DE2346185A1 - Lineares mischpolyamid und dessen verwendung als waermeschmelzbarer klebstoff - Google Patents
Lineares mischpolyamid und dessen verwendung als waermeschmelzbarer klebstoffInfo
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Description
Lineares Mischpolyamid und dessen Verwendung als· wärmeschmelzbarer
Klebstoff
Die Erfindung betrifft ein Mischpolyamid, das sich für die
Verwendung als wärme schmelzbarer (aufschmelzbarer) Klebstoff
zum Verbinden von Geweben eignet.
Klebstoffwassen werden in zunehmendem Maße verwendet, beispielsweise
in der Bekleidungsherstellungsindustrie, um Gewebe miteinander zu verbinden. In der Bekleidungsherstellungsindustrie
werden bekanntlich zwei Gewebe bzw. Stoffe unter Verwendung einer wärmeschmelzbaren Klebstoffmasse
miteinander verbunden, die durch Wärme und Druck in einem Preßvorgang aktiviert werden kann. In vielen Fällen
müssen jedoch die physikalischen Eigenschaften der Klebstoffmasse ganz spezifischer Art sein, um während der
Gebrauchsdauer eines Kleidungsstückes eine zufriedenstellende Klebebindung beizubehalten. So ist beispielsweise
für die Verwendung in der Bekleidungsherstellungsindustrie eine Klebstoffmasse erforderlich, welche ihre Bindefestigkeit
beibehält, wenn ein Kleidungsstück in warmem Seifenwasser gewaschen und in Reinigungsmitteln, wie Perchlor*·
äthylen», Trichloräthylen- oder alkoholischen Lösungen,
trockengereinigt wird. Außer der Tatsache, daß die Klebstoffe gegen Troekenreinigungslösungsmittel und gegen das
Waschen in warmem Seifenwasser beständig sein müssen, ist es wichtig, daß sie einen verhältnismäßig breiten Krweichungsbereich
aufweisen, so daß sie für die industrielle Verklebung von Stoffbahnen bzw. Gewebebahnen mittels eines
Klebstoffes wirksam verwendet werden können, wie z.B. in dem bekannten Verfahren zur Aufbringung von in Abständen
voneinander angeordneten Klebstoffpunkten in Form eines gepulverten Harzklebstoffes,
Es ist in der Bekleidungsherstellungsindustrie bekannt, daß Klebstoffmassen, die einen Polyester enthalten bzw.
daraus bestehen, bei der Verwendung zwischen zwei Ge^
weben im allgemeinen eine gute Beibehaltung (Retention) der Bindefestigkeit aufweisen, wenn die Gewebe in warmes
Seifenwasser eingetaucht werden. Diese Polyesterkleb-'
stoffraassen haben jedoch die Neigung, sich aufzulösen, wenn sie in Troekenreinigungslösungsmittel eingetaucht
werden und die Gewebe bzw. Stoffe können sich dann beim
Trockenreinigen voneinander lösen. Es sind auch bereits Klebstoff massen auf Basis eines Polyamids bekannt, die
in der Bekleidungsherstellungsindustrie dazu verwendet
werden, zwei Gewebe bzw. Stoffe miteinander zu verbinden. Diese Klebstoffmassen werden zwar bei ihrer Ver-?
wendung zwischen zwei Geweben beim Eintauchen in Trockenere inigungslösungsmittel im allgemeinen nicht übermäßig
beansprucht, eine Schwierigkeit, die bei der Verwendung dieser Polyamidklebstoffmassen häufig auftritt, ist die,
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daß das Polyamid die Neigung hat, in warmem Seifenwasser abgebaut zu werden, so daß sich die Gewebe bzw. Stoffe
beim Waschen voneinander lösen können.
Es wurde nun gefunden, daß eine annehmbare Bindefestigkeit
in Gewebe-Gewebe-Bindungen und eine gute Beständigkeit gegen das Waschen in warmem Seifenwasser und gegen
die Trockenreinigung erzielt werden können, wenn man eine Klebstoffmasse verwendet, die ein Polyamid, insbesondere
ein Mischpolyamid,enthält oder daraus besteht, das aus
einem Komponentengemisch in kontrollierten Mengenverhältnissen aus mindestens einem Lactam, einer Mischyng von
aliphatischen Dicarbonsäuren und mindestens einem Diamin hergestellt worden ist. Die Komponenten werden so ausgewählt,
daß sie Polymerisatmoleküle mit einem Unregelmäßigkeitsgrad liefern, der die Kristallisation verhindert und
zur Entstehung eines beträchtlichen Grades von amorphen Eigenschaften führt, so daß ein breiter Schmelzbereich
erhalten wird. Außerdem werden die Komponenten so ausgewählt, daß Polymerisatmoleküle mit einer verhältnismäßig
großen Anzahl von Kettenkohlenstoffatomen in wiederkehrenden Einheiten erhalten werden, um der dabei erhaltenen
Klebstoffmasse eine verbesserte Waschbeständigkeit zu verleihen, zusammen mit Komponenten, welche eine verbesserte
Beständigkeit gegen den Angriff von Trockenfeinigungsmitteln
ergeben. Durch Abstimmung der Bereiche der relativen Mengenverhältnisse und der Polymerisationsbedingungen zur Kontrolle
des Molekulargewichtes und des Erweichungsbereiches des dabei erhaltenen Mischpolyamidmaterials erhält man auch
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ein Mischpolyamidklebstoffmaterial mit physikalischen Eigenschaften, das bei seiner Zerkleinerung bis zum gepulverten
Zustand diesen Zustand ohne übermäßige Klumpenbildung beibehalten kann, während es gleichzeitig
einen verhältnismäßig breiten Erweichungs- oder Schmelzbereich aufweist, wobei insbesondere eine kritische Temperaturkontrolle
und andere Handhabungsprobleme, die bei der Verwendung des Materials als wärmeschmelzbarer Klebstoff
beispielsweise zwischen Gewebeschichten auftreten, vermieden werden.
Das Komponentengemisch für die Reaktion und Mischpolymerisation umfaßt etwa 40 bis etwa 80, vorzugsweise 50
bis 70 Mol-% mindestens eines Lactams, bezogen auf die Gesamtzahl der Mole der das Mischpolyamid bildenden
Reagenzien und als Rest bis auf 100 Mol-% der das Mischpolyamid bildenden Reagenzien Dicarbonsäure und Diamin.
Bei der Bestimmung dieses Molprozentsatzes wird die Kombination von 1 Mol Dicarbonsäure und 1 Mol Diamin als
1 Mol eines Polyamid—bildenden Reagenz angesehen. Bei den für das erfindungsgemäße Mischpolyamid brauchbaren
Lactamen handelt es sich um solche, die beim Öffnen des Ringes eine Kohlenstoffkette von 6 bis 13 Kohlenstoffatomen
aufweisen. Am häufigsten wird Caprolactam verwendet,
da es billig und leicht zugänglich ist, es können aber auch andere höhere Lactame, wie z.B. Lauryllactam,
verwendet werden, um die Beständigkeit gegen Waschen zu erhöhen.
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Die Säurekomponente der das Mischpolyamid bildenden Reagenzien ist eine Mischung aus mindestens zwei aliphatischen
Dicarbonsäuren, wovon mindestens etwa 10 bis etwa 50, vorzugsweise etwa 15 bis etwa 35 MoI-X, bezogen auf die Gesamtanzahl
der Mole der das Mischpolyamid bildenden Reagenzien, aus mindestens einer Dicarbonsäure mit 11 bis 13
Kohlenstoffatomen in der Kette, beispielsweise Dodecandisäure, bestehen. Der Rest der Säurekomponente besteht zu
etwa 10 bis etwa 40, vorzugsweise zu etwa 10 bis etwa Mol-% aus einer aliphatischen Dicarbonsäure mit 6 bis
Kohlenstoffatomen in der Kette, z.B. Sebacinsäure, Azelainsäure oder Adipinsäure. Dieser Molprozentsatz bezieht
sich auf die Mole der das Mischpolyamid bildenden Reagenzien der Reaktionsmischung.
Durch die Verwendung einer Mischung von Dicarbonsäuren, die an einer beliebigen Stelle durch Umsetzung mit den
Amingruppen eines geöffneten Lactams oder einer Diaminkomponente in die Polyamid-Molekülkette eintreten, wird
sichergestellt, daß die Amidgruppen einer Mischpolyamidharzkette sich in anderen Abständen voneinander
befinden, als in einer benachbarten Mischpolyamidkette, wodurch die Möglichkeit der Bildung einer Wasserstoff**
bindung zwischen den Amidgruppen dieser angrenzenden Ketten verringert wird durch die Verringerung der Möglichkeit,
daß Amidgruppen aufeinander folgen, die benachbart zueinander angeordnet sind, wodurch Wasserstoffbindungseffekte
entstehen, welche eine Kristallisation des Mischpolyamidmaterials induzieren würden. Außerdem
wird durch die relativen Mengenverhältnisse der beiden
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Dicarbonsäuren das Gleichgewicht zwischen Waschbeständigkeit und Trockenreinigungsbeständigkeit gesteuert. Das
heißt, die längerkettigen Säuren ergeben eine bessere Waschbeständigkeit, sie sind jedoch gegen den Angriff
durch Trockenreinigungslösungsmittel empfindlicher,
während die Säuren mit der kürzeren Kohlenstoffkette eine größere Beständigkeit gegen Trockenreinigungsmittel
• aufweisen, jedoch gegen das Waschen etwas weniger beständig sind.
Die Diamine werden im stöchiometrisch äquivalenten Mengen
zu den Dicarbonsäuren verwendet und dabei kann es sich um einzelne Diamine oder eine Mischung von aliphatischen
Diaminen der Formel handeln H0N (CH0) NH„,worin
χ eine Zahl von 2 bis 13 bedeutet. Hexamethylendiamin ist ein bevorzugtes Material, weil es billig und
leicht zugänglich ist und die gewünschte Eigenschaft der Polyamide mit Diaminen dieser Länge erhalten wird»
Zusammen mit dem aliphatischen Diamin kann ein sterisch
gehindertes Diamin in Mengen bis zu 30 Mo1-% der Gesamtmenge des Diamins verwendet werden. Bei den sterisch
gehinderten Diaminen handelt es sich um solche,die Seitenketten oder Ringgruppen aufweisen, die eine sterische
Hinderung bewirken, um eine enge Assoziation der Ketten des Mischpolyamids zu verhindern. Bevorzugte sterisch gehinderte
Amine sind z,B. Trimethylhexamethylendiamxn, Menthandiamin, Dipiperidy!propan und Isophorondiamin.
Die Reaktion zur Bildung des Mischpolyamids wird dadurch
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bewirkt, daß man das Lactam und die Säurekomponenten in einem Reaktionsgefäß schmilzt und dann das Diamin
zugibt. Die Reaktionsmischung wird dann unter Rückflußbedingungen
erhitzt, bis die Salzbildung beendet ist, und die Temperatur wird dann zur Entfernung von
Wasser erhöht. Nach Beendigung der Entfernung des Wassers, vorzugsweise unter Anwendung eines Vakuums,
um die Restanteile des Wassers zu entfernen, wird das Erhitzen fortgesetzt, um das Mischpolyamidmaterial
auf das gewünschte Molekulargewicht, die gewünschte Schmelzviskosität und den gewünschten Schmelzpunkt zu
bringen. Der bevorzugte Molekulargewichtsbereich liegt bei etwa 8000 bis etwa 20 000 bei einem Viskositätsbereich
von etwa 450 000 bis etwa 750 000 cP bei 180°C, bestinant mit einem Brookfield-Viskosimeter, das mit
einem Rotor mit niedriger Scherwirkung ausgestattet ist. Die Mischpolyamide können Schmelzpunkte (Ring-
und Kugel-Schmelzpunkte) innerhalb des Bereiches von etwa 100 bis etwa 150 C haben. Wenn der Erweichungspunkt
zu hoch ist, beispielsweise oberhalb etwa 175 C liegt, können Schwierigkeiten bei der Aktivierung der
Klebstoffmasse, beispielsweise in der zum Verbinden
der Gewebe miteinander angewendeten Wasserdampfpresse,
auftreten. Andererseits kann dann, wenn der Schmelzpunkt unterhalb etwa 100 G liegt, die Klebstoffmasse
die Neigung haben, in das Gewebe übermäßig stark einzudringen und beim Aktivieren des Klebstoffes in einer geheizten
Presse sogar durchzuschlagen.
Wenn die Polymerisation beendet ist, wird das Material
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in einen Gießtrog gegossen und wenn es abgekühlt und erstarrt ist, wird das Harz zu groben Körnchen gebrochen
und dann in geeigneter Weise unter Verwendung von flüssigem Stickstoff kryogen gemahlen.
Der Mischpolyamidharzklebstoff kann in verschiedenen Zuständen zum Verbinden von Geweben, beispielsweise in Form
eines Filmes, in Form einer Bahn, in Form eines Netzes, in Form eines Pulvers oder sogar in geschmolzenem Zustand,
verwendet werden. Ein bekanntes Verfahren zum Verbinden von Geweben (Stoffen) besteht darin, daß man auf eine der
zu verbindenden Gewebeoberflächen unter Verwendung eines wärmebeständigen, kautschukartigen, beispielsweise Silikonkautschuks,
eine Matte auflegt, die auf einer Oberfläche mit in Abständen voneinander angeordneten Vertiefungen
mit einem Durchmesser von etwa 1 mm und einem Abstand voneinander von etwa 2,5 mm versehen ist. Auf
die mit Vertiefungen (Einbuchtungen) versehene Oberfläche der Matte wird dann der pulverförmige Harzklebstoff aufgebracht
und die Matte wird abgestreift oder abgekratzt, wobei das Pulver in den Vertiefungen zurückbleibt. Danach
wird auf die Oberfläche der Matte ein Gewebe aufgelegt und durch das Gewebe wird Wärme angewendet, um das Pulver in
den Vertiefungen zu sintern und die Haftung an der Oberfläche des Gewebes zu bewirken. Das Gewebe wird dann von
der Matte entfernt, wobei es das gesinterte Pulver mitnimmt. Für die wirksame Verwendung in diesem Verfahren hat
es sich als wichtig erwiesen, daß der Harzklebstoff des Pulvers einen verhältnismäßig breiten Erweichungspunkt hat,
so daß eine Temperatur, die eine wirksame Verklebung der
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Teilchen untereinander und ein Festkleben der Teilchen an dem Gewebe die Masse des Pulvers nicht in einen geschmolzenen
Harztropfen überführt, der von dem Gewebe absorbiert würde. Dies ist wichtig sowohl für die
wirksame Übertragung des Klebstoffes auf das Gewebe als auch für die Bildung von Punkten von geschmolzenem Klebstoff
pulver auf dem Gewebe, die in der Lage sind, sich mit einemweiteren Gewebestück zu verbinden und dann,
wenn sie Wärme und Druck ausgesetzt werden, eine starke Klebebindung bilden, ohne daß die Steifheit des Gefüges
stark erhöht wird.
Unter Verwendung der erfindungsgemäßen Polyamidklebstoffmassen können gewebte oder gewirkte oder gesponnene Textilien,
welche eine für die Verarbeitung zu einem Kleidungsstück geeignete Flexibilität und Kohäsion aufweisen,
z.B. Textilien aus Naturfasern, wie Wolle und Wollgarnen (z.B. Kammgarn), Flachs, Baumwolle und SeidejUnd
aus synthetischen Fasern, wie zum Beispiel Reyon- und Polyesterfasern, verklebt bzw. miteinander verbunden werden.
Die Klebstoffmasse wird zweckmäßig in Gewichtsmen-
2
gen von 17 bis 48 g pro m Gewebe und insbesondere von
gen von 17 bis 48 g pro m Gewebe und insbesondere von
2
21 bis 26 g pro m Gewebe verwendet.
21 bis 26 g pro m Gewebe verwendet.
Das folgende Beispiel soll die Erfindung näher erläutern, ohne sie jedoch darauf zu beschränken.
Nach dem nachfolgend angegebenen Verfahren wurden unter
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Verwendung von Reagenzgemischen und Herstellungsprodukten
mit den in der nachfolgenden Tabelle angegebenen Eigenschaften eine Reihe von Mischpolyamiden hergestellt.
Bei dem zur Herstellung des Mischpolyamids angewendeten Verfahren wurden das Lactam und die Dicarbonsäurekomponenten
in einem Reaktionsgefäß gemeinsam geschmolzen. Danach wurde das Diamin zugegeben und die Temperatur
wurde auf 100 bis 120 C ansteigen gelassen. Die Reaktionsmischung wurde dann unter Rückflußbedingungen so
lange erhitzt, bis die Salzbildung beendet war^und zu diesem Zeitpunkt wurde die Temperatur auf 200 C erhöht,
um das Wasser zu entfernen. Die Temperatur von 200 C wurde 2 Stunden lang eingehalten und dann wurde ein
Vakuum an die Reaktionsmischung angelegt und das Erhitzen wurde eine weitere Stunde lang bei 200 C fortgesetzt.
Zu diesem Zeitpunkt war die Polymerisation beendet und das harzartige polymere Material wurde in
einen Gießtrog gegossen.
Das harzartige Material wurde kryogen gemahlen und gesiebt unter Bildung eines gleichmäßigen Pulvers mit
einer Partikelgröße von 60 bis 210 Mikron. Die Mischpolyamidpulver wurden dann zum Verbinden von Gewebestücken
verwendet und die Bindungen zwischen den Gewebestücken wurden nach dem nachfolgend beschriebenen
Verfahren getestet.
Das Pulver wurde auf die Oberfläche einer Silikonkaut-
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- Ii -
schukmatte aufgebracht, die auf der Oberfläche mit Vertiefungen
mit einem Durchmesser von etwa 1 mm und einem Abstand voneinander von etwa 2,5 mm versehen.war, und
die Matte wurde abgekratzt, wobei das Pulver in den Vertiefungen zurückblieb. Ein 18 cm · 23 cm großes Stück
eines Gewebefuttermaterials mit einem Fasergehalt, von
65 % Polyesterfasern und 35 % Baumwolle wurde auf die Oberfläche der Matte gelegt- und mit einem Bügeleisen
bei einer Temperatur von etwa 149 C erhitzt und gepreßt. Die Warme bewirkte, daß das Pulver in den Vertiefungen
zusammensinterte und an dem Gewebe haftete. Das Gewebe mit dem daran haftenden gesinterten Pulver wurde von
der mit Vertiefungen versehenen Matte abgezogen und untersucht. Ein beträchtlicher Anteil des Pulvers,
das in den Vertiefungen vorhanden gewesen war, haftete an dem Gewebe. Das Gewebe mit den daran haftenden Punkten
wurde unter einer Infrarot-Heizeinrichtung 10 Sekunden lang erwärmt, um das Pulver vollständig zu schmelzen.
Ein 18 cm · 23 cm großes Stück eines geeigneten Gewebes mit einer Faserzusammensetzung von 65 % Polyesterfasern
und 35 % Baumwolle wurde auf die Oberfläche des ersten Gewebestückes gelegt und das Gefüge wurde in einer elektrischen
Preße bei einer Temperatur von 163 C gepreßt. Nach eintägiger Alterung wurde die Probe einem Waschtest
unterzogen, wobei das Gefüge fünf 20 Minuten-Waschcyclen in einer Waschmaschine unter Verwendung eines
Waschmittels mit 1 Gew.-% Detergenz bei einer Temperatur
von 60 C unter Trocknung des Gefüges zwischen den
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Waschcyclen unterworfen wurde. Die Bindung zwischen den
Gewebestücken wurde nach jedem Trocknungscyclus untersucht und die dabei erhaltenen Ergebnisse sind durch die
Beständigkeit gegen Trennung der Gewebestücke voneinander ausgedrückt. Eine Waschbeständigkeit von "mäßig"
gibt an, daß eine gewisse Trennung der Gewebestücke voneinander erfolgt war, während die Waschbeständigkeit
"gut" besagt, daß nur eine geringe Schwächung der Bindung aufgetreten war, während die Waschbeständigkeit
"ausgezeichnet" dann vorliegt, wenn keine wesentliche Trennung oder Schwächung der Bindung aufgetreten war.
Das Verklebungsverfahren (Verbindungsverfahren) wurde mit weiteren Proben wiederholt, die fünf Trockenreinigungscyclen
in einer Trockenreinigungsvorrichtung unterworfen wurden. Wie in der folgenden Tabelle angegeben,
widerstanden alle Mischpolyamide dem Trockenreinigungstest, ohne daß eine Schwächung der Bindung auftrat.
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Mol auf 100 Mol Mischpolyamid |
Nr. 2 | Nr. 3 | Nr. 4 | Nr. 5 | 1170C | 1280C | 980C | Ca) | |
Caprolactam | 66,7 | 66,7 | 55 | 65 | 136°C | 1420C | 1180C | CD | |
Adipinsäure | 10,6 | 10,6 | 190C | 140C | 20°C | OO cn |
|||
Azelainsäure | |||||||||
Sebacinsäure | 18 | 14 | |||||||
Dodecandisäure | 22,7 | 22,7 | 27 | 21 | |||||
Hexamethylendiamin | 30,0 | 33,3 | 33,3 | 33,3 | |||||
09 8 J | Tr imethy!hexa methylendiamin |
3,3 | |||||||
co | Schmelzpunkt ( C) | 135-140 | 138-142 | 144-148 | 128-137 | ||||
'109 | Viskosität in cP bei 180°C |
400 000 | 392 000 | 352 000 | 350 000 | ||||
Druckeigenschaften | gut | mäßig | mäßig | mäßig | |||||
Waschbeständigkeit | mäßig | mäßig | ausgezeichnet ausgezeichnet | ||||||
Trockenreinigung s- beständigkeit |
ausgezeichnet ausgezeichnet ausgezeichnet ausgezeichnet | ||||||||
Beginnen des Schmelzens | 890C | ||||||||
Endotherm-Spitzenwert | 128°C | ||||||||
Differenz | 390C | ||||||||
Nr. 6
Nr.
Nr.
65
CD CO OO
66,7
10,6
66,7 10,6
14 | 14 | 22,7 | 22,7 |
21 | 21 | 33,3 | 33t3 |
29,75 | 32,2 | ||
5,25 | 2,7 | 125-137 | 130-135 |
121-135 | 122-140 | 420 000 | 400 000 |
570 000 | 500 000 | gut | mäßig |
ausgezeichnet | gut | ausgezeichnet | mäßig |
ausgezeichnet | ausgezeichnet | ausgezeichnet | ausgezeichnet |
ausgezeichnet | ausgezeichnet | 850C | 1OO°C |
75°C | 1OO°C | 1130C & 1420C | 129°C |
111°C | 142°C | 29°C | |
36°C | 420C | ||
Aus einem Verlgeich der Mischpolyamide 1, 5 und 6 mit den anderen Mischpolyamiden ist zu ersehen, daß durch
Einarbeitung eines sterisch gehinderten Diamins, d.h.
von Trimethylhexamthylendiamin, der Erweichungstemperaturbereich
so zunahm, daß das Harzpulver zufriedenstellender aus den Vertiefungen in der Silikonkautschukmasse
aufgenommen wurde, d.h. daß die "Drucke" zufriedenstellender waren, als bei den Mischpolyamiden,
in denen das sterisch gehinderte Diamin nicht verwendet wurde. Daraus ist auch zu ersehen, daß die Waschbeständigkeit
bei Verwendung von Sebacinsäure mit 10 Kohlenstoffatomen in den Mischpolyamiden 3 bis 6 besser
-saure
war als bei Verwendung von Adipin/mit nur 6 Kohlenstoffatomen
in den Mischpolyamiden 1, 2 und 8 und daß die
-säure
Azelain/mit 9 Kohlenstoffatomen enthaltenden Mischpolyamide
ebenfalls waschbeständiger waren als die Adipinsäure enthaltenden Mischpolyamide.
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Claims (5)
- PatentansprücheLineares Mischpolyamid für die Verwendung als wärmeschmelzbarer Klebstoff zum Verbinden von Geweben, dadurch gekennzeichnet, daß das Mischpolyamid das Produkt der Umsetzung und Polymerisation einer Mischung ist, die besteht aus etwa 40 bis etwa 80 Mol-% mindestens eines Lactams mit einer Kohlenstoffkette von · 6 bis 13 Kohlenstoffatomen, etwa 10 bis etwa 50 Mol-% mindestens einer aliphatischen dibasischen Säure mit 11 bis 13 Kohlenstoffatomen, etwa 10 bis etwa 40 Mol-% , jeweils bezogen auf die Gesamtmenge der das Mischpolyamid bildenden Reagenzien, einer aliphatischen dibasischen Säure mit 6 bis 10 Kohlenstoffatomen und einer stöchiometrischen Menge mindestens eines Diamins für die Umsetzung mit den dibasischen Säuren.
- 2. Lineares Mischpolyamid nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Diamin zu etwa 70 bis etwa 100 Mol-% aus einem linearen aliphatischen Diamin mit einer Kohlenstoffkette von 2 bis 13 Kohlenstoffatomen und bis zu 30 Mol-% aus einem Diamin besteht, in dem die Wasserstoffatome der Amingruppen durch andere Gruppen in der Verbindung sterisch gehindert sind.
- 3. Lineares Mischpolyamid nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Reaktionsmischung zu etwa 50 bis etwa 70 Mol-% aus dem Lactam, zu etwa 15 bis etwa 35 Mol-% aus Dodecandisäure und zu etwa 10 bis etwa 25 Mol-% aus4098 13/1091der aliphatischen dibasischen Säure mit 6 bis 10 Kohlenstoffatomen besteht.
- 4. Lineares Mischpolyamid nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß es ein Molekulargewicht von etwa 8 000 bis etwa 20 000, einen (Ring-Kugel·^ Erweichungspunkt innerhalb des Bereiches von 110 bis etwa 175 C und eine Schmelzviskosität bei 1800C von 450 000 bis 750 cP aufweist;
- 5. Lineares Mischpolyamid nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß es sich bei dem sterisch gehinderten Diamin um mindestens einen Vertreter aus der Gruppe Trime thy !hexamethylendiamin, Isophorondiamin, Menthandiamin und Dipiperidy!propan handelt.409813/1091
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