DE2401554A1 - Mittel zur verbesserung der kaltklebekraft von holzleimen - Google Patents
Mittel zur verbesserung der kaltklebekraft von holzleimenInfo
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Description
BASF Aktj enge5ei:schaft
Unser Zeichen: O. Z. 30 326 Mu/Wil
6700 Ludwigshafen, 9·1.197^
Mittel zur Verbesserung der Kaltklebekraft von Holzleimen
In der holzverarbeitenden Industrie verwendet man für Flächenverleimungen,
Konstruktionsverleimungen und als Spanplattenbindemittel die verschiedensten Leime und Klebstoffe.
Die größte und wichtigste Gruppe dieser Leime und Klebstoffe sind die Phenoplast- und Aminoplastharze sowie gegebenenfalls deren
Mischkondensate und Kondensatmischungen. Von großer Bedeutung sind daneben Holzleime und Klebstoffe auf der Grundlage von
Kunststoffdispersionen. Verwendet werden z. B. Dispersionen auf
der Grundlage von Polymer!säten bzw. Mischpolymerisaten des Vinylacetats,
Vinylpropionats, Vinylchiorids, der Acrylsäureester,
Vinyläther und des Styrols.
Alle diese Leime bringt man durch Walzen, Sprühen, Streichen, Gießen, Schleudern oder Spachteln auf die zu verbindenden Holzteile
auf. Nachdem letztere in die gewünschte Form gebracht wurden, müssen sie in irgendwelchen druckerzeugenden Aggregaten
belastet werden. Für die verschiedenen Verleimungsarbeiten liegen die erforderlichen Preßdrücke in etwa den folgenden Bereichen:
Spanplattenherstellung: Verdichtungsdruck I50 bis über 3500 N/cm
Nach Erreichen der Sollstärke wird der Preßdruck meist in Stufen reduziert.
Sperrholzherstellung: Hartholz 120 bis 200 N/cm2
Weichholz 70 bis 130 N/cm2
Tischlerplatten βθ bis 90 N/cm2
Türenverleimung: 20 bis 60 N/cm2
Aufleimen von Furnieren und duroplastischen Kunststoffolien auf Span-,
Tischler-, Faserplatten und dergleichen 30 bis 70 N/cm2.
Tischler-, Faserplatten und dergleichen 30 bis 70 N/cm2.
Mit den genannten Preßdrücken müssen die zu verbindenden Teile so lange belastet werden, bis die Leime abgebunden haben. Bei
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2 4 O 1 5 5 Λ
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Phenoplasten, Aminoplasten und anderen Polykondensatlonsharzen findet dabei eine meist durch einen vor der Verarbeitung dem
Leim zugegebenen Härter angeregte chemische Reaktion statt. Gleichzeitig muß das Lösungsmittel des Leimes, meist Wasser, in
das Holz und die Luft abwandern. Bei Dispersionsleimen muß meist nur das Lösungsmittel aus den Leimfugen abwandern.
Sowohl die chemische Vernetzung der Polykondensatharze als auch
die Entfernung des Wassers und anderer Lösungsmittel aus den Leimfugen wird durch Erhöhung der Leim- und Werkstatttemperaturen
erheblich verkürzt. Vielfach werden die Leime so hergestellt, oder mit so langsam reagierenden Härtern vermischt, daß sie nur
bei erhöhten Temperaturen Leimverbindungen der gewünschten Qualität ergeben. Bei Serienfertigungen sind Heißverleimungen allgemein
üblich. Die Verleimungs- und Verklebungsprozesse führt man meist in hydraulischen Pressen durch, deren Preßplatten beheizt
sind. Gelegentlich erzeugt man die die Abbindung der Leime und Kleber beschleunigenden hohen Temperaturen direkt in der Leimfuge,
indem man das unter Preßdruck stehende Werkstück in ein hochfrequentes Wechselfeld bringt.
Üblicherweise lagern die Holzteile zwischen dem Beleimen und dem Heißverpressen nur kurze Zeit. Beim Aufleimen von Furnieren
oder duroplastischen Folien auf Span- oder ähnliche Platten dauert diese Zeit von wenigen Sekunden bis wenigen Minuten. In
der gleichen Größenordnung liegen die Zeiten bei der Türenverleimung. Bei der Sperrholzherstellung können die Vorlagezeiten
von wenigen Minuten bis etwa 45 Minutjen dauern. Im gleichen Zeitraum
schwanken die Lagerzeiten der beleimten Späne.
Es sind nun Verfahren entwickelt worden, bei denen zwischen der Beleimung und dem Heißverpressen ein Arbeitsgang "Halten, vorpressen"
bzw. "vorverdichten" eingeschoben wurde. Dieser zusätzliche Arbeitsgang ermöglicht bei Lagenholzverleimungen erhebliche
Rationalisierungen der Materialflüsse. Außerdem erhält man dadurch Verleimungen mit besserem Stehvermögen.
Nacri dem kalten Vorpressen bzw. dem Vorverdichten müssen die zu
verleimenden Teile aneinanderhaften, damit sie ohne Unterlage auf
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Band- und Rollenbahnen transportiert werden können. Auch müssen
sie auf diesen Bahnen bis zu mehreren Dezimetern lange Verbindungsstellen
frei überbrücken. Die kalt vorgepreßten oder kalt vorverdichteten Teile müssen so fest miteinander verbunden
sein, daß sie von Transportunterlagen wie Preßblechen, Paletten
u. ä. abgeschoben werden können bzw. daß diese Unterlagen herausgezogen werden können. Bei vorverdichteten Spanplatten sollen
zusätzlich deren Oberflächenspäne so miteinander verbunden sein, daß die zwischen den Spänekuchen und den sich schließenden Preßplatten
austretende Luft keine Späne mitreißt (d. h. daß kein "Verblasen" der Oberflächen stattfindet).
Die "kalten" Vorklebekräfte der üblicherweise für Lagenholzver- leimungen
und als Spanplattenbindemittel verwendeten Leime reichen nur bedingt aus, um die zu verbindenden Teile in der beschriebenen
Weise hinreichend fest miteinander zu verbinden: Bei der Sperrholzherstellung etwa müssen je nach Plattenaufbau
und -dicke Vorpreßzeiten zwischen 25 und 40 Minuten beansprucht
werden« Dadurch kann die kalte Vorpresse zum Engpaß der Fertigungsstraße
werden. Die angestrebte Rationalisierung und Beschleunigung der Produktion wird teilweise wieder aufgehoben.
Für das kalte Vorpressen geeignete Leime auf der Grundlage von Harnstoffen bzw. Melaminharzen müssen daher.Mittel zur Erhöhung
der Kaltklebekraft enthalten. Man verwendet ganz bestimmte Streckmehle, z. B, Weizentypenmehl. Diese sind meist teurer als
andere Leimstreckmittel. Bei der. Herstellung höherer Verleimungsgüten kann sich der Weizenmehlzusatz o. ä. zur Leimflotte
qualitätsmindernd auswirken.
Phenol-Formaldehyd-Harzleime zeigen beim kalten Vorpressen von Furnierplatten eine bessere Kaltklebekraft als Harnstoff- (UF-)-
und Melamin- (MF-)-Leimharze, doch ist auch bei ihnen eine Verkürzung
der kalten Vorpreßzeit wünschenswert. Die kalte Vorklebekraft der Polykondensationsharze reicht insbesondere nicht aus,
um bei der Herstellung von Tischlerplatten und Türen das kalte Vorpreßverfahren anzuwenden, obwohl die einschlägige Industrie
bestreb- ist, es auch dort zur Rationalisierung der Verleimung und zur Ste^ je-rung der Produktqualitäten anzuwenden.
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Die einschlägige Industrie hat weiter den Wunsch, mit Tränkharzen verfertigte Papiere, Grundierfolien, Kunststoffurniere oder auch
duroplastische Kunststoffolien, auf beleimte Trägerplatten (Spanplatten, Furnierplatten usw.) oder auch andere Unterlagen
aus Holz oder Holzwerkstoffen aufzuleimen, wie das mit thermoplastischen Kunststoffolien aus PVC mit entsprechenden Klebern
möglich ist. Diese Arbeiten würden mit bei Raumtemperatur härtenden Kondensationsharzen mit genügend großer Kaltklebekraft durchgeführt
werden können.
Schließlich schüttet man in vielen Spanplattenwerken die beleimten
Späne zur Formung des Plattenrohlings (Spänekuchen) auf endlose Bänder] von diesen müssen die Spänekuchen auf andere Bänder,
Tische, Rollenbahnen, die Preßplatten oder andere Unterlagen übergeben werden. Damit das ohne Zerstörung oder Beschädigung der
Spänekuchen möglich wird, laufen diese hinter den Streumaschinen durch kontinuierlich arbeitende Vorpressen, welche die Späne
10 bis 60 Sekunden lang mit spezifischen Drücken bis 400 N/cm belasten. Nach diesem Vorverdichten müssen die Spänekuchen so
gut verklebt sein, daß sie die beschriebenen Anforderungen erfüllen.
Diese Vorklebung läßt sich nur mit relativ formaldehydreichen
Harnstoffharzen und bestimmten Melaminharzen, jedoch
nicht mit Phenolharzen und formaldehydarmen Harnstoffharzbindemitteln
wie sie heute üblich sind, herstellen. Auch müssen die Harzkonzentrationen der Bindemittelflotten, die Harzdosierung
auf die Späne, die Feuchten der beleimten Späne sowie die Form der Späne weitgehend konstant gehalten werden. Nicht selten muß
zur Erreichung der erforderlichen kalten Vorklebung von sonst optimal wirtschaftlichen Produktionsbedingungen (höhere Harzdosierung,
Verlängerung der Preßzeiten wegen erhöhter Spanfeuchten u. a. m.) abgewichen werden.
Es wurde nun ein Mittel gefundenj mit welchem sich die Kaltbzw.
Vorklebekraft sowohl von duroplastisch härtbaren Leimen bzw. Klebstoffen, wie Phenoplastharzen und Aminoplastharzen, j
als auch von Polymerisatdispersionen erheblich verbessern läßt. Das Mittel ist billig, wird im allgemeinen nur in geringen Mengen,verglichen
mit der verwendeten Leimmenge, angewandt und ist frei von unerwünschten Nebenwirkungen. Es ist auch verträglich
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mit den meisten Hilfsstoffen, die Leimen üblicherweise zugesetzt
werden, wie Mitteln gegen Insektenfraß, Pilzbefall oder Wassereinwirkung.
Bei bestimmten, seltener verwendeten Holzleimen, z. B. auf der Grundlage mehrwertiger Epoxide oder mehrwertiger Isocyanate,
wirkt das Mittel über die geschilderte Wirkung hinaus als Härterkomponente
.
Es wurde gefunden, daß sich die Kaltklebekraft von Holzieimen mittels einer Lösung von Borsäure in einem mit Wasser mischbaren,
ein- oder mehrsäuerigen Amin, die dem Leim in einer Menge
von 0,05 bis 10 #, d. h. in geringer Menge, zugesetzt wird, erheblich
verbessern läßt.
Lösungen von Borsäure in einem Amin werden erhalten, wenn man in einem - gewöhnlich flüssigen - Amin so viel Borsäure löst,
daß diese nicht mehr als 3 Mol Je Äquivalent Aminogruppen ausmacht
.
Diese Lösungen von Borsäure in - vorzugsweise aliphatischen Aminen
sind an sich bekannt und es wurde ihre Verwendung bereits vorgeschlagen, um die als flammwidrig und fungizid wirkend bekannte
Borsäure in Holzwerkstoffe einzubringen; dies ist in der DT-PS 2 l40 051 beschrieben.
Bisher ist jedoch nicht bekannt, die genannten Lösungen dem Leim zuzusetzen und es ist auch nicht bekannt, daß eine Verbesserung
der Kaltklebekraft eintritt, wenn man so geringe Mengen des Mittels verwendet (z. B. 0,1 bis 5 %, bezogen auf die
Leimmenge), daß die flammwidrige Wirkung des Mittels noch nicht zum Tragen kommt.
Das Mittel soll vorzugsweise bei Raumtemperatur flüssig sein, was in den meisten Fällen gegeben ist, in anderen. Fällen sich
auf einen geringen Wasserzusatz oder eine erhöhte Aminmenge hin einstellt. Die Viskosität des Mittels kann durch Verdünnen
z.B. mit Wasser fast beliebig beeinflußt werden. Die erforderliche Menge des Mittels zur Erzielung ausreichender Kaltklebe-
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kraft ist von der Art des Leimes im allgemeinen nur wenig abhängig
und beträgt zum Beispiel 0,05 bis 10 %, insbesondere 0,1
bis 5 ^. Im Einzelfall kann, aber die beste Menge, die von der
Art des Leimes, seinem Wassergehalt, der Holzart, der Raumtemperatur, dem Vorpreßdruck und seiner Dauer sowie von dem zu
lösenden mechanischem Problem abhängig ist, leicht durch einen Vorversuch ermittelt werden.
Borsäure im Sinne der Erfindung ist die Verbindung Η-,ΒΟ^, häufig
in mehr oder weniger wasserhaltiger bzw. entwässerter Form.
Als Amine im Sinne der Erfindung sind ein- oder mehrsäuerige
aliphatische Amine zu nennen. Geeignet sind primäre, sekundäre, tertiäre Amine und ihre Mischungen sowie solche, die mehrsäuerig
sind (Polyamine) und solche, die sowohl (mindestens) eine primäre als auch (mindestens) eine sekundäre bzw. tertiäre Aminogruppe
aufweisen. Der Alkylsubstituent kann selbst unsubstituiert sein
oder z. B. eine Hydroxylgruppe tragen. Im allgemeinen wird es möglich sein, schon unter den Aminen, die 1.bis.20, insbesondere
1 bis 10 Kohlenstoffatome - gegebenenfalls aufgeteilt auf mehrere Kohlenwasserstoffreste - aufweisen, eine ausreichende Wahl
treffen zu können.
Beispiele geeigneter Amine sind etwa: Monoäthanolamin, Diäthanolamin,
Triäthanolamin, Monomethyläthanolamin, Methyldiäthanolamin,
Äthylamin, Diäthylamin, Propylamin, Methoxypropylamin, Dimethyläthanolamin,
1,2-Propylendiamin, Diäthylentriamin, Dipropylentriamin,
Triäthylentetramin, Tetrapropylenpentamin, ß-Hydroxyäthyläthylendiamin,
Cyclohexylamin, Di-amino-dicyclohexylamin, 5-Amino-1,3*3-trimethylcyclohexylmethylamin, Piperazin, Morpholin,
2-Aminomethyl-l,3-propandiol.
Die Lösung der Borsäure im Amin verläuft im allgemeinen unter
starker Wärmeentwicklung und kann in vielen Fällen durch zusätzliche Erwärmung beschleunigt werden.
Bei der Herstellung der Lösung kann es vorkommen, daß die stöchiometrische
Verbindung bevorzugt auskristallisiert. Durch Erwärmen läßt sich diese Erscheinung jedoch beseitigen.
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ι
t
Bei den meisten Aminen genügt ein Einrühren der Borsäure in die Amine. Da die erhaltenen Flüssigkeiten Jedoch zu viskos sein
können, kann bei der Verarbeitung eine geringe Wasserzugabe empfehlenswert sein. Das Konzentrat läßt sich oberhalb eines
pH-Wertes von etwa 6,5 bis 7*5 leicht herstellen. Unterhalb dieser
pH-Werte wird das Lösen der Borsäure in den Aminen oder Polyaminen
erschwert. Ein pH-Wert von etwa 7*5 bis-8,0 entspricht
einem Mischungsverhältnis von etwa 1 Mol Amin zu 3 bis 4 Mol Borsäure, Bei den Polyaminen muß jeweils etwa 1 Stickstoffatom
des Polyaminmoleküls mit 3 Mol Borsäure reagieren, d. h.> es ergibt sich z. B. das Mischungsverhältnis von 1 Mol Triamin zu
9 Mol Borsäure. Durch Erhöhen des Amin- oder Polyaminanteils
lassen sich höhere pH-Werte beliebig einstellen.
Beispiele geeigneter Lösungen werden durch die nachfolgende Tabelle wiedergegeben.
Nr. | Teile | Amin | Borsäure (Teile) |
Wasser (Teile) |
- |
1 | 25 | Monoäthanolamin | 75 | - | 17 |
2 | 31 | Diäthanolamin | 55 | 14 | 1.8 |
3 | 40 | Triäthanolamin | 50 | 10 | 10 |
4 | 26 | Monomethyläthanolamin | 66 | 8 | 10 |
VJl | 35 | Methyldiäthanolamin | 50 · | 15 | 16 |
6 | 15 15 |
Triäthariolamin Monoäthanolamin |
64 | 6 | 16 |
7 | 27 | Äthylamin 50 % | 73 | 18 | |
8 | 15 | Diäthylamin Monoäthanolamin |
60 | ||
9 | - 20 | Propylamin | 62 | ||
10 | 5 25 |
Monoäthanolamin Methoxyäthylamin |
60 | ||
11 |
ro
VJ)VJl |
Methoxypropylamin Monoäthanolamin |
60 | ||
12 | 2I | Dimethyläthanolamin Monoäthanolamin |
55 ■ | ||
13 | 18 | 1,2-Propylendiamin | 66 | ||
14 | 10 6 |
1,2-Propylendiamin Monoäthanolamin |
66 |
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15 | 15 |
16 | 15 |
17 | g |
18 | g |
19 | 18 |
20 | 17 |
21 | 20 |
22 | 18 |
23 | 13 |
66 | 19 |
66 | 19 |
66 | 17 |
66 | 17 |
66 | 16 |
66 | 17 |
66 | 16 |
66 | 16 |
66 | 17 |
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Nr. Teile Amin Borsäure Wasser
(Teile) (Teile)
Diäthylentriamin Dipropylentriamin
Diäthylentriamin Monoäthanolamin
Dipropylentriamin Monoäthanolamin
Triäthylentetramin Tripropylent etramin
Tetraäthylenpentamin Tetrapropylenpentamin
Dipropylentriamin
4 Polyäthylenamin (N = 20; 50; 100)
(N = Anzahl der Stickstoffatome)
Durch die Auswahl der Art und Menge des Amins oder Polyamins lassen sich Lösungen herstellen, welche optimale Verträglichkeit
mit einer oder mehreren der genannten Leim- oder Klebstoffgruppen haben und deren Abbindung nicht oder nicht unzulässig
beeinflussen.
Die Menge, welche man zur Erzielung eines starken Kaltklebeeffektes
den Leimen und Klebstoffen zumischen muß, hängt von der Art und der Konzentration der Lösungen und/oder Kondensationsprodukte ab. Bei flüssigen Leimen mit Harzgehalten zwischen etwa
40 und 70 % konnte die Vorklebekraft schon durch Zugabe von 0,3 % eines der genannten Amin/Polyamin-Reaktionsprodukte verstärkt
werden. Durch Steigerung des Zusatzes bis auf etwa 5 % des Leimgewichtes verstärkt man die Vorklebekraft etwa entsprechend
der zugemischten Menge. Durch weitere Erhöhungen der den Leimen zugesetzten Mengen an Amin/Polyamin-Reaktionsprodukten
verstärkt sich die Vorklebekraft nur noch unwesentlich. Die hier bei flüssigen Leimen gemachten Beobachtungen bestätigen sich bei
wäßrigen Lösungen von pulverförmigen Leimen.
Die die Kaltverklebung verstärkenden Lösungen können den Leimen und Klebstoffen unmittelbar nach ihrer Herstellung beigemischt
werden. Um eventuelle Auswirkungen der Lösungen auf Lagerzeiten, Viskositätsverhalten und andere Eigenschaften der Leime und
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Klebstoffe auszuschließen, 1st es manchmal zweckmäßig, die ·
Lösungen den Leimen und Klebstoffen erst vor einer Verarbeitung beizumischen.
Der erfindungsgemäße Zusatz zu synthetischen Leimen und Klebstoffen
bietet folgende Vorteile bzw. neue Möglichkeiten:
a) bei Flächenverleimungen;
Verkürzung der Vorpreßzeiten;
Verwendung beliebiger Leimstreckmittelj Verwendung beliebiger Leime;
Verkürzung der Vorpreßzeiten;
Verwendung beliebiger Leimstreckmittelj Verwendung beliebiger Leime;
keine Beeinträchtigung der Verleimungsgüten durch die erforderliche
Mitverwendung bestimmter Leimstreckmittel;
Anwendung des kalten Vorpreßverfahrens auch bei Tischlerplatten- und Türenverleimungen, d. h. bei Verleimungsarbeiten,
bei denen dieses Verfahren bis jetzt noch nicht angewandt werden konnte;
Aufwalzen von Papier oder Zellulosebahnen enthaltende Kunststoffollen
auf Holz- und Holzwerkstoffplatten;
b) bei der Spanplattenherstellung;
Verkürzung der Vorpreßzeiten;
Verarbeitung formaldehydarmer Leime;
beliebige Leimharzdosierung;
Verkürzung der Vorpreßzeiten;
Verarbeitung formaldehydarmer Leime;
beliebige Leimharzdosierung;
größere Unabhängigkeit von den Feuchten der beleimten Späne; Verarbeitung beliebiger Leimsorten und Leimqualitäten (auch
PF-Harze);
beliebige Späneformen und Spänequalitäten (Hackschnitzelspäne);
kein "Ausblasen" von Spänen beim Schließen der Kalt- und Heißpressen. .
Anwendungsbeispiele
ram dicke, besäumte Türblätter üblicher Holzkonstruktion beleimt
man mit ca. 100 g/m einer Leimflotte aus Gewichtsteilen
handelsüblichem Harnstoff-Formaldehyd-Leim
(Kaurit-Leim 285 fl^)
Gewichtsteilen einer Lösung von Borsäure, in einem Amin
(Tabelle, Nr. 23)
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Mit Holzmaserdekor bedruckte Kunststoffurniere auf Papierbasis
(120/190) werden auf der Rückseite ganzflächig mit einer ca. lö^igen Phosphorsäurelösung schwach benetzt und auf die frisch
beleimten Türblätter gebracht. Mach dem Durchlauf durch eine Walzenpresse haften die Kunststoffurniere fest auf den Flächen.
Die Türblätter werden dicht aufeinandergestapelt. Nach ca. einer Stunde Lagerzeit hat der Leim abgebunden. Das Kunststofffurnier
ist vollflächig fest mit den Türenflächen verbunden.
Neben der Verbesserung der Kaltklebrigkeit wird durch den Zusatz der erfindungsgemäßen Produkte eine Verringerung der Formaldehydabspaltung
beobachtet.
Die Verbesserung der kalten Vorklebwirkung von Bindemittelansätzen
für die Sperrholzherstellung soll anhand der folgenden Beispiele gezeigt werden.
Es wurden Sperrholzplatten (Aufbau 3 x 3 mm Buchenfurnier) mit
einem Druck von 15 bar bei Raumtemperatur verpreßt, wobei die Preßzeit so lange verringert wurde, bis sich die Furniere beim
öffnen der Presse voneinander lösen. Anschließend werden die Furnierpakete bei 1200C mit einem Druck von 20 bar gepreßt.
Herstellung von Sperrholz nach IW 67 (DIN 68 705).
Es werden 170 g/m der folgenden Leimflotte aufgetragen:
60 Gewichtsteile handelsüblicher Harnstoff-Formaldehyd-Leim,
5 Gewichtsteile Harter-Lösung,
12 Gewichtsteile Leimstreckmehl und
8 Gewichtsteile Wasser.
12 Gewichtsteile Leimstreckmehl und
8 Gewichtsteile Wasser.
Prüfung nach IW &J Zusatz zu flüssigem Leim kalte Vorpreßzeit Bindefestigkeit
ohne 20 Minuten 223 N/cm
1 % nach Tabelle/Nr. 14 14 Minuten 200 N/cm2
5 % nach Tabelle/Nr. 14 5 Minuten 212 N/cm2
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Herstellung von Sperrholz nach A 100 (DIN 68 705)
Es'wurden l80 g/m der folgenden Leimflotte aufgetragen:
100 Gewichtsteile modifiziertes Melamin-Formaldehyd-Harz (64$ig)
10 Gewichtsteile Harter-Losung
15 Gewichtsteile Leimstreckmehl
Prüfung nach A 100 Zusatz zu flüssigem Leim kalte Vorpreßzeit Bindefestigkeit
ohne. 32 Minuten 177 N/cm
4 % nach Tabelle/Nr. 15 10 Minuten I8I N/cm2
Herstellung von Sperrholz nach AW 100 (DIN 68 705)
Es werden I80 g/m der folgenden Leimflotte aufgetragen:
100 Gewichtsteile Phenol-Formaldehyd-Harz, 48$ig
15 Gewichtsteile Härter PIv.
15 Gewichtsteile Wasser
Prüfung nach AW 100 Zusatz zu flüssigem Leim kalte Vorpreßzeit Bindefestigkeit
ohne 8 Minuten I50 N/cm
2 % nach Tabelle/Nr. 14 4 Minuten 162 N/cm2 2 % nach Tabelle/Nr. 23 4 Minuten 157 N/cm2
ν Beispiel 5
Herstellung von Spanplatten nach V 20 (DIN 68 76I)
In einer Anlage zur Herstellung von dreischichtigen Spanplatten werden Späne in einer diskontinuierlich arbeitenden kalten Vo rpresse
verdichtet. Durch Zugabe von 1,5 # einer Lösung nach Tabelle/Nr. 14 zu flüssigem UF-Harz für Deck- und Mittelschicht
konnten die Vorpreßzeiten von 25 auf 14 Sekunden verkürzt werden.
von Spanplatten nach V 100 (DIN 68 76I)
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Auf einer Spanplattenanlage mit Windsichtstreumaschinen und kontinuierlicher kalter Vorpresse war es bis jetzt nicht möglich,
mit Phenol-Formaldehyd-Harz-Bindemitteln Spanmatten mit hinreichenden Festigkeiten nach der Vorverdichtung zu erhalten. .
Durch Zugabe von 2 % Lösung nach Tabelle/Nr· 3 zu den Bindemittel·-
flotten aus
Deckschicht Mittelschicht
Phenol-Formaldehyd-Harz 48#ig 100 100
Paraffin-Emulsion 50#ig 8 10
Wasser 5 -
Härter flüssig - 5
Pestharzgehalt der Flotte 42,5 % 41,7 %
war es möglich, den Spankuchen in 20 Sekunden so zu verdichten,
daß er unbeschädigt über die Band- und Rollenbahnen in die Heißpresse
gebracht werden konnte.
Claims (1)
1. Verwendung einer Lösung von Borsäure in einem mit Wasser mischbaren ein- oder mehrsäuerigen Amin als Mittel zur Verbesserung
der Kaltklebekraft von Holzleimen in einer Menge
von 0,05 bis 10 $>, bezogen auf die Leimmenge.
2, Verwendung des Mittels gemäß Anspruch 1, bei dem das Mengenverhältnis
von Borsäure zu Amin derart ist, daß auf. 3 Mol Borsäure (H-zBO^) wenigstens ein Äquivalent des Amins anwesend
ist.
BASF Aktiengesellschaft
509830/0786
Original inspected
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2401554A DE2401554A1 (de) | 1974-01-14 | 1974-01-14 | Mittel zur verbesserung der kaltklebekraft von holzleimen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2401554A DE2401554A1 (de) | 1974-01-14 | 1974-01-14 | Mittel zur verbesserung der kaltklebekraft von holzleimen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2401554A1 true DE2401554A1 (de) | 1975-07-24 |
Family
ID=5904739
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE2401554A Withdrawn DE2401554A1 (de) | 1974-01-14 | 1974-01-14 | Mittel zur verbesserung der kaltklebekraft von holzleimen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE2401554A1 (de) |
Cited By (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
FR2572010A1 (fr) * | 1984-10-23 | 1986-04-25 | Desowag Bayer Holzschutz Gmbh | Procede de fabrication de panneaux de particules ou de fibres et concentre utilisable comme additif a des liants pour la fabrication de tels panneaux |
EP0242751A1 (de) * | 1986-04-19 | 1987-10-28 | Dr. Wolman GmbH | Holzschutzmittel auf Basis Borsäure |
WO1996026252A1 (fr) * | 1995-02-24 | 1996-08-29 | Developpement, Activites Chimiques Distribution | Solution aqueuse boree notamment pour l'adjuvantation de colle amylacee |
FR2816954A1 (fr) * | 2000-11-22 | 2002-05-24 | Innov Chimie Internat | Solution aqueuse boree, realiser a partir d'un compose d'acide borique et de carbonate de sodium |
-
1974
- 1974-01-14 DE DE2401554A patent/DE2401554A1/de not_active Withdrawn
Cited By (6)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
FR2572010A1 (fr) * | 1984-10-23 | 1986-04-25 | Desowag Bayer Holzschutz Gmbh | Procede de fabrication de panneaux de particules ou de fibres et concentre utilisable comme additif a des liants pour la fabrication de tels panneaux |
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WO1996026252A1 (fr) * | 1995-02-24 | 1996-08-29 | Developpement, Activites Chimiques Distribution | Solution aqueuse boree notamment pour l'adjuvantation de colle amylacee |
FR2731008A1 (fr) * | 1995-02-24 | 1996-08-30 | Dev Activites Chimiques Distri | Solution aqueuse boree, notamment pour l'adjuvantation de colle amylacee |
US6176917B1 (en) * | 1995-02-24 | 2001-01-23 | Development, Activities Chimiques Distribution | Boron-containing aqueous solution particularly for addition to amyloid glue |
FR2816954A1 (fr) * | 2000-11-22 | 2002-05-24 | Innov Chimie Internat | Solution aqueuse boree, realiser a partir d'un compose d'acide borique et de carbonate de sodium |
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