basis von organischen Kunstharzen, wie z.B. Polyurethane, Epoxi-Harze usw.
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maschinell zu verlegen.
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Bis zum heutigen Tage werden Estriche der oben beschriebenen Art von
Hand verlegt. Dieses Verfahren hat den Nachteil, daß es relativ langwierig und lohn-intensiv
ist. Außerdem ist eine absolute Planebenheit nur mit Schwierigkeiten zu erzielen.
Speziell bei schnell härtenden Kunstharz-Estrichen besteht aufgrund der geringen
Tropfzeit der entscheidende Nachteil, daß nur kleine Mengen angemischt werden können,
die ein zügiges Arbeiten nicht ermöglichen. Weiterhin ist es schwierig, bei dem
Handverlege-Verfahren das Material so zu verdichten, daß ein Belag mit der notwendigen
Festigkeit entsteht.
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Das Verfahren, Beläge maschinell zu verlegen, ist im Grundsatz schon
lange bekannt und findet im Tiefbau (Straßenbau) bei der Herstellung von Schwarz-
und Betondecken allgemein Verwendung. Es sind z.B. auf dem Sektor Straßenbau sogenannte
Randstreifen-Fertiger bekannt. Aufgrund Ihrer Konstruktion sind diese Maschinen
jedoch lediglich in der Lage, Beläge in der Starke von 10 cm und aufwärts zu verlegen,
während
das Verlegen dünnerer Zementbelöge und insbesondere auch
dUnnerer Kunstharz-Estriche mit diesen Maschinen nicht möglich ist, da wegen der
während des Verlegens auftretenden Zugspannungen im Material Abreißerscheinungen
desselben auftreten.
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Es sind weiterhin - wenn auch in ganz geringem Umfange - Maschinen
speziell zur Verlegung von Estrich-Böden im Hochbau bekannt (vergl.
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Offenlegungsschrift 1921858, Firma Wiese b Co., Hamburg, Offenlegungsschrift
1683483, Firma S.A. Konrad Zschokke, Genf/Schweiz, Offen--legungsschrift 1659638,
Firma Ziba AG, Basel/Schweiz). Diese Maschinen sind jedoch ausschließlich fUr die
Verlegung von Kunstharz-Estrichen ausgelegt, während die besonderen Eigenarten von
Zement- und Anhydrit-Estrichen nicht berücksichtigt werden. Des weiteren lassen
sich mit diesen Maschinen lediglich im Verarbeitungszustand relativ dUnnflUssige
Kunstharz-Estriche mit einer geringen Einbaustärke aufbringen. Da diese Maschinen
weiterhin nicht wie bei der vorliegenden Erfindung auf Laufschienen geführt werden,
ist die Planebenheit des fertigen Estriches nicht gewährleistet.
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Der Erfindung der nachstehend beschriebenen Estrich-Verlegemaschine
liegt folgende Erkenntnis zugrunde: Um einen Estrich - gleich welcher Art - eben
und glatt aufbringen zu können, ist es erforderlich, die Estrich-Masse mit einer
in der Höhe exakt geführten Abstreif- und Nivellierkante abzuziehen. Da die Estriche
im Verarbeitungszustand in den meisten Fällen zäh und klebrig sind, ist für diesen
Abstreifvorgang eine relativ große Vortriebskraft erforderlich, um die UberschUssige
vor der Abstreifbohle befindliche Estrichmasse wegzuschieben. Hierdurch besteht
insbesondere bei dUnnen Belägen die
Gefahr, daß der Belag auf dem
Untergrund verschoben wird, oder, daß sich hinter der Abstreifbohle quer zur Fahrtrichtung
in der Oberflache des Belages mehr oder weniger tiefe Risse bilden.
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Durch die vorliegende Erfindung werden die oben geschilderten Nachteile
vermieden. Hauptmerkmal der Erfindung ist eine Misch- und Verteilschnecke, die unmittelbar
oberhalb einer Nivellier- und Abziehschiene angeordnet ist. Die Drehrichtung dieser
Misch- und Verteilschnecke ist so gewählt, daß sich die darauf angeordneten Mischflügel
im unteren Bereich ihres Umlaufes entgegengesetzt der Fahrtrichtung der Verlegemaschine
bewegen. Dadurch wird eine Materialanhäufung vor der Nivellier-und Abziehschiene
vermieden und ein geringer Kraftbedarf fUr den Einbauvorgang gewährleistet. Dadurch,
daß der Nivellierschiene durch die oben beschriebene Misch- und Verteilschnecke
und durch den zweckmäßigen Drehsinn derselben nur soviel Material zugeteilt wird,
als fUr die voreingestellte Einbaustdrke des Estriches erforderlich ist, wird ein
Abreißer der Estrichmasse hinter der Nivellierschiene vermieden.
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Die Nivellier- und Abziehschiene ist auf dem Kreisumfang der Verteilschnecke
schwenkbar angeordnet. Dadurch kann der Anstellwinkel dieser Nivellierschiene im
Bezug auf die Einbauebene verstellt werden. Außerdem ist es möglich, den Verteilerkasten
in ganzer Breite durch die Nivellierschiene völlig zu verschließen. Hinter der Nivellierschiene,in
Einbau richtung gesehen, ist eine Verdichtungsbohle angeordnet, die den eingebauten
Estrich so weit verdichtet, daß ein dichtes Korngefüge und damit eine hohe Festigkeit
erreicht wird. Der Verdichtungseffekt wird einmal durch Vibratoren in bekannter
Ausfuhrung und Anordnung erzielt. Das Neue an der vorliegenden Erfindung ist jedoch,
daß ein -zusätzlicher Verdichtungseffekt
durch Verwendung einer
Verdichtungsbohle mit verstellbarem Anstellwinkel zur Einbauebene erzielt wird.
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Ist der Estrich in ausreichender Planebenheit und Verdichtung verlegt,
so erfolgt eine Glättung der Oberfläche vollstandig porenfrei durch eine kreisförmig
rotierende Glättvorrichtung, die - und darin besteht das Besondere der vorliegenden
Erfindung -quer zu der Einbaurichtung der Verlege-Maschine hin und her bewegt wird.
Die Geschwindigkeit dieser Querbewegung ist der Vormarsch-Geschwindigkeit der Verlege-Maschine
zweckmäßigerweise angepaßt.
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Erfindungsgemäß Uberschreitet die rotierende Glöttvorrichtung die
Arbeitsbreite auf der an die bereits verlegte Estrich-Fläche anschließenden Seite
so weit, daß die Anschlußfuge ebenfalls porenfrei geglättet wird.
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Die Estrich-Verlegemaschine läuft in an sich bekannter Weise auf Schienen,
die vor Beginn der Einbauarbeiten genau nivelliert werden.
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Ein weiterer Erfindungsgedanke besteht nun darin, daß diese Schienen
auf höhen-verstellbaren Auflageschrauben ruhen, die auf der Seite des bereits eingebauten
Estriches in diesen eingedrückt werden können.
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Ferner sind erfindungsgemäß noch zusätzliche Laufräder angeordnet,
die quer zur Fahrtrichtung der Verlege-Maschine befestigt sind. Mit Hilfe dieser
höhen-verstellbaren Laufräder kann die gesamte Verlege-Maschine auf quer zur Fahrtrichtung
verlegten Hilfsschienen seitlich verfahren werden.
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Die beiliegenden Zeichnungen zeigen schematisch und beispielsweise
eine Ausführungsform und einige Varianten der vorliegenden Erfindung: Fig. 1 - eine
Seitenansicht der gesamten Maschine, Fig. 2 - 3 Teilansichten der Misch- und Verteileinheit,
Fig. 3 - eine Teilansicht mit Schnitt nach der Linie II-II der Verdichtungsbohle,
Fig. 4 - verschiedene Möglichkeiten der Ausbildung der Glätteinheit in Ansicht von
oben, Fig. 5 - eine zweckmäßige Ausführungsform der Laufschienen, Fig. 6 - eine
zweckmäßige Durchführung der Verlegung von Estrichen in Bahnen.
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Die Estrich-Verlegemaschine soll im folgenden beschrieben werden:
In einem stabilen Fahrwerksrahmen (1), der auf 4 angetriebenen schienengebundenen
Spurrädern (2) ruht, sind die Misch- und Verteileinheit (3), die Verdichtungseinheit
(4), die Antriebseinheit (5) und die Glätteinheit (6) leicht demontierbar angeordnet.
Die Maschine wird zweck.
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mäßigerweise selbstfahrend ausgebildet, wobei als-Antriebsmotor ein
Verbrennungs- oder Elektromotor geeignet ist und die Kraftübertragung zu den Spurrädern
(2) und der Misch- und Verteilschnecke hydraulisch erfolgen kann. Die Fahrgeschwidigkeit
ist im Vorwärtsgang regelbar; außerdem ist ein Schnellgang vor- und rückwärts vorteilhaft.
Die Misch-und Verteileinheit (3) sowie die Verdichtungseinheit (4) sind unabhängig
voneinander stufenlos höhenverstellbar.
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Die Arbeitsbreite der Maschine beträgt beispielsweise 1,5 m, der Abstand
der beiden Schienen (9) ist größer als die Arbeitsbreite. Die Unterkanten der Schienen
(9) befinden sich in der Höhe Oberkante des
fertigen Estriches.
Die Schienen (9) sind mit in der Höhe einstellbaren Auflagespindeln (10) ausgerüstet;
diese Auflagespindeln (10) werden bei bahnen-mäßiger Verlegung des Estriches auf
der einen Seite in den frischen Estrich der bereits verlegten Bahn (23) eingedrückt,
wobei die Höhe der Schienen dann feinfühlig eingestellt werden kann.
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Zum Verfahren der Maschine auf die nächste Bahn werden quer über die
eigentlichen Schienen (9) zwei weitere Schienen (26) gelegt (vergl.
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Fig. 6). Auf 4 absenkbaren Laufrädern (27) läßt sich die Maschine
quer bis zur nächsten Verlegebahn verfahren. Die Querschienen (26) sind dabei zweckmäßigerweise
so ausgebildet, daß sie gleichzeitig als Lehren fUr den richtigen Abstand der Schienen
(9) dienen.
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Die Misch- und Verteileinheit (3) besteht im wesentlichen aus dem
Verteilerkasten (11), der Misch-Verteilschnecke (8) und der Nivellierschiene (12).
Der Verteilerkasten (11) ist so ausgebildet, daß er nach unten offen ist. In ihm
läuft die Misch-Verteilschnecke (8) und zwar in einer Drehrichtung entgegen der
Vorwärtsbewegung der Estrich-Verlegemaschine. Der Antrieb der Misch-Verteilschnecke
(8) erfolgt beispielsweise hydraulisch; die Drehzahl der Misch-Verteilschnecke (8)
läßt sich stufenlos regeln. Wird nun der Verteilerbehälter (11) mit der grob vorgemischten
Estrichmasse gefüllt und die Misch-Verteilschnecke (8) in Gang gesetzt, so findet
eine Mischung und Verteilung der Estrichmasse Uber die ganze Behälter-Breite (Einbaubreite
(22)) hin statt.
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Durch Betätigung des Fahrantriebes der Estrich-Verlegemaschine kann
sodann mit der Aufbringung des Materials begonnen werden. Dabei ist wesentlich,
daß die entgegen der Fahrtrichtung (21) rotierende Misch-Vorteil-Schnoibe (8) alles
überflüssige Material aufnimmt und es so lag« im
Behälter weitermischt,
bis das gesamte Material yerbraucht ist. Hierdurch wird ein Stau des Materials vor
der Nivellierschiene (12) und damit ein Abreißen des Materials unter dem hinteren
Bereich(13) der Nivellierschiene (12) vermieden. Durch die abstreifende Wirkung
der Mischflügel (8) wird ein Ankleben von Material an den Wänden des Verteilerkastens
(11) sowie an der Vorderkante der Nivellierschiene (12) vermieden. Die Nivellierschiene
(12) läßt sich auf dem Kreisumfang der Misch-Verteilschnecke (8) schwenken, um entsprechend
der verschiedenen Beschaffenheit der Estrichmassen immer eine optimale Aufbringung
zu ermöglichen. Wird die Nivellierschiene (12) Uber den untersten Punkt (14) hinaus
nach hinten geschwenkt, so ergibt sich eine günstige Aufbringungssituation fUr Zement-
und Anhydrit-Estriche. Wird die Nivellierschiene (12) über den untersten Punkt (14)
hinaus noch vorne verschoben, so wird insbesondere bei Kunstharz-Estrichen ein Abreißen
des Materials im Bereich (13) der hinteren Kante der Nivellierschiene (12) und eine
gewisse Vorverdichtung erzielt. Die Nivellierschiene (12) kann so weit nach vorne
geschwenkt werden, daß der Verteilerkasten (11) vollkommen geschlossen ist; hierdurch
ist es möglich, den anfänglichen Mischvorgang bei gesi lossenem Behälter außerhalb
der zu verlegenden Bahn durchzufuhren und die Verlege-Maschine mit teil-gefUlltem
Verteilerkasten (11) zu verfahren.
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Um die Reinigung zu vereinfachen, kann die Misch- und Verteileinheit-
(3) im Ganzen nach vorne geklappt werden. Aus dem gleichen Grunde ist die Nivellierschiene
(12) nach oben zu klappen.
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Hinter der Misch- und Verteileinheit (3) befindet sich die individuell
höhen-verstellbore Verdichtungseinheit (4), die im wesentlichen aus einer
Verdichtungsbohle
(15) besteht. Diese Verdichtungsbohle (15) wird beispielsweise durch einen Elektro-Vibrator
(16) in Schwingungen versetzt. Sie hat gegenüber der Materialoberfläche (25) einen
regelbaren Anstellwinkel (17), wodurch eine progressive Verdichtung des vorverteilten
Materials möglich ist, ohne daß ein Materialstau vor der Verdichtungsbohle (15)
entsteht, und ohne daß die Estrichmasse unter der Verdichtungsbohle abreißt. Die
Verdichtungsbohle (15) ist in Schwingmetallen (24) in einem Rahmen gelagert. Die
Baueinheit kann leicht vom Fahrgestell abgenommen werden.
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Hinter der Verdichtungseinheit befindet sich die Glätteinheit (6)
(vergl.Fig. 3). Sie besteht im wesentlichen aus einem an sich bekannten kreisförmig
rotierenden Glätter (7), der jedoch in einer Halterung (18) aufgehängt ist, die
hydraulisch oder mechanisch quer zur Fahrtrichtung (21) hin und her geschwenkt wird.
Die Besonderheit besteht weiterhin darin, daß diese Glätteinheit auf einer Seite
Uber die eigentliche Einbaubreite (22) hinaus wandern kann, wodurch die Fugen (29)
zur bereits verlegten Bahn (23) maschinell geglättet werden.
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Eine weitere Ausführungsform der Glätteinheit ist in Fig. 4 dargestellt.
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Sie besteht aus einem relativ schnell rotierenden Stahlband (20),
das quer zur Fahrtrichtung (21) läuft und über die Einbaubreite (22) hinaus ragt.