DE2366046C3 - Verfahren zur Herstellung eines Werkstoffs mit niedrigem Reibwert - Google Patents

Verfahren zur Herstellung eines Werkstoffs mit niedrigem Reibwert

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DE2366046C3 DE19732366046 DE2366046A DE2366046C3 DE 2366046 C3 DE2366046 C3 DE 2366046C3 DE 19732366046 DE19732366046 DE 19732366046 DE 2366046 A DE2366046 A DE 2366046A DE 2366046 C3 DE2366046 C3 DE 2366046C3
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    • C08L79/04Polycondensates having nitrogen-containing heterocyclic rings in the main chain; Polyhydrazides; Polyamide acids or similar polyimide precursors
    • C08L79/08Polyimides; Polyester-imides; Polyamide-imides; Polyamide acids or similar polyimide precursors
    • FMECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
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Description

Die Hrfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Werkstoffs mit niedrigem Reibbeiwerl, insbesondere Gleitwerkstoff, aus einem temperaturbeständigen Polyimid-Werkstoff von 3 bis 95 Gew.-% Festschmiersloffcn einer Körnung bis zu 500 μ.
Für die Anwendung als Gleitwerkstoffe sind verschiedene Chemiewcrkstoffe als Thermo- und Duroplaste bekannt. Diese Werkstoffe weisen jedoch entweder einen sehr großen Reibbei wert, eine nur geringe Temperaturbeständigkeit oder eine relativ schlechte Belastbarkeit auf, was ihrer Verwendung vielfach eine Grenze setzt.
Neuere entwickelte Chemiewerkstoffe haben zwar die für Gleitwerkstoffe erforderliche größere Eigenfestigkeit sowie die ebenfalls erforderliche höhere Temperaturbeständigkeit, sind aber mit dem Nachteil eines ziemlich großen Reibbeiwerts behaftet Bei diesen temperaturbeständigeren Chemiewerkstoffen handelt es sich um Werkstoffe aus der Gruppe der Polyimide, bei denen sich deren schwieriger Verarbeitungsgrad auch noch nachteilig auf eine wirtschaftliche Verarbeitbarkeit auswirkt, weswegen bisher eine wirtschaftliche Nutzung dieser Werkstoffe bei der Serienherstellung für Gleitwerkstoffe nicht erfolgen konnte.
Es ist weiter bekannt, daß man versuchte, durch eine einfache Beigabe von Festschmierstoffen, wie z.B. Graphit oder M0S2, in feinstverteilter Form die Laufeigenschaften dieser Werkstoffe zu verbessern. Die hierbei erzielten Ergebnisse führten jedoch zu kaum nennenswerten Verbesserungen, die als Voraussetzungen für einen wirtschaftlichen Einsatz solcher Stoffe als Gleitwerkstoffe nicht ausreichten. Die gewünschte Verbesserung dieser Chemiewerkstoffe blieb den bisher bekannten Verfahren deswegen versagt, weil die Aktivität der Festschmierstoffe infolge deren vollkommener Einkapselung in den Grundwerkstoff beseitigt wird.
In »British Plastics« 1968, S.69-72, wird zwar ein Polyimid-Werkstoff beschrieben, der 15 Gew.-% und mehr Graphit als Füllstoff und damit auch als Festschmierstoff enthält (siehe Seite 70, insbesondere Tabelle 1). Jedoch wird für den Festschmierstoff keine bestimmte Körnung angegeben. Über diesen Stand der Technik gehen weder »Plastikverarbeiter« 1970, Heft 8, S. 758 noch die BE-PS 6 64 078 sowie die FR-PS 13 50 946 hinaus. Die nach diesen bekannten Lehren herstellbaren, mit Festschmierstoffen beladenen Polyimid-Werkstoffe zeigen jedoch die vorstehend bereits genannten Nachteile, z.B. mangelhaften Reibbeiwert. Das gleiche gilt im übrigen auch l'itr die Erzeugnisse des in der DE-OS 20 00 885 beschriebenen Verfahren, bei dessen Durchführung Festschmierstoffe einer Körnung von 10 bis 500 Mikron zur Beladung von Polyimid-Werkstoffen zur Anwendung kommen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das
eingangs genannte Verfahren so auszubilden, daß ein C'hemiewerkstoff herstellbar ist, der bei einer guten, für die Serienherstellung geeigneten Verarbeitbarkeit sowohl einen im Vergleich zu den bisher bekannten Chemiewerkstoffen erheblich gesenkten Anfangsreibbeiwert als auch einen erheblich niedrigeren dynamischen Reibbeiwert innerhalb der durch die maximal zulässige Reibtemperatur gesetzten Grenze der Flächenpressung und Gleitgeschwindigkeit aufweist, ohne daß hierfür Nachteile in der Temperaturbeständigkeil oder Belastbarkeit des Werkstoffs in Kauf genommen werden müßten.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß ein geeigneter Polyimidwerkstoff bei erhöhter Temperatur unterhalb der Temperatur seines Schmelzpunktes vorvernetzt, danach als Granulat aufbereitet
bo und mit 15 bis 80Gew.-% vorbehandelten granulierten organischen und/oder anorganischen Festschmierstoffe!! einer Korngröße von 30 bis 500 μ gemischt wird, wobei dem Polyimid-Werkstoff entweder vor der Vorvernetzung oder zusammen mit den vorbe-
b5 handelten Festschmierstoffen 3 bis 5 Gew.-% Festschmierstoffe einer Korngröße kleiner als 10 μ zugesetzt werden und anschließend unter Druck verdichtet, sodann zur Endvernetzung des Polyimids erneut einer
3 4
Wärmebehandlung unterzogen und hiernach bei er- beitungsgranulat gemischt, anschließend unter Druck
höhter Temperatur gealtert wird. verdichtet, sodann zur Endvernetzung des Chemie-
Die Erfindung geht davon aus, daß die Festschniier- werkstoffs erneut einer Wärmebehandlung unterzogen stofie in Feinstsiruktur einer geeigneten Vorbehand- und hiemach bei erhöhter Temperarar gealtert,
lung unterworfen werden, die eine Einlagerung in 5 In der ersten Stufe dieses erfindungsgemäßen Hereinem Korngrößenbereich zwischen 30 und 500 Mikron Stellungsverfahrens wird durch die Einwirkung einer gestattet Durch Einlagerungen in diesem Korngrößen- unter dem Schmelzpunkt des Chemiewerkstoffs Hebereich wird erfindungsgemäß erreicht, daß die ver- genden Temperatur, die vorteilhafterweise zwischen wendeten organischen und/oder anorganischen Fest- 70 und 110cC liegt und sich über einen Zeitraum schmierstoffe, die sich während des Gleitvorganges io von 30 bis 90 Minuten, die ihrerseits wiederum abin feinster Form (kleinstmögliche Korngröße) aus hängig ist von der Höhe der einwirkenden Tempediesen Einlagerungen freisetzen, ihre Schmieraktivität ratur, erstreckt, eine teilweise Vorvernetzung des voll beibehalten, da die sich beim Gleitvorgang aus Chemiewerkstoffs erreicht, um die Voraussetzung für den eingelagerten Festschmierstoff-Nestern lösenden eine weitere Verarbeitung durch ein Einbringen des Feinstpartikel nicht bereits als Feinstpartikel vom um- 15 Festschmierstoffs zu schaffen. Danach erfolgt die Aufgebenden Chemiewerkstoff eingekapselt und damit bereitung des Chemiewerkstoffs als Granulat und die schmierinaktiv sind. Durch die Erfindung wird er- Beigabe der ebenfalls granulierten Festschmierstoffe reicht, daß die Aktivität des Festschmierstoffs bei in den vorbehandelten Kornfraktionen von 30 bis dessen Freigabe in feinstverteilter Form in die Gleit- 500 Mikron, vorzugsweise von 40 bis 300 Mikron. Das zone voll erhalten bleibt. Weiterhin sind bei dem 20 dabei entstehende Verarbeitungsgranulat ist äußerst nach dem erfindungsgemäßen Verfahren erhältlichen rieselfähig und leicht verarbeitbar. Es ermöglicht eine Werkstoff größere gewichtsmäßige Zusätze an Fest- automatische Zuführung zu den Werkzeuggesenken Schmierstoffen möglich als bei deren Einlagerung in für die anschließende Verdichtung und ergibt gleichfeinstverteilter Form, da durch die lokal klar abge- zeitig niedrige Füllhöhen. Die sich anschließende Vergrenzte Einlagerung der Schmierstoffnester die Förde- 25 dichtung im Werkzeug erfolgt auf herkömmlichen rung nach einer ausreichenden Brückenbildung im Pressen mit einem Verdichtungsdruck, der vorteil-Grundwerkstoff leichter erfüllbar ist, ohne daß eine hafterweise über Ι,ΟΜρ/cm3, vorzugsweise bei 5 bis zu starke Einschränkung der Eigenfestigkeit des Grund- 6 Mp/cm2 liegt.
werkstoffs durch Unterschreiten örtlicher Mindest- Der so erzeugte Grünling wird in einer nachge-
bindungsfestigkeit auftritt, wie dies bei der Einlagerung 30 schalteten Wärmebehandlung vollständig vernetzt,
fp.instverteilten Schmierstoffes leicht der Fall sein vorteilhafterweise bei einer Temperatur von 170 bis
kann. Gleichzeitig ergibt sich eine wesentliche Ver- 200 C während einer Zeitdauer von ein bis zwei
besserung in der Verarbeitbarkeit des Gesamlwerk- Stunden. Es sind hier auch höhere Temperaturen
Stoffs, da sich dieser auf dem Weg über ein aus und entsprechend niedrigere Einwirkzeiten vorstellbar
granuliertem Chemiewerkstoff und vorbehandeltem, 35 oder tiefere Temperaturen und entsprechend längere
granuliertem Festschmierstoff bestehendes Verar- Zeilen. Diese Wärmebehandlung erfolgt in der Art
f beitungsgranulat herstellen läßt, das seinerseits leicht der Freisinterung, wobei der Grünling außerhalb des
ausgeformt werden kann. Preßwerkzeugs im freien Raum der Temperaturein-
Der oben wiedergegebene Sachverhalt ist jedoch wirkung ausgesetzt wird. Gerade durch die Erfindung
nicht allein ausschlaggebend für den mit der Erfindung 40 wird es also ermöglicht, Chemiewerkstoffe, von denen
erzielbaren technischen Erfolg. Vielmehr ist es er- die Hersteller die Möglichkeit des Freisinterns bisher
findungswesentlich, dem Polyimid-Werkstoff entweder ausschlossen, überraschenderweise nach einem der-
vor der Vorvernetzung oder zusammen mit den vor- artigen wirtschaftlichen Arbeitsverfahren zu bear-
behandelten Festschmierstoffen 3 bis 5 Gew.-% Fest- beiten.
schmierstoffe einer Korngröße kleiner als 10 μ zuzu- 45 Der Freisinterung schließt sich unmittelbar eine setzen. Diese geringen Beigaben von Feinstteilchen weitere Wärmebehandlung zur Alterung des Werkdes Festschmierstoffes einer Korngröße unter 10Mi- Stoffs an, die bei erhöhter Temperatur, vorzugsweise krön lagern sich unmittelbar in das zu vernetzende bei 250 C", während einer Zeitdauer von mindestens Gefüge des Chemiewerkstoffs ein, verbessern das einer Stunde erfolgt. Der Vorteil bei dieser Her-Fließverhalten des Grundwerkstoffes im Sinne einer 50 Stellungsmethode liegt auch darin, daß der Chemiepreßtechnischen Verarbeitbarkeit sowie die Eigen- werkstoff hierbei keine Schmelzphase durchläuft und schäften des Verfahrensproduktes, was sich unter somit eine maßlich einwandfreie und formgerechte anderem aus der noch folgenden Tabelle ergibt. Herstellung von Gleitelementen ohne weitere Nach-
Es hat sich als besonders vorteilhaft erwiesen, wenn behandlung gleichzeitig mit der Herstellung des er-
die Festschmierstoffe des größeren Korngrößenbe- 55 findungsgemäßen Werkstoffs erfolgen kann,
reiches eine Körnung von 40 bis 300 Mikron zeigen. Zwar zeigen die vorstehenden Ausführungen bereits
In weiterer Ausgestaltung des erfindungsgemäßen eine Vielzahl technischer Vorzüge des erfindungs-
Verfahrens wählt man vorzugsweise als Festschmier- gemäß erhältlichen Werkstoffs gegenüber bekannten
stoff Graphit, MoS2 oder Polytetrafluoräthylen (PTFE), Produkten. Die anschließende Tabelle belegt zahlen-
die besonders gute Schmiereigenschaften zeigen. 60 mäßig die wesentlichen Vorteile der nach dem er-
Vorzugsweise wird nun nach dem erfindungsge- findungsgemäßen Verfahren herstellbaren Erzeugnisse, mäßen Verfahren der Chemiewerkstoff mit einem Außer der Herstellungszeit pro Stück (reine Preßzeit) Festschmierstoff einer Korngröße unter 10 Mikron sind die für einen Gleitwerkstoff wesentlichen Eigenvermischt, dann bei erhöhter Temperatur unterhalb schäften, nämlich der Reibbeiwert, die Druckfestigkeit der Temperatur seines Schmelzpunktes vorvernetzt, 65 und Brinellhärte angegeben. Aus der Herstellungsdanach als Granulat aufbereitet und mit den eben- zeit pro Stück für eine Scheibe von 76 0X37 mm falls granulierten, vorbehandelten Festschmierstoffen Höhe ergibt sich, daß nach der bekannten Verfahrendes größeren Kömungsbereiches zu einem Verar- weise eine reine Preßzeit von 42 Minuten erforderlich
ist Demgegenüber erfordert die Herstellung des erfindungsgemäß erhältlichen Produktes lediglich eine Preßzeit von 20 Sekunden, wobei sogar im Gegensatz zu der zum Vergleich herangezogenen bekannten Verfahrensweise nach der DE-OS 20 00 885 bei Normaltemperatur (Kaltpressen) gepreßt werden kann. Des weiteren ist aus der Tabelle ersichtlich, daß die erfindungsgemäß erhältlichen Erzeugnisse den bekannten hinsichtlich der Druckfestigkeit und der Brindlhärte überwiegend überlegen sind. Hinsichtlich des Reibbeiwertes sind die nach aer Erfindung herstellbaren Produkte den Vergleichsprodukten weit überlegen. Der deutliche Unterschied zeigt sich insbesondere bei Raumtemperatur (etwa 25°C), die für den praktischen Anwendungsfall besonders bedeutsam ι ί ist
Allgemein kann nun noch folgendes festgehalten werden: Durch eine geeignete Auswahl der verwendeten Chemiewerkstoffe sowie durch eine passende Einlagerung von Festschmierstoffen im Rahmen der durch die Erfindung aufgezeigten Variationsbereiche ist es möglich, den verschiedensten Betriebseinflüssen des jeweils vorgesehenen Einsatzfalles, die sich aus Flächenpressung, Gleitgeschwindigkeit, Reibflächenzustand und Betriebstemperatur ergeben, Rechnung zu tragen und ein optimales Verschleißverhalten bei günstigsten Reibbeiwerten zu erzielen.
Die folgenden Beispiele dienen der weiteren Erläuterung der Herstellung des erfindungsgemäßen Polyimid-Werkstoffs.
Preßdruck von 5 Mp/cm2 ausgesetzt Das ausgeformte Teil wird in einem Umluftwärmeschrank in einer ersten Stufe zwei Stunden lang einer Temperatur von 190°C ausgesetzt und ohne. Veränderung anschließend eine Stunde lang bei 2500C vollständig vernetzt (gealtert). Durch eine entsprechende maßliche Auslegung des Werkzeuges befindet sich nunmehr auch gleich das so hergestellte Teil in einem passungsgerechten, einbaufähigen Zustand.
2. Beispiel
Ein Polybismaleinimid (gelbes Pulver einer Rohdichte von ca. 0,5 g/cm3), das noch in erheblichem Maße vernetzungsfähig ist, wird mit 4 Gew.-% Graphit einer Körnung von weniger als 10 Mikron vermischt, zu einem Granulat verarbeitet und dann bei einer Temperatur von etwa 1000C während 75 Minuten vorvernetzt Dieses vorvernetzte Granulat wird darauf mit 60 Gew.-% (bezogen auf das Gewicht des PoIyimids) vorbehandeltem Graphit einer Korngröße von 200 bis 250 Mikron zu einem Verarbeitungsgranulat gemischt Das Granulat wird über eine Füllvorrichtung automatisch in ein Preßwerkzeug eingefüllt und zur Erzeugung eines Grünlings einem Preßdruck von 5 Mp/cm2 ausgesetzt Der ausgeformte Teil wird in einem Umluftwärmeschrank in einer ersten Stufe 2 Stunden lang einer Temperatur von 190°C ausgesetzt und ohne Veränderung anschließend 1 Stunde lang bei 2500C vollständig vernetzt (gealtert).
Beispiel 1
Ein geeignetes Polyimid wird mit 3 bis 5 Gewichtsprozenten Graphit, der in Feinstform kleiner Korngrößen unter 10 Mikron vorliegt, zu einem Granulat verarbeitet und hiervon 40 Gewichtsprozent mit 60 Gewichtsprozent vorbehandeltem Graphit in der Kornfraktion 40 Mikron bis 300 Mikron zu einem Verarbeitungsgranulat gemischt. Das Granulat wird über eine Füllvorrichtung automatisch in ein Preßwerkzeug eingefüllt und zur Erzeugung des Grünlings einem
3. Beispiel
Ein Polybismaleinimid wird zunächst vorvernetzt, zu einem Granulat verarbeitet und dann mit 4 Gew.-% Graphit einer Korngröße unter 10 Mikron und mit 60 Gew.-% (bezogen auf das Gewicht des Polyimids) vorbehandeltem Graphit einer Korngröße von 200 bis 250 Mikron zu einem Verarbeitungsgranulat gemischt. Die weitere Verfahrensweise erfolgt wie in den Beispielen 1 und 2.
Tabelle
Probe Höhe 1400 2 (Erf.)*) 3 (Erf.)*) 4 (Erf.)*) 5 (Erf.)*)
1 (Erf.)*) 60 60 60 60
Zusammensetzung, % 60
Pi-Harz PbO WS2 PTFE Graphit
Festschmierstoff Talkum 5 5 5 5
Körnung < 10 μ 5 35 35 35 35
Körnung 40-300 μ 35
(granuliert) Kaltpressen Kaltpressen Kaltpressen Kaltpressen
Herstellung Kaltpressen 20 Sek. 20 Sek. 20 Sek. 20 Sek.
Herstellungszeit 20 Sek.
pro Stück Scheibe
76 mm 0 X 37 mm
(nur Preßzeit) 1500 1100 1000 1300
Druckfestigkeit
in kp/cm2
A
ϊ
Fortsetzung 7 1440 Probe 23 < 56 046 8 (Erf.)*) 8 9 (ErH)*) 5 (Erf.)*) Polyvinyliden und 13 (Erf.)**) i
ί 10 (Erf.) 40 fluorid und Graphit 20% Polyvinylidenfluorid 60 I
Probe 30 60 60 60 5% Polyvinylidenfluorid 5% Graphit Kaltpressen I
Brinellhärte 1 (ErC.)*) 4 (Erf.)*) 0,105 35% Polyvinylidenfluorid 15% Graphit 20 Sek. WS2 ι
I in kp/mm2 55 0,25 Graphit 2 (Erf.)*) 3 (Err.)*) Polyvinyliden 25 5 I
1 Reibbeiwert μ 5 65 44 fluorid ι Kaltpressen 35
I (bei 250C) 0,12 35 0,08 20 Sek. ί
\ 1. Fortsetzung 0,11 0,09 1100 Kaltpressen I
£
5
20 Sek. I
i
ξ
E
K
Probe 25 I
6 Vergleichs 1400 I
i Zusammensetzung, % produkt 7 Vergleichs 0,17 I

Γ (
Pi-Harz 75 produkt 30 1050 f
Festschmierstoff 60 40 I
r , Graphit 0,18 0,09 S
Körnung < 10 μ Graphit 12 (ErI".)**) I
Ϊ ; Körnung 40-300 μ - 60 U
5
i
(granuliert) 25 - I
E Herstellung 40 11 (Erf.)**) PbO I
Herstellungszeit Warmpressen 60 5 1
i pro Stück Scheibe 42 Min. Warmpresser 35 I
] 42 Min. Talkum 3
"'" 76 mm 0 X 37 mm Höhe 5 Kaltpressen I
(nur Preßzeit) 35 20 Sek. f;
\
I Druckfestigkeit I
ί in kp/cm2 1100 Kaltpressen S
ί Brinellhärte 20SeL
ξ
S
in kp/mm2 25 1450 1
Reibbeiwert μ 60 Si
ι
I (bei 25°C) 0,20 0,11 I
ι 2. Fortsetzung 1400 S
55
0,12 I
ί
ΐ
Zusammensetzung, % **) j
1 Pi-Harz
Festschmierstoff
Körnung < 10 μ
Körnung 40-300 μ
(granuliert)
Herstellung
Herstellungszeit Kaltpressen
pro Stück Scheibe 20 Sek.
76 mm 0 X 37 mm Höhe
(nur Preßzeit)
Druckfestigkeit in kp/cm
Brinellhärte in kp/mm2 2 1250
Reibbeiwert μ (bei 25°Q 40
0,105
3. Fortsetzung
Probe
14 (Erf.)**)
Zusammensetzung, % 60
Pi-Harz
Festschmierstoff PTFE
Körnung < 10 μ 5
Körnung 40-300 μ 35
(granuliert)
Hp.rQtp.Ihino Kaltpressen
Herstellungszeit 20 Sek.
pro Stück Scheibe
76 mm 0 X 37 mm Höhe
(nur Preßzeit)
Druckfestigkeit in kp/cm2 1000
Brinellhärte in kp/mm2 25
Reibbeiwert μ (bei 25°C) 0,08
15 (Erf.)**)
60
Polyvinylidenfluorid
35
Kaltpressen 20 Sek.
1300
30
0,18
to
16 (Erf.)**)
Graphit 5 15% Graphit und
20% Polyvinylidenfluorid Kaltpressen 20 Sek.
1100
Anmerkung:
Pi = Polybismaleinimidharz.
*) = Festschmierstoffe einer Korngröße kleiner als 10 μ vor der Vorvernetzung zugegeben.
**) = FestschmierstolTe einer Korngröße kleiner als 10 μ zusammen mit Festschmierstoffen einer Körnung von 40-300 μ zugegeben.

Claims (8)

Patentansprüche:
1. Verfahren zur Herstellung eines Werkstoffs mit niedrigem Reibbe.wert, insbesondere Gleitwerkstoff, aus einem temperaturbeständigen PoIyimid-Werkstoff und 3 bis 95 Gew.-% Festschmierstoffen einer Körnung bis zu 500 μ, dadurch gekennzeichnet, daß ein geeigneter Polyimid-Werkstoff bei erhöhter Temperatur unterhalb der Temperatur seines Schmelzpunktes vorvernetzt, danach als Granulat aufbereitet und mit 15 bis 80 Gew.-% vorbehandelten granulierten organischen und/oder anorganischen Festschmierstoffen einer Korngröße von 30 bis 500 μ gemischt wird, wobei dem Polyimid-Werkstoff entweder vor der Vorvernetzung oder zusammen mit den vorbehandelten Festschmierstoffen 3 bis 5 Gew.-% Festschmierstoffe einer Korngröße kleiner als 10 μ zugesetzt werden und anschließend unter Druck verdichtet, sodann zur Endvernetzung des Polyimids erneut einer Wärmebehandlung unterzogen und hiernach bei erhöhter Temperatur gealtert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Festschmierstoffe eine Korngröße zwischen 40 und 300 Mikron aufweisen.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß als Festschmierstoffe Graphit, M0S2 oder Polytetrafluorethylen verwendet werden.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Polyimid-Werkstoff bei 70 bis 110 C während einer Zeit von 30 bis 90 Minuten vorvernetzt wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Verarbeitungsgranulat unter einem Druck von mindestens 1,0 Mp/cm} verdichtet wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Verarbeitungsgranulat unter einem Druck von 5 bis 6 Mp/cm verdichtet wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß das verdichtete Verarbeitungsgranulat bei einer Temperatur von 170 bis 200 C wahrend ein bis zwei Stunden endvernetzt wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Alterung des endvcmelzten Werkstoffs mindestens eine Stunde lang bei einer Temperatur von 250 C vorgenommen wird.
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