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VERPACKUNG FÜR TABLETTENARTIGES FüLLGUT Die Erfindung bezieht sich
auf eine Verpackung für tablettenartiges Füllgut mit einer Durchdrückpackung, die
in einem Unterteil aus elastischem Material eine Anzahl, vorzugsweise regelmäßig
in Reihen und Spalten, nebeneinander angeordneter Näpfchen zur Aufnahme des Füllgutes
aufweist, welche durch eine Abdeckfolie aus hartem Material als De.ckel verschlossen
und zur Entnahme des Füllgutes derart von Hand eindrückbar sind, daß das Füllgut
durch die Abdeckfolie hindurchgedrückt.
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wird, und einer reißfesten Sicherheitsfolie, welche die Abdeckfolie
zusätzlich bedeckt und ein Hindurchdrücken des Füllgutes durch die Abdeckfolie verhindert,
aber an einer Trennstelle auf der Abdeckfolie von dieser örtlich lösbar und sodann
großflächig abschälbar ist, und insbesondere eine kindersichere Verpackung nach
der gleichzeitig eingereichten Patentanmeldung mit dem Titel "Kindersichere Verpackung"
der gleichen Anmelderin, "Fall 32".
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-Unter einer kindersicheren Verpackung ist hier eine spezielle Verpackung
zu verstehen, die geeignet ist, Kinder im Alter von etwa 2 bis 5 Jahren vor ernsten
Schäden zu bewahren, diedurch Handhabung, Gebrauch oder Einnahme von im Haushalt
verwendeten Substanzen verursacht werden können. Sie soll es
dem
Kind unmöglich machen, innerhalb einer angemessenen Zeitspanne einmal an die gefährliche
Substanz überhaupt und zum anderen an eine schädigende Menge des betreffenden Stoffes
zu gelangen, ohne einen ordnungsgemäßen Gebrauch durch Erwachsene über Gebühr zu
erschweren.
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Eine hierfür in besonderem Maße geeignete Verpackung ist die bekannte
Durchdrückpackung, weil die Art der Entnahme des Füllgutes für Kinder nicht ohne
weiteres ersichtlich ist und die hierfür erforderliche zangenartige Bewegung mit
Daumen und Zeigefinger dem Kinde schwerfällt. Bei entsprechend opaker Ausbildung
ist der Inhalt für das Kind nicht sichtbar, so daß ein Beschäftigungsanreitz entfällt
und Interesselosigkeit bald zur Aufgabe eines öffnungsversuches führt. Die individuelle
Unterbringung des Füllgutes in getrennten becherförmigen Behältern hindert das Kind
an einer schnellen Einnahme einer toxischen Dosis, und für den Erwachsenen besteht
keinerlei Veranlassung, den Inhalt etwa in andere Behälter umzufüllen, weil die
Durchdrückpackung für ihn einfach zu handhaben ist und ihm eine begueme und saubere
Dosierung ermöglicht.
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Während nun die Durchdrückpackung den Sicherheitsanforderungen, die
etwa an Verpackungen für Schlafmittel und Schmerzmittel gestellt werden (bei denen
allerdings die weitaus meisten Vergiftungsunfälle auftreten), durchaus gerecht wird,
treten Fälle auf, bei denen Kinder noch stärker vor einem Zugriff zu den verpackten
Substanzen geschützt werden müssen, beispielsweise bei Hormonen, Giften und solchen
Mitteln, die schon bei
Erwachsenen unerwünschte Nebenwirkungen mit
sich bringen können.
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Im Hauptpatent ist nun eine solche kindersichere Verpackung für Medikamente
oder andere für Kinder schädliche Stoffe in Form von Tabletten, Dragees oder Kapseln
mit mindestens einer Durchdrückpackung beschrieben, die in einem Unterteil aus elastischem
Material eine Anzahl, vorzugsweise regelmäßig in Reihen und Spalten, nebeneinander
angeordneter Näpfchen zur Aufnahme des Füllgutes aufweist, welche durch eine Abdeckfolie
aus hartem Material als Deckel verschlossen und zur Entnahme des Füllgutes derart
von Hand eindrückbar sind, daß das Füllgut durch die Abdeckfolie hindurchgedrückt
wird. Bei einer Ausführungsform ist dort die Abdeckfolie zusätzlich mit einer Sicherheitsfolie
bedeckt, die ein Hindurchdrücken des Füllgutes durch die Abdeckfolie verhindert.
Die Sicherheitsfolie ist an einer Trennstelle auf der Abdeckfolie von dieser örtlich
lösbar und sodann-von der Abdeckfolie großflächig abschälbar.
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Weiterhin sind in der Sicherheitsfolie Einschnitte vorhanden, welche
jeweils den Bereich der Sicherheitsfolie um ein Näpfchen herum in eine kleinere,
gegebenenfalls nach Verbiegen der Durchdrückpackung, relativ leicht abschälbare
Fläche und in erst einelnach Abschälen der kleineren Fläche zugängliche-grozere
Fläche aufteilen. Die Sicherheitsfolie kann von einem Erwachsenen relativ leicht
von Hand entfernt werden, so daß die Durchdrückpackung für den normalen Gebrauch
frei liegt. Einem Kinde bereitet das Abziehen der Sicherheitsfolie jedoch, insbesondere
durch den Wechsel der verschiedenen Handhabungen, erhebliche
Schwierigkeiten,
so daß es für gewöhnlich bald von einem öffnungsversuch abläßt.
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Es hat sich nun aber gezeigt, daß das Abschälen eines kleinen Teiles
der Sicherheitsfolie, etwa an einer Ecke des Bereiches um ein Näpfchen herum, und
das Ergreifen der nun frei liegenden Schnittkante an dem größeren Teil der Sicherheitsfolie,
auch wenn der abgeschälte kleinere Teil als Werkzeug benutzt wird, insbesondere
für ältere Leute zu beschwerlich ist.
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Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, bei einer solchen kindersicheren
Verpackung nach dem Hauptpatent oder, etwas allgemeiner, bei einer Verpackung für
tablettenartiges Füllgut der eingangs genannten Art unter Beibehaltung der Schutzwirkung
der Sicherheitsfolie das verwendete Grundprinzip so abzuwandeln, daß das Abschälen
der Sicherheitsfolie erheblich erleichtert wird.
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Dies wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß die Durchdrückpackung
jeweils im Bereich um ein Näpfchen herum in der Abdeckfolie und/oder in dem Unterteil
aus elastischem Material mindestens einen Einschnitt aufweist, der ein Abknicken
jeweils eines kleinen Teiles des Bereiches sowie ein Ablösen eines ungefähr gleichgroßen
Teiles der Sicherheitsfolie als Griffflasche ermöglicht.
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An einer solchen Grifflasche kann dann sehr leicht der verbliebene
Teil der Sicherheitsfolie im Bereich um ein Näpfchen
herum abgelöst
werden. Die zur Bildung der Grifflasche erforderlichen Handhabungen sind jedoch
weiterhin für ein Kind der ins Auge gefaßten Altersklasse kaum durchzuführen.
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Nach einer Ausgestaltung der Erfindung können in der Sicherheitsfolie
Reißlinien vorgesehen sein, die ein Abschälen der Sicherheitsfolie über den Bereich
1 oder einiger Näpfchen hinaus verhindert.
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Nach einer anderen Ausgestaltung der Erfindung kann die Bildung der
itasche noch dadurch weiter erschwert werden, daß mindestens an einem Rand der Durchdrückpackung
ein zusätzlicher Schutzstreifen vorgesehen ist, der ein Abknicken im Bereich der
Näpfchen verhindert und sich seinerseits nach Abknicken von der Durchdrückpackung
lösen läßt. Vorteilhafterweise weist dabei der Schutzstreifen Einschnitte oder Perforationen
in Querrichtung auf, die nur ein stückweises Ablösen des Schutzstreifens gestatten.
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Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung sind mindestens an
einem Rand der Durchdrückpackung die Einschnitte in der Abdeckfolie und/oder dem
Unterteil nach innen verlegt, so daß eine Reihe von Näpfchen als Schutzstreifen
ausgebildet ist.
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Im folgenden wird die Erfindung anhand einiger in der beigefügten
Zeichnung dargestellter Ausführungsbeispiele näher erläutert, wobei sich weitere
Vorteile, Merkmale und Ausgestaltungen
der Erfindung ergeben. Es
zeigen: Fig. 1 eine mit einer Sicherheitsfolie und zwei Schutzstreifen versehene
Durchdrückpackung, Fig. 2 die Verpackung nach Fig. 1 mit einem zum Gebrauch abgeknickten
Streifen, Fig. 3 einen von der Verpackung nach Fig. 2 abgetrennten Streifen, Fig.
4 den Streifen nach Fig. 3 mit auf einer Seite abgetrenntem Schutzstreifen und Fig.
5 einen Schnitt durch eine Ecke des Streifens nach Fig. 4 in vergrößertem Maßstab.
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Fig. 1 zeigt eine DurchdrAckpackung 1, die ein Unterteil 2 aus Kunststoff
aufweist, in welchem durch Tiefziehen Näpfchen 3 zur Aufnahme des Füllgutes gebildet
sind. Die Öffnungen der Näpfchen 3 sind durch eine Abdeckfolie 4 (Fig. 5) aus Aluminium
geschlossen, die vollflächig auf das Unterteil 2 aufgesiegelt ist. Der Inhalt der
Näpfchen 3 kann dadurch entnommen werden, daß das Näpfchen eingedrückt wird, wodurch
der Inhalt durch die Abdeckfolie 4 hindurchgedrückt wird.
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Um ein solches Hindurchdrücken zu erschweren und ein versehentliches
oder unbefugtes Öffnen der Näpfchen weitgehend zu verhindern ist auf der Abdeckfolie
4 eine Sicherheitsfolie in Form einer Kunststoff-Folie 8 (Fig. 3 bis 5) angebracht.
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Die Kunststofffolie 8 ist auf der Abdeckfolie 4 aufgeklebt oder aufgesiegelt,
so daß sie sich von dieser nur unter einer gewissen Kraftaufwendung abschälen läßt.
Vor allem aber wegen des Fehlens einer Angriffsfläche lassen sich beide Folien
normalerweise
nur sehr schwer voneinander trennen.
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Um dies nun für'eine befugte Benutzung zu erleichtern, sind in dem
Unterteil 2 der Durchdrückpackung 1 jeweils an der Ecke eines Bereiches um ein Näpfchen
3 herum Einschnitte 30 vorgesehen, die ein scharfes Abknicken des Unterteils 2 in
einem kleinen Teil des Bereiches ermöglichen. Durch dieses scharfe Abknicken wird
erreicht, daß sich die Kunststoff-Folie 8 in einem etwa gleichgroßen Teil 31 von
der Abdeckfolie löst, so daß er wie in Fig. 4 dargestellt etwas nach oben absteht.
Hierdurch wird eine Griff lasche gebildet, an der dann der restliche, den Bereich
um ein Näpfchen 3 herum bedeckende Teil der Kunststoff-Folie 8 relativ leicht abgezogen
werden kann. Das Ablösen des Teiles 31 der Kunststoff-Folie 8 von der Abdeckfolie
4 kann noch dadurch erleichtert werden, daß auch in der Abdeckfolie 4 in der Nähe
der Einschnitte 30 mindestens ein Einschnitt 32 angebracht wird.
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Um die Kunststoff-Folie 8 jeweils nach Freilegen eines Näpfchens 3
abtrennen zu können und um zu verhindern, daß beim Abschälen der Kunststoff-Folie
8 gleich größere Flächen der Abdeckfolie 4 freigelegt werden, sind in der Kunststoff-Folie
8 Reißlinien 11 vorgesehen, die ein Abschälen der Kunststoff-Folie 8 über den Bereich
eines oder einiger weniger Näpfchen 3 hinaus verhindert.
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An den Reißlinien 11 kann die Durchdrückpackung 1 auch, wie in Fig.
2-dargestellt, abgeknickt werden, um einen handlichen
Streifen (Fig.
3) für den weiteren Gebrauch abtrennen zu können. Durch Verlegen der Einschnitte
30 bei den äußeren Näpfchen 3 einer Durchdrückpackung 1 nach innen, wie in Fig.
1 bei 33 angedeutet ist, kann aber auch erzwungen werden, daß immer erst ein solcher
Streifen 34 abgetrennt werden muß, bevor die Teile 31 zum Ablösen einer Grifflasche
freigelegt werden.
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Der Zugang zu den Grifflaschen kann, weniger für den Erwachsenen,
als eben für Kinder, denen ein Wechsel in der Handhabung erhebliche Schwierigkeiten
bereitet, noch dadurch erschwert werden, daß an den Rändern der Durchdrückpackung
Schutzstreifen 35 vorgesehen sind, die ein Abknicken der Durchdrückpackung im Bereich
der Näpfchen verhindern. Diese Schutzstreifen 35 geben die Griff laschen erst dann
zum Ablösen frei, wenn sie an den Reißlinien 11 von der Durchdrückpackung 1 abgetrennt
worden sind. Um zu verhindern, daß die Schutzstreifen 35 in einem Zug abgetrennt
werden können und somit ihre Schutzwirkung verlieren, sind Perforationen 36 in Querrichtung
der Schutzstreifen 35 vorgesehen, die nur ein stückweises Ablösen des Schutzstreifens
gestatten.
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Die Schutzstreifen 35 können an allen vier Rändern der Durchdrückpackung
1 vorgesehen werden. Sie sind aber nur dort erforderlich, wo die Einschnitte 30
an den Rand der Durchdrückpackung 1 angrenzen. Sie können somit in der Anordnung
nach Fig. 1 am rechten oberen Rand entfallen und auch am linken
unteren
Rand, wenn dort die Einschnitte 30, wie bei 33 gestrichelt angedeutet, nach innen
verlegt werden. Die Durchdrückpackung 1 kann, wie in Fig. 1 links oben gestrichelt
angedeutet, beliebig erweitert werden, wobei ein Schutzstreifen 35 jeweils nur am
äußeren Rand erforderlich ist, weil -jede Reihe von Näpfchen 3 für die vorhergehende
als Schutzstreifen wirkt. Es ist sogar möglich, mit einem einzigen Schutzstreifen
35 auszukommen, wenn alle Einschnitte 30 so angebracht werden, daß sie auf diesen
einen Schutzstreifen 35 weisen.
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Die Benutzung der in Fig. 1 dargestellten Verpackung erfolgt zweckmäßigerweise
in der Reihenfolge der Fig. 2 bis 4. Wie in Fig. 2 dargestellt, wird an einer Reißlinie
11 ein Streifen 34 in Pfeilrichtung nach unten abgeknickt und, ggf. nach mehrmaligem
Hin- und Herbiegen, von dem Rest der Durchdrückpackung 1 abgetrennt, so daß sich
der Streifen 34 gemäß Fig. 3 darstellt. Jetzt wird ein Schutzstreifen 35 in Pfeilrichtung
nach unten abgeknickt und in ähnlicher Weise abgetrennt, so daß das Teil 31, wie
in Fig. 4 dargestellt, freiliegt. Die Ecke des Bereiches um das Näpfchen 3 herum
mit dem Teil 31 wird scharf nach unten abgeknickt, so daß sich das Teil 31 der Kunststoff-Folie
8 von der Abdeckfolie 4. löst und eine Grifflasche bildet. An dieser Grifflasche
kann dann der restliche Teil der Kunststoff-Folie 8 in Pfeilrichtung nach oben von
dem Bereich um das Näpfchen 3 abgezogen werden. Dabei verhindert die weitere Reißlinie
11 am Rande des Bereiches,
daß die Kunststoff-Folie 8 über diesen
Bereich hinaus abgezogen werden kann. Das andere Näpfchen 3 dieses Streifens 34
nach Fig. 4 wird dann erst zugänglich, wenn in ähnlicher Weise der verbleibende
Schutzstreifen 35 abgetrennt wird.